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Donnerstag, 11. November 2010
Sie sagen, sie hätten Fehler gemacht.
gorillaschnitzel, 23:18h
Damals. Am 30. September. Keine Sorge, nicht die Politik. Die Einsichtsfähigkeit von Mappus und Konsorten bleibt noch in sehr übersichtlichen Bahnen. Die Polizei hat Fehler gemacht. Sagt die Polizei selbst. Das möchte man bestätigen, allerdings auch nur so lange, als man sich betrachtet, welche Fehler sie gemacht haben wollen.
Einerseits habe man den "heftigen Widerstand gegen Polizeikräfte durch eine Vielzahl von Personen" unterschätzt. Anders ausgedrückt: Man war völlig perplex darüber, wie brutal und unbarmherzig Leute in einer matschigen Wiese saßen.
Der zweite Fehler bestand darin, dass sich die bayrische Bereitschaftspolizei verfahren habe* und zu spät am Einsatzort eintraf. Geht natürlich gar nicht, weshalb die betreffenden Beamten sicherlich bereits abgemahnt wurden.
Lustig dabei ist, dass sie damit ja indirekt einräumen, dass die Demonstranten besser organisiert waren als die Polizei selbst, die das im Gegensatz zu den Demonstranten schon lange im Voraus planen konnte.
Allerdings, liebe Polizei, müsst ihr euch nun nicht in Sack und Asche hüllen und gleich zwei Fehler einräumen. Es gab nur einen einzigen Fehler: Eure Anwesenheit als solche.
*Dia Daggl send doch dadsächlich oimol om Schduagrd romgfahra ond erschd bei Zuffahausa rausgfahra.
Einerseits habe man den "heftigen Widerstand gegen Polizeikräfte durch eine Vielzahl von Personen" unterschätzt. Anders ausgedrückt: Man war völlig perplex darüber, wie brutal und unbarmherzig Leute in einer matschigen Wiese saßen.
Der zweite Fehler bestand darin, dass sich die bayrische Bereitschaftspolizei verfahren habe* und zu spät am Einsatzort eintraf. Geht natürlich gar nicht, weshalb die betreffenden Beamten sicherlich bereits abgemahnt wurden.
Lustig dabei ist, dass sie damit ja indirekt einräumen, dass die Demonstranten besser organisiert waren als die Polizei selbst, die das im Gegensatz zu den Demonstranten schon lange im Voraus planen konnte.
Allerdings, liebe Polizei, müsst ihr euch nun nicht in Sack und Asche hüllen und gleich zwei Fehler einräumen. Es gab nur einen einzigen Fehler: Eure Anwesenheit als solche.
*Dia Daggl send doch dadsächlich oimol om Schduagrd romgfahra ond erschd bei Zuffahausa rausgfahra.
Saudumme Sprüche (XXXII)
gorillaschnitzel, 22:12h
Die Aufgabe der Polizei ist es, friedliche Demonstranten zu schützen.
Heribert Rech, Innenminister des Rechstaats Baden-Württemberg, empfängt seine Truppe nach dem Castortransport.
Mittwoch, 10. November 2010
Feld
gorillaschnitzel, 21:24h



