Dienstag, 9. Dezember 2008
Wir sammeln Daten
Irgendwie ist es ja schon lustig: Da will ausgerechnet Mr. Bundestrojaner Schäuble den Datenhandel sanktionieren, was in etwa so tragikomisch ist, als würde Hera Lind Schundliteratur aus den Buchhandlungen verbannen wollen. Konsequenterweise müsste er sich da gleich selbst mit einsperren.

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Montag, 8. Dezember 2008
Me and my EMail
Es gibt Email-Spam, der ist einfach nur großartig. Fast wie moderne Literatur. Peter schreibt mir exakt das:

Ich kann Ihnen helfen, mit dem Darlehen Sie benötigen, kontaktieren Sie mich auf peter.loanfunds @ live.com, um weitere info.Because (Jesus ist der Grund für diese Jahreszeit
Genau so. Wortwörtlich.

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Montag, 24. November 2008
In den Hinterhöfen des Internet (Part II)
...and it goes on....

Dieses Mal: Hammer*deal. Das sieht noch viiiieeel verführerischer aus als das andere Unternehmen und auch da werde ich glatt neidisch, dass ich nicht diese formidable Geschäftsidee hatte.
Das mit den Gebotekaufen a 50 Cent je Gebot kennen wir ja schon. Hier sind wir aber bei den Hedgefonds der Pseudoauktionen gelandet: Die klassische Wette. Was die Hedgies können, kann Hammer*deal schon lange. Ziel ist es, den niedrigsten Preis allein zu treffen. Heißt: Man bietet auf irgendwas beispielsweise 0,31 € und sollte das der einzige und tiefste Preis sein, hat man das Ding. Aber nur dann.

Nehmen wir mal ein Laptop. Sony Vaio. Im Laden: 1100 Euro. So zumindest wird suggeriert. Dort über den Auktionstisch für 95 Cent (jooo, Sie lesen richtich). Wollte man nun die 95 treffen (von denen man noch nicht mal weiß, ob es der Treffer ist), müsste man 95 Gebote a 50 Cent setzen und das wären dann schon mal 47,50. Kann ja aber auch sein, dass 1,12 (=56€) gewinnt. Oder 2,37 (=118,50€). Oder 9,96 (=498€). Sie merken: Eine teure Angelegenheit. In jedem Fall gilt: Die Auktionatoren gewinnen. Und zwar ordentlich. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das aufzudröseln und zusammenzuzählen (und hätte an dieser Stelle einmal die Fleißmedaille bitte, weil ich insgesamt so grob über den Daumen 1500 Positionen -äääh, Gebote- zusammengezählt hab und das von Hand) und wir kommen auf die stolze Summe von -in diesem Fall- 4578 Geboten und damit 2288 Euro für ein Laptop, das angeblich 1040 Euro wert sei, das es aber schon ab 850 Öcken zu kaufen gibt.


Und dann habe ich mal nachgeschaut, wer denn bisher die glücklichen Ersteigerer sind und dabei bin ich dann auf immer wiederkehrende Namen gestoßen. Glückspilze, die wahrscheinlich nix anderes machen, als ausschließlich Gebote zu setzen.
Peter Chäsli (alle nun folgenden Namen geändert!) beispielsweise ist -laut Google- ein Theaterpädagoge in der Schweiz. Beim obigen Geschäftsmodell ist Peter -es mag viele Peter Chäslis geben- einer der eifrigsten Steigerer und Gewinner. So hat Peter in den letzten Wochen 3 Armbanduhren, 2 Laptops, eine Festplatte, eine Nikon, einen ipod, einen Bietgutschein, 2 Playstations und ein Heimkinosystem ersteigert.
Oder Georg Gänserer, wahlweise Zahnarzt oder Landwirt: Macbook, Benzingutschein, 2 Flatscreens, ein Gutschein, eine Tasche, eine Überraschungsbox, ein Navi, einen Reisegutschein (Preis: 16 Cent) und ein Auto (VW Scirocco).

