Samstag, 15. Juli 2006
Der lange Weg zu sich selbst
Den hier nenne ich mal Thomas. Eine Kneipenkarriere wie aus dem Bilderbuch. Lehre geschmissen, danach sich mit den verschiedensten Jobs über Wasser gehalten.
Dann kam er auf die Idee, in seiner Stammkneipe (in der er ohnehin jeden Abend zu finden war und seinem einzigen Hobby nachging: Tischkickern) zu kellnern. Ein Knochenjob. Zum einen, weil es oft voll ist, zum anderen, weils meist sehr hektisch ist.
Während seiner Kneipierszeit wurde dann auch das frühe übliche Freibier fürs Schankpersonal abgeschafft und durch Wasser ersetzt. Der Inhaber war der Meinung, Thomas Bierkonsum sei höher als der von 3 Gästen zusammen. Vermutlich hatte er recht.
Und so kam es, dass Thomas sich einen Ausgleich gesucht hat. Den hat er dann in den verschiedensten Drogen gefunden. Meist Ecstasy und Kokain. Im Grunde aber war er polytox. Nebenbei war er so ziemlich der größte Ecstasydealer der Stadt. Er hatte immer was. Meist eine ganze Tüte voll. Da kam dann eine nette Menge an Geld zusammen. Ausgegeben hat ers auf einen Schlag: Für eine niegelnagelneue Harley....und damit hat er dann regelmäßig die Nachbarschaft vollgeknattert. Man wusste immer schon gute 10 Sekunden vorher, dass er gleich angefahren kommt.

Irgendwann muss er eine Sinnkrise gehabt haben. Etwa zu dem Zeitpunkt, als er sich nach langjähriger Beziehung von seiner Freundin getrennt hat.
Und so hat er beschlossen, dass es so nicht weitergehen könnte und ist losgelaufen. Richtung Indien. Ohne Drogen, ohne Zigaretten, ohne Alkohol.
Er hats tatsächlich geschafft. Nach einem Jahr war er in Indien. Und beinahe alles erlaufen. Er nannte es in Anlehnung an Dieter Baumann, den Lauf zu sich selbst. Andere meinten, es sei eine Flucht gewesen.

Mittlerweile ist er wieder da und arbeitet jetzt in einer schicken In-"Enoteca". Nur von den gelegentlichen Exzessen kann er immer noch nicht lassen. Er hat sie nur etwas reduziert. Sicher auch gesünder...

   ... Personality goes a long way
  ... link [7 Kommentare]   ... comment



Fritzle
Sie nannten ihn Moritz. Oder auch Fritzle.
Fritzle ist ein Steinbock. Steinböcke leben eigentlich nicht da, wo Fritzle lebte. Kein Mensch weiß, wie Fritzle da hingekommen ist, wo er sich pudelwohl gefühlt hat. An den Rand der Schwäbischen Alb. War einfach da. Zur Überraschung aller.
Von da an hat er die Wälder durchwandert. Friedlich war er. Hat keine Schafe gerissen, keine Wanderer angegriffen und nicht mal jemanden bedroht.
Hat sich mal hier gezeigt, mal da...
Er war ein Star und er wusste das. Hat die Publicity gesucht. Wollte fotographiert werden. Wegen ihm sind Leute extra wandern gegangen.


Und nun ist er weg. Verhaftet. Illegal. Und das kam so:
Die erste gelbe Karte erhielt Fritzle, weil er an einer Grillstelle einigen Neugierigen auf den Tisch gesprungen ist und seine Blase überm Grillgut entleerte. Ich hätte an der Stelle herzlich gelacht und versucht, ein Foto zu schießen. Aber es waren wohl Spießer. Und so haben sie Fritzle beim Förster verpfiffen. Leider aber kann man so einem Steinbock ja nicht klarmachen, dass er soeben Gelb gesehen hat. Versteht ja auch nicht jeder Fußballer...

Und dann ist er trotz Verwarnung wieder einmal aufgetaucht. Diesmal vor einer Schulklasse. Der Lehrer ruft umgehend die Polizei. Weil sich die Kinder bedroht gefühlt hätten. Es müssen Hosenscheiß- und Arschlochkinder gewesen sein. Jeder blöde Dackel ist gefährlicher.
Und so wurde dann aus der gefühlten Bedrohung eine richtige Bedrohung. Fritzle musste weg. Er war jetzt kein süßer Steinbock mehr sondern ein gefährliches Wildtier. Ein Problem-Steinbock.
Und so fangen sie ihn und verfrachten ihn gen Zoo. Natürlich ist es nicht legal, Wildtiere einfach so zu fangen. Erst recht nicht, wenn es sich um geschützte Arten handelt, die dann auch noch in privanten Zoos untergebracht werden sollen. Aber in solchen Fällen stellt dann das Regierungspräsidium auch im Nachhinein eine Genehmigung aus. Begründung: Gefahr für die Öffentlichkeit. Außerdem seien die Wälder eines Mittelgebirges nicht sein angestammter Lebensraum und daher seien seine Überlebenschancen angeblich gering.


Ein wahrer Melancholiker. Schauen Sie in dieses Gesicht:

   ... Welcome to Muumuuland
  ... link [32 Kommentare]   ... comment



Im Schwimmbad

   ... Horst-Tappsy
  ... link [3 Kommentare]   ... comment



Papier ist geduldig II
Deutschland: Land in der Mitte Europas von356 243 km² mit 70,6 Mill. Ew. (einschl. Großberlin und Saarland).
Von den dt. u. ausländ. Imperialisten nach 1945 systematisch gespalten, besteht es z.Zt. (1956) noch aus zwei, ihrem Wesen nach grundverschiedenen dt. Staaten, der Deutschen Demokratischen Republik u. der Bundesrepublik (bei Sonderstellung von Großberlin u. Saarland); reicht von Nord- u. Ostsee bis zu den Alpen, dem Böhmerwald u. dem Erzgebirge,von Maas, Saar, Rhein bis zu Oder u. Neiße, grenzt im O an die VR Polen, im SO an die Tschechoslow. Rep., im Süden an Österreich, die Schweiz, im W an Frankreich, Belgien, die Niederlande u. Luxemburg. Die Mittellage mit offenen Grenzen nach O u. W begünstigt den kulturellen u. wirtschaftlichen Austausch mit den Nachbarländern.


Deutschland: Durch die Lage im Herzen Europas, fast in allen Richtungen leicht durchgängig und ohne natürliche Grenzen, ist D. in Landschaft u. Klima, in Rasse, Kultur und Wirtschaft der Menschen das Übergangs- u. Durchgangsgebiet vom ozeanischen, kulturell und industriell hochentwickelten, angelsächs.-romanischen Westen zum kontinentalen, weiträumigen, agrarischen, slawischen Osten, zugleich aber auch Brücke zw. Süd- u. Nordeuropa.
Gunst u. Ungunst dieser Lage spiegeln sich in der kulturellen Entwicklung.....













.

   ... Poly-Tikk
  ... link [3 Kommentare]   ... comment