Nur 5 Lügen zu Stuttgart21, mehr nicht....
gorillaschnitzel, 01:06h
....was haben sie sich bemüht, das "Projekt" legitim gestalten zu wollen. Sie haben Werbeagenturen beschäftigt und diese wieder gewexxelt, wenn nicht erfolgreich. Aber dennoch erkennt jeder halbwegs klar tickende Baden-Württemberger die Lügen. Als da wären:
Das Projekt ist vollständig demokratisch legitimiert
Richtig ist: Es hat alle parlamentarlichen Gremien durchlaufen, aber auch nur deshalb, weil es unmittelbar superkurz vor und direkt nach einer Wahl beschlossen wurde, während gleichzeitig von der Landesregierung beauftragte Gutachten unter den Tisch fielen (das sma-Gutachten etwa, das dem neuen Bahnhof eine Katastrophe bescheinigte). Besser noch: Ein Gutachten mutet man den gewählten Parlamentariern bis heute nicht zu, noch nicht mal in geschwärzter Form.
Falsch ist: Die Bevölkerung wurde miteinbezogen. Die durfte zuschauen. Bei Infoveranstaltungen etwa wurde betont, dass man das auf jeden Fall bauen werde, man aber immerhin bereit sei, sich eine Gegenmeinung anzuhören, mehr sei aber nicht drin. Richtig ist: Die Grünen wurden bei den letzten Kommunalwahlen in Stuttgart stärkste Fraktion. Weshalb wohl?
Die Proteste begannen erst spät (zu spät)
Falsch. Die Bürgerinitiative formierte sich 1994, mithin mit Vorstellung der Pläne.
Es gab 10.000 (!) Einsprüche, ein abgekanzeltes Bürgerbegehren und die Demos laufen seit über einem Jahr.
Die Gegner sind technik- und fortschrittsfeindlich
Falsch. Baden-Württemberg ist und war schon immer technikversessen wie wahrscheinlich wenig andere Bundesländer. Die Leute sind stolz, Ingenieur zu sein oder wenigstens Maschinenbauer und das bis heute. Man verweigert nicht DIE Modernisierung, man verweigert DIESE "Modernisierung", die nicht als solche empfunden wird.
Wenn man dieses Projekt nicht baut, wird man nie wieder ein Großprojekt bauen können
Wenn dem so sein sollte: An der Bevölkerung vorbeientscheiden und bauen? Gottseidank wird es dann nie wieder ein solches Ding geben. Es ist aber unwahr, dass Großprojekte nicht mehr möglich sind. Hier ums Eck nimmt eine Kommune für 5 Jahre eine gespaltene Stadt mitsamt Dreck und Lärm in Kauf und das weil eine neue Straße mitten durch den Flecken gebaut wird. Sie sind begeistert. Woanders wurde die geplante Stadthalle per Volksentscheid abgewatscht. Einmal drüber geplant und alle sagten: Toll, machma.
Stuttgart21 ist nicht mehr zu stoppen
Ich habe keine Ahnung, ob das gestoppt werden kann, aber: Man konnte Wackersdorf stoppen, man konnte Wyhl stoppen, Boxberg konnte man stoppen, Kalkar konnte man stoppen.
Das Projekt ist vollständig demokratisch legitimiert
Richtig ist: Es hat alle parlamentarlichen Gremien durchlaufen, aber auch nur deshalb, weil es unmittelbar superkurz vor und direkt nach einer Wahl beschlossen wurde, während gleichzeitig von der Landesregierung beauftragte Gutachten unter den Tisch fielen (das sma-Gutachten etwa, das dem neuen Bahnhof eine Katastrophe bescheinigte). Besser noch: Ein Gutachten mutet man den gewählten Parlamentariern bis heute nicht zu, noch nicht mal in geschwärzter Form.
Falsch ist: Die Bevölkerung wurde miteinbezogen. Die durfte zuschauen. Bei Infoveranstaltungen etwa wurde betont, dass man das auf jeden Fall bauen werde, man aber immerhin bereit sei, sich eine Gegenmeinung anzuhören, mehr sei aber nicht drin. Richtig ist: Die Grünen wurden bei den letzten Kommunalwahlen in Stuttgart stärkste Fraktion. Weshalb wohl?
Die Proteste begannen erst spät (zu spät)
Falsch. Die Bürgerinitiative formierte sich 1994, mithin mit Vorstellung der Pläne.
Es gab 10.000 (!) Einsprüche, ein abgekanzeltes Bürgerbegehren und die Demos laufen seit über einem Jahr.
Die Gegner sind technik- und fortschrittsfeindlich
Falsch. Baden-Württemberg ist und war schon immer technikversessen wie wahrscheinlich wenig andere Bundesländer. Die Leute sind stolz, Ingenieur zu sein oder wenigstens Maschinenbauer und das bis heute. Man verweigert nicht DIE Modernisierung, man verweigert DIESE "Modernisierung", die nicht als solche empfunden wird.
Wenn man dieses Projekt nicht baut, wird man nie wieder ein Großprojekt bauen können
Wenn dem so sein sollte: An der Bevölkerung vorbeientscheiden und bauen? Gottseidank wird es dann nie wieder ein solches Ding geben. Es ist aber unwahr, dass Großprojekte nicht mehr möglich sind. Hier ums Eck nimmt eine Kommune für 5 Jahre eine gespaltene Stadt mitsamt Dreck und Lärm in Kauf und das weil eine neue Straße mitten durch den Flecken gebaut wird. Sie sind begeistert. Woanders wurde die geplante Stadthalle per Volksentscheid abgewatscht. Einmal drüber geplant und alle sagten: Toll, machma.
Stuttgart21 ist nicht mehr zu stoppen
Ich habe keine Ahnung, ob das gestoppt werden kann, aber: Man konnte Wackersdorf stoppen, man konnte Wyhl stoppen, Boxberg konnte man stoppen, Kalkar konnte man stoppen.
Montag, 8. November 2010
Glauben die etwa, ich bin blöd...
gorillaschnitzel, 23:29h
....und weiß nicht, wo Tschernobyl liegt?


