Freitag, 5. September 2008
B/W

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Dienstag, 2. September 2008
Alles muss man selber machen...
Sie wollen einfach nicht aus ihrem Loch kommen...
Nachdem auch die höheren Stellen sich der Thematik entziehen und abgesehen von "bitte-geben-Sie-uns-etwas-Zeit"-Emails nichts zustande bringen, werd ich jetzt handeln...dummerweise werden sie das ohnehin nicht mitkriegen, weil sich ja sowieso keiner interessiert...

Nach 35 Tagen ist der Betrieb nun doch in der Lage, einen verantwortlichen Menschen ausfindig gemacht zu haben. Ich weiß leider nicht, ob´s Anja oder Ina von der Pressestelle war, die da jemanden aufgetrieben hat oder ob es an der angehängten Mail an die Kommune (Baurechtsamt) lag, auf jeden Fall hat sich jetzt tatsächlich Herr K gemeldet, der -so hört sichs an- auch noch mit 57 Jahren bei Mama wohnt und sich doch wirklich die Asche aufs Haupt gestreut und prompt Abhilfe geschaffen hat. Und nun hab ich viererlei Telefonnummern, darunter doch tatsächlich eine für "nächtliche Notfälle"...

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Mittwoch, 27. August 2008
Jillen
Zu Gast in unserer heutigen Talkrunde "Über Gott und die Welt": Jil Sander, Modemacherin (oder eher "Fashion Designerin") und Urpropagandistin des Anglizismus.


Frau Sander, über Gott und die Welt...

Jil: ...ist sehr viel to say. Sometimes bin ich really inconvenienced mit dem god, but hin und wieder I feel very satisfied.

Und mit der Welt?

Jil: Um honest zu sein: Da fühle ich mich sometimes richtig appreciated. Sehen Sie, my life concept ist doch very successful und das macht mich very happy. Ich like, was ich bin und ich war always schon ein fashion artist. Schon als little Mädchen.

Das ist das Stichwort: Ihre Kindheit!

Jil: My Kindheit! Die war nice und so completely beautiful. You know, da war dieses wonderful Haus und all that Spielzeug und ich durfte sehr early schon tailorn.

Was haben Sie denn geschneidert?

Jil: Da war diese puppy und ich hab der etwas very sophisticatisches, ganz newes getailored.

Was würden Sie denn Gott anziehen wollen?

Jil: Oh, das wäre my wirklich biggest Ding in meinem Life, wenn ich god dürfte was tailorn. Ich denke, da bräuchte es ein conservative concept, aber god wäre ein wonderful model für mein artistic fashion. Das wäre ein Highlight für das contemporary label und auch in future kann man das kaum overtoppen.

Was halten Sie denn von den Leibchen der Fußballnationalmannschaft?

Jil: You mean diese weißen Shirts mit dem eagle drauf? Gräßliche colour, weiß steht denn so absolutely nicht. I think, die sollten es mal in a trendy colour tryen. Maybe ein zartes pink oder something wie altrosa.

Wie halten Sie selbst sich denn fit?

Jil: Ich führe regelmäßig ein upgrade durch. Ich habe da eine wild combination von einigen Übungen und wenn man das regularly maked, fühlt man sich really gut.

Haben Sie so etwas wie eine Philosophie?

Jil: Yes, ich denke, dass es important ist, einen spirit zu haben. Dann macht das life auch einen sense. I can tell you, dass ich dadurch mehr grounded bin und meine geistigen technologies erst really einsetzen kann.

Was sagen Sie denn über die Mode der Kanzlerin?

Jil: Da würde ich completely alles changen, wenn Ändschela auf meine voice hören würde. Diese orange blazers sind eine große catastrophy und manchmal sind die Kleider too sharp geschnitten. You see, da platzt doch everything schier raus. Ist mir zu lady-like, ich finde she should etwas anders getailoredtes wearen. Vielleicht etwas mehr earthiges, weil das more die personality bringt. Wenn Ändschela mal etwas searcht, bin ich naturally gern bereit, ihr zu helpen.

