Donnerstag, 11. Januar 2007
gorillaschnitzel, 09:20h
Prolog
Das hier ist der süße kleine Helmut. Der Helmut war, auch wenn man das später nicht mehr glauben mochte, einmal ein süßer kleiner Knopf. Damals war er aber halt nur ein süßer kleiner Knopf, der außer Windeln vollscheißen nichts großartiges hingekriegt hat. Aber der süße kleine Knopf Helmut hatte Glück: Auch wenn er in eine der hinterwäldlerischsten Gegenden Europas hineingeboren wurde, in der es nur um "die 4 großen W" Weck, Worschd, Woi und Wagges [Anm: = Brötchen, Wein, Wurst, Kartoffeln] geht, so hatte er das Glück der späten Geburt, so daß er nicht in schwarzer Uniform mit dem Totenkopf drauf rumlaufenDas ist aber nur die Vorgeschichte. Weil es nämlich -Sie mögen es bereits erahnen- wieder mal nicht um süße kleine Knöpfe geht.
Wir schreiben Gechichte
Jetzt hat der ehemals süße kleine Knopf schon anderen Leibesumfang angenommen und ist nicht mehr klein und nicht mal süß und nicht mal mehr ein Knopf sondern nur noch ein Gechichtsstudent. Jawohl. Gechichte. Die wollte er auch schreiben, aber vorher musste das ja erst alles ordentlich studiert sein. Man mag gar nicht ermessen, welch dramatisches Element in diesem noch einigermaßen jungen Leben stecken mag, wenn man in einer Gegend geboren und aufgewachsen ist, die wie kaum eine andere auf die korrekte Wiedergabe des Lautes "sch" achtet und man selbiges nicht mal hinkriegt. Drum halt mal ganz wichtig Gechichte studiert und nicht Jura, denn damit war man wichtich und nicht wischdisch.Weck, Worschd, Woi, Wagges
Der Helmut hätte es dann eigentlich damit bewenden lassen können und sich als etwas schnoddriger und tölpelhafter Historiker niederlassen und die Historie erklären können. Leider hat er das nicht gemacht, weil er sich zu Höherem berufen fühlte und deshalb hat er sich erst seine Lieblingsspeise zuleibe geführt -Saumagen- und nahm nochmal zu und nochmal zu und nochmal zu. Vielleicht hätte er im Deutschunterricht besser aufpassen sollen, als dort die Vorsilben deutscher Adjektive durchgenommen wurden, dann hätte er vielleicht rechtzeitig gelernt, dass wichtig und gewichtig nicht immer das Gleiche sind. Aber weil er eben beides war, musste nun eine neue Aufgabe her: Politik. Dort aber treiben sich einige Ähnliche (Ge-)Wichtigkeiten rum, die einem das Leben schwer machen. FJS zum Beispiel. Der war zwar eigentlich auf seiner Seite, aber weil der FJS aus einer Gegend kommt, in der man mit Hauen und Stechen groß wird, war er das dann halt doch nicht. Und so stritten sie sich über dieses und jenes und unterlagen dann am Ende halt doch.Niemand hat ihn so richtig ernstgenommen, weil er halt immer der Provinzdepp vom Dienst war. Und gelitten hat Helmut darunter. Weil sie ihn nicht für voll genommen haben und ihn als das bezeichnet, das er eigentlich war: Ein Bauerntrampel. Das wiederum hat zu mehr und mehr Saumagenorgien geführt und damit stand irgendwann fest, dass der Mann zum allergrößten Anteil aus Saumagen besteht. Nie zuvor hätte man gedacht, dass sich der 100%-Fettanteil noch steigern ließe. Helmut war der Gegenbeweis.
Die Transformation zum Saumagen
Jetzt endlich hatte er es geschafft. Endlich war Helmut dort angekommen, wo er immer hinwollte: Ganz oben, Gechichte chreiben. Zu anfangs haben sie ihn arg verspottet. Als Birne. Das hat ihm gar nicht gefallen und ihm sehr weh getan. Weil es einfach nicht stimmte. Birnen sind Obst und damit hatte er wirklich nie etwas im Sinn. Im Sinn hatte er mehr die geistig-moralische Wende und die war -im Nachhinein betrachtet- wurstig.Aber von vorne: Weil er schon mal eine Wahl verloren hatte, musste er sich dieses Mal von Trittbrettfahrern ins Amt putschen lassen. Jetzt war er nur noch eines: The living Saumagen und damit so unendlich fett, dass er kurz vor der Bewegungslosigkeit stand. Mit dem süßen kleinen Knopf hatte das nix mehr zu tun.
Aber bewegen sollten sich ohnehin die anderen und so bestand die Umerziehung der Gesellschaft in erster Linie in der Propagierung gängiger Wurstsorten, bevorzugt Pfälzer Saumagen.