Sonntag, 7. November 2010
gorillaschnitzel, 23:59h
Samstag, 6. November 2010
Der Wald
gorillaschnitzel, 17:42h
So ziemlich alles im Fünfzigkilometerumkreis um Stuttgart ist recht dicht bebaut. So ziemlich. Nicht alles. Es gibt noch zwei relativ große Waldgebiete jenseits des Schwarzwalds, die noch nicht ganz so zugesiedelt sind wie das Umland. Das ist gut so. Vor allem für mich. Weil der eine Wald direkt vor meiner Haustür liegt, oder besser: So gut wie. Ich muss noch immer irgendwie hinkommen. Da wo ich eigentlich herkomme, da hatte ich den Wald wirklich in Schrittweite vor meiner Haustür und deshalb war das erste, das mir nach meinen Umzügen immer abging: Wald.

Eigentlich kann man sagen: Seien wir froh, dass es diesen Wald noch gibt. Es gab schon andere Pläne. Weil es damals wie heute Leute gibt, denen Infrastrukturprojekte -sinnvoll oder nicht- schon immer wichtiger waren als Bäume und deshalb gab es dereinst mal sehr ernsthafte Pläne, den Flughafen hier rein zu bauen weil nämlich, so sagten sie damals, der bisherige Flughafen 1980 an seine Kapazitätsgrenze stoßen würde. Damals genügte ein offener Brief der Gegner, dass das Projekt gestoppt wurde. Erst hieß es aus Kostengründen, dann aus geologischen Gründen. Heute fliegen die Schwaben noch immer vom gleichen Flughafen wie damals und die Kapazität ist auch nicht an ihrer Grenze, eher im Gegenteil, man wünscht sich mehr Passagiere, und die Lichter gingen ja auch nicht -wie vom Filbinger prophezeit- aus, nur weil das AKW Wyhl nicht gebaut wurde. Der einzige Unterschied zu heute liegt vielleicht darin, dass heute offene Briefe nicht mehr ausreichen, weil sie nicht mehr gelesen werden. Heute müssen 150.000 Leute auf die Straße gehen.

