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Freitag, 25. Februar 2011
Hanoi
gorillaschnitzel, 13:12h
Das ist Asien! Quirrlig, bunt, lebhaft, pulsierend. Es sind die Farben, das Leben, die Gerüche. Es ist faszinierend. Okay, es ist auch sehr stressig, weil es extrem laut ist, aber sogar daran gewöhnt man sich recht schnell. Kurz: Es ist Asien pur.
Hanoi ist einzigartig. Es ist ein Chaos. Und keiner weiß so recht, wie es funktioniert. Aber es funktioniert. So hat es zumindest mal den Anschein. Ein bißchen ist es wie mit dem Verkehr dort. Da weiß auch keiner so recht, wie das gutgehen kann, aber meistens klappt es dann doch einigermaßen.
Wenn Sie aber mal wissen wollen, wie das alltägliche Chaos aussieht: Es gibt dort den Job des Motorrollerparkers. Das ist sehr anspruchsvoll, weil die Parkplätze erstens recht groß sind, zweitens immer überfüllt, drittens ein Haufen Rollerfahrer zwecks Parken anstehen, viertens ein Haufen Rollerfahrer ihre Roller abholen möchten und fünftens die parkenden Roller permanent hin und her verfrachtet werden um Platz für kommende und gehende zu verschaffen. Als Rollerfahrer hilft es also überhaupt nicht, sich zu merken, wo man das Ding abgestellt hat. Dort wird es schon 10 Minuten später nicht mehr stehen. Es braucht also einen Einparker der wirklich den Überblick über mehrere Hundert Roller hat.

Wie ich später herausfinden werde ist Hanoi im Vergleich zu anderen vietnamesischen Städten eher traditionell. Nicht unbedingt rückständig, aber Hanoi ist keine "Businessmetropole" wie andere asiatische Großstädte (Singapur, Bangkok etc). Ich kann es nicht erklären, aber Hanoi fasziniert mich sehr. Vor allem die Altstadt. Hier ist jede Straße nach dem passenden Gewerk aufgeteilt. In der Hang Bac sind es die Juweliere und wenn Sie weiter nach Norden gehen kommen die Lebensmittel, ein Schwenk nach Osten und Sie finden Spielsachen, danach dann Schlosser, Eisenwaren und irgendwann mal Maler. Es ist, als ob man ständig neue Quartiere erkundet. Es ist eine sehr faszinierende Stadt. Sie begeistert.

Sehr faszinierend ist beispielsweise die Fähigkeit unheimliche Mengen an Waren auf kleinen Gefährten zu transportieren. 3 Schweine auf einem Moped sind möglich. Ein Strauß von etwa 40 Hühnern auch.


Irgendwie scheinen alle und dauerhaft mit Handel beschäftigt. Getränke, mobile Garküchen, gefälschte und schlecht kopierte Bücher. Es gibt beinahe nichts, was es nicht gibt und wenn es um Essen geht: Es ist immer lecker. Von Pho, der allgegenwärtigen Nudelsuppe, bis Reis mit Scheiß. Nur an Kühlketten sollten Sie besser nicht denken.



Vietnam ist Bierland. Es gibt unzählige Marken und einige davon sind durchaus trinkbar. Speziell in Hanoi aber gibt es noch Bia Hoi: Frisch gebraut aus Fässern direkt auf der Straße ausgeschenkt in einer Art vietnamesischer Ausgabe eines Biergartens nur ohne Garten. Sie sitzen auf Kinderstühlchen die für die sozialistische Einheitsgrößen von Vietnamesen ausgelegt sind, aber definitiv nicht für Mitteleuropäer. Dafür aber kriegen Sie ein Glas sehr leckeres Bier für 3000 bis 4000 Dong, was wiederum so etwa 20 Cent sind. US-Cent, nicht Euro-Cent. Ganz ehrlich: Die Frage, ob man noch eins trinkt, die stellt sich da gar nicht erst.

Jetzt müssen wir noch ein bißchen was übers Wasserpuppentheater verlieren. Das sollten Sie sich wirklich anschauen, wenn Sie mal in Hanoi sein sollten. Das gibt es zwar auch im Süden Vietnams, aber es stammt ursprünglich aus dem Norden und wenn, schaut man sich schon das Original an.

Erstmal haben Sie da eine nette Combo, die musiziert. Was die Dame im Vordergrund spielt nennt sich Dan Bau, hat nur eine Saite und ist wirklich abartig schwer zu spielen, ich habs mal versucht.
Mindestens genauso schwierig ist dann die Sache mit den Wasserpuppen. Zumindest wenn man weiß, wie es funktioniert: Die Akteure stehen hüfthoch im Wasser, sehen nicht, was sie machen und müssen ihre Puppen anhand langer Stangen durchs Wasser bewegen. Dabei sind teilweise auch Arme, Köpfe und Beine der Puppen voll beweglich. Sie sagen, es sei eine mehrjährige Ausbildung nötig, bis man es drauf hat.


Der Hoan Kiem-See bei Nacht. Kitschige Beleuchtung beherrschen sie wirklich perfekt.

In der vietnamesischen Sagenwelt hat der See eine große Bedeutung. Angeblich hat eine im See lebende Schildkröte den Vietnamesen zum Sieg über die chinesischen Okkupatoren verholfen, weshalb in vielen Tempeln Vietnams immer wieder Schildkröten gehalten werden und auch sonst immer wieder etwa als Skulpturen auftauchen. Schildkröten lebten dort tatsächlich mal, nur ob sie das immer noch tun, darüber streiten die Vietnamesen: Die Traditionalisten sagen ja, etwas aufgeschlossenere Menschen behaupten, dass der vietnamesische Staat dort regelmäßig Jungtiere aussetze, die aber von der Bevölkerung immer wieder rausgefischt und als Haustiere gehalten werden. Gesichert ist nur die letzte Sichtung vor ein paar Jahren und ein uraltes Riesenexemplar, das man vor 40 Jahren gefunden hat.

Nun hätten wir noch ein paar zerstreute Allerleifotos:

Hells Angels Hanoi are riding again

Preparing for Tet (rot steht für Glück, goldgelb symbolisiert Reichtum)

Mobile shop

Nice tree

Lamp

Colours

Pet semetary

Notre Dame, Vietnam edition

Mittendrin statt nur dabei
Hanoi ist einzigartig. Es ist ein Chaos. Und keiner weiß so recht, wie es funktioniert. Aber es funktioniert. So hat es zumindest mal den Anschein. Ein bißchen ist es wie mit dem Verkehr dort. Da weiß auch keiner so recht, wie das gutgehen kann, aber meistens klappt es dann doch einigermaßen.
Wenn Sie aber mal wissen wollen, wie das alltägliche Chaos aussieht: Es gibt dort den Job des Motorrollerparkers. Das ist sehr anspruchsvoll, weil die Parkplätze erstens recht groß sind, zweitens immer überfüllt, drittens ein Haufen Rollerfahrer zwecks Parken anstehen, viertens ein Haufen Rollerfahrer ihre Roller abholen möchten und fünftens die parkenden Roller permanent hin und her verfrachtet werden um Platz für kommende und gehende zu verschaffen. Als Rollerfahrer hilft es also überhaupt nicht, sich zu merken, wo man das Ding abgestellt hat. Dort wird es schon 10 Minuten später nicht mehr stehen. Es braucht also einen Einparker der wirklich den Überblick über mehrere Hundert Roller hat.

Wie ich später herausfinden werde ist Hanoi im Vergleich zu anderen vietnamesischen Städten eher traditionell. Nicht unbedingt rückständig, aber Hanoi ist keine "Businessmetropole" wie andere asiatische Großstädte (Singapur, Bangkok etc). Ich kann es nicht erklären, aber Hanoi fasziniert mich sehr. Vor allem die Altstadt. Hier ist jede Straße nach dem passenden Gewerk aufgeteilt. In der Hang Bac sind es die Juweliere und wenn Sie weiter nach Norden gehen kommen die Lebensmittel, ein Schwenk nach Osten und Sie finden Spielsachen, danach dann Schlosser, Eisenwaren und irgendwann mal Maler. Es ist, als ob man ständig neue Quartiere erkundet. Es ist eine sehr faszinierende Stadt. Sie begeistert.

Sehr faszinierend ist beispielsweise die Fähigkeit unheimliche Mengen an Waren auf kleinen Gefährten zu transportieren. 3 Schweine auf einem Moped sind möglich. Ein Strauß von etwa 40 Hühnern auch.


Irgendwie scheinen alle und dauerhaft mit Handel beschäftigt. Getränke, mobile Garküchen, gefälschte und schlecht kopierte Bücher. Es gibt beinahe nichts, was es nicht gibt und wenn es um Essen geht: Es ist immer lecker. Von Pho, der allgegenwärtigen Nudelsuppe, bis Reis mit Scheiß. Nur an Kühlketten sollten Sie besser nicht denken.



