Montag, 15. Mai 2006
Das Bombenattentat
Klasse 5. Wir haben viel Spaß. Vor allem damit, die Grundschüler zu ärgern. Die nämlich mussten um 11 oder 12 direkt an unserer Schule die Fußgängerzone passieren. Der Spaß bestand darin, sie aus dem 2. Stock mit Wasserbomben zu malträtieren. Getroffen haben wir sie nie. Entweder waren sie schneller oder sie haben gewartet, bis der Unterricht bei uns weiterging oder sie haben einen kleinen Umweg gewählt.
So hatten wir uns daran gewöhnt, allein das Bombardement schon lustig zu finden.
An einem Tag war es eigentlich wie immer: Wir standen geschlossen an der Fensterfront und warfen, was die gefüllten Luftballons hergaben. Die Grundschüler rannten (und hatten auch ihren Spaß am Spiel).
Ein Fenster weiter fliegt eine satte Bombe aus dem Fenster. Wir alle sehen noch, wo sie landen wird: Mitten im Dekolleté einer semialten Frau. Da haben wir kollektiv einen Fehler gemacht. Wir sind allesamt in Deckung gegangen. Auch die, die nicht geschmissen hatten. Die 5 anderen Fensterfronten haben gegröhlt. Die unsere war leer. Bei offenem Fenster. Ziemlich schnell war also klar, wo das Geschoss herkam.

Der Übeltäter musste sich das noch zig Jahre später seitens der Lehrer anhören ("soso, du bist also der mit der Wasserbombe...")

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Manana
Als ich Marks Automobile Aha-Erlebnisse gelesen hab, ist mir spontan eine alte Geschichte eingefallen.

1993 wars. Wir waren mit 2 alten und klapprigen Autos unterwegs in Richtung Atlantik. Im uralten Citroen 4 Personen, in meinem 10 Jahre alten und über 250.000 km gelaufenen Fiat Uno 2 Personen plus das gesamte Gepäck.
Speziell wir im Fiat müssen wirklich wild ausgesehen haben. Der Beifahrer hatte nen Iro, zerissene Jeans und ein löchriges T-Shirt, ich eine verwegene Mischmaschfrisur aus Philip Boa, Eddie Vedder und Robert Smith. Dazu Klamotten im schwarzen Indie-Gothic-Stil. So wild, dass man uns an der deutsch-französischen Grenze erstmal 2 Stunden lang auf Drogen untersucht hat. Hätten sie mal besser bei den anderen gesucht. Sein und Schein und stille Wasser und so...


In der Nähe von St.Etienne bemerken wir erstmals Probleme mit dem Fiat. Springt nach Tankstopp nimmer an. Ein netter Mensch klärt uns blutjunge Autodilettanten auf: Der Anlasser. Tatsächlich helfen ein paar Hammerschläge und es funzt wieder. In der Folge lernen wir auf der Strecke zwischen St.Etienne und Bordeaux, wie man das Ding wieder zum Laufen kriegt: Mit dem Hammer oder aber alternativ anschieben, eine Steigung runterrollen lassen und aufspringen. Die erste Woche gehts einigermaßen gut. Aber man muss immer öfter und heftiger hämmern.

Mitten in einem Kreisverkehr in Bilbao ist dann endgültig Schluss. Nix geht mehr. Um einen herum: Dauerhupende und fluchende Spanier -respektive: Basken. Wir lernen ziemlich schnell einen Großteil des spanischen Schimpfwortvokabulars und brauchen einen Abschleppwagen.

Damals war Bilbao noch nicht Guggenheim sondern nur eine potthäßliche Industriestadt. San Sebastian war nett, aber Bilbao eine öde Steinwüste.
Die Mechaniker antworteten auf die Frage, wie lange es denn dauern würde mit dem Wörtchen "manana". Schön. Morgen. Wir frischselbständigen Volltrottel -mit der spanischen Mentalität noch gänzlich unerfahren- haben das tatsächlich geglaubt und sind fröhlich am nächsten Tag wieder aufmarschiert.
Natürlich war noch nix gemacht. Stattdessen sehen wir, wie die Jungs wirklich arbeiten: Irgendnen Motor anwerfen, dann 2x kurz Gas geben, weglaufen, Zigarettenpause, wieder kurz Gas geben, in den Motor schauen, kurz was schrauben, Vesperpause.

An Tag 3 lernen wir ein Pärchen aus Neuseeland kennen, das uns erzählt, sie stünden mit ihrem Wohnmobil schon knappe 2 Wochen hier blöde rum.
Da haben wir uns dann zusammengetan. Mittlerweile war auch der Citroen gestorben und in der gleichen Werkstatt.
Mario hat sich mit dem Neuseeländer unterhalten und die beiden hatten eine großartige Idee. Derart dreist, dass sie nur von Iro-Mario kommen konnte: Die beiden erzählten den Mechanikern, dass sie aus dem Hotel geflogen wären und nun in den Autos schlafen würden. Dann breitete Mario eine Isomatte auf der Rückbank aus und warf seinen Schlafsack rein. Der Neuseeländer samt Freundin verschwand im Wohnmobil.
Das wiederum passte den Basken nicht, weil die Autos in ihrer Werkstatt standen und sie wohl dem Punk mit dem Iro überhaupt nicht trauten. Und weil sie die Arbeit bereits begonnen hatten, mussten sie den Job auch fertig machen. So schnell wie möglich....was sie auch taten.

Wenigstens wars vergleichslos billig. Im Vergleich zu Deutschland.

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Billiger Mist, der auch noch scheiße aussieht
Nein! Sowas häng ich nicht daheim auf.

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