Donnerstag, 20. Juli 2006
Quotenirre
Die leichteste Erschütterung könnte das ganze Gebäude zum Einsturz bringen und den Staat in vollkommene Anarchie stürzen – besonders nachdem es den Amerikanern gelang, die syrische Armee zu vertreiben, mithin das einzige Element, dass jahrelang für einige Stabilität gesorgt hatte.



So weit Uri Avnery über den Libanon. Das zeigt dann auch schon, wie der Liebling der Israelkritiker tickt. Schon früher ist mit ihm völlig der Gaul durchgegangen, als er beispielsweise Arafat als den wirklichen Friedensbringer gefeiert hat. Oder die Ermordung palästinensischer Kollaborateure als Petitesse abgetan hat. Daneben sagt er Dinge wie "Das Oslo-Abkommen hat positive und negative Eigenschaften". Selten hat wohl jemand das derart präzise auf den Punkt gebracht.
Uri gibt sich so links, dass er schon wieder rechts ist.

Dieses Mal haut er also wieder mal auf die Pauke. Da möchte ich denn aber doch noch folgendes anmerken:

1.) Die syrische Armee als Stabilitätsfaktor des Libanon zu verklären, heißt, ein paar Fakten außer acht zu lassen. Die Tatsache nämlich, dass der syrische Geheimdienst und die syrische Armee in die Ermordung des libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri involviert waren.

2.) Korrektur, Herr Avnery: Nicht die USA haben die Syrer aus dem Libanon vertrieben. Nicht Dubya oder die US Army. Das waren die Libanesen selbst.


Aber manchmal reicht halt schon substanzloses, dummes Geschwätz und friedensbesoffenes Geplapper, um als großer Held und Gutmensch durchzugehen und sich als Vorzeigefriedenskämpfer darzustellen.

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