Und so finden sich unter den letzten 160 Auktionen einige Namen doch etwas gehäuft: "Andreas Himbeerger" (14x), "Peter Chäsli" (12x), "Georg Gänserer" (10x), "Dimitrios Kiloglu" (9x), "Björn Schützengraben" (10x) und weitere 7 Namen mit insgesamt 26 erfolgreichen Auktionen. Will heißen: 12 Menschen haben insgesamt beinahe die Hälfte der angebotenen Artikel ersteigert.
...aber natürlich geht alles mit rechten Dingen zu und vielleicht ist das ja ein kleiner Privatverein geistesnichtganzgesunder Spielwütiger....

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Dienstag, 18. November 2008
In den Hinterhöfen des Internet (Part I)
Es gibt Zeug, das so richtig süchtig macht. Also neben den üblichen Verdächtigen wie Bier, Schnaps, Zigaretten und Koks jetzt. Ebay zum Beispiel. Kann süchtig machen. Vor allem dann, wenn man sieht, wie sich die Jungs und Mädels um Dinge prügeln, die man nicht im allerentferntesten über die eigene Schwelle lassen würde. Ebay aber ist oldschool.
Da gibts schon ganz andere Geschäftsmodelle und auf die wurde ich neulich freundlicherweise aufmerksam gemacht (an dieser Stelle -ich weiß, er liest mit- ein riesengroßes Dankeschön an Herrn Wabura. Wenn mal der große Verleger das zwischen Buchdeckel presst, kriegste eine Widmung).

Mittlerweile bin ich ein- und abgetaucht in die tiefe weite Welt der alternativen Auktionshausmodelle und die ist mal richtig phantastisch. Was sich dort tummelt, findet man sonst nur in den Psychiatriepraxen dieser Welt und mal ehrlich: Niemand betritt freiwillig eine Psychiatriepraxis, vermutlich nicht mal die Psychiater selbst. Allein schon von daher sind diese Auktionshäuser -eine wilde Sammelgrube von Zockern, Spielsüchtigen und völlig Verwirrten und damit- eine Besichtigung wert. Es ist eigentlich eine Riesenspielwiese für alle, die am Automaten daddeln wollen, sich aber nicht vor die Tür trauen. Agoraphobe Spieljunkies quasi.

Aber von vorne:

Zum einen hätten wir da Sw#oo*po. Das Geschäftsmodell funktioniert so: Setz ein Gebot, das du dir vorher für 50 Cent gekauft hast und treib damit den Kaufpreis um 10 Cent nach oben. Solltest du der oder die Glückliche sein, die zuletzt bietet: You got it.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde das alles saubillig über den Tisch gehen. Kameras für 250 statt 700 Öcken, Flatscreens für 300 statt 1000 undsoweiter. Nur: Um von 10 Cent auf 200 Euro zu kommen, brauchts 2000 Gebote und die kosten ja jeweils 50 Cent und damit wären wir dann bei 1000 Euro für Swupo plus den Verkaufspreis von 200 und damit hat dann Swoooopoh eine Kamera, die im Laden 700 kostet, für 1200 verkauft. Ein vermeintlich Glücklicher kriecht das Ding (zahlt aber natürlich neben den 200 seine eigenen Gebote), der Rest geht leer aus.
Um ganz ehrlich zu sein: Dieses Geschäftsmodell hätte ich gerne selbst erfunden.

Stundenlang kann man da zugucken.





Aber nehmen wir doch mal eine solche Auktion auseinander. Da hätten wir beispielsweise eine Auktion, bei der man "Freigebote" ersteigern kann. Das ist besonders toll, weil die Firma dafür nicht mal ein Produkt rausrücken muss. Stattdessen ersteigern die reichlich logik- und merkbefreiten Bieter lediglich einen weiteren Zockgutschein zum Weiterbieten.
Das ist in etwa wie der Dealer, der seinen Junkies Berechtigungsscheine für Koks verkauft und wenn sie denn zufällig das Höchstgebot abgegeben haben sollten: The winner takes it all, Nase voll mit Pulver, der Rest geht leer aus.