Es ist die Lunge Stuttgarts, das Naherholungsgebiet für die Bruddler der Halbhöhenlage mit ihren Daimlers, die hier die selige Ruhe genießen. Dabei wissen die wenigsten, dass das noch nie ein besonders friedlicher Ort gewesen ist. Ganz im Gegenteil: Wer aufmerksam an den Wegrändern schaut, der erkennt die versunkenen Steine, die auf die Schandtaten hinweisen. 1515 erschlug in diesem Wald der Herzog den Gatten seiner Geliebten, was dazu führte, dass er ins Exil musste, weil zuviel einfach zuviel war. Bauernproteste totschlagen ging ja noch, aber sowas....
300 Jahre später erschoss ein Förster seine Geliebte hier, wovon noch immer ein Gedenkstein zeugt und es ist grade mal 10 Jahre her, als ein bis heute ungeklärter Mord hier stattgefunden hat.

Aber ein Wald kann so einiges ab, selbst Wind und Wetter. All die Vivians und die Kyrills und die Wibkes....ein Hauch in der Geschichte des Waldes.
Nicht aber Lothar. Der hinterließ eine breite Schneise der Verwüstung. Sagen wir es so: Die Spitzengeschwindigkeit von Lothar wurde nie festgestellt, weil das Messgerät bei Tempo 270 schlicht den Geist aufgegeben hat. Für den Wald war Lothar ein Desaster: Tausende Bäume lagen flach und noch Jahre später lagen allüberall stapelweise gefällte Bäume, die dauerhaft bewässert wurden (wegs Insektenbefall und so), was wiederum in Eiszeiten ein bizarres Bild war.

Ein Desaster ist aber auch eine Möglichkeit, völlig neu anzufangen. Darum hat man beschlossen, einige Flächen nicht wieder zu beforsten und den Wald sich selbst zu überlassen, woraus sich nun sowas wie Urwald bildet. Seien es Kostengründe, sei es Faulheit, sei es Ökologie, ganz egal: Gottlob gibt’s diesen Wald.


Eigentlich kann man sagen: Seien wir froh, dass es diesen Wald noch gibt. Es gab schon andere Pläne. Weil es damals wie heute Leute gibt, denen Infrastrukturprojekte -sinnvoll oder nicht- schon immer wichtiger waren als Bäume und deshalb gab es dereinst mal sehr ernsthafte Pläne, den Flughafen hier rein zu bauen weil nämlich, so sagten sie damals, der bisherige Flughafen 1980 an seine Kapazitätsgrenze stoßen würde. Damals genügte ein offener Brief der Gegner, dass das Projekt gestoppt wurde. Erst hieß es aus Kostengründen, dann aus geologischen Gründen. Heute fliegen die Schwaben noch immer vom gleichen Flughafen wie damals und die Kapazität ist auch nicht an ihrer Grenze, eher im Gegenteil, man wünscht sich mehr Passagiere, und die Lichter gingen ja auch nicht -wie vom Filbinger prophezeit- aus, nur weil das AKW Wyhl nicht gebaut wurde. Der einzige Unterschied zu heute liegt vielleicht darin, dass heute offene Briefe nicht mehr ausreichen, weil sie nicht mehr gelesen werden. Heute müssen 150.000 Leute auf die Straße gehen.

Es ist die Lunge Stuttgarts, das Naherholungsgebiet für die Bruddler der Halbhöhenlage mit ihren Daimlers, die hier die selige Ruhe genießen. Dabei wissen die wenigsten, dass das noch nie ein besonders friedlicher Ort gewesen ist. Ganz im Gegenteil: Wer aufmerksam an den Wegrändern schaut, der erkennt die versunkenen Steine, die auf die Schandtaten hinweisen. 1515 erschlug in diesem Wald der Herzog den Gatten seiner Geliebten, was dazu führte, dass er ins Exil musste, weil zuviel einfach zuviel war. Bauernproteste totschlagen ging ja noch, aber sowas....
300 Jahre später erschoss ein Förster seine Geliebte hier, wovon noch immer ein Gedenkstein zeugt und es ist grade mal 10 Jahre her, als ein bis heute ungeklärter Mord hier stattgefunden hat.

