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Freitag, 13. Mai 2011
Nun ist hier alles grün.
gorillaschnitzel, 01:35h
So. Einmal Geschichte gemacht. Kleiner geht´s nicht, weil es so ist, es noch nie einen grünen Ministerpräsidenten gab und ich es eigentlich noch gar nicht so recht glauben will kann. Er ist gewählt, selbst mit mindestens 2 Stimmen von der Opposition und das könnte auch daran liegen, dass ihm selbst Leute, die ihn nie im Leben wählen würden, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit und Bodenständigkeit bescheiden würden. Werte, die hier enorm viel gelten.
Mir gefällt eher sein Dialekt und seine Schlagfertigkeit. Kann er nicht abstellen und drum klingt das mindestens für mich ehrlich und authentisch. Ich mag das. Sprüche wie
"Mir Grüne bleibad aufm Debbich, ao wenn dr Debbich grad fliagd" (über grüne Umfragewerte)
oder
"Mir riesld no koin Zemend aus dr Hos" (über sein Alter)
oder
"Chefsach hoißt ned, daß dr Chef auf jedem Heggabeerlesfäschdle danzd" (über Chefsachen)
Das sind Sätze, die ich köstlich finde. Gemeinsam mit seinem Dialekt macht es den Mann für mich schon per se sympathisch, aber das mag an meiner Herkunft liegen.
Aber wie sich alle an Joschka als ersten grünen Minister (in Hessen damals) erinnern werden, so werden sich später alle an Kretsche als ersten grünen Ministerpräsidenten erinnern. Geschichte halt.
Mir gefällt eher sein Dialekt und seine Schlagfertigkeit. Kann er nicht abstellen und drum klingt das mindestens für mich ehrlich und authentisch. Ich mag das. Sprüche wie
"Mir Grüne bleibad aufm Debbich, ao wenn dr Debbich grad fliagd" (über grüne Umfragewerte)
oder
"Mir riesld no koin Zemend aus dr Hos" (über sein Alter)
oder
"Chefsach hoißt ned, daß dr Chef auf jedem Heggabeerlesfäschdle danzd" (über Chefsachen)
Das sind Sätze, die ich köstlich finde. Gemeinsam mit seinem Dialekt macht es den Mann für mich schon per se sympathisch, aber das mag an meiner Herkunft liegen.
Aber wie sich alle an Joschka als ersten grünen Minister (in Hessen damals) erinnern werden, so werden sich später alle an Kretsche als ersten grünen Ministerpräsidenten erinnern. Geschichte halt.
Dienstag, 10. Mai 2011
Von Zensus zu Zensur ist nur ein Tastensprung
gorillaschnitzel, 02:00h
Sie mögen mich für altmodisch halten, aber ich finde, ich habe ein Recht auf Privatsphäre. So ganz privat, im Netz sowieso, vor allem aber auch braucht der Staat nicht alles von mir wissen. Er weiß ohnehin schon genug von mir. Er weiß wie ich heiße, wie ich aussehe, wann und wo ich geboren bin, wo ich wohne, wann ich aus- und einreise und wie groß ich bin. Und wenn er will, wäre es ihm ein Leichtes, herauszufinden, wann und wo ich zur Schule gegangen bin und ich je irgendwo gearbeitet habe und was ich dabei verdient habe. Ich finde, das reicht dann aber auch. Oder auch nicht.
Mittlerweile sind die Unterlagen zur Volkszählung da und ich darf vermelden, dass es da ein paar knifflige Fragen gibt. Die Frage "Wie viele Personen wohnen am 9. Mai 2011 in der Wohnung" ist schon mal extrem schwer zu beantworten, weil mich ein schwedisches Möbelhaus schon seit Jahren fragt, ob ich noch wohnen oder schon leben würde und ich mich bei der Beantwortung der Frage recht schwer tu´.
Und auch sonst ist das mächtig kompliziert: Auf die Frage, wie viele Räume ich habe, konnte ich nur antworten "zwischen 4 und 11, je nach Zählweise". Sie ahnen ja gar nicht, wie kompliziert Räume zugeschnitten sein können und wo so ein Raum anfängt und er wieder aufhört.
Oder die Anzahl der Quadratmeter! Bin ich Mathematiker? Oder Vermesser? Dann wüsste ich das natürlich. Aber so.....Mein Angebot an die Volkszähler ist, dass sie ein nettes Vermessungsteam vorbeischicken und ich mach dann auch Kaffee und Kuchen für alle.