Für welche Idee würden Sie sich denn einsetzen? Wovon sind Sie überzeugt?

Jil: Well, ich supporte einige very gute ideas, wie die anti-nudist-Bewegung. Everybody sollte etwas wearen und am liebsten of course etwas von meinem label. Unästhetisch, wie some people durch die Gegend moven.

Wie kommen denn die anderen Menschen mit ihrer Sprache zurecht?

Jil: Oh, thats überhaupt kein problem. Die meisten combinen doch auch alle möglichen anglizisms und ich denke, you must be an der Spitze des movements, weil wir ja alle world citizens sind und da muss man always be open für something Neues.

Danke Jil.

Jil: Very gern geschehen.

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Dienstag, 19. August 2008
Nachbarschaftspflege
Es ist ja schon nicht leicht, Kunde der Telekom zu sein. Aber das kann man ja ändern wenn man nur möchte. Schwieriger ist es schon, die Telekom als Nachbarn zu haben, weil die nicht so schnell wieder verschwinden.

Ich habe die Telekom als Nachbarn.

Auf den ersten Blick sind es ja relativ ruhige Nachbarn: Sie machen keinen Krach, sind selten bis überhaupt nie da, veranstalten auch keine lauten Grillpartys und auch sonst ist zwar der Anblick des Gebäudes nicht gerade berauschend, aber eine Autobahn oder ein Kindergarten wären meinem persönlichen Wohlbefinden deutlich abträglicher.

Wenn die rosa Riesen aber so selten da sind, gibt es auch ein Problem: Die Außenanlagen. Die nämlich werden nie gepflegt, bzw. erst dann, wenn der böse Nachbar -also ich- mal wieder motzt. Theoretisch wären mir die Außenanlagen von denen sowas von scheißegal. Wirklich. Aber nur so lange, als mein eigenes Refugium davon nicht betroffen ist und das ist mittlerweile der Fall, weil sich nämlich die verwilderte Hecke mitsamt anderem Unkraut wie Brennnesseln und Efeu in meine Wohlfühloase und das Minikräutergärtlein ausbreitet.

Nun sollte man eigentlich denken, das sei recht einfach zu bewerkstelligen, ein Anruf tut´s ja, sind ja Fachleute, was das Telefonieren angeht.

Nein!

So leicht ist das nicht, weil man nämlich keine verantwortliche Stelle hat, an die man sich wenden könnte, bei der örtlichen Zentrale entweder keiner rangeht oder aber nie zuständig ist und man stattdessen drauf angewiesen ist, das über die Callcenter zu machen und man da allerlei Auswahl hat: Privatkunde, Geschäftskunde, Vertragsproblem etcetera. Ich entscheide mich für "Störung", weil mir das am ehesten zutrifft, schließlich fühle ich mich gestört.

Der Ablauf ist dann ganz drollig: Erst fragt die Dame, ob das ein kleiner grauer Kasten sei und als ich dann sage, dass es sehr wohl ein Kasten sei, der auch ziemlich grau sei, aber alles sei nur nicht klein, entschuldigt sie sich mit dem Hinweis, sie sitze ja in Aachen, was ich wiederum mit dem Kommentar versehe, das ließe sich doch ändern und sie könne doch gehen, wenn ihr Aachen nicht gefalle und ab da nimmt es dann eine seltsame Wendung, weil die Dame jetzt etwas pikiert ist, weil sie wegen Aachen etwas in den falschen Hals gekriegt hat, das ich so ja gar nicht gemeint hab und es endet dann damit, dass ich den Satz fallen lasse, dass wenn da nicht bald ein Trupp heckenschneidernder Gärtner auftauche, ich das selbst in die Hand nehmen würde, dann aber sei das eine endgültige Lösung und es würden nie wieder Gärtner benötigt und sie sich dann davon bedroht fühlt, was ich wiederum entkräften mag, weil ich das ja so gar nicht gemeint hab und doch allenfalls die Hecke bedroht hätte und ich sowieso nicht vorgehabt hätte, nach Aachen zu fahren, auch wenn ich Aachen eigentlich ganz nett fände.