Aber ein Wald kann so einiges ab, selbst Wind und Wetter. All die Vivians und die Kyrills und die Wibkes....ein Hauch in der Geschichte des Waldes.
Nicht aber Lothar. Der hinterließ eine breite Schneise der Verwüstung. Sagen wir es so: Die Spitzengeschwindigkeit von Lothar wurde nie festgestellt, weil das Messgerät bei Tempo 270 schlicht den Geist aufgegeben hat. Für den Wald war Lothar ein Desaster: Tausende Bäume lagen flach und noch Jahre später lagen allüberall stapelweise gefällte Bäume, die dauerhaft bewässert wurden (wegs Insektenbefall und so), was wiederum in Eiszeiten ein bizarres Bild war.

Ein Desaster ist aber auch eine Möglichkeit, völlig neu anzufangen. Darum hat man beschlossen, einige Flächen nicht wieder zu beforsten und den Wald sich selbst zu überlassen, woraus sich nun sowas wie Urwald bildet. Seien es Kostengründe, sei es Faulheit, sei es Ökologie, ganz egal: Gottlob gibt’s diesen Wald.

Mittwoch, 3. November 2010
Hallo Österreich!
gorillaschnitzel, 00:23h
Guten Kaffee bietet man mittlerweile auch in Sibirien an und zwar in Irkutsk und mitten auf der Karl-Marx-Straße....


