Mittwoch, 12. Januar 2011
Saudumme Sprüche (XXXIII)
Aber Herr Geißler da würd ich Wert drauf legen daß ich darauf hingewiesen hab daß für diese Relation des Auto weil der Herr Hickmann selber in seinen Ausführungen ja deutlich gemacht hat daß es darum gehen muß daß vom von der Straße auf die Schiene und gerade die Neubaustrecke Stuttgart Ulm isch glaube ich dafür ein gutes Beispiel und ich finde der Herr Kefer Herr Lieb hat jetzt mehrfach deutlich gemacht in welcher Relation die Frage des Flugverkehrs zu betrachten isch insofern sind diese Fragen auch entsprechend beantwortet worden.


Tanja Gönner, Verkehrsministerin des Landes Baden-Württemberg, die heute ihren Namenstag feiert. Baden-Württemberg gratuliert

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Samstag, 8. Januar 2011
Von blauen Bananen und anderen menschlichen Anhäufungen
Heute habe ich wieder was gelernt. Was die "Blaue Banane" ist. Fragen Sie mich nicht wie ich da gelandet bin, aber ich würde sagen, dass "surfen" ein für mich sehr zutreffender Fall bezüglich meiner Internetgewohnheiten ist.

Wenn Sie es interessieren sollte brauchen Sie jetzt Ihren Atlas: Die Blaue Banane ist ein ziemlich dicht besiedelter Wirtschaftsraum ohne größeren organisatorischen Zusammenhang. Beginnend im Norden Englands (Manchester/Liverpool), über London und die Beneluxstaaten, das Ruhrgebiet und den Großraum Frankfurt über Baden-Württemberg und die Schweiz bis nach Norditalien um Mailand und Turin. Kennzeichnend sei eine hohe Produktivität, eine hohe Bevölkerungsdichte, enge Handelswege und moderne Industrien.

Ich bin nun kein Wirtschaftsexperte, aber in Geographie kenne ich mich ein bißchen aus und eines ist mir sofort aufgefallen: Die Blaue Banane hat ein dickes, fettes Loch, liegt doch die menschenleere Pfalz mittendrin, deren Produktivität in erster Linie im Kartoffelanbau besteht. Okay, Wein noch. Von Urbanität kann man da nicht wirklich sprechen. Von Hochtechnologie auch nicht wirklich. Kurz: Die Pfalz ist so interessant wie Rudolf Scharping gemüütlisch und Kurt Beck unterhaltsam sind.

Darum habe ich dann mal nachgeschaut, was es in diesem Bereich sonst noch so gibt. Es gibt Metropolregionen. New York Metropolitan Area etwa, oder Greater Tokio. In Deutschland gibt es auch Metropolregionen und zwar 11. Sogar.

Ruhrgebiet inklusive Köln und Düsseldorf hätte ich spontan gesagt, Rhein/Main/Frankfurt auch. Rhein/Neckar um Mannheim hätte ich Rhein/Main zugeschlagen und mit viel gutem Willen hätte ich auch die Großräume Stuttgart, München und Hamburg akzeptiert.

Vor dem nun folgenden habe ich nur ganz kurz die Wikipediadefinition für "Metropolregion" zur Hand:
Eine Metropolregion ist ein stark verdichteter Ballungsraum einer Metropole. Metropolregionen werden als Motoren der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes betrachtet.
Diese Rumdefiniererei dient nur dem jetzt Folgenden. Wissen Sie, was sonst noch so deutsche Metropolregionen sind? Nürnberg (mitsamt ganz (ganz!) Franken, das Sachsendreieck (Leipzig, Dresden, Halle, Chemnitz, Zwickau) und Berlin-Brandenburg.

Berlin mag zweifellos eine Metropole sein. Aber Brandenburg? Und mit der Metropolregion Berlin-Brandenburg meinen die wirklich ganz Brandenburg, nicht nur Potsdam. Dabei weiß jeder Berliner, dass jenseits der Stadtgrenze das Naturschutzgebiet die komplette Einöde wartet.

Gut, okay, dazu muss man sagen, dass -zumindest in Deutschland- solche Metropolregionen nicht nach normativen Fakten erstellt werden sondern durch eine Vielzahl von Leuten, die eine Menge Interessen haben: Ministerien, Landräte, Wirtschaftsverbände undsoweiter. Niedersachsen scheint eine ganz besondere Lobby gehabt zu haben. Ganz Niedersachsen ist nämlich Metropolregion. Ganz Niedersachsen? Nicht ganz. Ein schmaler Emslandstreifen an der Grenze zu Holland widersetzt sich scheints.

Ansonsten aber: Ganz Niedersachsen Metropole. Den Norden hat man gen Hamburg geschlagen, das Zentrum zu Bremen und ganz besonders lustig ist die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Diese deckt ganz Südniedersachsen ab und endet seltsamerweise immer an der niedersächsischen Landesgrenze, völlig ignorierend, dass Kassel nicht soo weit von Göttingen entfernt liegt, während es von Göttingen nach Wolfsburg doch eine ganze Strecke ist. Die Region ist auch deshalb lustig, weil Braunschweig und Wolfsburg doch recht nah an der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt liegen, man aber mit den Ossis metropolhaft nix zu tun haben will.