Am Ende haben wir uns dann darauf geeinigt, dass die Dame sich um das Problem kümmert.

Tat sie nicht. 2 Wochen später noch immer dasselbe Problem und darum ruf ich wieder an. Insgesamt drei Mal und nie nimmt jemand ab. Vermutlich kennt man meine Nummer bereits und ich hätte sie unterdrücken sollen. Aber immerhin kann man ja den Anrufbeantworter mit stetig böseren Nachrichten vollquatschen.

Das mache ich insgesamt 3 Tage, ohne dass sich jemand meldet oder irgendein Gärtnertrupp auftaucht. Das leitet für mich dann die nächste Eskalationsstufe ein:
T-Punkt. Ich weiß, die Leute sind nicht zuständig, aber sonst ist niemand greifbar, von irgendwelchen Anrufbeantwortern die ohnehin nie abgehört werden mal abgesehen.

Tag 1: Der arme Marcel, Azubi, ist ein klein wenig überfordert mit meiner Thematik und schindet allein schon dadurch Zeit, indem er minutenlang in seinem PC rumsurft. Seinen Vorschlag ("rufen Sie doch diese Hotline an") finde ich ziemlich schlecht. Er den meinen ("kommen Sie doch mit zum Hecke schneiden. Es ist herrliches Wetter und Sie kriegen auch eine Butterbrezel und nen Sprudel") auch nicht gut. Wir einigen uns darauf, dass er anruft, er kriegt aber auch nur eine bundesweite Stelle und nicht das zuständige Regionalbüro dran. Die zumindest versprechen, das weiterzuleiten.

Tag 2: Immer noch nichts, also stehe ich wieder im T-Punkt. Marcel ist bei meinem Anblick gleich hinter die Kulissen gelaufen und überlässt die arme Sandra ihrem Schicksal. Ehrlich gesagt finde ich es im Nachhinein etwas gemein, aber ich war so schön in Fahrt, hatte mir ein paar Sprüche bereitgelegt, die bedauernswerte Sandra ("Was soll ich denn tun?" - "Das weiß ich auch nicht, mein Grundstück isses ja nicht, aber mein Vorschlag wäre, Sie schicken ein paar Gärtner") ziemlich überfahren und die wartenden Kunden erfreuen sich schon, weil ihre endlose Warterei wenigstens erheitert wird.

Das ist dann der Punkt, an dem der Boss des Ladens einschreitet und sich persönlich der Sache annimmt. Er muss wohl einige meiner Ankündigungen ernst genommen haben und war wohl vor allem darüber erschrocken, dass ich nun täglich kommen wolle. Nun wird recherchiert (mit dem Ergebnis, dass die Telekom nicht mal sagen kann, ob ihr das Gebäude überhaupt gehört. (Doooch, tut es)) und telefoniert ("Herr gorillaschnitzel regt sich auf, Ihr müsst da was machen") und am Schluss kriege ich dann den Ratschag, mich einerseits an die Gemeinde zu wenden und andererseits die Öffentlichkeit zu suchen (was ich unter anderem hiermit auch tue).

Und dann geschehen Zeichen und Wunder: Ich bin noch nicht zu Hause, da taucht auch schon ein Mensch mit Heckenschere auf und macht den Radikalschlag.
Das find ich erstmal gut und muss konstatieren, dass sie es geschafft haben, mich zu überraschen, aber nur so lange, wie ich das Ergebnis nicht sehe: Die Viertelstundenaktion hinterlässt immer noch auf gesamter Länge Heckenteile bei mir, die über einen Meter in mein Gelände ragen.
Also: Noch ne Nachricht auf den AB dieses ominösen Büros, etwas pöbeln schadet nie.