Montag, 1. November 2010
Bodo mit dem Bagger
gorillaschnitzel, 20:17h
Viele Grüße und wirklich ehrlich gemeinte Anteilnahme aus Stuttgart.
Und nochmals ein Zitat von Leuten, die es wohl halbwegs und so einigermaßen verstehen:
Exakt das Gegenteil versichern die S21-Betreiber. Ich unterstelle den Leuten vom bayrischen Landesamt für Umwelt jetzt einfach mal eine gewisse Sachkompetenz. Da wird kein Vollidiot angestellt, soviel Vertrauen habe ich bei aller Skepsis der CSU gegenüber schon noch. Darum: Bayrische Ingenieure können was, das sind keine Idioten und deshalb: Die Jungs vom bayrischen Landesamt sagen auch:
Kurz und knapp: =Stuttgart.
Und nochmals ein Zitat von Leuten, die es wohl halbwegs und so einigermaßen verstehen:
Erdfälle lassen sich nicht vorhersagen, schreibt das Bayerische Landesamt für Umwelt in einem Resümee aus diesem Jahr. Sie könnten "zu jeder Zeit und ohne jegliche Vorwarnung auftreten und zu Personen- und Sachschäden führen", ergänzt der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen. Experten können lediglich Risikogebiete eingrenzen.
Exakt das Gegenteil versichern die S21-Betreiber. Ich unterstelle den Leuten vom bayrischen Landesamt für Umwelt jetzt einfach mal eine gewisse Sachkompetenz. Da wird kein Vollidiot angestellt, soviel Vertrauen habe ich bei aller Skepsis der CSU gegenüber schon noch. Darum: Bayrische Ingenieure können was, das sind keine Idioten und deshalb: Die Jungs vom bayrischen Landesamt sagen auch:
Besonders gefährdet sind Bergbauregionen und Landschaften mit Salz- oder Kalkböden, sogenannter Karst
Kurz und knapp: =Stuttgart.
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Gewaltgewaltgewalt
gorillaschnitzel, 02:01h
Erinnern Sie sich eigentlich noch an die "Beweise" vonseiten der Polizei damals in Stuttgart am Blutigen Donnerstag* (30. September 2010)? Ja? Wie man damals quasi gezwungen war, gegen völlig enthemmte Stuttgarter Kampfschweinedemonstranten tätig zu werden? Damals präsentierte die Polizei als Beweis für völlig unerträgliche Gewalt der Demonstranten und als Begründung für Pfeffer, Wasser und Schlagstock gegen Kinder und Rentner folgendes, sozusagen als ultimativen Beleg der Legitimität des Vorgangs und für die Gewaltbereitschaft der Stuttgarter:
a) Ein Video, in dem gezeigt wird, wie die Bevölkerung es wagt, gegen eine Polizeikette zu drücken (ziviler Ungehorsam! ein übles Verbrechen!)
b) eine (eine! Unter mehreren tausend anderen Demonstranten, wo zur Hölle sind eigentlich die Videos auf denen ich zu sehen bin?) nicht ganz zurechnungsfähige Mutter, die mit Kleinkind dasitzt (ich weiß echt nicht, wie sie die Kindergartenkinder, die wir alle in die erste Reihe gestellt hatten, auf ihren Videos vergessen konnten)
c) ein paar Kastanien gegen einen Wasserwerfer (staatszersetzend! demokratiegefährdend!)
d) eine Blockade von Schülern (gefährlich, echt gefährlich!)
und dann noch
e) einen vermummten Pfeffersprayer, der gegen die Polizei Pfefferspray feuert.
Und e) finde ich irgendwie interessant und zwar deshalb, weil ich zu der Zeit etwa im Park anwesend war. Wohl nicht überall, aber doch da und ich fand es nach Vorlage der "Beweise" mal echt bemerkenswert, dass der Schwarze Block neuerdings als Individuum auftritt.
Dummerweise hatte die Polizei in ihrer ersten Pressekonferenz vergessen den Zeitstempel zu löschen (was für Dilettanten!) und der zeigte 14.00 Uhr. Einerseits war ich da dort und es gab dort und zu dieser Zeit definitiv nie und nirgends einen Schwarzen Autonomenblock, andererseits ist es doch irgendwie bemerkenswert, dass die Polizei bereits um 12Uhrnochwas gewassert und gepfeffert hat, aber angeblich gewalttätige Demonstranten erst eineinhalb Stunden später dokumentieren kann.
Aber egal. Sei es drum. Das erschließt sich ja jedem halbwegs klar tickenden Menschen. Lustiger ist echt der vermummte Pfeffersprayer um 14 Uhr. Weil:
Gegen den sind alle Ermittlungen eingestellt. Selbst die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr. Noch nicht mal gegen "Unbekannt". Wir wollen es nur mal festhalten: Ein Vermummter sprüht Pfefferspray gegen Polizisten, sogar während eines Polizeieinsatzes der bundesweit umstritten ist und ebensoweit kritisiert wird, es ist DAS Foto schlechthin für angebliche Gewalt der Demonstranten (das einzige überhaupt), veröffentlicht in BLÖDBILD, und weder Polizei noch Staatsanwaltschaft halten es für nötig auch nur eine Ermittlung einzuleiten, noch nicht mal gegen "Unbekannt"? Komisch? Nicht in Mappusstan. Ähm, ich kenne persönlich Menschen die an diesem Tag verhaftet wurden und drei Tage in Stammheim saßen und das deshalb, weil sie ein etwas loses Mundwerk hatten.
Hallo?
Neulich habe ich eine Anzeige wegen Diebstahls erstattet. Gegen "Unbekannt". Es wird ermittelt. Rauskommen tut natürlich nix, aber hey, sie tun wenigstens so, als wenn sie was tun.
