Montag, 15. Mai 2006
Das Bombenattentat
Klasse 5. Wir haben viel Spaß. Vor allem damit, die Grundschüler zu ärgern. Die nämlich mussten um 11 oder 12 direkt an unserer Schule die Fußgängerzone passieren. Der Spaß bestand darin, sie aus dem 2. Stock mit Wasserbomben zu malträtieren. Getroffen haben wir sie nie. Entweder waren sie schneller oder sie haben gewartet, bis der Unterricht bei uns weiterging oder sie haben einen kleinen Umweg gewählt.
So hatten wir uns daran gewöhnt, allein das Bombardement schon lustig zu finden.
An einem Tag war es eigentlich wie immer: Wir standen geschlossen an der Fensterfront und warfen, was die gefüllten Luftballons hergaben. Die Grundschüler rannten (und hatten auch ihren Spaß am Spiel).
Ein Fenster weiter fliegt eine satte Bombe aus dem Fenster. Wir alle sehen noch, wo sie landen wird: Mitten im Dekolleté einer semialten Frau. Da haben wir kollektiv einen Fehler gemacht. Wir sind allesamt in Deckung gegangen. Auch die, die nicht geschmissen hatten. Die 5 anderen Fensterfronten haben gegröhlt. Die unsere war leer. Bei offenem Fenster. Ziemlich schnell war also klar, wo das Geschoss herkam.

Der Übeltäter musste sich das noch zig Jahre später seitens der Lehrer anhören ("soso, du bist also der mit der Wasserbombe...")

... comment

 
Exakt aufgrund
des gleichen Vergehens wäre ich in der achten Klasse um ein Haar von der Schule geflogen. Der Unterschied war halt, dass ich die Baupläne getroffen hatte, die die Bauarbeiter im Innenhof ausgebreitet hatten. Mit den WaBos hatten wir gegen die dauernde Baulärmbelästigung angekämpft, die bei der Renovierung der Pavillons entstand.

Wenn die Mädels meiner Klasse nicht geschlossen zum Direx marschiert wären, um darzulegen, dass ich nicht der einzige war, der geworfen hatte (wohl aber der einzige, der den Mumm hatte, es zuzugeben), dann wär ich wahrscheinlich hochkant von der Schule geflogen...

... link  

 
Ich glaube, mein verehrter Herr mark793....irgendwann mal laufen wir schwarzgewandeten uns über den Weg. Ich beginne zu begreifen, was mit dem Titel "Die dunkle Seite" gemeint ist...

... link  


... comment
 
*g*
Hattet ihr ein Waschbecken im Klassenzimmer? Oder wo habt ihr das Wasser her gehabt?
Ich glaub, das wäre bei uns nicht gegangen, weil man die halbe Schule zum Klo hätte durchqueren müssen. Und spätestens nach dem zweiten Mal dort Lehrer gestanden hätten...

... link  

 
...hatten wir. War irgendwie Standard. Irgendwo musste ja das Wasser für den Schwamm herkommen....sind da baden-württembergische Schulen etwas weiter wie die hessischen? :-)))

... link  

 
Das weiß ich nicht. Aber weiter als die Berliner Schulen wart ihr anscheinend....;-)
Nur in den Kunsträumen hatten wir Waschbecken. Und die Schwämme wurden meist trocken benutzt. Nur wenn zuviel Graffitti auf der Tafel war wurde jemand zum Schwamm nass machen geschickt.

... link  


... comment
 
gefällt mir gut. immer her mit den schulstreichen!

frau bona hätte da ungefragt einen begebenheit aus ddr-zeiten zum besten zu geben.

wie vielleicht auch heute noch in erkennbar, neigte frau bona zu spontanen kommentaren. wir saßen beim essen in der schulaula.
am nebentisch meine klassenlehrerin mit neuer frisur. bona: guckt mal, die sieht aus, als hätte sie ein rasenmäher überfahren.
in zeiten der rütli-schuldramen ein total harmloser kommentar, früher anscheinend indiskutabel. die lehrerin hatte es gehört, schäumte vor wut und so wurde von mir eine mehrseitige schriftliche stellungnahme entschuldigung gefordert.
erinnern kann ich mich noch gut an die situation, als ich mit dem schriebs der lehrerin zu meiner frau mama stapfte. ich fürchtete, sie würde mich schimpfen, aber sie zeigte sich amüsiert und gab mir folgendes zum diktat: ich entschuldige mich für meine unqualifizierte bemerkung.
das gesicht meiner lehrerin sprach am darauffolgenden tag bände.

... link  

 
unqualifiziert...