Tag 3: Man kennt mich mittlerweile im T-Punkt und glaubt dort wohl so langsam, dass ich zwar etwas irr bin, aber Irre auch hartnäckig und potentiell gefährlich sind.
Die Angelegenheit wird mittlerweile zu "unserer Sache" und damit meint der Chef des Ladens sich und mich. Wahrscheinlich hat er einerseits Verständnis und ärgert sich über die Schludrigkeit im Laden selbst, andererseits ist es unangenehm, wenn zu den motzenden Kunden auch noch der motzende Nachbar hinzukommt, der mittlerweile auch bereit ist, den halben ganzen Laden zu unterhalten. Wieder ein Anruf vom Boss mit der Bitte, das zu bereinigen und mir nebenbei so etwas wie eine zuständige Stelle mitzuteilen.

Dazu: Ein EMail an die Kommune mit schönen Fotos.

Dazu: Eine EMail an die Telekompressestelle mit schönen Fotos und dem Hinweis, dass dieser Vorgang jetzt öffentlich werde.

Dazu: Dieser Blogeintrag.


Irgendwo stehen da noch mittlere Mengen Unkrautvernichter rum. Irgendwo.

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Mittwoch, 13. August 2008
TorTour
Parallel zur Tour de France findet im südwestlichen Erfinderländle die "Tour de Ländle" statt. Das klingt im ersten Moment lustig, im zweiten Moment harmlos, weil das eine Freizeitjedermannveranstaltung ohne jeden sportlichen Anspruch ist und eher Werbe- und Touristikzwecken dient, ist aber im dritten Moment nur noch grausam zu nennen:

Während nämlich die große Tour durch Frankreich wenigstens noch pharmazeutischen Zweck hat und wohl so mancher Laborratte viel Leid erspart, dient die kleine Tour im Diminutiv nur dem Dienste einer gigantischen Geriatriestudie, weil das Durchschnittsalter der Frührentnerradcombo bei etwa 67 liegt.

Bisher habe ich eher vereinzelt im Radio davon gehört. Neulich stand ich mittendrin. Stand. Und zwar eine Dreiviertelstunde und wäre noch länger gestanden, hätte ich nicht einige Anweisungen der Polizei mißachtet. Weil nämlich die Rentner wohl dank Gesundheitsreform sich keine neue Brille leisten können, müssen sie auf der Bundesstraße fahren. Der direkt danebenliegende sauteuer angelegte Radweg scheint wohl zu schmal und dem eingeschränkten Blickfeld der Alten eher abträglich. Daher: Bundesstraße. Dafür wird dann der komplette Verkehr zur Rushhour lahm gelegt und alles steht kilometerweit still bis denn alle etwa 5000 Rentner vorbeigeradelt sind.

Ich wünsche mir manchmal eine Abschußeinrichtung in meine Karre.

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Samstag, 26. Juli 2008
900. Reden sollen andere:
An allen Enden dringen die Gase aus der Welthirnjauche, kein Atemholen bleibt der Kultur und am Ende liegt eine tote Menschheit neben ihren Werken, die zu erfinden ihr so viel Geist gekostet hat, daß ihr keiner mehr übrig blieb, sie zu nützen.


...so der von mir sehr verehrte Karl Kraus, ein richtig großer Geist, Godfather des Sprachwitzes, der Mensch mit dem schönstschlichtbescheidensten Grabstein (weiß, Inschrift: "Karl Kraus"), entnommen aus "Apokalypse", einem Text, der seherisch und prophetisch ist und -wie ich finde- selbst nach 100 Jahren nichts von seiner Aktualität verloren hat. Ich will nur ein Mal so schreiben können. Nur ein Mal was wie "Welthirnjauche" und ich hör auf. Versprochen.

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Freitag, 25. Juli 2008
Dä Dietä und seine hormonbedingten Ausfälle
Ich habe mich ja lange gefragt, weshalb dä Dietä, ja Dietä, der damals so modern gesprochen hat, immer so latent testosterongesteuert rüberkommt.