Wo aber Schluss mit lustig ist, das ist dieses Scheißthema. Die fragen ja tatsächlich, ob ich ein Klo hab´. Nein, natürlich nicht, ich habe sogar deren zwei. Aber selbst wenn ich keines hätte und den Kompost zukacken würde, ginge das den Staat wirklich einen Scheiß an.
Eine Heidenarbeit. Das vorläufige Zwischenergebnis sieht so aus:
Kollegen wissen nun, welche Konzentration mir das abverlangte, man möchte ja nix falsch ankreuzen. Sie wissen es deshalb, weil sie wissen, dass ich immer rumkritzle, wenn ich mich konzentrieren muss, weshalb das nun ein klein wenig nach Kindergeschmiere aussieht. Vermutlich muss ich bis zur Mahnung auch noch ein paar Mal prüfen, ob alles stimmt, weshalb das da befürchtungsweise noch nicht das Endprodukt sein wird.
....und was den Kaffeefleck auf dem maschinenlesbaren Barcode angeht: Es war wahrscheinlich ein Zufall, dass ich meine Kaffeetasse heut morgen ausgerechnet da drüber abgestellt habe.
Mittlerweile sind die Unterlagen zur Volkszählung da und ich darf vermelden, dass es da ein paar knifflige Fragen gibt. Die Frage "Wie viele Personen wohnen am 9. Mai 2011 in der Wohnung" ist schon mal extrem schwer zu beantworten, weil mich ein schwedisches Möbelhaus schon seit Jahren fragt, ob ich noch wohnen oder schon leben würde und ich mich bei der Beantwortung der Frage recht schwer tu´.
Und auch sonst ist das mächtig kompliziert: Auf die Frage, wie viele Räume ich habe, konnte ich nur antworten "zwischen 4 und 11, je nach Zählweise". Sie ahnen ja gar nicht, wie kompliziert Räume zugeschnitten sein können und wo so ein Raum anfängt und er wieder aufhört.
Oder die Anzahl der Quadratmeter! Bin ich Mathematiker? Oder Vermesser? Dann wüsste ich das natürlich. Aber so.....Mein Angebot an die Volkszähler ist, dass sie ein nettes Vermessungsteam vorbeischicken und ich mach dann auch Kaffee und Kuchen für alle.
Wo aber Schluss mit lustig ist, das ist dieses Scheißthema. Die fragen ja tatsächlich, ob ich ein Klo hab´. Nein, natürlich nicht, ich habe sogar deren zwei. Aber selbst wenn ich keines hätte und den Kompost zukacken würde, ginge das den Staat wirklich einen Scheiß an.
Eine Heidenarbeit. Das vorläufige Zwischenergebnis sieht so aus:
Kollegen wissen nun, welche Konzentration mir das abverlangte, man möchte ja nix falsch ankreuzen. Sie wissen es deshalb, weil sie wissen, dass ich immer rumkritzle, wenn ich mich konzentrieren muss, weshalb das nun ein klein wenig nach Kindergeschmiere aussieht. Vermutlich muss ich bis zur Mahnung auch noch ein paar Mal prüfen, ob alles stimmt, weshalb das da befürchtungsweise noch nicht das Endprodukt sein wird.
....und was den Kaffeefleck auf dem maschinenlesbaren Barcode angeht: Es war wahrscheinlich ein Zufall, dass ich meine Kaffeetasse heut morgen ausgerechnet da drüber abgestellt habe.
Montag, 9. Mai 2011
Mal ehrlich: Kriegen Sie bei dem Namen auch Hunger?
gorillaschnitzel, 13:38h
Mittwoch, 4. Mai 2011
Luang Prabang, Laos
gorillaschnitzel, 17:56h
Einmal müssen Sie und ich noch durch. Letzte Reisestation. Aber eine der schöneren und faszinierenderen Stationen. Luang Prabang, Laos.
Luang Prabang ist zuerst ehemalige Königsresidenz, zweitens eine schöne französisch-koloniale Stadt und drittens ruhig, hübsch und wunderschön gelegen inmitten von Hügeln und dem Mekong.
Noch so ein Weltkulturerbegedöns, aber Weltkulturerbegedöns brachte in diesem Fall eine LKW- und Busfreie Innenstadt und das macht einen Aufenthalt dort sehr angenehm.