Ich hoffe, Frau Bona hatte niemals den Intellekt einer Friseu...rin ;o)


Zu Wasserschlachten fällt mir ein Ereignis während meiner Ausbildung zum Kommunikationsstrippenzieher ein:
Wir waren zu zehnt, sollten irgendwann man der letzte Jahrgang in diesem Ausbildungszentrum sein. Und wir hatten einen wunderbar großen Umkleideraum.
Dort verbrachten wir auch öfter mal die Pausen.
Besonders toll war, daß es einen anschließenden Waschraum gab, und dieser Waschraum über einen ordentlichen Vorrat an Papierhandtüchern verfügte...
Es kam wie es kommen mußte, irgendjemand kam auf die Idee, packte sich ein paar der handtücher, weichte sie ordentlich ein, schlich sich an den Erstbesten heran um ihn dann, alle Ekelschreie ignorierend, zu waschen.
Der so Gereinigte sprang ebenfalls in den Waschraum, wässerte eine Handvoll Tücher und begann wild um sich zu werfen.
Der nächste Schritt war, daß zwei Leute einen Spind vor die Waschraumtür schoben und verkeilten, so daß sich 4 Leute, die sich gerade innen aufhielten, darin gefangen waren.
Die nächsten 30 Minuten vergingen jetzt damit, daß man sich von innen wie außen mit nassen Tüchern bewarf, und vergeblich versuchte, den Spind zu überwinden.

Erschöpft, aberglücklich, kehrten wir am Ende aus dem nassen Umkleideraum zurück in die Azubiwerkstatt.

... link  

 
Wer hat die Sauerei denn dann wieder saubergemacht?

... link  

 
immer her mit den schulstreichen!

Na denn. In Sachen Wasser:

Mit großem Aufwand und nach mehreren statischen Tests haben wir mal ein mit Wasser gefülltes Kondom an der Decke aufgehängt. Direkt über dem Lehrerpult. Klingt harmlos. Aber wir hatten es aufgehängt, dass eigentlich nur wir es wieder so abhängen konnten, dass keine Sauerei entstand. Es war ein ausgeklügeltes System aus Flaschzügen, mit dem man das Ding noch etwas hoch- und runtermanövrieren konnte. Insgeheim war unser Physiklehrer darauf stolz. Die Klassenlehrerin nicht. Der galt der Anschlag. Man hat uns mit Eintrag geschlossen rausgeworfen.



Im Musikunterricht hatten wir Spritzen dabei. Damit haben wir -immer wenn Dr.T weggeschaut hat- Wasser an die Decke überm Klavier geschossen, das dann langsam runtertropfte. Dr.T dachte an einen Wasserrohrbruch und hat Handwerker geholt. Die haben ihn nur ausgelacht. Konnten aber auch nicht sagen, wie das Wasser an die Decke kam.

... link  

 
Hehe! Die Wasser-an-Decke Aktion ist super! Sehr, sehr fein...

... link  

 
Einen ham wa noch:
Wir haben an der Tür eines benachbarten Klassenzimmers einen Stuhl so unter die Türklinke geschoben, dass die Tür nicht mehr zu öffnen war. Was wir nicht wußten: Der Lehrer, der da unterrichtete, war ziemlicher Klaustrophobiker. Als der am Ende der Stunde merkte, dass er da nicht rauskommt, ist er völlig ausgetickt da drinne.

Ein Lehrerkollege, der das Spektakel mitbekam, hat den Stuhl dann weggegzogen und seinen völlig aufgelösten Kollegen ins Lehrerzimmer expediert. Die eigentliche Pointe liegt darin, dass er jederzeit über zwei große ebenerdige Schiebefenster das Klassenzimmer hätte verlassen können. Seine Schüler haben ihm das aber nicht gesagt...

... link  

 
Seine Schüler haben ihm das aber nicht gesagt...


Natürlich nicht. Das muss er doch selbst wissen.

... link  

 
Na jut, dann will ich mal auch nachlegen:
Wir hatten unsere etwas sensible Geschichtslehrerin mit einer kleinen Psychonummer zur Verzweifelung getrieben:
Während des Unterrichts fingen einer irgendwann an mit geschlossenem Mund, leise einen tiefen Ton zu brummen. Sobald die anderen das mitbekamen stiegen sie mit ein, so dass das Brummen zwar unterschwellig aber doch deutlich und irgendwie bedrohlich zu hören war. Das schöne war, wir konnten so tun als wäre nichts und selbst bei direktem Augenkontakt weiterbrummen.
Unsere Lehrerin hat daraufhin zweimal weinend die Klasse verlassen (sie war, wie gesagt, etwas sensibel) und daraufhin beschlossen wir, von ihr abzulassen und unseren toughen Erdkunde- (und Sport-)Lehrer anzuvisieren. Der hörte sich das einmal an, sagt nix und beim nächsten Sportunterricht machte er uns dann richtig fertig....

... link  

 
Wenn er nicht so panisch ausgerastet wäre,
wäre er da auch von selber drauf gekommen. Naja, nicht lange drauf ist er eh geflogen, nachdem er nen Schüler gewürgt (!) hatte.

... link  

 
@Sauerei: Da war gar nicht viel wegzumachen. die Tücher haben wir selbst weggeräumt (wir wollten den Raum ja noch weiterbenutzen) und Wasser trocknet ja von selbst.

Aber ich fürchte, wir waren noch harmlos. Irgendwann kamen wir mal auf die Idee, die deckenplatten anzuheben und fanden darüber einen ganzen Altglascontainer an leeren Bierflaschen...

... link  


... comment