Vietnam ist Bierland. Es gibt unzählige Marken und einige davon sind durchaus trinkbar. Speziell in Hanoi aber gibt es noch Bia Hoi: Frisch gebraut aus Fässern direkt auf der Straße ausgeschenkt in einer Art vietnamesischer Ausgabe eines Biergartens nur ohne Garten. Sie sitzen auf Kinderstühlchen die für die sozialistische Einheitsgrößen von Vietnamesen ausgelegt sind, aber definitiv nicht für Mitteleuropäer. Dafür aber kriegen Sie ein Glas sehr leckeres Bier für 3000 bis 4000 Dong, was wiederum so etwa 20 Cent sind. US-Cent, nicht Euro-Cent. Ganz ehrlich: Die Frage, ob man noch eins trinkt, die stellt sich da gar nicht erst.

Jetzt müssen wir noch ein bißchen was übers Wasserpuppentheater verlieren. Das sollten Sie sich wirklich anschauen, wenn Sie mal in Hanoi sein sollten. Das gibt es zwar auch im Süden Vietnams, aber es stammt ursprünglich aus dem Norden und wenn, schaut man sich schon das Original an.

Erstmal haben Sie da eine nette Combo, die musiziert. Was die Dame im Vordergrund spielt nennt sich Dan Bau, hat nur eine Saite und ist wirklich abartig schwer zu spielen, ich habs mal versucht.
Mindestens genauso schwierig ist dann die Sache mit den Wasserpuppen. Zumindest wenn man weiß, wie es funktioniert: Die Akteure stehen hüfthoch im Wasser, sehen nicht, was sie machen und müssen ihre Puppen anhand langer Stangen durchs Wasser bewegen. Dabei sind teilweise auch Arme, Köpfe und Beine der Puppen voll beweglich. Sie sagen, es sei eine mehrjährige Ausbildung nötig, bis man es drauf hat.


Der Hoan Kiem-See bei Nacht. Kitschige Beleuchtung beherrschen sie wirklich perfekt.

In der vietnamesischen Sagenwelt hat der See eine große Bedeutung. Angeblich hat eine im See lebende Schildkröte den Vietnamesen zum Sieg über die chinesischen Okkupatoren verholfen, weshalb in vielen Tempeln Vietnams immer wieder Schildkröten gehalten werden und auch sonst immer wieder etwa als Skulpturen auftauchen. Schildkröten lebten dort tatsächlich mal, nur ob sie das immer noch tun, darüber streiten die Vietnamesen: Die Traditionalisten sagen ja, etwas aufgeschlossenere Menschen behaupten, dass der vietnamesische Staat dort regelmäßig Jungtiere aussetze, die aber von der Bevölkerung immer wieder rausgefischt und als Haustiere gehalten werden. Gesichert ist nur die letzte Sichtung vor ein paar Jahren und ein uraltes Riesenexemplar, das man vor 40 Jahren gefunden hat.

Nun hätten wir noch ein paar zerstreute Allerleifotos:

Hells Angels Hanoi are riding again

Preparing for Tet (rot steht für Glück, goldgelb symbolisiert Reichtum)

Mobile shop

Nice tree

Lamp

Colours

Pet semetary

Notre Dame, Vietnam edition

Mittendrin statt nur dabei
Mittwoch, 23. Februar 2011
Halong
gorillaschnitzel, 14:16h
Ehe wir uns in Richtung erste Etappe aufmachen, könnte ich Ihnen mal schnell meinen allerallerersten Eindruck von Vietnam schildern. Die ersten zwei Stunden. Dazu müssen Sie sich kurz vorstellen, dass Sie erstmal 11 Stunden nach Seoul fliegen, dort dann 8 Stunden Aufenthalt haben und sich mal kurz Incheon anschauen, danach der Anschlussflug so grob eineinhalb Stunden Verspätung hat und Sie dann nochmal 5 Stunden nach Hanoi fliegen. Ankommen tun Sie Schlag Mitternacht und da haben Sie schon einen gewaltigen Jetlag weg.
Nun geht es an die Verhandlungen mit der örtlichen Taximafia. Sie handeln den Kerl dann runter von 30 Dollar auf 15, was noch so einigermaßen angemessen ist, vor allem angesichts dessen, dass der letzte Dollar runterhandeln nochmal so grob 10 Minuten gedauert hätte und 1 Dollar war mir 10 Minuten Schlaf wert.
Danach fahren Sie eine Dreiviertelstunde durch eine nächtliche Stadt und am Ende findet der Taxifahrer das Hotel erst nach längerer Suche.
Dann springt die Hotelnachtwache raus, reißt die Tür auf und drückt Sie über die Schwelle mitsamt dem Rucksack, den Sie geschultert haben. Vor Ihnen stehen nun drei Motorräder und er bedeutet Ihnen, dass Sie da jetzt drüberklettern müssen, was grade so möglich ist ohne größeren Lärm oder Schaden anzurichten.
Sie stehen nun in der eher eng bemessenen Hotellobby und gleichzeitig vor einem schlafenden Bündel Mensch, das sich direkt vor der Rezeption auf dem Fußboden breitgelegt hat. Darüber müssen Sie auch noch steigen.
Es war halb zwei in der Nacht als ich dann auf dem Bett gesessen bin, ein Bier in der Hand und mich gefragt habe, wo ich eigentlich gelandet bin.

So. Nun müssen wir aber endlich mal loslegen. Mit der Halongbucht. Wenn Sie mal die Googlebildersuche bemühen, werden Sie sehen, was für eine sensationelle Region das ist. Bei Sonnenschein. Ganz ungeschminkt müssen wir hier nun einräumen: Das Wetter war bescheiden. Ziemlich bescheiden. Es nieselte immer wieder, es war kalt und sehr windig. Daher deutliche Punktabzüge bei der Foto-B-Note.

Aber selbst bei schlechtem Wetter und nicht ganz idealer Sicht hat die Gegend noch was. Mysthisch sieht das aus mit den nebelverhangenen Hügeln, die da zu Hunderten und Tausenden aus dem Wasser ragen.


Funktionieren tut die Rumsegelei so: Sie buchen sich 1, 2, 3 oder mehr Tage auf einer Dschunke und haben dann die Auswahl zwischen Superluxus und völlig dubiosen Dumpinganbietern. Letzteres sollten Sie unbedingt bleiben lassen. Einerseits weil bei denen die Besatzung miserabel bezahlt wird, andererseits leidet die Sicherheit und so endete vor ein paar Tagen eine Reise in einer Katastrophe.

Ich bemerke übrigens bei mir mittlerweile eine ziemliche Abneigung gegenüber einem gewissen Teil der Backpackerszene und zwar denen gegenüber, die sich ein Flugticket von -sagen wir mal- 800 oder 900 Dollar kaufen um herzufliegen, dann eine Tour für 200 Dollar buchen, anschließend aber nur Wasser trinken, weil das nämlich umsonst ist, permanent davon sprechen, dass man "on a budget" sei und hinterher noch nicht mal 5 Dollar für die Besatzung (mit der sie 3 Tage unterwegs waren) rausrücken wollen, weil im Lonely Planet stünde, dass Trinkgeld in Vietnam völlig unüblich sei.

Jetzt wird es aber noch Zeit für einen kleinen Exkurs dahin, was in Vietnam mit am meisten genossen werden kann: Essen. Die Küche ist außerordentlich vielfältig und ich habe während meiner Zeit in Vietnam nicht ein einziges mal etwas hingestellt bekommen, das ich nicht für lecker befunden hätte.
Richtig durchgeknallt sind die Vietnamesen aber dann, wenn es um Kunstwerke aus Essen geht. Da wird geschnitzt und gewerkelt und das Ergebnis dessen sieht dann mitunter so aus (eine detailgetreue Nachbildung der Dschunke, komplett aus Karotten, Papaya, Ananas und anderem Gemüse gefertigt):

In der Halongbucht leben seit zig Zeiten Fischer und sie lebten jahrhundertelang das immer selbe Leben auf schwimmenden Dörfern oder in den Höhlen der Inseln. Bis die Zivilisation kam. Das brachte vieles durcheinander. Abfallentsorgung übers Meer funktioniert mit organischen Resten bestens. Fischfutter. Nicht aber mit Plastik. Weil aber der Titel "UNESCO-Weltkulturerbe" für den vietnamesischen Staat aus Tourismusgründen hoch interessant ist, kümmert sich der Staat um die Fischer. Da mag man nun zwiegespalten sein, weil sich die Fischerfamilien mindestens teilweise vom traditionellen Leben verabschieden müssen weil nun täglich Boote mit Touristen umherschippern, andererseits fließen viele Entwicklungshilfegelder -auch aus Deutschland- hier her und kommen durchaus auch an: Schulen, Gemeinschaftshäuser, kleine Krankenstationen und eine bescheidene Fischzucht haben das Leben dort verbessert und ermöglichen zumindest mal Alternativen. Zudem kaufen halbwegs seriöse Dschunkenbetreiber ihren Proviant bei den Fischern.


