Mittwoch, 22. Juli 2009
Met
gorillaschnitzel, 02:40h
Metropolitan Museum of Art. Kurz "Met". Lustige Wortspiele machen sie mit der Abkürzung ("when do we MET?" "Have we MET before?"). Das Met ist sowas wie der Klassiker und deshalb muss man das in New York. Pflichttermin. Empire State, Brooklyn Bridge, Broadway, Met. Upper East Side ./. 5th Ave, dort, wo alle Künstler und auch alle Bonzen wohnen. Leider ist das Met der Louvre New Yorks: Riesengroß und eigentlich nicht machbar an einem Tag. Zumindest dann nicht, wenn man auch was sehen möchte. Eine erschlagende Vielfalt. Und deshalb schaute ich mir auf dem Weg gen Moderne Kunst so nebenbei die Südsee, Afrika und das alte Rom an, aber auch nur deshalb, weil es auf dem Weg lag.
Joan Miró. Kennt man. Nicht soooo spektakulär.
Dalí. Eher mein Ding. Nun muss ich gestehen: Ich bin großer Fan von Dalí. Allein schon deshalb, weil er den Irrsinn zu Kunst gemacht hat und das gleich auf vielerlei Weise: Inhaltlich genauso wie programmatisch wie auch persönlich. Ich bin zigtausendmeilenweit von Dalí entfernt, anderes Leben, andere Zeit, anderes alles, aber in einigen Momenten erlaube ich mir, den Wahnsinn konsequent zuende zu denken und ich glaube, er hat das unentwegt gemacht.
Das ist ein Bild von Giacometti. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir Alberto Giacometti eher wegen seiner bildhauerischen Künste in Erinnerung ist und der Art, wie er diese erstellte (ich sah es einst in einer Doku: Sehr filigran, dann wieder zusammendatschen, wieder filigran, wegnehmen und rumschrauben, rumschrauben, rumschrauben) und Harald Schmidts fehlgegangener Gag, er sei der Giacometti der weiblichen Brustwarzen. Das Bild hängt übrigens auch noch im MoMA und ich hab keinen blassen Schimmer, ob es zwei von gibt oder eins ne Kopie ist....
Soooo, jetzt sind wir bei einem dieser Künstler, die nicht ganz so bekannt sind, zumindest kannte ich ihn nicht und konnte mir auch nicht seinen Namen merken. Aber das Bild. Das war sehr imposant, weil riesengroß. Ich hätte es ja gerne gehabt, habe aber keine Wand, wo das hinpassen könnte.
Und noch so einer der weniger bekannten, dessen Namen ich mir nicht merken konnte, dessen Fotorealismus ich aber sensationell fand. Direkt daneben befand sich das Originalfoto, von dem das abgemalt wurde. Ich befand es aber für seltsam, ein Foto zu fotografieren.
Mao. Warhol. Sonstiges.
Und wenn Sie nun denken, das da grade sei Kunst gewesen, liegen Sie so falsch wie ich. Das war nur Design, wenn auch vielleicht gehobenes, aber auch dafür hat das Met Platz.
Jetzt aber mal zu einer echten Überraschung. Für mich. Dazu muss ich vielleicht kurz ausholen: Damien Hirst. Das ist der Mensch, deraus Scheiße Geld macht momentan als bestdotierter Künstler gilt und Totenschädel mit Diamanten spickt oder Haie in Formaldehyd ersäuft.
Bisher war ich der Meinung, das sei überbezahlte und hochgejubelte Grütze. Dann kam ich ins Met, sah diesen formaldehydten Hai und ändere hiermit meine Meinung. Mea culpa maxima, Damien. Das Ding ist sensationell: Man läuft drumrum und permanent verändert sich die Perspektive und das richtig krass, kaum zu beschreiben, es sieht teils aus, als springe der Hai einen an, das Viech sieht aus, als lebe es (forget about all fotos, die können das nicht wiedergeben). Insgesamt sehr, sehr imposant. Ich dachte: Wohoooo! Eindrucksvoll. Fanden wohl auch die Metler. Hirsts Hai ist nämlich das einzige Exponat, das nicht fotografiert werden darf und wird deshalb scharf bewacht, weshalb ich das auch von nebenan quer aus der Hüfte durch die Beine mit Verrenkung und heimlich getan habe...
Joan Miró. Kennt man. Nicht soooo spektakulär.
Dalí. Eher mein Ding. Nun muss ich gestehen: Ich bin großer Fan von Dalí. Allein schon deshalb, weil er den Irrsinn zu Kunst gemacht hat und das gleich auf vielerlei Weise: Inhaltlich genauso wie programmatisch wie auch persönlich. Ich bin zigtausendmeilenweit von Dalí entfernt, anderes Leben, andere Zeit, anderes alles, aber in einigen Momenten erlaube ich mir, den Wahnsinn konsequent zuende zu denken und ich glaube, er hat das unentwegt gemacht.