Nicht aber beim Pfeffersprayer. Da wird nix passieren. Dazu fällt mir nur das Motto des Hosenbandordens ein: Honi soit qui mal y pense. Oder aber auch: Es ist wirklich sehr erfreulich, wenn sich die Staatsanwaltschaft nur auf die Aggression beschränkt, von der sie ausging, der Polizei nämlich. Neu ist aber dennoch, dass Gewalttaten gegenüber Repräsentanten des Rechtsstaats vonseiten der Demonstranten nicht mehr verfolgt werden, ja regelrecht geschützt werden. Müssen Pfeffersprayer geschützt werden? Ich meine: Nö. Nie. Nein, kein Kommentar zum Pfeffersprayer, ich liebe da eher den Hosenbandorden: Honi soit qui mal y pense! Es möge sich bitte ein/e jede/r denken, was er/sie mag....
Ich entwickle übrigens grade ein ganz neues Verhältnis zum Rechtsstaat. Wenigstens dem der Mappus´schen Ordnung gegenüber...
*(Andere nennen es den "Schwarzen Donnerstag", ich bevorzuge "blutig", weil es eben das wahr)
a) Ein Video, in dem gezeigt wird, wie die Bevölkerung es wagt, gegen eine Polizeikette zu drücken (ziviler Ungehorsam! ein übles Verbrechen!)
b) eine (eine! Unter mehreren tausend anderen Demonstranten, wo zur Hölle sind eigentlich die Videos auf denen ich zu sehen bin?) nicht ganz zurechnungsfähige Mutter, die mit Kleinkind dasitzt (ich weiß echt nicht, wie sie die Kindergartenkinder, die wir alle in die erste Reihe gestellt hatten, auf ihren Videos vergessen konnten)
c) ein paar Kastanien gegen einen Wasserwerfer (staatszersetzend! demokratiegefährdend!)
d) eine Blockade von Schülern (gefährlich, echt gefährlich!)
und dann noch
e) einen vermummten Pfeffersprayer, der gegen die Polizei Pfefferspray feuert.
Und e) finde ich irgendwie interessant und zwar deshalb, weil ich zu der Zeit etwa im Park anwesend war. Wohl nicht überall, aber doch da und ich fand es nach Vorlage der "Beweise" mal echt bemerkenswert, dass der Schwarze Block neuerdings als Individuum auftritt.
Dummerweise hatte die Polizei in ihrer ersten Pressekonferenz vergessen den Zeitstempel zu löschen (was für Dilettanten!) und der zeigte 14.00 Uhr. Einerseits war ich da dort und es gab dort und zu dieser Zeit definitiv nie und nirgends einen Schwarzen Autonomenblock, andererseits ist es doch irgendwie bemerkenswert, dass die Polizei bereits um 12Uhrnochwas gewassert und gepfeffert hat, aber angeblich gewalttätige Demonstranten erst eineinhalb Stunden später dokumentieren kann.
Aber egal. Sei es drum. Das erschließt sich ja jedem halbwegs klar tickenden Menschen. Lustiger ist echt der vermummte Pfeffersprayer um 14 Uhr. Weil:
Gegen den sind alle Ermittlungen eingestellt. Selbst die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr. Noch nicht mal gegen "Unbekannt". Wir wollen es nur mal festhalten: Ein Vermummter sprüht Pfefferspray gegen Polizisten, sogar während eines Polizeieinsatzes der bundesweit umstritten ist und ebensoweit kritisiert wird, es ist DAS Foto schlechthin für angebliche Gewalt der Demonstranten (das einzige überhaupt), veröffentlicht in BLÖDBILD, und weder Polizei noch Staatsanwaltschaft halten es für nötig auch nur eine Ermittlung einzuleiten, noch nicht mal gegen "Unbekannt"? Komisch? Nicht in Mappusstan. Ähm, ich kenne persönlich Menschen die an diesem Tag verhaftet wurden und drei Tage in Stammheim saßen und das deshalb, weil sie ein etwas loses Mundwerk hatten.
Hallo?
Neulich habe ich eine Anzeige wegen Diebstahls erstattet. Gegen "Unbekannt". Es wird ermittelt. Rauskommen tut natürlich nix, aber hey, sie tun wenigstens so, als wenn sie was tun.
Nicht aber beim Pfeffersprayer. Da wird nix passieren. Dazu fällt mir nur das Motto des Hosenbandordens ein: Honi soit qui mal y pense. Oder aber auch: Es ist wirklich sehr erfreulich, wenn sich die Staatsanwaltschaft nur auf die Aggression beschränkt, von der sie ausging, der Polizei nämlich. Neu ist aber dennoch, dass Gewalttaten gegenüber Repräsentanten des Rechtsstaats vonseiten der Demonstranten nicht mehr verfolgt werden, ja regelrecht geschützt werden. Müssen Pfeffersprayer geschützt werden? Ich meine: Nö. Nie. Nein, kein Kommentar zum Pfeffersprayer, ich liebe da eher den Hosenbandorden: Honi soit qui mal y pense! Es möge sich bitte ein/e jede/r denken, was er/sie mag....
Ich entwickle übrigens grade ein ganz neues Verhältnis zum Rechtsstaat. Wenigstens dem der Mappus´schen Ordnung gegenüber...
*(Andere nennen es den "Schwarzen Donnerstag", ich bevorzuge "blutig", weil es eben das wahr)
Mittwoch, 27. Oktober 2010
5 Mark. Stück.
gorillaschnitzel, 22:19h
Ich habe neue Mitbewohner. Wie sie heißen weiß ich nicht, man wird da nicht so sehr persönlich mit denen. Lustig sind sie dennoch, weil sie quasi fertig erwachsen geboren werden und sofort denselben Scheiß machen und wegfuttern und so etwa diesselben Mengen wie die großen Geschwister, die aber nicht die Eltern sind. Ich hoffe noch -und bin fast sicher- dass es Mädels sind und die langfristig irgendwann mal ihre Leidensgenossin von den Bedrängungen des Kerls erlösen werden....