Aber noch immer unterscheiden sich die Menschen hier von "Durchschnittsvietnam". Schulbildung gibt es nun zwar, aber die endet spätestens mit dem 12. Lebensjahr. Andererseits sind es sehr herzliche Menschen und weit zurückhaltender, ruhiger und entspannter als die Vietnamesen in den Städten.

Nun geht es an die Verhandlungen mit der örtlichen Taximafia. Sie handeln den Kerl dann runter von 30 Dollar auf 15, was noch so einigermaßen angemessen ist, vor allem angesichts dessen, dass der letzte Dollar runterhandeln nochmal so grob 10 Minuten gedauert hätte und 1 Dollar war mir 10 Minuten Schlaf wert.
Danach fahren Sie eine Dreiviertelstunde durch eine nächtliche Stadt und am Ende findet der Taxifahrer das Hotel erst nach längerer Suche.
Dann springt die Hotelnachtwache raus, reißt die Tür auf und drückt Sie über die Schwelle mitsamt dem Rucksack, den Sie geschultert haben. Vor Ihnen stehen nun drei Motorräder und er bedeutet Ihnen, dass Sie da jetzt drüberklettern müssen, was grade so möglich ist ohne größeren Lärm oder Schaden anzurichten.
Sie stehen nun in der eher eng bemessenen Hotellobby und gleichzeitig vor einem schlafenden Bündel Mensch, das sich direkt vor der Rezeption auf dem Fußboden breitgelegt hat. Darüber müssen Sie auch noch steigen.
Es war halb zwei in der Nacht als ich dann auf dem Bett gesessen bin, ein Bier in der Hand und mich gefragt habe, wo ich eigentlich gelandet bin.

So. Nun müssen wir aber endlich mal loslegen. Mit der Halongbucht. Wenn Sie mal die Googlebildersuche bemühen, werden Sie sehen, was für eine sensationelle Region das ist. Bei Sonnenschein. Ganz ungeschminkt müssen wir hier nun einräumen: Das Wetter war bescheiden. Ziemlich bescheiden. Es nieselte immer wieder, es war kalt und sehr windig. Daher deutliche Punktabzüge bei der Foto-B-Note.

Aber selbst bei schlechtem Wetter und nicht ganz idealer Sicht hat die Gegend noch was. Mysthisch sieht das aus mit den nebelverhangenen Hügeln, die da zu Hunderten und Tausenden aus dem Wasser ragen.


Funktionieren tut die Rumsegelei so: Sie buchen sich 1, 2, 3 oder mehr Tage auf einer Dschunke und haben dann die Auswahl zwischen Superluxus und völlig dubiosen Dumpinganbietern. Letzteres sollten Sie unbedingt bleiben lassen. Einerseits weil bei denen die Besatzung miserabel bezahlt wird, andererseits leidet die Sicherheit und so endete vor ein paar Tagen eine Reise in einer Katastrophe.

Ich bemerke übrigens bei mir mittlerweile eine ziemliche Abneigung gegenüber einem gewissen Teil der Backpackerszene und zwar denen gegenüber, die sich ein Flugticket von -sagen wir mal- 800 oder 900 Dollar kaufen um herzufliegen, dann eine Tour für 200 Dollar buchen, anschließend aber nur Wasser trinken, weil das nämlich umsonst ist, permanent davon sprechen, dass man "on a budget" sei und hinterher noch nicht mal 5 Dollar für die Besatzung (mit der sie 3 Tage unterwegs waren) rausrücken wollen, weil im Lonely Planet stünde, dass Trinkgeld in Vietnam völlig unüblich sei.

Jetzt wird es aber noch Zeit für einen kleinen Exkurs dahin, was in Vietnam mit am meisten genossen werden kann: Essen. Die Küche ist außerordentlich vielfältig und ich habe während meiner Zeit in Vietnam nicht ein einziges mal etwas hingestellt bekommen, das ich nicht für lecker befunden hätte.
Richtig durchgeknallt sind die Vietnamesen aber dann, wenn es um Kunstwerke aus Essen geht. Da wird geschnitzt und gewerkelt und das Ergebnis dessen sieht dann mitunter so aus (eine detailgetreue Nachbildung der Dschunke, komplett aus Karotten, Papaya, Ananas und anderem Gemüse gefertigt):

In der Halongbucht leben seit zig Zeiten Fischer und sie lebten jahrhundertelang das immer selbe Leben auf schwimmenden Dörfern oder in den Höhlen der Inseln. Bis die Zivilisation kam. Das brachte vieles durcheinander. Abfallentsorgung übers Meer funktioniert mit organischen Resten bestens. Fischfutter. Nicht aber mit Plastik. Weil aber der Titel "UNESCO-Weltkulturerbe" für den vietnamesischen Staat aus Tourismusgründen hoch interessant ist, kümmert sich der Staat um die Fischer. Da mag man nun zwiegespalten sein, weil sich die Fischerfamilien mindestens teilweise vom traditionellen Leben verabschieden müssen weil nun täglich Boote mit Touristen umherschippern, andererseits fließen viele Entwicklungshilfegelder -auch aus Deutschland- hier her und kommen durchaus auch an: Schulen, Gemeinschaftshäuser, kleine Krankenstationen und eine bescheidene Fischzucht haben das Leben dort verbessert und ermöglichen zumindest mal Alternativen. Zudem kaufen halbwegs seriöse Dschunkenbetreiber ihren Proviant bei den Fischern.


Aber noch immer unterscheiden sich die Menschen hier von "Durchschnittsvietnam". Schulbildung gibt es nun zwar, aber die endet spätestens mit dem 12. Lebensjahr. Andererseits sind es sehr herzliche Menschen und weit zurückhaltender, ruhiger und entspannter als die Vietnamesen in den Städten.