Heute weiß ich es. Echt. Jahrelange Forschung und Recherche haben endlich von der Anamnese zur Diagnose geführt. Um es kurz zu machen und Ihnen langweiliges Drumrumgeplapper zu ersparen: Hodenhochstand.

Jawohl, Sie lesen richtig. Hodenhochstand. Genaugenommen der allerfieseste, allerdramatischste und allerrekordverdächtigste Hodenhochstand der Menschheitsgeschichte. Eigentlich ein Fall für das Guiness Buch der Rekorde.
In diesem Fall: Hoch. Richtig hoch. Neee, noch höher. Höher als Sie denken. So richtigrichtig Hodenhochstand.
Schauen Sie sich doch einmal ein Bild vom Dietä an: Na? Eben! Sehen Sie, Ihnen fallen diese Bäckchen auch auf. Irgendwann einmal hat es vermutlich "flutsch" gemacht und das alles ist links und rechts der Nase geflutscht.

Und damit ist nun endlich auch geklärt, weshalb dä Dietä immer so glattrasiert rumläuft: Sackhaare im Gesicht spazierentragen ist unschick Genitalrasuren haben ihren Charme

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Samstag, 19. Juli 2008
Abgang
Schuldirektoren in der Provinz sind -wie sonst nur Pfarrer und Ärzte- sakrosankte Halbgötter.

Dabei gilt: Je provinzieller das Kaff, desto opulenter die Party. Meist kommt man nicht ohne 12-14 Redner aus. Austoben darf sich dann so ziemlich jeder, der nicht gänzlich der dörflichen Bedeutungslosigkeit anheim gefallen ist: Der Schulrat kommt, der Bürgermeister mitsamt komplett anwesendem Gemeinderat sowieso, der Pfarrer darf reden, ehemalige Schüler, Rektoren aus Nachbarkommunen, Elternvertreter, die Nachfolgerin, Vertreter des Kollegiums und auch der zotige Journalist der Lokalpresse.

Im Idealfall sieht dann das Programm so aus:


Begrüßung durch die Lehrerin Frau Schmider-Kunz

Flötenstück der 3a

Dankesrede des Schulrats Herrn Krüger mit Geschenkübergabe

Begrüßung der Nachfolgerin durch Herrn Krüger mit Geschenkübergabe

Dankesrede des Bürgermeisters Herrn Mayer mit Geschenkübergabe

Begrüßung der Nachfolgerin durch Herrn Mayer mit Geschenkübergabe

Dankeschön-Rap der Klasse 7b

Dankesrede der Schülervertreter mit Geschenkübergabe

Begrüßung der Nachfolgerin durch die Schülervertreter

Dankesrede der Elternvertreter mit Geschenkübergabe

Begrüßung der Nachfolgerin durch die Elternvertreter mit Geschenkübergabe

Dankesrede der ehemaligen Schüler mit Geschenkübergabe

Begrüßung der Nachfolgerin durch die Elternvertreter mit Geschenkübergabe

Die Klasse 5 singt „Nehmt Abschied Brüder ungewiss...“ und liegt dabei in aller Regel etwa 6 Halbtöne daneben

Dankesrede von Pfarrer Huber mit Geschenkübergabe (dasselbe, das er bereits beim letzten Rektorenabgang hatte)

Begrüßung der Nachfolgerin mit Geschenkübergabe (dasselbe, das er bereits bei der letzten Begrüßung hatte)

Dankesrede der Rektorin der Nachbarschule

Begrüßung der neuen Rektorin durch die Rektorin der Nachbarschule

Die Klasse 4 verkleidet sich als Zwerge und marschiert im Gänsemarsch über die Bühne. Die Klassenlehrerin liest dazu aus Grimms Märchen


Dann sind 2 Stunden rum und es folgt eine 15minütige Pause. 2 Zigaretten später folgt dann das „Unterhaltungsprogramm“:


Der Lehrerchor singt „Unforgettable“

Frau Schmider-Kunz beamt die schönsten Fotos aus der Karriere des Demnächstpensionärs an die Wand

Der Lehrerchor singt „Time to say goodbye“

Klasse 6 versucht Zaubertricks

Frau Krause, die Ex-Schülerin, klimpert sehr holpernd ein Klavierstück

Simone aus der 8a trägt selbst verfasste Lyrik vor

Der Lehrerchor singt erneut. Keiner weiß mehr was überhaupt.