Sie sind voll auf Touristen gebürstet, aber auf eine ziemlich angenehme Weise. Sie wollen keinen Massentourismus haben, keine chinesischen Busladungen, eher Individual- und Ökotourismus und sie machen es ganz gut, mal von der Tatsache abgesehen, dass sie regelmäßig mit Ende der Trockenzeit Wälder abbrennen und die Stadt in Rauch legen. Nicht aber als ich da war.
Sie handeln wie die Wilden und kaum ein Aufwand ist zu groß. Nicht mal täglich einen Nachtmarkt auf- und wieder abzubauen.
Und überhaupt gibt es kaum einen besseren Start in den Tag als laotischen Kaffee im Open-Air-Cafe am Mekongufer.
Die Stadt ist rappelvoll mit Tempeln und Mönchen. Irgendwann reichts dann aber auch an Gold und Stupas und Bögen und Glitzer und Schnickschnack und dicken Buddhata.
Luang Prabang ist aber recht klein und übersichtlich und wenn man dann einen Tag übrig hat, macht man doch noch einen nicht geplanten Ausflug zu einem Wasserfall. Gottseidank. Es ist zwar nicht mein Wasserfall, aber ein wunderschöner mit zig Pools, in denen man baden kann.
Ein ziemlich schönes Erlebnis ist die morgendliche Tour der Mönche zum Sonnenaufgang. Zumindest solang sich Touristen an einige Gepflogenheiten halten (auf dem Boden sitzen, keine Fotos aus ein Meter Entfernung), was sie nicht immer tun. Einige hielten die Mönche für Bettelmönche, was aber nicht stimmt, eher im Gegenteil: Es ist eine Ehre, den Mönchen etwas geben zu dürfen.
Und weil jetzt Schluß ist mit Südostasien habe ich noch zwei Fotos aus der Kategorie "Nu-is-aba-jut", sunset over the Mekong:
Luang Prabang ist zuerst ehemalige Königsresidenz, zweitens eine schöne französisch-koloniale Stadt und drittens ruhig, hübsch und wunderschön gelegen inmitten von Hügeln und dem Mekong.
Noch so ein Weltkulturerbegedöns, aber Weltkulturerbegedöns brachte in diesem Fall eine LKW- und Busfreie Innenstadt und das macht einen Aufenthalt dort sehr angenehm.
Sie sind voll auf Touristen gebürstet, aber auf eine ziemlich angenehme Weise. Sie wollen keinen Massentourismus haben, keine chinesischen Busladungen, eher Individual- und Ökotourismus und sie machen es ganz gut, mal von der Tatsache abgesehen, dass sie regelmäßig mit Ende der Trockenzeit Wälder abbrennen und die Stadt in Rauch legen. Nicht aber als ich da war.
Sie handeln wie die Wilden und kaum ein Aufwand ist zu groß. Nicht mal täglich einen Nachtmarkt auf- und wieder abzubauen.
Und überhaupt gibt es kaum einen besseren Start in den Tag als laotischen Kaffee im Open-Air-Cafe am Mekongufer.
Die Stadt ist rappelvoll mit Tempeln und Mönchen. Irgendwann reichts dann aber auch an Gold und Stupas und Bögen und Glitzer und Schnickschnack und dicken Buddhata.
Luang Prabang ist aber recht klein und übersichtlich und wenn man dann einen Tag übrig hat, macht man doch noch einen nicht geplanten Ausflug zu einem Wasserfall. Gottseidank. Es ist zwar nicht mein Wasserfall, aber ein wunderschöner mit zig Pools, in denen man baden kann.
Ein ziemlich schönes Erlebnis ist die morgendliche Tour der Mönche zum Sonnenaufgang. Zumindest solang sich Touristen an einige Gepflogenheiten halten (auf dem Boden sitzen, keine Fotos aus ein Meter Entfernung), was sie nicht immer tun. Einige hielten die Mönche für Bettelmönche, was aber nicht stimmt, eher im Gegenteil: Es ist eine Ehre, den Mönchen etwas geben zu dürfen.