Dienstag, 22. Februar 2011
Skurril
gorillaschnitzel, 19:42h
Was hat uns der gute Muammar früher gut unterhalten: Mit 200 Modelbodyguards bei Silvio Berlusconi auftauchen, das hat schon was. Kein Wunder, dass die sich ziemlich schnell bestens verstanden haben. Sie dürfen hier gerne Ihre Phantasie bemühen....
Der Antrag, die Schweiz aufzulösen und an Frankreich, Deutschland und Italien zu verteilen, der war durchaus nachvollziehbar. Mit einem Schlag hätte sich die Steuerfluchtgeschichte endgültig erledigt.
Den Kracher hat er aber in der Nacht geliefert. Schauense sich doch mal das an. Sitzt mit stylischer Mütze in einem ausrangierten Karren und hat einen Regenschirm in der Hand. Das ist wirklich ganz großes Krisenmanagement. Ähnliche Auftritte sind wohl üblich bei dem Untergang geweihten Diktatoren. An irgendeinem Punkt sind die weit jenseits der Realität.
Aber unter uns: Mich erinnerte das an eine Art fleischgewordene Version von Spitzwegs "Der arme Poet".
Der Antrag, die Schweiz aufzulösen und an Frankreich, Deutschland und Italien zu verteilen, der war durchaus nachvollziehbar. Mit einem Schlag hätte sich die Steuerfluchtgeschichte endgültig erledigt.
Den Kracher hat er aber in der Nacht geliefert. Schauense sich doch mal das an. Sitzt mit stylischer Mütze in einem ausrangierten Karren und hat einen Regenschirm in der Hand. Das ist wirklich ganz großes Krisenmanagement. Ähnliche Auftritte sind wohl üblich bei dem Untergang geweihten Diktatoren. An irgendeinem Punkt sind die weit jenseits der Realität.
Aber unter uns: Mich erinnerte das an eine Art fleischgewordene Version von Spitzwegs "Der arme Poet".
Montag, 21. Februar 2011
Good morning Vietnam Germany
gorillaschnitzel, 17:46h
Dieser vollkommen gelungen misslungenen Überschrift dürfen Sie entnehmen, dass ich wieder in heimischen Längen- und Breitengraden weile.
Ehe wir nun gemeinsam an allerlei Fotos gehen, muss so ein etwas verquerer Metabeitrag her. Meta ist toll, Meta kommt immer super ehe man dann medial in res geht und ob Sie es nun glauben oder nicht, ich kannte da mal eine die mit Nachnamen auch noch Würstle hieß. Oder auf Deutsch: Sie müssen sich jetzt durch allerlei Kuddelmuddel quälen, weil das hier jetzt ganz viel Durcheinander werden wird. Schließlich war ich unterwegs. Lange. Aber wie es sich gehört, habe ich natürlich auch was mitgebracht. Hoffentlich allen.
Fangen wir aber mal von vorne an:
Ich hatte das Oderauchnichtvergnügen, mit der besten Fluglinie der Welt zu fliegen, was ich aber auch erst herausgefunden habe als ich im Flieger saß, weil man als beste Airline der Welt mit sowas schließlich ja auch mächtig Werbung machenkann muss. Davor hielt ich es für eine fragwürdige asiatische Billigairline, die mit geknechtetem Personal arbeitet und Flieger in der Flotte hat, bei denen die Passagiere noch selbst mitstrampeln müssen.
Mit der angeblich besten Airline der Welt gings dann gen angeblich zweitbesten Flughafen der Welt, der auch mal Nummer eins war, wie die Jacken der Flughafenmitarbeiter ganz fett auf dem Rücken anzeigen.
Theoretisch klingt das ja ganz gut, aber so ein Flug ist halt auch nur ein Flug, auch wenn das Entertainmentprogramm nicht ganz schlecht, das Essen für Flugzeugverhältnisse recht passabel, die Kundenfreundlichkeit dank Einheitsnamen (Mrs. Kim) enorm und der ausgeschenkte Whiskey immerhin ein 18jähriger Chivas Regal ist.
Ich hatte damit anlässlich von insgesamt etwa 35 Stunden Hin- und Rückflug ausreichend Gelegenheit, diverse Studien anzustellen und komme zu folgenden Schlüssen:
1.) Die Koreaner haben nen Schuss und zwar so richtig gewaltig. Arbeiten tun die erst nachdem sie zusammen so eine Art gemeinsames Motivationsgebet gesprochen haben und sich dann nochmal gemeinsam vor der Kundschaft verbeugt haben. Davor sind sie überhaupt nicht empfänglich für Ansprachen oder Rückfragen der Kundschaft.
2.) Die Koreaner haben nen Schuss und zwar so richtig gewaltig. Da servieren die futtermäßig Bibimbap, was sich ja erstmal lustig anhört und auch sehr schön anzusehen ist. Wunderschön hat man da Gemüse und Fleisch arrangiert. Es sieht aus wie ein Gemälde.
Und dann kommt das: Man haut Reis rein, schmiert tonnenweise Chilipaste drüber und vermischt das alles zu einem einzigen Riesenmatsch, der in etwa so aussieht wie widergekäutes Gulasch.
3.) Ich weiß nun, weshalb mein Spielfilmkonsum auf Null gesunken ist. Hollywood produziert nur noch Käse. Wenn schon Langeweiler wie "Social Network" und "Inception" auf der Oscarnominierungsliste stehen: Gutnacht.
Ich könnte Ihnen jetzt noch kurz vor der Souvenirübergabe ganz auf die Schnelle noch meine Überlegungen hinsichtlich Essen in Fliegern darlegen und darum mache ich das. Ich kam damals während eines Flugs nach New York drauf. Weil nämlich die Amis alles von mir wissen wollten und wirklich alles schon vorneweg und jetzt auch fast alles von mir haben und wissen: Sie haben meine Fingerabdrücke, mein Foto, insgesamt drei Anmeldungen, sie wissen wann ich kam und ging, sie wissen in welchem Flieger ich wo saß und wahrscheinlich wissen sie auch, was ich gegessen habe und genau beim Ausfüllen der kleinen grünen Einreisekarte und dem Nachgrübeln über der Frage, ob ich während des Zweiten Weltkriegs an Kriegsverbrechen oder dem Holocaust beteiligt war, genau da kam die Überlegung, möglichst terrorunverdächtig zu wirken und daher habe ich mir damals vorgenommen, im Flieger Schwein zu bestellen obwohl ich das gar nicht recht mag. Aber soll ich Ihnen was sagen? Es gibt gar kein Schwein im Flieger. Nie. Stattdessen fast immer Hühnchen. Ich gelangte dann zum Ergebnis, dass es so viele Hühner gar nicht geben kann, wie an einem durchschnittlichen Flugtag in den Fliegern so verspeist wird. Leider dauerte der Flug dann doch nicht so lange, als dass ich meine Überlegungen hätte näher verifizieren können.
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema, wobei dieser Beitrag ja gar nix thematisches hat außer keinerlei Thema. Aber wenn Sie jetzt schon so weit gedrungen sind ohne wegzuklicken und ohne ein einziges Foto gesehen zu haben: Glückwunsch. Eskann wird nun besser werden. Versprochen.
Natürlich war Südkorea nur Zwischenstation. Danach ging es dann in das Land der Motorroller. DAS Land der Motorroller. Daher widme ich die grade zu lesende Passage den Herren prieditis und monopixel. Ich würde behaupten wollen, dass sehr viele Motorrollerfirmen längst pleite wären, gäbe es nicht dieses Land. Vietnam. Genauer: Hanoi. Hanoi hat so etwa 3 oder 4 Millionen Einwohner, 8 Millionen Motorroller, von denen etwa 12 Millionen funktionieren und 15 Millionen funktionsunfähig auf den Gehwegen dauerabgestellt sind und Hanoi hat den verrücktesten Verkehr, den ich je gesehen habe. Es ist Anarchie pur. Regeln gibt es keine und ich habe auch keine einzige davon verstanden. Anfangs erinnerte mich das an einen Ameisenhaufen, bis ich dann feststellte, dass in einem Ameisenhaufen die eine Ameise genau weiß, was die andere Ameise tut, was man von den vietnamesischen Rollerfahrern nicht unbedingt sagen kann, auch nicht mit viel gutem Willen. Man fährt kreuz und quer und hin und her. Sollte es mal eine Ampel geben, so hat diese die Funktion eines Tempohundertschilds für dunkler lackierte BMWs auf deutschen Autobahnen. Es gilt die Macht der Hupe. Gehupt wird immer, überall und dauernd und vor allem prophylaktisch. Wo andere einen Knopf haben um mal kurz zu hupen, haben die Vietnamesen einen, um die Hupe mal kurz zu unterbrechen, sollte die jemals mal kurz nicht benötigt werden, was aber ohnehin nie der Fall ist.
Aussehen tut das in etwa so:

Oder auch so:

Und weil Standfotos das nur mäßig widergeben, habe ich Ihnen sogar ein Video mitgebracht. Keine spezielle Verkehrssituation, eher langweilig sogar weil keine Rush-Hour und es nur das durchaus normale Verkehrsaufkommen ist.
Das lustige ist: Wenn Sie mal in Hanoi sein sollten, werden Sie sehr schnell Teilnehmer hiervon, selbst als Fußgänger und zwar nicht erst dann, wenn Sie eine Straße überqueren wollen sondern bereits beim Spaziergang auf dem Gehweg: Weil nämlich einerseits Roller den Gehweg zuparken und die nicht zugeparkten Stellen von futternden Vietnamesen belagert sind, die auf viel zu kleinen Kindergartenstühlchen dauerhaft Mahlzeiten in sich aufnehmen und Sie damit ohnehin die meiste Zeit auf der Straße werden laufen müssen.
Aber richtig toll ist erst eine Straßenüberquerung. Dabei sollten Sie sich an drei Grundregeln halten:
a) Gehen Sie sehr langsam, wirklich langsam, -aber bestimmt- geradeaus. Die wollen Sie nicht überfahren und werden versuchen, um Sie rumzukurven. Das geschieht weniger aus Rücksichtnahme als eher aus Angst um den Roller.
b) Schauen Sie nie, wirklich nie, einem Rollerfahrer ins Gesicht. Sie bringen damit das System durcheinander.
c) Treten Sie um Gottes Willen niemals einen Schritt zurück. Damit rechnen Vietnamesen nicht.
Sollten Sie sich fragen, wieviele Menschen auf so einem Roller transportiert werden können: 4 Erwachsene sind problemlos möglich, eine 5köpfige Familie ohnehin.
Falls Sie nie die Gelegenheit bekommen sollten, in vietnamsischen Bussen mitzufahren und mal schnell durch die Windschutzscheibe zu spähen: Es ist wie ein Videospiel. Die Vespenschwärme (dieses überaus gelungene Wortspiel widme ich auch den Herren monopixel und prieditis) fahren links vorbei und rechts vorbei und es macht wusch, es hupt, ein Bus kommt Ihnen entgegen und Sie wünschen sich ganz ehrlich, dass nicht dieses "Game Over"-Schild auftaucht, das man sonst bei derartigen Beschäftigungen so sieht.
Aber lassen Sie uns zu anderen Dingen kommen. Vietnamesische Musik etwa. Kennen Sie nicht? Kannte ich davor auch nicht. So bedeutend scheint das auch nicht zu sein. Aber es gibt immerhin derben vietnamesischen Metal. Mitgebracht für die dunkleren Seiten des Lebens.
track011 (mp3, 8,192 KB)
Das stammt von Herrn Quan, den man aber Kwin ausspricht, und ich kann Ihnen wirklich versichern, dass Herr Quan einer der umgänglichsten, freundlichsten, gebildesten und reflektiertesten Mensch ist, die mir je begegnet sind, auch wenn sich seine Musik nicht ganz danach anhört.
Okay, zugegeben, das war jetzt eher Männermusi und wo wir schon mal dabei sind, den Ladiesfirstgrundsatz komplett machismohaft über Bord zu werfen, könnte ich auch gleich mal eines der sehr raren Fotos von mir einstellen. Um es kurz zu machen: Jungs, ich war ballern.