Ansprache der neuen Rektorin

Ansprache des alten Rektors. Das ist dann eindeutig der Höhepunkt. Weil der Alte nichts, aber gar nichts mehr zu verlieren hat und deshalb grundehrlich ist: Mit der Nachfolgerin liefs nie so richtig, die Kultuspolitik ist ohnehin Scheiße und die Sekretärin hätte gerne etwas öfter unverlangt Kaffee zubereiten können.


Dann, nach gut dreieinhalb Stunden:

Gesellschaftlicher Teil bei Apfelschorle und Mineralwasser, ohne Sekt oder Häppchen. Man frischt alte Bekanntschaften wieder auf und findet, dass Frau Schmid-Kunz verdammt alt geworden ist. Liegt wohl an der Raucherei.

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Mittwoch, 16. Juli 2008
Der mittelgroße Deutschsein-Test
Wie deutsch sind Sie überhaupt? Diese Frage stellen sich grade -nicht zuletzt des Einbürgerungsfragebogentestgedöns- viele und darum präsentieren wir hier den mittelgroßen Test dazu:



Wie sieht die Flagge der Bundesrepublik aus?


( ) rot-schwarz-gold
( ) Ich möchte Tom Buhrow anrufen. Der weiß das.
( ) Scheißegal, ich schwenk alles
( ) Schwarzrotgold, wir steeeehn zu dir, schwarz und weiß, wir steeeeh´n auf eurer Seite und wir holen uns....
( ) schwarz-weiß-rot, manchmal auch rot mit weißem Kreis und einem Hakenkreuz drin


Was ist Deutschlands Hauptstadt?


( ) tief im Osten
( ) Überbevölkert. Definitiv überbevölkert
( ) Die Stadt, in der man ausschließlich in öffentlichen Parks Bier trinkt
( ) Wir fahren nach Bäääärliiin, Olympiastadion sag ich da nur. Die Hertha mit dem Bee und dem Ess und dem Zeh.
( ) Deutschland hat keine Hauptstadt. Diese ist erst nach einem endgültigen Friedensschluss mit den Alliierten festzulegen


Wer ist momentan Bundeskanzlerin in Deutschland?


( ) ´ne Ische, oder wat?
( ) Der Merkel
( ) Die mit den Titten
( ) Die dem Schweini wat jeflüstat hat
( ) Eine illegitime Marionette der Siegerjustiz


Wie beginnt die Nationalhymne:


( ) Schärrie schärrie Lädi, jur mai hart, jur mai saul, ju känn win if ju want, brassa lui
( ) Mit Musik und dann kommt der Text, was denn sonst?
( ) Es steht ein Bi-ba-Butzemann
( ) Deutschlaaaaand, Deutschlaaaand, Deutschlaaaand, Deutschlaaaand
( ) Deutschland, Deutschland, über alles


Wie oft stand Deutschland in einem Fußballfinale bei Welt- und Europameisterschaften?


( ) Häh?
( ) Viel zu selten
( ) Nicht immer wenn ich besoffen bin, steht Deutschland im Finale, aber immer wenn Deutschland im Finale steht, bin ich besoffen
( ) Schlaaaaaand, 13 mal, Schalalalala, Schlaaaaand
( ) Leider überhaupt nie, weil Deutschland nach 1945 aufhörte zu existieren und momentan von den Siegern zwangsverwaltet wird


Welche Parteien sitzen momentan im Bundestag


( ) Tag? Das ändert sich dann doch täglich
( ) Frag mich nicht so einen Scheißdreck, Geh doch selber zählen
( ) Zuviele. Auf jeden Fall zu viele. Alles über eine ist mindestens eine zu viel
( ) Genausoviele wie Deutschland WM-Finals gespielt hat minus eins.
( ) Die falschen Parteien sitzen in diesem illegitimen, von den Siegern zur Unterdrückung des wahren Volkswillens eingeführten, "demokratischen" Parlaments


Wer ist ein wichtiger Vertreter der Gegenwartsliteratur?