Und weil jetzt Schluß ist mit Südostasien habe ich noch zwei Fotos aus der Kategorie "Nu-is-aba-jut", sunset over the Mekong:
Montag, 2. Mai 2011
Game over...
gorillaschnitzel, 13:25h
....wenns blitzt, verliert man schon mal die Orientierung....
gorillaschnitzel, 02:00h
......und wenn Sie nachts ordentlich Stoff geben, gibts ein 1a-Vollmondfoto. Abzüge gibts beim Ordnungsamt.
Sonntag, 1. Mai 2011
1. Mai
gorillaschnitzel, 02:11h
Zugegegeben: Bisher haben Sie von mir zum ersten Mai mehr oder minder unkommentiert nur ein paar spaßige Arbeiterkampfliedervideos gekriegt. Ein Arbeiterkampfvideo kriegen Sie auch dieses Jahr, aber es gibt drüberhinaus noch eine Menge zu sagen. Erstens weil die halbe Welt in Aufruhr ist, zweitens weil ich in Aufruhr war oder noch bin, so genau weiß ich das auch nicht so recht. In jedem Fall ist nichts, wie es noch vor einem Jahr war. Nicht hier. Wenigstens das ist sicher. Und das ist auch gut so. In der arabischen Welt ist auch nix mehr wie es war und auch das ist gut so.
Heute mal Hannes Wader. Hannes Wader singtsagt häufig das, was richtig ist und dieses Mal auch. Okay, manchmal singtsagt er auch völligen Quatsch. Aber dieses Mal passt es durchaus. Ja: Es gibt eine modernere, passendere Fassung des Lieds. Aber die spart manche der besten Zeilen aus....
.....ganz besonders diese Zeile:
Egal ob in Ägypten oder Baden-Württemberg, irgendwann mal ist die die Furcht beerdigt. Die Angst hört dann auf, wenn man die Hilflosigkeit des Regimes und die Möglichkeit auf dessen baldiges Ende erstmal gesehen hat. Mubarak oder Mappus ist dabei egal. Das mag sich abstrakt anhören, aber es ist so.
Es kommt irgendwann mal der Punkt, an dem man keinen Repekt mehr vor den Autoritäten hat, ganz egal ob in Wisconsin, in Schwaben oder in Ägypten. Irgendwannmal schwindet das und wird ersetzt durch etwas extrem kraftvolles. Wie ich etwa damals am 30. September heimgefahren bin, da habe ich mir kurz die Frage gestellt, was sie eigentlich noch so auffahren wollen gegen gewaltfreie Demonstranten, nachdem auch Robocops aus mindestens 6 Bundesländern moralisch gesehen erfolglos waren und die Landesregierung moralisch und ethisch verschissen hatte.
Die Furcht verwandelt sich in Widerstand. Trotz alledem.
Die Menschen in den arabischen Ländern haben keine Angst mehr. Und damit auch nichts mehr zu verlieren. Die Regime werden alle kippen. Die Gaddafis, die Assads, die Sahles. Fallen wie die Dominosteine. Den Mullahs in Iran wird es dann auch irgendwann mal an den Kragen gehen. Sie werden alle fallen. Die Frage ist nur wann und wie. Nicht ob. Das historische Momentum wird keins der Regime zurück in die Flasche kriegen. Eine schöne Nachricht.
Man kann es auch mit Stephane Hessel sagen:
Neues schaffen heißt Widerstand leisten.
Widerstand leisten heißt Neues schaffen.
Einen fröhlichen ersten Mai!
Heute mal Hannes Wader. Hannes Wader singtsagt häufig das, was richtig ist und dieses Mal auch. Okay, manchmal singtsagt er auch völligen Quatsch. Aber dieses Mal passt es durchaus. Ja: Es gibt eine modernere, passendere Fassung des Lieds. Aber die spart manche der besten Zeilen aus....
.....ganz besonders diese Zeile:
"...trotz Mißtraun´, Angst und alledem, es kommt dazu trotz alledem, dass sich die Furcht in Widerstand verwandeln wird, trotz alledem".
Und auf genau diese Zeile kommt es an. Trotz alledem. Recht hat er, auch wenn er es vermutlich in einem völlig anderen Kontext gemeint hat. Trotz alledem. Irgendwann verschwindet die Angst und wird ersetzt durch Zorn und den Willen zum Widerstand. Stuttgart erlebte das im Kleinen, ich für mich selbst im sehr persönlichen Miniformat zwischen zwei Wasserwerferattacken, die arabische Welt erlebt das grade im Großen.Egal ob in Ägypten oder Baden-Württemberg, irgendwann mal ist die die Furcht beerdigt. Die Angst hört dann auf, wenn man die Hilflosigkeit des Regimes und die Möglichkeit auf dessen baldiges Ende erstmal gesehen hat. Mubarak oder Mappus ist dabei egal. Das mag sich abstrakt anhören, aber es ist so.