Sie können dem obigen Foto nun entnehmen, dass ich Linkshänder bin, dem rechts, das 12 von 15 Schuss auf 30 Meter zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich auf der Scheibe gelandet sind und wirkliche Kenner der Materie erkennen ein M16, ein Teil mit dem die Amis in Vietnam mächtig rumgeballert haben. Ich möchte an dieser Stelle nur nochmals erwähnen, dass ich Kriegsdienstverweigerer bin und trotz passabler Schießergebnisse: Dr. Karl-Theodor, für die Landesverteidigung stehe ich nach wie vor nicht zur Verfügung.
Genug der männerlastigen Laster. Ehe die Damen gleich wegklicken muss jetzt was netteres her als schnödes Kriegsgerät.
Ein Einkaufsparadies etwa. Wie beispielsweise hier:

Ersatzweise hätten wir noch ein Foto aus der Kategorie "Ohistdersüüüüß"

Und wo ich schon mal dabei bin, kann ich Ihnen auch gleich das näxxte Tierkindfoto bringen. Das ist ja schließlich ein Blog und was wäre schon ein Blog ohne Katzenbilder...
Dabei musste ich an Herrn sethos denken. Die Katz´ war eine von mehreren wilden Waisen, denen es aber sehr gut geht, weil sie im Tempelgelände leben und daher allerbestens versorgt werden.

Puh. Grade nochmal so die Kurve gekriegt. Hoffentlich. Deshalb mal eher allgemeine Dinge. Sie werden die nächsten Wochen vollgefrachtet werden mit allerlei Fotos. Die gute Nachricht für Sie ist: Der Neidfaktor wird anfangs eher gering sein, weil es bei so einer Reise immer zweierlei Faktoren gibt. Reisebeschleuniger und Reiseentschleuniger. Beschleunigend wirkt sich das Wetter aus und das war in Nordvietnam doch ziemlich bescheiden, selbst die Vietnamesen waren über das kühle Wetter überrascht. Entschleunigend sind Feiertage zum Beispiel, aber das thematisieren wir dann etwas später. Die schlechte Nachricht für Ihren Neidfaktor ist: Die Bilder werden wettertechnisch kontinuierlich besser.
Bis es so weit ist, können wir aber auch mal schnell Bildung bloggen: Sehr lustig ist immer wieder, dass die Vietnamesen während der französischen Kolonialzeit Lehnworte übernommen haben. Cà Phê etwa. Oder schlicht Ga. Bahnhof. Und weil sich Vietnamesen mit dem r in Gare schwer tun, haben sie es einfach angepasst. Bia hingegen stammt meiner Überzeugung nach ganz deutlich aus Deutschland. Kann gar nicht anders sein. Nicht allein deshalb, weil Franzosen alles mögliche können, aber definitiv kein Bier brauen.

Jetzt müssen wir aber noch ganz kurz auf das kommen, was eine Reise nach Südostasien reisenswert macht und was man dort sehr genießen kann:
Die Menschen und das Essen. Erstere können sehr ehrlich sein. So sagte mir eine nette Dame einmal: "You remind me of a Hollywoodfilm. You look like a film star."
Die Freude darüber, mit George Clooney verwexxelt zu werden hielt allerdings nur wenige Stunden. Und zwar so lange bis ich an einem dieser Straßenfriseure vorbeilief, dieser mich ums Verrecken rasieren wollte und mir entgegenrief "Sir, you look like a hairy monkey".
Mein Rückschluss aus diesen beiden Sätzen war: Filmstar + haariger Affe. Will heißen: Sie müssen sich mich als Mischung aus Godzilla und Alf vorstellen.

Wie ich teilweise erst im Nachhinein bemerkt habe: Ich habe beinahe sowas wie Welterbehopping betrieben. So ratzfatz wie man das in kurzer Zeit abklappern kann kommt die UNESCO gar nicht mehr hinterher neue zu ernennen. Gut. Nach so viel kreuz und quer und durcheinander und viel Wust sollte ich jetzt mal besser enden, weil das sonst ohnehin keiner mehr liest. Ich geh jetzt Fotos aussuchen.
Ehe wir nun gemeinsam an allerlei Fotos gehen, muss so ein etwas verquerer Metabeitrag her. Meta ist toll, Meta kommt immer super ehe man dann medial in res geht und ob Sie es nun glauben oder nicht, ich kannte da mal eine die mit Nachnamen auch noch Würstle hieß. Oder auf Deutsch: Sie müssen sich jetzt durch allerlei Kuddelmuddel quälen, weil das hier jetzt ganz viel Durcheinander werden wird. Schließlich war ich unterwegs. Lange. Aber wie es sich gehört, habe ich natürlich auch was mitgebracht. Hoffentlich allen.
Fangen wir aber mal von vorne an:
Ich hatte das Oderauchnichtvergnügen, mit der besten Fluglinie der Welt zu fliegen, was ich aber auch erst herausgefunden habe als ich im Flieger saß, weil man als beste Airline der Welt mit sowas schließlich ja auch mächtig Werbung machen
Mit der angeblich besten Airline der Welt gings dann gen angeblich zweitbesten Flughafen der Welt, der auch mal Nummer eins war, wie die Jacken der Flughafenmitarbeiter ganz fett auf dem Rücken anzeigen.
Theoretisch klingt das ja ganz gut, aber so ein Flug ist halt auch nur ein Flug, auch wenn das Entertainmentprogramm nicht ganz schlecht, das Essen für Flugzeugverhältnisse recht passabel, die Kundenfreundlichkeit dank Einheitsnamen (Mrs. Kim) enorm und der ausgeschenkte Whiskey immerhin ein 18jähriger Chivas Regal ist.
Ich hatte damit anlässlich von insgesamt etwa 35 Stunden Hin- und Rückflug ausreichend Gelegenheit, diverse Studien anzustellen und komme zu folgenden Schlüssen:
1.) Die Koreaner haben nen Schuss und zwar so richtig gewaltig. Arbeiten tun die erst nachdem sie zusammen so eine Art gemeinsames Motivationsgebet gesprochen haben und sich dann nochmal gemeinsam vor der Kundschaft verbeugt haben. Davor sind sie überhaupt nicht empfänglich für Ansprachen oder Rückfragen der Kundschaft.
2.) Die Koreaner haben nen Schuss und zwar so richtig gewaltig. Da servieren die futtermäßig Bibimbap, was sich ja erstmal lustig anhört und auch sehr schön anzusehen ist. Wunderschön hat man da Gemüse und Fleisch arrangiert. Es sieht aus wie ein Gemälde.
Und dann kommt das: Man haut Reis rein, schmiert tonnenweise Chilipaste drüber und vermischt das alles zu einem einzigen Riesenmatsch, der in etwa so aussieht wie widergekäutes Gulasch.
3.) Ich weiß nun, weshalb mein Spielfilmkonsum auf Null gesunken ist. Hollywood produziert nur noch Käse. Wenn schon Langeweiler wie "Social Network" und "Inception" auf der Oscarnominierungsliste stehen: Gutnacht.
Ich könnte Ihnen jetzt noch kurz vor der Souvenirübergabe ganz auf die Schnelle noch meine Überlegungen hinsichtlich Essen in Fliegern darlegen und darum mache ich das. Ich kam damals während eines Flugs nach New York drauf. Weil nämlich die Amis alles von mir wissen wollten und wirklich alles schon vorneweg und jetzt auch fast alles von mir haben und wissen: Sie haben meine Fingerabdrücke, mein Foto, insgesamt drei Anmeldungen, sie wissen wann ich kam und ging, sie wissen in welchem Flieger ich wo saß und wahrscheinlich wissen sie auch, was ich gegessen habe und genau beim Ausfüllen der kleinen grünen Einreisekarte und dem Nachgrübeln über der Frage, ob ich während des Zweiten Weltkriegs an Kriegsverbrechen oder dem Holocaust beteiligt war, genau da kam die Überlegung, möglichst terrorunverdächtig zu wirken und daher habe ich mir damals vorgenommen, im Flieger Schwein zu bestellen obwohl ich das gar nicht recht mag. Aber soll ich Ihnen was sagen? Es gibt gar kein Schwein im Flieger. Nie. Stattdessen fast immer Hühnchen. Ich gelangte dann zum Ergebnis, dass es so viele Hühner gar nicht geben kann, wie an einem durchschnittlichen Flugtag in den Fliegern so verspeist wird. Leider dauerte der Flug dann doch nicht so lange, als dass ich meine Überlegungen hätte näher verifizieren können.
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema, wobei dieser Beitrag ja gar nix thematisches hat außer keinerlei Thema. Aber wenn Sie jetzt schon so weit gedrungen sind ohne wegzuklicken und ohne ein einziges Foto gesehen zu haben: Glückwunsch. Es
Natürlich war Südkorea nur Zwischenstation. Danach ging es dann in das Land der Motorroller. DAS Land der Motorroller. Daher widme ich die grade zu lesende Passage den Herren prieditis und monopixel. Ich würde behaupten wollen, dass sehr viele Motorrollerfirmen längst pleite wären, gäbe es nicht dieses Land. Vietnam. Genauer: Hanoi. Hanoi hat so etwa 3 oder 4 Millionen Einwohner, 8 Millionen Motorroller, von denen etwa 12 Millionen funktionieren und 15 Millionen funktionsunfähig auf den Gehwegen dauerabgestellt sind und Hanoi hat den verrücktesten Verkehr, den ich je gesehen habe. Es ist Anarchie pur. Regeln gibt es keine und ich habe auch keine einzige davon verstanden. Anfangs erinnerte mich das an einen Ameisenhaufen, bis ich dann feststellte, dass in einem Ameisenhaufen die eine Ameise genau weiß, was die andere Ameise tut, was man von den vietnamesischen Rollerfahrern nicht unbedingt sagen kann, auch nicht mit viel gutem Willen. Man fährt kreuz und quer und hin und her. Sollte es mal eine Ampel geben, so hat diese die Funktion eines Tempohundertschilds für dunkler lackierte BMWs auf deutschen Autobahnen. Es gilt die Macht der Hupe. Gehupt wird immer, überall und dauernd und vor allem prophylaktisch. Wo andere einen Knopf haben um mal kurz zu hupen, haben die Vietnamesen einen, um die Hupe mal kurz zu unterbrechen, sollte die jemals mal kurz nicht benötigt werden, was aber ohnehin nie der Fall ist.
Aussehen tut das in etwa so:

