Mittwoch, 30. September 2009
vierdreiunddreissig
Ich liebe Musik und mein Musikgeschmack bewegt sich zwischen allem, das Johann Sebastian Bach und The Prodigy mal so gemacht haben, mit Ausnahme der üblichen Durchschnittsscheiße a la Dieter Bohlen oder Wildecker Herzbuben. Musik mögen ist das eine, Musik machen das andere und einigermaßen regelmäßige Leser wissen, dass ich es mit letzterem nicht wirklich so habe. Man kann sagen: Ich bin völlig untalentiert. In Klasse 2 habe ich die Flöte "verloren", ab Klasse 3 durfte ich nicht mehr mitsingen, in Klasse 5 hat der Klavierlehrer endgültig hingeschmissen und mit Mitte 20 gab der Salsalehrer auf Kuba nach etwa einer halben Minute völlig entnervt auf. Kurz: Musikalisch bin ich die untalentierteste Person der nördlichen Hemisphäre, würde nun aber auch erwähnen wollen, dass die südliche Hemisphäre aber mal voll Musik kann (Tango, Brasilien, Afrika).

Das ist nun wirklich nicht weiter schlimm. Ich habe erstens andere Talente und zweitens kann man auch als Feinschmecker durchs Leben gehen, ohne gleich Koch gewesen zu sein.

Darum hör ich lieber zu. Und ich mag ja Klassik. Bach, Wagner, Verdi. Bachs Matthäuspassion! Anbetung pur. Mozarts Requiem! Göttlich. Va pensiero! Eine Hymne. Undsoweiter. Aber auch neuere Sachen wie Phillip Glass oder John Cage.

John Cage übrigens ist sehr experimentell, irgendwie. In Halberstadt spielen sie grade ein Stück von ihm. Ja, "grade" jetzt, wo Sie diese Zeilen lesen, aber keine Sorge, Sie können den Mist hier ruhig in aller Ruhe fertig lesen, sie spielen das Ding über insgesamt 639 Jahre, spielen das erst seit 8 Jahren und der nächste Tonwechsel ist erst nächstes Jahr, drum setzen Sie sich besser wieder.

John Cage hat aber auch andere wunderbare Werke geschaffen, wie für mich beispielsweise. Jawoll. Selbst für Leute wie mich. Ich Volllaie. Ich Talentloser. Ich habe mich aber trotzdem hingesetzt und habe "4.33" geübt und ganz ehrlich, ich beherrsche das jetzt wirklich und könnte das immer und überall aufführen. Es klingt bei mir wie bei einem richtigen Orchester. So wie bei denen, vielleicht hören Sie mal hin und drehen Ihre Lauscher Lautsprecher mal ordentlich auf:




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die ruhe muss man erst einmal aushalten! am besten is ja das umblättern zwischendrin. inhaltlich erinnert mich das an HURTZ.

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Ach, ist das ein Blödsinn. Ich schreibe sofort ein Theaterstück, bei dem der Vorhang 2 Stunden nicht aufgeht, beteilige mich an einem Dauerlauf, bei dem man auf der Stelle stehen bleibt oder ich werde Politiker und vertrete eine Politik, bei der nichts voran geht - ach nee, das haben wir ja schon...

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Ich hoffe, Sie haben mein mehrtätiges (getsern, vorgestern) Blogkreativitätsfeuerwerk sehr genossen....

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Sie kennen das? Wir haben das in der Oberstufe mal aufgeführt (also 4'33'', nicht die 639 Jahre) - was mit viel Bock auf einen Vollquatsch begann wurde nachher richtig ernst.

Zum Va pensiero fällt mir gleich noch E lucevan le stelle ein, auch so ein ewiger Beweger.

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Das Stück ist genial als Begleitung fürs Hotelfrühstück! Da verdirbt mir schon lange das Radiogedudel mit Werbeeinlagen den Appetit.
Und wenn Sie es jetzt schon so gut können: Haben Sie auch das passende outfit für eine Aufführung -etwa Marke "Kaisers neue Kleider" ? (Und Dank an Bonafide für Hurtz! Das kannte ich noch nicht...)

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Auch ein Statement
So kann man auch mal eine Aussage machen. Sehr schön. :-)
Btw: ich mag sehr gerne die Moldau von Smetana, ansonsten auch gerne Foo Fighters, Prodigy und sonstiges, was gut Krach macht. :-)

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Kennen Sie die extended version? Die wurde früher auf handelsüblichen Compact-Cassetten veröffentlicht.
C60 oder sogar C90

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Hehehehe....der war gut...

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Über As slow as possible in Halberstadt wollte ich ja auch schon immer einmal etwas bloggen. Nun sind Sie mir zuvorgekommen, Sie Sausewind. Irgendwann will ich da auch nochmals hin und mir das selbst anschauen und anhören (Hörprobe von ASLAP in einer 75-Minuten-Version).

Das Jahr 2066 ist übrigens noch frei, 2070 bis 2072 und 2076 bis 2077 auch. Ab mindestens 2,76 pro Tag ist so ein Klangjahr zu haben (im Schaltjahr wird der Spaß sogar noch günstiger), man kann es sich auch zu mehreren teilen, und eine Metalltafel mit einem Text eigener Wahl gibt es noch dazu.

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