Es kommt irgendwann mal der Punkt, an dem man keinen Repekt mehr vor den Autoritäten hat, ganz egal ob in Wisconsin, in Schwaben oder in Ägypten. Irgendwannmal schwindet das und wird ersetzt durch etwas extrem kraftvolles. Wie ich etwa damals am 30. September heimgefahren bin, da habe ich mir kurz die Frage gestellt, was sie eigentlich noch so auffahren wollen gegen gewaltfreie Demonstranten, nachdem auch Robocops aus mindestens 6 Bundesländern moralisch gesehen erfolglos waren und die Landesregierung moralisch und ethisch verschissen hatte.
Die Furcht verwandelt sich in Widerstand. Trotz alledem.
Die Menschen in den arabischen Ländern haben keine Angst mehr. Und damit auch nichts mehr zu verlieren. Die Regime werden alle kippen. Die Gaddafis, die Assads, die Sahles. Fallen wie die Dominosteine. Den Mullahs in Iran wird es dann auch irgendwann mal an den Kragen gehen. Sie werden alle fallen. Die Frage ist nur wann und wie. Nicht ob. Das historische Momentum wird keins der Regime zurück in die Flasche kriegen. Eine schöne Nachricht.
Man kann es auch mit Stephane Hessel sagen:
Neues schaffen heißt Widerstand leisten.
Widerstand leisten heißt Neues schaffen.
Einen fröhlichen ersten Mai!
Freitag, 29. April 2011
Geht doch....
gorillaschnitzel, 02:22h
Der grün-rote Koalitionsvertrag steht und auch wenn es da einige sehr diskussionswürdige Punkte in Sachen Bildung gibt, kann man auch mal ein Lob verteilen, ich bruddle ohnehin genug: Was Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie angeht, hat grün-rot die Lektion aus dem Aufstand hier gelernt und darum gibt es jetzt diese Änderungen:
- Volksinitiative: 10.000 Stimmen reichen, damit sich das Parlament mit einer Sache beschäftigen muss.
- Volksentscheide sind künftig auf Landkreisebene möglich.
- Landräte werden nun direkt gewählt.
Das ist schon mal eine Ansage.
Die Absenkung des Drittelquorums auf 20% hätte grün-rot zwar gerne, aber das wird an der CDU scheitern, die noch immer nicht kapiert hat, dass die Wähler intelligenter sind als die CDU glaubt, obwohl: Vielleicht hat die CDU genau das verstanden.
- Volksinitiative: 10.000 Stimmen reichen, damit sich das Parlament mit einer Sache beschäftigen muss.
- Volksentscheide sind künftig auf Landkreisebene möglich.
- Landräte werden nun direkt gewählt.
Das ist schon mal eine Ansage.
Die Absenkung des Drittelquorums auf 20% hätte grün-rot zwar gerne, aber das wird an der CDU scheitern, die noch immer nicht kapiert hat, dass die Wähler intelligenter sind als die CDU glaubt, obwohl: Vielleicht hat die CDU genau das verstanden.
Mittwoch, 27. April 2011
Name Programm, Klischee bedient
gorillaschnitzel, 02:00h
Dienstag, 26. April 2011
Rettet Stefan!
gorillaschnitzel, 02:24h
Wir haben hier grade echt ein Problem. Wir müssen hier einen Demnäxxtnochministerpräsidenten entsorgen, der erstens bald arbeitslos ist und zweitens keinerlei Lust mehr auf seinen Job als Abgeordneter hat. Sagt er selbst.
Erstmal will er "zwei Monate in sich gehen". Kein Problem, da kann man helfen, wir schließen ihn für diese Zeit gern erstmal weg. Schwieriger wird es danach: Bei der ersten Gelegenheit isser weg aus der Politik. Sagt er. Das Problem ist nur: Keiner will ihn. Nicht mal mehr sein Nocharbeitgeber Siemens und das will wirklich mal was heißen. Deshalb rufen wir jetzt die Rettet-Stefan-Mappus-Aktion aus, weil niemand unter Brücken leben soll und es soll hier auch keiner gegen seinen Willen im Parlament hocken. Helft Stefan! Rettet ihn! Und uns vor ihm. Nachdem wir ihn arbeitslos gemacht haben, fühlen wir uns nun auch verpflichtet, uns um ihn zu kümmern, und das machen wir jetzt auch. Rettet Stefan!