( ) Lit, was? Ich lese nicht
( ) Der am meisten verkauft wird, oder nicht?
( ) Saturn: Geiz ist geil
( ) Oliver Kahn: Ich
( ) Adolf Hitler: Mein Kampf


Was sind wichtige deutsche Erfindungen?


( ) Diese scheiß Tests wie dieser hier
( ) Alles! Wo verdammt wurde denn überhaupt sonstwas erfunden außer hier?
( ) Eieruhren, der Sandkasten und Bier
( ) WM-Finals, EM-Finals, Berti Vogts
( ) Weltkriege


Was ist ein Rechtsstaat?


( ) Rechts ist, wo der Daumen links ist
( ) Das Gegenteil von einem Linksstaat
( ) Hör mia uff mit dem Nazischeiß
( ) Wenn Deutschland gewinnt, is mir alles recht
( ) Der falsche Staat. Volksfeindlich, nationalfeindlich, ungermanisch


Wie heißt die deutsche Verfassung?


( ) Ich les doch nich
( ) Grundgesetzlich ist mir das sowas von schnuppe
( ) Verfassung von Deutschland vermutlich
( ) 22 Mann, 1 Ball, Deutschland gewinnt
( ) So etwas hats damals nicht gegeben.


Auswertung in den Kommentaren

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Montag, 7. Juli 2008
Neulich beim Italiener
Da steh ich Sonntagabend in der Pizzeria und warte auf meine immer gleiche Pizza (Quattro Formaggi. Eigentlich bräuchte ich Elio nur anrufen und sagen: "Luigi, Pizza" und er würde sehr sicher das Richtige basteln) und dann sitzt da diese miefig-piefige Familie am Tisch: Omma, Mama, Papa, von dem ich weiß, dass er Heiner heißt, Sproß, Freundin von Sproß. Omma hält die Klappe, weil sie einerseits aus einer Generation stammt, die ohnehin hat die Klappe halten müssen und andererseits sie ohnehin keine Ahnung hat. Sproß doziert über ebay und dass man da um Himmels Willen ja nix kaufen dürfe, weil da ohnehin nur Betrüger unterwegs sind und das Geld praktisch schon weg ist, ehe man noch auf Bieten gedrückt hat. Wie ich noch drüber nachdenke, wie verbohrt und vorurteilsbehaftet man bereits mit Anfang 20 sein kann, sehe ich auch schon Sproßfreundin gelangweilt am Strohhalm ihre Cola nuckeln und ahne, dass diese Beziehung nicht von Dauer sein wird.
Leider braucht Luigi aka Elio mit der Pizza etwas länger und so krieg ich denn auch noch mit, wie die Omma eine Altersarmut befürchtet. Ich denk noch: Nee Omma, bis dich die Altersarmut trifft, biste eh schon tot, da gehts direkt über zu HartzIV und Omma fragt, ob sie denn das auch kriegte, wenn sie es denn benötigte und da holt dann Papa, von dem ich weiß, dass er Heiner heißt, aus und sagt sehr laut und mit einem Kopfnicken in meine Richtung, dass sie das nie im Leben bekomme, weil man dafür schon Türke sein müsse.
Während ich noch darüber nachdenke, ob ich mich nicht doch mal wieder rasieren sollte, kommt sofort Mama dazwischen mit einem: "Pscht Heiner". Das sagt sie natürlich nur, weil ich als Türke die Heinerschen Thesen hören könnte und man ja nicht unfreundlich sein will zum Gastarbeiter und aus demselben Grund -und nur aus diesem- lässt sich Papa, von dem ich weiß, dass er Heiner heißt, auch sein Maul verbieten.

Dann kommt leider die Pizza.

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