Hier ging es um 300 "Gebote". Real kostet das 150 Euro. Es endete bei absurden 584,20 € und hat mich (und nicht nur mich) einige Stunden gekostet.
Natürlich muss niemand 584,20 zahlen, der "Endpreis ist geschenkt", will heißen: Wurscht, was da am Ende steht, man zahlt nur die eigenen Gebote. Aber: Insgesamt waren das nun 5842 Gebote und das wiederum heißt: 2921 Euro im Swoubo-Säckel und das alleinig dafür, dass nun ein paar Fastverrückte 300 Mal den Bieten-Button drücken dürfen darf. Der "Sieger" hat 40 Euro liegen lassen, zig andere 2881 Euro für nix und wieder nix. Keine Gegenleistung, kein Produkt verlässt die heiligen Svuppo-Hallen, niemand erhält irgendwas (von einem "Bietgutschein" mal abgesehen).

Noch besser wird es, wenn da einige ihre bisher eingezahlte Kohle nicht verlieren möchten und damit dann den Preis so hoch treiben, dass er über Ladenniveau ist.
Der arme Oogaigq226 hat nicht nur einen unaussprechlichen Eskimonamen. Nein, er ist auch bereit für ein Handy 735 Euro zu zahlen, das er im Laden für 699 bekommen hätte. Der Umsatz der Auktionisten liegt übrigens bei 2696,50 €.





Wir hätten da auch noch beispielsweise einen Goldbarren. Gold ist immer gut, vor allem in Zeiten von Finanzkrisen, weil ja Gold immer Gold ist und sowas von sicher ist. Hier wurde ein Barren von 5 Gramm angeboten. 5 Gramm klingt nach nix, aber bei den heutigen Goldpreisen vielleicht doch ein lohnendes Geschäft. Firma sagt: Barren ist 139 Öcken wert. Ein Blick gen London jedoch sagt: So etwa 585 Euro die Unze.
Niedergerechnet auf 5 Gramm macht das einen realen Wert von grob 94 Euronen.
Endpreis des Ersteigerers: 154,80 € und damit satte 60 Euro (oder: 63% zuviel) über dem tatsächlichen Wert. Umsatz der Firma: 695 € (730% des Realwert).





So funktioniert Dreckkapitalismus in seiner schlimmsten Prägung.
In der Karibik könnt ich hocken, verdammich...

....eigentlich sollte daraus nur ein Beitrag werden. Weil es aber so viele dreckige Hinterhöfe im Internetauktionsbusiness gibt, folgt in den nächsten Tagen Part II

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Samstag, 1. November 2008
Goodbye Firefox
Lieber Firefox, ich fand dich mal richtig gut. So wie ich ohnehin ein ganz großer Fan von diesem Gratis-alles-für-alle-Internet bin und da warst du bisher ein wichtiger Teil von. Ab heute bist du das für mich nicht mehr.

Warum?

Weil ich -nach langer Skepsis- den Fehler begangen habe, ein Upgrade zu machen und zwar von Firefox 2 auf den unseligst saudümmsten, übelstschlechtesten und allermiesesten Browser aller Zeiten, sämtliche Internet Explorer eingeschlossen: Firefox 3.

Die Folgen kriegt man dann sehr schnell serviert. Ich zumindest. Und die sehen so aus:

- Arbeitsspeicher rappelvoll (locker mal 6-7 x dessen, was Opera oder IE verbaucht)

- Fehler und Unzulänglichkeiten, wie: Youtube funktioniert teilweise nicht mehr, ganze Seiten sind nicht darstellbar oder werden falsch dargestellt, Seiten, die viele Fotos enthalten ruckeln und der Seitenaufbau schwankt zwischen "langsam" und "beschissen". Kurz gesagt: Internet nur in Teilen, "Quasizensur" durch den Browser.