Somit hatte der dicke Helmut am Ende etwas einmaliges vollbracht: Eine geistig-moralische Wende ins körperliche verlagert. Es hieß nicht mehr "Du bist Deutschland" sondern "Wir sind Saumagen".
Er hatte aber eben auch das Glück, dass ihm die Sozialdemokratie (rechts gleich drei Exemplare) nie gewachsen war. Gegen Saumagen kommt man eben nicht an und so schrubbten die Genossen sehr zur Freude des Saumagens immer dicht am Boden entlang.
Was vorher nie für möglich gehalten wurde: Eine eklige Speise aus tierischem Abfall wurde auf einmal wichtig und durfte mit diesem beiden:
-Michail und SDI-Ronnie- gemeinsam die Weltbühne rocken und damit war er endlich beim Gechichte chreiben.
Die FETTEN Jahre sind vorbei
Zwar nicht im körperlichen Sinn, weil so ein Saumagen halt doch das bleibt was er ist, nämlich ein Saumagen und so eine Rücktransformation nach jahrzehntelangem hintransformieren wohl kaum mehr möglich ist. Aber mit der ganz großen Karriere ist erstmal Feierabend. Weil nämlich 2 Figuren aufgetaucht sind, die ihm höllisch das Leben schwer gemacht haben.Zum einen der phallische Gerd, der schon immer dahin wollte, wo Gechichts-Helmut schon immer war und bereit war, alles zu geben und zwar wirklich alles. Der Saumagen hingegen wollte noch gechichtlicher werden und so ist ihm das passiert, was noch keinem Kanzler zuvor passiert ist: Er wurde abgewählt. Schnöde vom Volk. Nicht feierlich in den Walhall enthoben. Nein, einfach so in den Ruhestand versetzt. Das war bitter.
Und zum Anderen kam das hängende Angie, deren gesamter Körper von den Mundwinkeln bis zum großen Zeh der ultimative Beweis für die Schwerkraft ist: Alles hängt. Alles.
Das hat ihn vermutlich am meisten enttäuscht, dass ihn die saumagenhochgepäppelte Angie ihn einfach so fallen lässt.
Weil er jetzt nämlich eine Sache an der Backe hatte, die bis jetzt nicht ausgeräumt ist. Schwarzgeld
Epilog
Letzen Endes aber war die Helmutkarriere der schlußendliche Beweis, dass Deutschland eine stabile Demokratie ist, der so schnell nichts und niemand etwas anhaben kann.Auch und erst recht kein Saumagen.
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bonafide,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 21:24
durchaus gelungen, macht wirklich laune zu lesen! *fünfhunderter einsteck*
mit gerd assoziiere ich nun nicht unbedingt ein phallussymbol, aber das ist vielleicht geschmackssache? *fragend in die runde guck* ;-)
mit gerd assoziiere ich nun nicht unbedingt ein phallussymbol, aber das ist vielleicht geschmackssache? *fragend in die runde guck* ;-)
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gutemine,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 21:37
aber Gerd tut dies gewiß bei sich selber ... :-)
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bonafide,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 21:56
öhm... was genau macht gerd gewiss bei sich selber, liebe frau gutemine?
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gutemine,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 21:59
er assoziert mit sich ...liebe Bona, denn er hält sich schon für einen tollen Hecht...
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bonafide,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 22:13
ah! siehste mal, mir liegt die assoziation wirklich fern. gerd die testosteronbombe halte ich schon für männlich, aber eben nicht unbedingt für potent patent.
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gutemine,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 22:18
männlich? Obwohl er Haare färbt man darüber nicht reden darf, Testosteron verschleudert er gewiß ... der Gockel Kerl ... mein Typ ist er halt nicht ...
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bonafide,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 22:30
im vergleich zu birne, guido oder ändschie ede: ja.
btw: ich hab damals ja im traum nicht für möglich gehalten, dass sich die union von der schwarzgeldaffäre erholt. ich naives ding, ich. irgendwie hab ich geglaubt, die sind erstmal lange lange tot.
btw: ich hab damals ja im traum nicht für möglich gehalten, dass sich die union von der schwarzgeldaffäre erholt. ich naives ding, ich. irgendwie hab ich geglaubt, die sind erstmal lange lange tot.
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 11. Januar 2007, 23:57
ich hab damals ja im traum nicht für möglich gehalten, dass sich die union von der schwarzgeldaffäre erholt. ich naives ding, ich. irgendwie hab ich geglaubt, die sind erstmal lange lange tot....wenn man gen Italien mit seiner ehemaligen und längst dahingeschiedenen Democrazia Christiana blickt, mag es nicht das allerschlechteste sein, dass die sich wieder erholt haben...
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