Ganz besonders toll aber finde ich, dass zu dieser "Metropolregion" auch die halbe Lüneburger Heide gehört, inklusive des Landkreises Soltau-Falligbostel. Waren Sie da mal in der Gegend? Ich ja. Und ich kann sagen, dass Soltau und Umgebung wegen mir die Metropole für Heidschnucken und Pferdezucht sein mögen, die Gegend aber sonst nicht so wirklich motorhaft in Erscheinung tritt.

Würde man die niedersächsischen Maßstäbe an den Rest Deutschlands anlegen, hätte man mit Sicherheit 30 Metropolregionen. Unter anderem gehörte dann komplett Baden-Württemberg zur Metropolregion Stuttgart und wo die Metropolregion Ruhrgebiet endet, wollen wir erst gar nicht wissen (vermutlich nördlich kurz vor Oldenburg, südlich weit hinter Koblenz und westlich kurz vor der Champs Elysee)....eventuell hätte man aber auch nur noch eine einzige Metropolregion und das wäre dann auch gleichzeitig die größte der Welt: Deutschland, 82 Millionen Einwohner

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Mittwoch, 5. Januar 2011
Die Bahn
ist ein ganz superdupertolles Unternehmen, oder besser: Könnte es sein, ist es aber nicht. Sagen wir es mal so: Im Sommer kriegt es die Bahn nicht gebacken, die Züge kühl zu kriegen und im Winter schafft es die Bahn nicht, die Züge warm zu kriegen. Seit Baubeginn Stuttgart 21 fahren viele S-Bahnen nicht mehr pünktlich sondern mit 20minütiger Verspätung. In Berlin schafft es die Bahn noch nicht mal mehr, einen ordentlichen Nahverkehr zu erhalten.

Damit wäre das Ärgernis vielleicht schon beschrieben.

Ich kann Ihnen nun aber auch mal sagen, dass es auch anders geht: Ich habe die Transsib gemacht. 2008. Im allertiefsten Winter. Minus 20nochwas. So etwa 9000 Kilometer von St. Petersburg nach Peking. Wissen Sie, wie oft ich liegengeblieben bin wegen des Wetters? Nie. Kennen Sie die Verspätung der Züge? Exakt 0 Minuten. Wenn da 21.11 Uhr auf dem Plan steht, dann kommt der Zug um 21.11 Uhr und nicht um 21.12 Uhr, was ich durchaus sehr verziehen hätte. Das Wetter interessiert da niemanden. Der Zug muss rollen und das tut er. Ganz egal ob es da draußen 40 plus oder 30 minus hat und wie hoch der Schnee grade steht. Ich weiß nicht, wie die das machen, aber sie machen es.

Was die Deutsche Bahn nicht hinkriegt. Und die wollen einen ganzen Bahnhof tieferlegen?


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Montag, 3. Januar 2011
....einfach mal was anderes...
Wenn Sie schon alles gesehen haben und Ihnen Dschungeltouren in Kambodscha, Safaris in Afrika und Wildwasserrafting in Arizona zu langweilig sind: Versuchen Sie doch mal Afghanistan, Somalia oder den Irak...

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Sonntag, 2. Januar 2011
Omas Erbe
Ich liebe kochen und allen möglichen Küchenschnickschnack. Die größten Messer sind die besten Messer und ein richtig tolles Männerspielzeug ist der Bunsenbrenner zur Erstellung von Crème brûlée.

Super sind aber auch Maschinen, die noch nach Jahrzehnten funktionieren und das sind zwangsläufig Produkte aus ganz anderen Zeiten weil man heutzutage eher so produziert, dass spätestens mit Ablauf der Garantiefrist sich das Gerät wie von Wunderhand quasi selbst terminiert. In den 50ern ging das noch nicht und deshalb habe ich ein Mehrkiloerbstück von meiner Oma und damit könnte man wirlich Schädel einschlagen. Beim Schreiben der Gebrauchsanweisung hat man sich damals auch noch Mühe gegeben und das ausführlichst idiotensicher erklärt. Außerdem wusste man zu Omas Zeiten noch, dass man einen Nudelteig nicht salzt, weil man ihn dann besser durch die Maschine kriegt.



Zugegeben: Ich benutze das Teil nicht besonders häufig, aber vor allem deshalb, weil es mir meist zuviel Mühe macht, selbstgemachte Nudeln fabrizieren zu wollen. Manchmal aber hole ich sie raus. Meist zu Silvester, weil ich da meine Kochorgie starte. Das hat beinahe Tradition und beginnt häufig schon am Vortag.