Oder auch so:

Und weil Standfotos das nur mäßig widergeben, habe ich Ihnen sogar ein Video mitgebracht. Keine spezielle Verkehrssituation, eher langweilig sogar weil keine Rush-Hour und es nur das durchaus normale Verkehrsaufkommen ist.
Das lustige ist: Wenn Sie mal in Hanoi sein sollten, werden Sie sehr schnell Teilnehmer hiervon, selbst als Fußgänger und zwar nicht erst dann, wenn Sie eine Straße überqueren wollen sondern bereits beim Spaziergang auf dem Gehweg: Weil nämlich einerseits Roller den Gehweg zuparken und die nicht zugeparkten Stellen von futternden Vietnamesen belagert sind, die auf viel zu kleinen Kindergartenstühlchen dauerhaft Mahlzeiten in sich aufnehmen und Sie damit ohnehin die meiste Zeit auf der Straße werden laufen müssen.
Aber richtig toll ist erst eine Straßenüberquerung. Dabei sollten Sie sich an drei Grundregeln halten:
a) Gehen Sie sehr langsam, wirklich langsam, -aber bestimmt- geradeaus. Die wollen Sie nicht überfahren und werden versuchen, um Sie rumzukurven. Das geschieht weniger aus Rücksichtnahme als eher aus Angst um den Roller.
b) Schauen Sie nie, wirklich nie, einem Rollerfahrer ins Gesicht. Sie bringen damit das System durcheinander.
c) Treten Sie um Gottes Willen niemals einen Schritt zurück. Damit rechnen Vietnamesen nicht.
Sollten Sie sich fragen, wieviele Menschen auf so einem Roller transportiert werden können: 4 Erwachsene sind problemlos möglich, eine 5köpfige Familie ohnehin.
Falls Sie nie die Gelegenheit bekommen sollten, in vietnamsischen Bussen mitzufahren und mal schnell durch die Windschutzscheibe zu spähen: Es ist wie ein Videospiel. Die Vespenschwärme (dieses überaus gelungene Wortspiel widme ich auch den Herren monopixel und prieditis) fahren links vorbei und rechts vorbei und es macht wusch, es hupt, ein Bus kommt Ihnen entgegen und Sie wünschen sich ganz ehrlich, dass nicht dieses "Game Over"-Schild auftaucht, das man sonst bei derartigen Beschäftigungen so sieht.
Aber lassen Sie uns zu anderen Dingen kommen. Vietnamesische Musik etwa. Kennen Sie nicht? Kannte ich davor auch nicht. So bedeutend scheint das auch nicht zu sein. Aber es gibt immerhin derben vietnamesischen Metal. Mitgebracht für die dunkleren Seiten des Lebens.
track011 (mp3, 8,192 KB)
Das stammt von Herrn Quan, den man aber Kwin ausspricht, und ich kann Ihnen wirklich versichern, dass Herr Quan einer der umgänglichsten, freundlichsten, gebildesten und reflektiertesten Mensch ist, die mir je begegnet sind, auch wenn sich seine Musik nicht ganz danach anhört.
Okay, zugegeben, das war jetzt eher Männermusi und wo wir schon mal dabei sind, den Ladiesfirstgrundsatz komplett machismohaft über Bord zu werfen, könnte ich auch gleich mal eines der sehr raren Fotos von mir einstellen. Um es kurz zu machen: Jungs, ich war ballern.


Genug der männerlastigen Laster. Ehe die Damen gleich wegklicken muss jetzt was netteres her als schnödes Kriegsgerät.
Ein Einkaufsparadies etwa. Wie beispielsweise hier:

Ersatzweise hätten wir noch ein Foto aus der Kategorie "Ohistdersüüüüß"

Und wo ich schon mal dabei bin, kann ich Ihnen auch gleich das näxxte Tierkindfoto bringen. Das ist ja schließlich ein Blog und was wäre schon ein Blog ohne Katzenbilder...
Dabei musste ich an Herrn sethos denken. Die Katz´ war eine von mehreren wilden Waisen, denen es aber sehr gut geht, weil sie im Tempelgelände leben und daher allerbestens versorgt werden.

Puh. Grade nochmal so die Kurve gekriegt. Hoffentlich. Deshalb mal eher allgemeine Dinge. Sie werden die nächsten Wochen vollgefrachtet werden mit allerlei Fotos. Die gute Nachricht für Sie ist: Der Neidfaktor wird anfangs eher gering sein, weil es bei so einer Reise immer zweierlei Faktoren gibt. Reisebeschleuniger und Reiseentschleuniger. Beschleunigend wirkt sich das Wetter aus und das war in Nordvietnam doch ziemlich bescheiden, selbst die Vietnamesen waren über das kühle Wetter überrascht. Entschleunigend sind Feiertage zum Beispiel, aber das thematisieren wir dann etwas später. Die schlechte Nachricht für Ihren Neidfaktor ist: Die Bilder werden wettertechnisch kontinuierlich besser.
Bis es so weit ist, können wir aber auch mal schnell Bildung bloggen: Sehr lustig ist immer wieder, dass die Vietnamesen während der französischen Kolonialzeit Lehnworte übernommen haben. Cà Phê etwa. Oder schlicht Ga. Bahnhof. Und weil sich Vietnamesen mit dem r in Gare schwer tun, haben sie es einfach angepasst. Bia hingegen stammt meiner Überzeugung nach ganz deutlich aus Deutschland. Kann gar nicht anders sein. Nicht allein deshalb, weil Franzosen alles mögliche können, aber definitiv kein Bier brauen.

Jetzt müssen wir aber noch ganz kurz auf das kommen, was eine Reise nach Südostasien reisenswert macht und was man dort sehr genießen kann:
Die Menschen und das Essen. Erstere können sehr ehrlich sein. So sagte mir eine nette Dame einmal: "You remind me of a Hollywoodfilm. You look like a film star."
Die Freude darüber, mit George Clooney verwexxelt zu werden hielt allerdings nur wenige Stunden. Und zwar so lange bis ich an einem dieser Straßenfriseure vorbeilief, dieser mich ums Verrecken rasieren wollte und mir entgegenrief "Sir, you look like a hairy monkey".
Mein Rückschluss aus diesen beiden Sätzen war: Filmstar + haariger Affe. Will heißen: Sie müssen sich mich als Mischung aus Godzilla und Alf vorstellen.

Wie ich teilweise erst im Nachhinein bemerkt habe: Ich habe beinahe sowas wie Welterbehopping betrieben. So ratzfatz wie man das in kurzer Zeit abklappern kann kommt die UNESCO gar nicht mehr hinterher neue zu ernennen. Gut. Nach so viel kreuz und quer und durcheinander und viel Wust sollte ich jetzt mal besser enden, weil das sonst ohnehin keiner mehr liest. Ich geh jetzt Fotos aussuchen.
willkommen, ... lieber!
bonafide, 01:09h

Montag, 24. Januar 2011
Sonst steht Ihr Euch ja noch die Beine in den Bauch...
bonafide, 00:36h
denn bis das Gorillaschnitzelchen ausgeurlaubt hat, kann es dauern. Höhö.