Nach anfänglichem Totalegal interessiert man sich mittlerweile füreinander, wenngleich bisher eher einseitig...


Nach anfänglichem Totalegal interessiert man sich mittlerweile füreinander, wenngleich bisher eher einseitig...

Dienstag, 26. Oktober 2010
Liebe Angela, lieber Stefan, liebe alle AtomfreundebahnhofsverbuddlerundfreundederFDP!
gorillaschnitzel, 02:01h
Ihr habt das leider immer noch nicht verstanden: Man muss Bürger nicht "mitnehmen". Ich etwa möchte bitteschön nirgendwohin "mitgenommen" werden. Nicht nach Gorleben, nicht nach Brokdorf und auch nicht unter die Erde. Wenn ich wo hin will, komm ich da auch ohne euch hin. Für´s erste würde es mir ganz ehrlich schon reichen, wenn ich statt mitgenommen einfach mal ernstgenommen würde. Danke.
Grüße eines wohlstandsverwöhnten, unduldsamen, egoistischen, fortschrittsfeindlichen, saturierten, zukunftsvergessenen, alten und von Hass erfüllten Berufsdemonstranten, der mit Vorliebe Pflastersteine wirft.*
PS: Früher oder später kriegen wir euch alle...
2011:Mappus
2012:Schuster
2013:Merkel
*samt und sonders Titulierungen vermeintlich honoriger Herren und Damen der Politik gegenüber Leuten, die es wagen, gegen Stuttgart21 zu sein und sich auch noch erlauben, dies öffentlich kundzutun. Gilt wahrscheinlich auch allen Antiatomlern und allen anderen, die irgendwann und irgendwo irgendwas nicht so dolle finden oder sonstwie dreinreden
Grüße eines wohlstandsverwöhnten, unduldsamen, egoistischen, fortschrittsfeindlichen, saturierten, zukunftsvergessenen, alten und von Hass erfüllten Berufsdemonstranten, der mit Vorliebe Pflastersteine wirft.*
PS: Früher oder später kriegen wir euch alle...
2011:
2012:
2013:
*samt und sonders Titulierungen vermeintlich honoriger Herren und Damen der Politik gegenüber Leuten, die es wagen, gegen Stuttgart21 zu sein und sich auch noch erlauben, dies öffentlich kundzutun. Gilt wahrscheinlich auch allen Antiatomlern und allen anderen, die irgendwann und irgendwo irgendwas nicht so dolle finden oder sonstwie dreinreden
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