Bezüglich des weiteren Vorgehens haben wir eine kleine Abstimmung zum Einholen eines Meinungsbilds vorbereitet. Anschließend werden wir hier natürlich alles in unserer Macht stehende versuchen, damit das Meinungsbild auch umgesetzt wird.
Wo soll der Mappus hin?
Erstmal will er "zwei Monate in sich gehen". Kein Problem, da kann man helfen, wir schließen ihn für diese Zeit gern erstmal weg. Schwieriger wird es danach: Bei der ersten Gelegenheit isser weg aus der Politik. Sagt er. Das Problem ist nur: Keiner will ihn. Nicht mal mehr sein Nocharbeitgeber Siemens und das will wirklich mal was heißen. Deshalb rufen wir jetzt die Rettet-Stefan-Mappus-Aktion aus, weil niemand unter Brücken leben soll und es soll hier auch keiner gegen seinen Willen im Parlament hocken. Helft Stefan! Rettet ihn! Und uns vor ihm. Nachdem wir ihn arbeitslos gemacht haben, fühlen wir uns nun auch verpflichtet, uns um ihn zu kümmern, und das machen wir jetzt auch. Rettet Stefan!
Bezüglich des weiteren Vorgehens haben wir eine kleine Abstimmung zum Einholen eines Meinungsbilds vorbereitet. Anschließend werden wir hier natürlich alles in unserer Macht stehende versuchen, damit das Meinungsbild auch umgesetzt wird.
Wo soll der Mappus hin?
Montag, 25. April 2011
Meine Familie und ihre polnischen Zwangsneurotiker
gorillaschnitzel, 00:15h
Zuerst einmal muss ich wohl erwähnen, dass es in meiner Familie mittlerweile alle möglichen Nationalitäten gibt, oder besser gab, mittlerweile sind alles Deutsche. Wie auch gesamtgesellschaftlich mischmascht sich das jetzt recht ordentlich und deshalb gibt es Schwager und Schwägerinnen und Onkel und Tanten, die aus Südamerika, Südosteuropa oder Berlin stammen.
Und aus Polen.
Wie soll ich beginnen? Vielleicht so: Nachdem ich die Restfamilie aus Polen kennengelernt hatte, konnte ich konstatieren, dass einige nachhaltig bemüht waren, wirklich jedes bestehende Klischee über Polen zu bedienen.
Leszek etwa wachte nach einer wilden Party irgendwann mal im Krankenhaus auf. Mit Schädelbruch. Bis heute weiß er nicht, ob es ein Unfall oder eine Gewalttat war. Wie Maciej (1,95, 140 Kilo) an sein Geld gekommen war, konnte und wollte er nicht sagen und ehrlich gesagt wollte man es auch nicht so genau wissen; er selbst nannte es immer nur "Import-Export". Und Zbigniew soff prinzipiell so lange, bis ihm irgendwann mal der Kopf runtersackte. Man ließ ihn dann kurz schlafen, weckte ihn dann irgendwann und Frau und die zwei Töchter trugen ihn dann zum Auto und er ist heimgefahren. Hatte ja sonst niemand einen Führerschein. Man ließ ihn nur deshalb fahren, weil eine Übernachtung vor Ort eine noch schlimmere Option gewesen wäre, weil er in diesem Fall nachts durch die Zimmer gezogen wäre auf der Suche nach Saufkumpanen und das sei wirklich nicht lustig, wie mir glaubhaft versichert wurde.
Insgesamt ist das mindestens sehr unterhaltsam, interessant ohnehin, aber spätestens beim polnischen Aberglauben hört der Spaß echt auf. Der beeinträchtigt das Leben wirklich enorm. Aberglaube ist dabei noch ein netter Euphemismus für eine definitiv vorhandene, gesamtgesellschaftliche, polnische Zwangsneurose. Sie wollen Beispiele? Gerne.