[kürzlich gesehen: clemens krauss. selbstportrait. silikon + haare.]

[kürzlich gesehen: clemens krauss. selbstportrait. silikon + haare.]
Samstag, 15. Januar 2011
Ich bin dann mal weg. Eine Weile.
gorillaschnitzel, 15:29h
Es ist so weit. Ich bin mal schnell weg. Im Osten, dort, wo es den beinahe ewigen Sommer gibt und ich definitiv keinen Schnee sehen werde. Die Hin-und-wieder-Urlaubsvertretung bis etwa Ende Februar übernimmt Frau bona.
Ich packe jetzt
- 10 x je T-Shirts, Unterhosen und Socken
- 2 lange Hosen
- 2 kurze Hosen
- Badehose
- 1 Pulli
- 1 Jacke
- Flip-Flops
- 1 x DocMartens
- Medischeiß (Schmerztabletten, Pflaster, Antibiotikum und Zeugs wegs Magen und Verdauung, wat ich eh nie je jebraucht hab, weil ich aber sowas von nem Magen hab, der kann echt allet ab, selbst Pfannekuchen ausm gebrauchten Ölfass wie seinerzeit in Kuba, aber Vorsicht und die Mutta von die Pozellankiste)
- Hygienescheiß (Zahnbürste, Zahnpasta, Deo, Shampoo, Mückenscheiß)
- Kamera plus Zubehör
- Handy
- ipod
- div. Ladegeräte (Handy, Kamera, ipod)
- Reiseführer
- Notizbuch und Kuli
- Stromadapter
- Hut
- Sonnenbrille
- Geld
- Pass
- Kreditkarte
- ein Buch das fett genug ist 6 Wochen durchzuhalten ohne gleich ganz durchgelesen zu werden: Thomas Pynchon, Mason & Dixon.
Hab ich was vergessen?
Das Ziel, 9 Kilo zu erreichen werde ich ohnehin nicht schaffen, aber mehr als 11 sollen und dürfen es nicht werden. Okay, 12. Den Scheiß muss man ja schließlich mit sich rumschleppen. Es ist erstaunlich, mit wie wenig man knapp 6 Wochen auskommen können muss.
Thomas D Rückenwind - MyVideo
Ich packe jetzt
- 10 x je T-Shirts, Unterhosen und Socken
- 2 lange Hosen
- 2 kurze Hosen
- Badehose
- 1 Pulli
- 1 Jacke
- Flip-Flops
- 1 x DocMartens
- Medischeiß (Schmerztabletten, Pflaster, Antibiotikum und Zeugs wegs Magen und Verdauung, wat ich eh nie je jebraucht hab, weil ich aber sowas von nem Magen hab, der kann echt allet ab, selbst Pfannekuchen ausm gebrauchten Ölfass wie seinerzeit in Kuba, aber Vorsicht und die Mutta von die Pozellankiste)
- Hygienescheiß (Zahnbürste, Zahnpasta, Deo, Shampoo, Mückenscheiß)
- Kamera plus Zubehör
- Handy
- ipod
- div. Ladegeräte (Handy, Kamera, ipod)
- Reiseführer
- Notizbuch und Kuli
- Stromadapter
- Hut
- Sonnenbrille
- Geld
- Pass
- Kreditkarte
- ein Buch das fett genug ist 6 Wochen durchzuhalten ohne gleich ganz durchgelesen zu werden: Thomas Pynchon, Mason & Dixon.
Hab ich was vergessen?
Das Ziel, 9 Kilo zu erreichen werde ich ohnehin nicht schaffen, aber mehr als 11 sollen und dürfen es nicht werden. Okay, 12. Den Scheiß muss man ja schließlich mit sich rumschleppen. Es ist erstaunlich, mit wie wenig man knapp 6 Wochen auskommen können muss.
Thomas D Rückenwind - MyVideo
Freitag, 14. Januar 2011
Trash of the day
gorillaschnitzel, 13:17h
Habe soeben mein Altglas entsorgt. Ein Mal die Woche muss das sein....




