Montag, 1. März 2010
Riga
Irgendwo muss ich ja gewesen sein während meiner Abwesenheit und ich lag weder im Bett, noch habe ich mich im Keller eingeschlossen, auch wenn letztere Variante eine durchaus interessante Komponente enthält, weil da unten noch die ein oder andere alkoholische Preziose liegt, unter anderem ein halbes Fläschchen 95er-Sassicaia.
Mich zieht´s aber regelmäßig raus in die Welt und deshalb habe ich einfach mal auf die Schnelle das nächstbeste Flugticket genommen und das war in dem Fall gen Baltikum. Und wie Sie das kennen, arbeiten wir uns nun peu a peu durch alle Stationen durch, es hilft alles nix, da müssen wir jetzt gemeinsam durch.

Riga. Hauptstadt von Lettland und die größte Stadt des Baltikums. Eine der schönsten sowieso. Die Letten selbst sprechen es sehr drollig aus mit einem sehr gerollten R und sehr langem I, also in etwa Rrrrrriiiiiiiiiiiiga.
Angekommen im üblen Schneesturm und mich umgehend gefragt, was ich hier eigentlich mache und wie bescheuert man sein kann, in dieser Jahreszeit hierher zu fliegen. Also zuerst mal zwecks Überblick hoch auf den Turm der Akademie der Wissenschaften, einem -man hört es bereits am Namen- für das kleine Baltikum gingantischen Stalinmonumentalbau.



Irgendwie kommt man sich aber dennoch ein bißchen vor wie in Russland, was vermutlich daran liegt, dass die Russen, die während der Sowjetzeit nach Riga kamen, hier die Bevölkerungsmehrheit stellen und man unablässig russisch hört. Gefällt den Letten nur sehr bedingt, weil ein Teil der Russen sich enorm schwer tut mit der Integration in das "neue" lettische Staatswesen. Und wenn die Letten -ebenso die Litauer und die Esten- eines wissen, dann um die Tatsache, dass ihre Freiheit und ihre Unabhängigkeit nicht selbstverständlich sind und sie immer wieder unter die Fuchtel der großen Nachbarn kamen. Mal die Russen, mal die Schweden, mal die Dänen, mal die Deutschen, mal die Polen. Nur zwischen 1920-1940 und seit 1990 wieder haben sie es geschafft und das dokumentieren sie auch in ihrem Unabhängigkeitsmuseum sehr unkritisch, vor allem dann, wenn es um lettische SS-Verbände geht.



Riga ist erstmal die Jugendstil-Neustadt, aber noch viel mehr die Altstadt aus der Hansezeit mit den Zunfthäusern, wie beispielsweise dem Schwarzhäupterhaus:





So als Zweitwohnsitz würde mir das durchaus reichen, wenn mich da nicht die Putzerei doch immens stören würde.
Die Schwarzhäupter waren eine Vereinigung deutscher Kaufleute und hatten den heiligen Mauritius im Wappen, den kennen Sie sicherlich als den Mohr von der Sarottischokolade.

So. Und nun noch ein paar Bilder aus der Altstadt.









Ach ja.....eine kleine Spielerei habe ich dann doch noch. Ich habe da mittlerweile so ein kleines Spielzeug. Geo-Tagger. Das ist sehr lustig und ebenso praktisch. Wird auf die Kamera aufgesetzt und speichert dann die exakten Koordinaten. Braucht man nicht, wenn man in der Nachbarschaft umherzieht, ist aber superpraktisch, wenn man am Ende einer Reise mit 1000 Fotos heimkommt. Wenn´s interessiert.....nehmen Sie das folgende Foto:



Entweder Sie haben nun ein Geo-Tagger-Programm, mit dem Sie das Bildchen öffnen, Rechtsklick, "im Browser anzeigen" und flutsch, sind Sie bei GoogleMaps und sehen die exakte Position, von der aus das Foto aufgenommen wurde (leider lässt sich GoogleMaps hier nicht einbetten. Oder ich bin zu blöd dafür und jemand erklärts mir). Oder aber Sie kopieren die GPS-Daten handisch aus den Details/Eigenschaften des Fotos. Sollte mit allen Fotos hier gehen.







Und ganz zum Schluss gibt es dann noch ein HDR

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