Es begann schon mal mit der Heiraterei. Eine Polin heiratet nie in einem Monat, der kein "r" im Namen enthält. Polnisch, als sehr vokalarme Sprache mit Endloskonsonantensalaten, hätte nun prächtige Chancen, einen geeigneten Monat zu finden, aber es sollte ein Monat sein, der sowohl im Deutschen als auch im Polnischen ein "r" enthält und da blieben dann halt nur März, September und Oktober.
Und dann die Unpünktlichkeit. Sie ist immer zu spät. Aus Prinzip. Weil der Wartende durch die Warterei demonstrieren soll, dass Sie gemocht wird, sonst würde man ja auch nicht warten.
Oder der Tick mit dem Hinsetzen: Wenn Sie was zuhause liegen lässt und man nochmal zurück muss, dann müssen alle zurück und sich alle nochmal hinsetzen, ehe dann das Handy eingesteckt wird und man erneut aufbrechen kann. Weshalb kann niemand erklären, aber es ist Pflicht.
Am wildesten dann aber der Handtaschentick: Die darf nie, wirklich überhaupt nie auf dem Boden stehen, weil sonst das Geld davonlaufen könnte und deshalb wird beim ratlosdreinblickenden Kellner im Restaurant schon mal ein Extrastuhl bestellt extra nur für die Handtasche.
Und aus Polen.
Wie soll ich beginnen? Vielleicht so: Nachdem ich die Restfamilie aus Polen kennengelernt hatte, konnte ich konstatieren, dass einige nachhaltig bemüht waren, wirklich jedes bestehende Klischee über Polen zu bedienen.
Leszek etwa wachte nach einer wilden Party irgendwann mal im Krankenhaus auf. Mit Schädelbruch. Bis heute weiß er nicht, ob es ein Unfall oder eine Gewalttat war. Wie Maciej (1,95, 140 Kilo) an sein Geld gekommen war, konnte und wollte er nicht sagen und ehrlich gesagt wollte man es auch nicht so genau wissen; er selbst nannte es immer nur "Import-Export". Und Zbigniew soff prinzipiell so lange, bis ihm irgendwann mal der Kopf runtersackte. Man ließ ihn dann kurz schlafen, weckte ihn dann irgendwann und Frau und die zwei Töchter trugen ihn dann zum Auto und er ist heimgefahren. Hatte ja sonst niemand einen Führerschein. Man ließ ihn nur deshalb fahren, weil eine Übernachtung vor Ort eine noch schlimmere Option gewesen wäre, weil er in diesem Fall nachts durch die Zimmer gezogen wäre auf der Suche nach Saufkumpanen und das sei wirklich nicht lustig, wie mir glaubhaft versichert wurde.
Insgesamt ist das mindestens sehr unterhaltsam, interessant ohnehin, aber spätestens beim polnischen Aberglauben hört der Spaß echt auf. Der beeinträchtigt das Leben wirklich enorm. Aberglaube ist dabei noch ein netter Euphemismus für eine definitiv vorhandene, gesamtgesellschaftliche, polnische Zwangsneurose. Sie wollen Beispiele? Gerne.
Es begann schon mal mit der Heiraterei. Eine Polin heiratet nie in einem Monat, der kein "r" im Namen enthält. Polnisch, als sehr vokalarme Sprache mit Endloskonsonantensalaten, hätte nun prächtige Chancen, einen geeigneten Monat zu finden, aber es sollte ein Monat sein, der sowohl im Deutschen als auch im Polnischen ein "r" enthält und da blieben dann halt nur März, September und Oktober.
Und dann die Unpünktlichkeit. Sie ist immer zu spät. Aus Prinzip. Weil der Wartende durch die Warterei demonstrieren soll, dass Sie gemocht wird, sonst würde man ja auch nicht warten.
Oder der Tick mit dem Hinsetzen: Wenn Sie was zuhause liegen lässt und man nochmal zurück muss, dann müssen alle zurück und sich alle nochmal hinsetzen, ehe dann das Handy eingesteckt wird und man erneut aufbrechen kann. Weshalb kann niemand erklären, aber es ist Pflicht.
Am wildesten dann aber der Handtaschentick: Die darf nie, wirklich überhaupt nie auf dem Boden stehen, weil sonst das Geld davonlaufen könnte und deshalb wird beim ratlosdreinblickenden Kellner im Restaurant schon mal ein Extrastuhl bestellt extra nur für die Handtasche.
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