Mittwoch, 12. Januar 2011
Saudumme Sprüche (XXXIII)
gorillaschnitzel, 11:24h
Aber Herr Geißler da würd ich Wert drauf legen daß ich darauf hingewiesen hab daß für diese Relation des Auto weil der Herr Hickmann selber in seinen Ausführungen ja deutlich gemacht hat daß es darum gehen muß daß vom von der Straße auf die Schiene und gerade die Neubaustrecke Stuttgart Ulm isch glaube ich dafür ein gutes Beispiel und ich finde der Herr Kefer Herr Lieb hat jetzt mehrfach deutlich gemacht in welcher Relation die Frage des Flugverkehrs zu betrachten isch insofern sind diese Fragen auch entsprechend beantwortet worden.
Tanja Gönner, Verkehrsministerin des Landes Baden-Württemberg, die heute ihren Namenstag feiert. Baden-Württemberg gratuliert
Samstag, 8. Januar 2011
Von blauen Bananen und anderen menschlichen Anhäufungen
gorillaschnitzel, 02:08h
Heute habe ich wieder was gelernt. Was die "Blaue Banane" ist. Fragen Sie mich nicht wie ich da gelandet bin, aber ich würde sagen, dass "surfen" ein für mich sehr zutreffender Fall bezüglich meiner Internetgewohnheiten ist.
Wenn Sie es interessieren sollte brauchen Sie jetzt Ihren Atlas: Die Blaue Banane ist ein ziemlich dicht besiedelter Wirtschaftsraum ohne größeren organisatorischen Zusammenhang. Beginnend im Norden Englands (Manchester/Liverpool), über London und die Beneluxstaaten, das Ruhrgebiet und den Großraum Frankfurt über Baden-Württemberg und die Schweiz bis nach Norditalien um Mailand und Turin. Kennzeichnend sei eine hohe Produktivität, eine hohe Bevölkerungsdichte, enge Handelswege und moderne Industrien.
Ich bin nun kein Wirtschaftsexperte, aber in Geographie kenne ich mich ein bißchen aus und eines ist mir sofort aufgefallen: Die Blaue Banane hat ein dickes, fettes Loch, liegt doch die menschenleere Pfalz mittendrin, deren Produktivität in erster Linie im Kartoffelanbau besteht. Okay, Wein noch. Von Urbanität kann man da nicht wirklich sprechen. Von Hochtechnologie auch nicht wirklich. Kurz: Die Pfalz ist so interessant wie Rudolf Scharping gemüütlisch und Kurt Beck unterhaltsam sind.
Darum habe ich dann mal nachgeschaut, was es in diesem Bereich sonst noch so gibt. Es gibt Metropolregionen. New York Metropolitan Area etwa, oder Greater Tokio. In Deutschland gibt es auch Metropolregionen und zwar 11. Sogar.
Ruhrgebiet inklusive Köln und Düsseldorf hätte ich spontan gesagt, Rhein/Main/Frankfurt auch. Rhein/Neckar um Mannheim hätte ich Rhein/Main zugeschlagen und mit viel gutem Willen hätte ich auch die Großräume Stuttgart, München und Hamburg akzeptiert.
Vor dem nun folgenden habe ich nur ganz kurz die Wikipediadefinition für "Metropolregion" zur Hand:
Berlin mag zweifellos eine Metropole sein. Aber Brandenburg? Und mit der Metropolregion Berlin-Brandenburg meinen die wirklich ganz Brandenburg, nicht nur Potsdam. Dabei weiß jeder Berliner, dass jenseits der Stadtgrenzedas Naturschutzgebiet die komplette Einöde wartet.
Gut, okay, dazu muss man sagen, dass -zumindest in Deutschland- solche Metropolregionen nicht nach normativen Fakten erstellt werden sondern durch eine Vielzahl von Leuten, die eine Menge Interessen haben: Ministerien, Landräte, Wirtschaftsverbände undsoweiter. Niedersachsen scheint eine ganz besondere Lobby gehabt zu haben. Ganz Niedersachsen ist nämlich Metropolregion. Ganz Niedersachsen? Nicht ganz. Ein schmaler Emslandstreifen an der Grenze zu Holland widersetzt sich scheints.
Ansonsten aber: Ganz Niedersachsen Metropole. Den Norden hat man gen Hamburg geschlagen, das Zentrum zu Bremen und ganz besonders lustig ist die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Diese deckt ganz Südniedersachsen ab und endet seltsamerweise immer an der niedersächsischen Landesgrenze, völlig ignorierend, dass Kassel nicht soo weit von Göttingen entfernt liegt, während es von Göttingen nach Wolfsburg doch eine ganze Strecke ist. Die Region ist auch deshalb lustig, weil Braunschweig und Wolfsburg doch recht nah an der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt liegen, man aber mit den Ossis metropolhaft nix zu tun haben will.
Ganz besonders toll aber finde ich, dass zu dieser "Metropolregion" auch die halbe Lüneburger Heide gehört, inklusive des Landkreises Soltau-Falligbostel. Waren Sie da mal in der Gegend? Ich ja. Und ich kann sagen, dass Soltau und Umgebung wegen mir die Metropole für Heidschnucken und Pferdezucht sein mögen, die Gegend aber sonst nicht so wirklich motorhaft in Erscheinung tritt.
Würde man die niedersächsischen Maßstäbe an den Rest Deutschlands anlegen, hätte man mit Sicherheit 30 Metropolregionen. Unter anderem gehörte dann komplett Baden-Württemberg zur Metropolregion Stuttgart und wo die Metropolregion Ruhrgebiet endet, wollen wir erst gar nicht wissen (vermutlich nördlich kurz vor Oldenburg, südlich weit hinter Koblenz und westlich kurz vor der Champs Elysee)....eventuell hätte man aber auch nur noch eine einzige Metropolregion und das wäre dann auch gleichzeitig die größte der Welt: Deutschland, 82 Millionen Einwohner
Wenn Sie es interessieren sollte brauchen Sie jetzt Ihren Atlas: Die Blaue Banane ist ein ziemlich dicht besiedelter Wirtschaftsraum ohne größeren organisatorischen Zusammenhang. Beginnend im Norden Englands (Manchester/Liverpool), über London und die Beneluxstaaten, das Ruhrgebiet und den Großraum Frankfurt über Baden-Württemberg und die Schweiz bis nach Norditalien um Mailand und Turin. Kennzeichnend sei eine hohe Produktivität, eine hohe Bevölkerungsdichte, enge Handelswege und moderne Industrien.
Ich bin nun kein Wirtschaftsexperte, aber in Geographie kenne ich mich ein bißchen aus und eines ist mir sofort aufgefallen: Die Blaue Banane hat ein dickes, fettes Loch, liegt doch die menschenleere Pfalz mittendrin, deren Produktivität in erster Linie im Kartoffelanbau besteht. Okay, Wein noch. Von Urbanität kann man da nicht wirklich sprechen. Von Hochtechnologie auch nicht wirklich. Kurz: Die Pfalz ist so interessant wie Rudolf Scharping gemüütlisch und Kurt Beck unterhaltsam sind.
Darum habe ich dann mal nachgeschaut, was es in diesem Bereich sonst noch so gibt. Es gibt Metropolregionen. New York Metropolitan Area etwa, oder Greater Tokio. In Deutschland gibt es auch Metropolregionen und zwar 11. Sogar.
Ruhrgebiet inklusive Köln und Düsseldorf hätte ich spontan gesagt, Rhein/Main/Frankfurt auch. Rhein/Neckar um Mannheim hätte ich Rhein/Main zugeschlagen und mit viel gutem Willen hätte ich auch die Großräume Stuttgart, München und Hamburg akzeptiert.
Vor dem nun folgenden habe ich nur ganz kurz die Wikipediadefinition für "Metropolregion" zur Hand:
Eine Metropolregion ist ein stark verdichteter Ballungsraum einer Metropole. Metropolregionen werden als Motoren der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes betrachtet.Diese Rumdefiniererei dient nur dem jetzt Folgenden. Wissen Sie, was sonst noch so deutsche Metropolregionen sind? Nürnberg (mitsamt ganz (ganz!) Franken, das Sachsendreieck (Leipzig, Dresden, Halle, Chemnitz, Zwickau) und Berlin-Brandenburg.
Berlin mag zweifellos eine Metropole sein. Aber Brandenburg? Und mit der Metropolregion Berlin-Brandenburg meinen die wirklich ganz Brandenburg, nicht nur Potsdam. Dabei weiß jeder Berliner, dass jenseits der Stadtgrenze
Gut, okay, dazu muss man sagen, dass -zumindest in Deutschland- solche Metropolregionen nicht nach normativen Fakten erstellt werden sondern durch eine Vielzahl von Leuten, die eine Menge Interessen haben: Ministerien, Landräte, Wirtschaftsverbände undsoweiter. Niedersachsen scheint eine ganz besondere Lobby gehabt zu haben. Ganz Niedersachsen ist nämlich Metropolregion. Ganz Niedersachsen? Nicht ganz. Ein schmaler Emslandstreifen an der Grenze zu Holland widersetzt sich scheints.
Ansonsten aber: Ganz Niedersachsen Metropole. Den Norden hat man gen Hamburg geschlagen, das Zentrum zu Bremen und ganz besonders lustig ist die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Diese deckt ganz Südniedersachsen ab und endet seltsamerweise immer an der niedersächsischen Landesgrenze, völlig ignorierend, dass Kassel nicht soo weit von Göttingen entfernt liegt, während es von Göttingen nach Wolfsburg doch eine ganze Strecke ist. Die Region ist auch deshalb lustig, weil Braunschweig und Wolfsburg doch recht nah an der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt liegen, man aber mit den Ossis metropolhaft nix zu tun haben will.
Ganz besonders toll aber finde ich, dass zu dieser "Metropolregion" auch die halbe Lüneburger Heide gehört, inklusive des Landkreises Soltau-Falligbostel. Waren Sie da mal in der Gegend? Ich ja. Und ich kann sagen, dass Soltau und Umgebung wegen mir die Metropole für Heidschnucken und Pferdezucht sein mögen, die Gegend aber sonst nicht so wirklich motorhaft in Erscheinung tritt.
Würde man die niedersächsischen Maßstäbe an den Rest Deutschlands anlegen, hätte man mit Sicherheit 30 Metropolregionen. Unter anderem gehörte dann komplett Baden-Württemberg zur Metropolregion Stuttgart und wo die Metropolregion Ruhrgebiet endet, wollen wir erst gar nicht wissen (vermutlich nördlich kurz vor Oldenburg, südlich weit hinter Koblenz und westlich kurz vor der Champs Elysee)....eventuell hätte man aber auch nur noch eine einzige Metropolregion und das wäre dann auch gleichzeitig die größte der Welt: Deutschland, 82 Millionen Einwohner
Mittwoch, 5. Januar 2011
Die Bahn
gorillaschnitzel, 00:42h
ist ein ganz superdupertolles Unternehmen, oder besser: Könnte es sein, ist es aber nicht. Sagen wir es mal so: Im Sommer kriegt es die Bahn nicht gebacken, die Züge kühl zu kriegen und im Winter schafft es die Bahn nicht, die Züge warm zu kriegen. Seit Baubeginn Stuttgart 21 fahren viele S-Bahnen nicht mehr pünktlich sondern mit 20minütiger Verspätung. In Berlin schafft es die Bahn noch nicht mal mehr, einen ordentlichen Nahverkehr zu erhalten.
Damit wäre das Ärgernis vielleicht schon beschrieben.
Ich kann Ihnen nun aber auch mal sagen, dass es auch anders geht: Ich habe die Transsib gemacht. 2008. Im allertiefsten Winter. Minus 20nochwas. So etwa 9000 Kilometer von St. Petersburg nach Peking. Wissen Sie, wie oft ich liegengeblieben bin wegen des Wetters? Nie. Kennen Sie die Verspätung der Züge? Exakt 0 Minuten. Wenn da 21.11 Uhr auf dem Plan steht, dann kommt der Zug um 21.11 Uhr und nicht um 21.12 Uhr, was ich durchaus sehr verziehen hätte. Das Wetter interessiert da niemanden. Der Zug muss rollen und das tut er. Ganz egal ob es da draußen 40 plus oder 30 minus hat und wie hoch der Schnee grade steht. Ich weiß nicht, wie die das machen, aber sie machen es.
Was die Deutsche Bahn nicht hinkriegt. Und die wollen einen ganzen Bahnhof tieferlegen?
Damit wäre das Ärgernis vielleicht schon beschrieben.
Ich kann Ihnen nun aber auch mal sagen, dass es auch anders geht: Ich habe die Transsib gemacht. 2008. Im allertiefsten Winter. Minus 20nochwas. So etwa 9000 Kilometer von St. Petersburg nach Peking. Wissen Sie, wie oft ich liegengeblieben bin wegen des Wetters? Nie. Kennen Sie die Verspätung der Züge? Exakt 0 Minuten. Wenn da 21.11 Uhr auf dem Plan steht, dann kommt der Zug um 21.11 Uhr und nicht um 21.12 Uhr, was ich durchaus sehr verziehen hätte. Das Wetter interessiert da niemanden. Der Zug muss rollen und das tut er. Ganz egal ob es da draußen 40 plus oder 30 minus hat und wie hoch der Schnee grade steht. Ich weiß nicht, wie die das machen, aber sie machen es.
Was die Deutsche Bahn nicht hinkriegt. Und die wollen einen ganzen Bahnhof tieferlegen?
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