- Instabil und mit Abstürzen aus heiterem Himmel ("Firefox funktioniert nicht mehr").

Oder noch besser:

- Beim ganz normalen Schließen erscheinen Fehlermeldungen, die sich nicht abschalten lassen. ("Firefox ist abgestürzt" <- isser nich, er wurde nur geschlossen)


Downgrading zu FF 2? Versuchts doch mal! Oder vielleicht besser doch nicht....es ist nämlich nicht möglich. Und deshalb: Go to hell, fox. Hello, Safari...

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Mittwoch, 8. Oktober 2008
Von Autos und vom Inter und dem Netz
Stellen wir uns einmal vor, all diese schönen bunten Internetfirmen wäre in Wirklichkeit Autoproduzenten. Das sähe dann in der Praxis in etwa so aus:


Adobe:
Sie bauen ein hoch leistungsfähiges Auto, das Sie in den USA zum Spottpreis verschleudern und in Europa dann zum etwa doppelten Preis auf den Markt und unter die Leute bringen. Trotzdem findet das niemand seltsam und Sie werden ein schönes Image haben und allseits geliebt werden.


Yahoo:
Sie schenken Ihren Kunden allerlei mehr oder minder sinnvolle Dinge. Ein Autotelefon beispielsweise. Oder auch ein Album für die Autofotos.
Sollte ein Autofahrer in China zu schnell fahren, zeigen Sie diesen sofort bei den Behörden zum Zwecke der sofortigen Erschießung an.


Microsoft:
Eigentlich bauen Sie Straßen und hätten gerne, dass auf dessen Netz nur die von Ihnen produzierten Autos fahren können. Andere Autos brauchen ein anderes Straßennetz. Zusätzlich führen Sie noch einen Sprit ein, der wiederum nur in Ihren Autos funktioniert und verkaufen selbigen schweineteuer. Fahrradfahrer und Fußgänger auf Ihren Straßen sind Ihnen per se suspekt.


Google:
Sie bieten alles an: Vom Auto bis zur Zahnbürste. Sie möchten, dass der Kunde während der Fahrt mit seinem Auto Ihre Bonbons lutscht, Ihre Rheumadecke benutzt und Ihre Musik hört. Und während er das tut, sammeln Sie alle Daten über den Kunden und bieten ihm allerlei neue Produkte an: Sicherheitsgurte etwa oder auch eine Scheibenwaschanlage oder Eieruhren oder ein kindgerechtes Eigenheim oder Bundeswehrparkas oder ein neues Regalsystem. Sie sind dann glücklich, wenn der Kunde glücklich ist und der Kunde ist dann glücklich, wenn er kauftkauftkauft.

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Freitag, 29. August 2008
Tief in Bayern

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Dienstag, 29. Juli 2008
Kleines Sommerloch
...hier erstmal...

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Donnerstag, 24. Juli 2008
Ist er Radi, ist er Depp
Radi aka Weihnachtsmann aka Dr. Dragan sind ist ja wirklichtatsächlichrichtich im Netz. Vielleicht schreib ich ihm bei Gelegenheit mal ne Mail

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Samstag, 12. Juli 2008
Search Request
Search request: mein mann ist nigerianer und meine große liebe

Das freut mich außerordentlich. Wirklich.


Search request: "furzende pinguine"


Diese Phantasie möchte ich auch einmal haben. Echt.


Überhaupt bin ich kürzlich bei der Suche nach irgendwas in ein Forum gerutscht, in dem ein sehr junger Nutzer tatsächlich den Namen "Vinzin Curcel" niedergeschrieben hatte.
Ich wäre ja selbst nie draufgekommen, aber der arme Kerl meinte tatsächlich einen ehemaligen englischen Premier.

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