Das ist ein Bild von Giacometti. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir Alberto Giacometti eher wegen seiner bildhauerischen Künste in Erinnerung ist und der Art, wie er diese erstellte (ich sah es einst in einer Doku: Sehr filigran, dann wieder zusammendatschen, wieder filigran, wegnehmen und rumschrauben, rumschrauben, rumschrauben) und Harald Schmidts fehlgegangener Gag, er sei der Giacometti der weiblichen Brustwarzen. Das Bild hängt übrigens auch noch im MoMA und ich hab keinen blassen Schimmer, ob es zwei von gibt oder eins ne Kopie ist....
Soooo, jetzt sind wir bei einem dieser Künstler, die nicht ganz so bekannt sind, zumindest kannte ich ihn nicht und konnte mir auch nicht seinen Namen merken. Aber das Bild. Das war sehr imposant, weil riesengroß. Ich hätte es ja gerne gehabt, habe aber keine Wand, wo das hinpassen könnte.
Und noch so einer der weniger bekannten, dessen Namen ich mir nicht merken konnte, dessen Fotorealismus ich aber sensationell fand. Direkt daneben befand sich das Originalfoto, von dem das abgemalt wurde. Ich befand es aber für seltsam, ein Foto zu fotografieren.
Mao. Warhol. Sonstiges.
Und wenn Sie nun denken, das da grade sei Kunst gewesen, liegen Sie so falsch wie ich. Das war nur Design, wenn auch vielleicht gehobenes, aber auch dafür hat das Met Platz.
Jetzt aber mal zu einer echten Überraschung. Für mich. Dazu muss ich vielleicht kurz ausholen: Damien Hirst. Das ist der Mensch, der
Bisher war ich der Meinung, das sei überbezahlte und hochgejubelte Grütze. Dann kam ich ins Met, sah diesen formaldehydten Hai und ändere hiermit meine Meinung. Mea culpa maxima, Damien. Das Ding ist sensationell: Man läuft drumrum und permanent verändert sich die Perspektive und das richtig krass, kaum zu beschreiben, es sieht teils aus, als springe der Hai einen an, das Viech sieht aus, als lebe es (forget about all fotos, die können das nicht wiedergeben). Insgesamt sehr, sehr imposant. Ich dachte: Wohoooo! Eindrucksvoll. Fanden wohl auch die Metler. Hirsts Hai ist nämlich das einzige Exponat, das nicht fotografiert werden darf und wird deshalb scharf bewacht, weshalb ich das auch von nebenan quer aus der Hüfte durch die Beine mit Verrenkung und heimlich getan habe...
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arboretum,
Mittwoch, 22. Juli 2009, 20:40
Wenn Sie so ein großer Dalí-Fan sind, dann wäre vielleicht auch der Film Little Ashes etwas für Sie, in dem es um seine Zeit an der Uni und seine Freundschaft zu Garcia Lorca und Buñuel geht.
Ich habe es ja nicht so mit Dalí, sondern mehr mit Picasso, der wiederzum ein großer Cézanne-Fan war, den ich sehr, sehr mag.
Ich habe es ja nicht so mit Dalí, sondern mehr mit Picasso, der wiederzum ein großer Cézanne-Fan war, den ich sehr, sehr mag.
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 23. Juli 2009, 01:50
Vielen Dank für den Tipp....*aufdieListenotier
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arboretum,
Donnerstag, 23. Juli 2009, 11:04
Der Film ist keine teure Produktion und hat auch ein paar Schwächen - und dazu zählt nicht nur der fette spanische Akzent (echt und fake) aller, der es mitunter etwas unverständlich macht. Aber die darstellerischen Leistungen sind gut, in einigen Szenen sogar ganz hervorragend.
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gorillaschnitzel,
Freitag, 24. Juli 2009, 00:46
...ich kann es mir grob vorstellen. Dalí klang für mich auch immer reichlich exzentrisch und irgendwie exaltiert.
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kid37,
Donnerstag, 23. Juli 2009, 01:37
Den Hai habe ich vor zig Jahren mal im Hamburger Bahnhof in Berlin gesehen (ich bin mir nicht sicher, ob es derselbe, also dieselbe Version ist, er wurde ja, weil er vergammelte, mittlerweile mal ausgetauscht). Ich finde Damien Hirst sehr clever und in seinen morbiden Anflügen sehr sympathisch. Und nicht zuletzt: Er hat fantastische Sachen gemacht.
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 23. Juli 2009, 01:57
Hirsts Arbeit musste ich irgendwie leibhaftig sehen. Zuvor kannte ich das nur von Fotos. Jetzt finde ich das auch sehr, sehr imposant und auch fantastisch. Ich unterlag da einer grandiosen Fehleinschätzung, die auf Vorurteilen beruhte; aber vielleicht gesteht man auch Männern im halbgesetzten Alter noch den Gesinnungswandel zu.
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