Die fertigen Produkte dieses Mal (das Speisekartendeutschgewixxe musste einfach sein, das müssen Sie mir nachsehen):

Gamba auf gemischtem Salat und zweierlei Croutons




Petersilieravioli mit Steinpilzfüllung in Trüffelbutter mit schwarzen Trüffeln




Lammkarree mit Kartoffelpüreetörtchen und Karottenzaun




Zwetschgenknödel mit Allerlei (da hatte ich keine Lust mehr auf Deko)

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Mittwoch, 29. Dezember 2010
Strom
Ich muss es ehrlich zugeben: Das mit dem Strom habe ich nie so ganz verstanden. Ich weiß zwar, dass der Strom aus der Steckdose kommt und ich weiß auch, dass man den auf unterschiedliche Weise erzeugen kann, aber ansonsten bin ich völlig blöde. Um auch das mal ehrlich zuzugeben.

Aber ich bin auch ein halbwegs aufgeklärter Verbraucher und deshalb weiß ich, woher mein Strom kommt. Hiervon, zu 100%:



Das sagt zumindest mein Versorger und ich muss ihm wohl glauben, weil ich es auch nicht besser weiß und auch wenn es keine paar Kilometer sind ich dennoch nicht in der Lage bin, all die Amperes und Volts durch die Leitung zu begleiten.

Es ist mir immer ein Mysterium geblieben, wie die Versorger zwischen Atom, Wind und Wasser auswählen und das dann tarifgerecht auf die Haushalte verteilen wollen und mir ist ehrlich gesagt auch nie ein Mensch begegnet, der mir das schlüssig erklären kann (wenn sich jemand finden sollte: nur zu, ich bin aufnahmebereit).

Noch viel irrer sind die Stromtarife an sich: Mein Ökostrom qua Wasser ist durch Umstellung auf Onlinetarif auf einmal 2 Cent je Kilowattstunde billiger. Unterschied zu Nichtonline? Gibt es nicht, ich übermittle die Stände der Zähler noch immer per Postkarte und nicht online (wozu ich ja auch sehr gerne bereit wäre), der einzige Unterschied ist: Ich habe online einen anderen denselben Tarif gewählt.
Noch etwas wilder wird es dann, wenn man die Anbieter untereinander vergleicht: Ich könnte mir durchaus was billigeres aussuchen, aber halten die mich für bescheuert? Bei denen muss für 1 Jahr Vorkasse geleistet werden und das für eine Einsparung von so grob 30 - 40 Euro im Jahr! Oder: 3 Jahre Vertragsbindung! Das kennt man doch noch nicht mal vom Handy.

Den absoluten Abschuss macht aber der baden-württembergische Arschlochkonzern. Der drittgrößte Energieversorger Deutschlands. Schlagense da doch mal auf dessen Homepage nach Preisen nach. Sie finden keine? No wonder? Der Atomstrom der EnBW (Mix zu gut 50% Atom, 25 % fossil, bezüglich dessen ungeschlagen in ganz Deutschland) ist in seiner billigsten Variante bei mir um einiges teurer. Ich red hier nicht von der EnBW-Ökovariante, danach habe ich gar nicht erst geschaut (vermutlich gibt es sie auch gar nicht).

Und im Gegensatz zu meinem Versorger erhöht die EnBW ihre Preise zum 01. Januar um doch sehr, sehr mäßige 10%.


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Samstag, 25. Dezember 2010
Der beste Film des Jahres?
Keine Frage.

Restrepo.

Von Sebastian Junger und Tim Hetherington. Sebastian Junger ist der Autor eines Romans, der mal hollywoodhaft verfilmt wurde und Tim Hetherington ist der Fotograf des Weltpressefotos des Jahres 2007.

Ein Film über Afghanistan, den Krieg dort, diejenigen, die den Krieg dort kämpfen müssen und gemacht für all jene, die denken, dass man diesen Krieg noch gewinnen kann und das noch entfernt einen Sinn hat. Näher ran an den Krieg geht nicht und damit ist der Film schlicht nur beängstigend, atemberaubend, unglaublich, sensationell gut.

Kein Dokumentarfilm hat mich je so bewegt, mitgerissen, whatever. Ich musste den zweimal schauen in 24 Stunden.

Und um mal die Uridee der Filmer aufzunehmen: Was macht eigentlich eine Nation mit traumatisierten Kriegsheimkehrern?



Der Film hat in Deutschland noch keinen Verleih gefunden, weshalb Sie den (noch) mühsam in den USA bestellen müssen (ich erkläre zur Not gerne wie und wo, es dauert aber etwas). Das Buch zum Film gibt es aber übrigens auch auf Deutsch.

Im Frühjahr gibt es aber die Oscars und der Film ist als bester Dokumentarfilm nominiert. Wenn es nach mir geht: Oscarreif.

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Freitag, 24. Dezember 2010
schöne weihnachten


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Donnerstag, 23. Dezember 2010
Die ÄffDePeh
So langsam beginne ich die FDP wirklich zu mögen. Echt. Immerhin ist die FDP die erste Partei seit der NSDAP, die 80% ihrer Wählerschaft innerhalb eines Jahres vergrault hat und im Gegensatz zur NSDAP gar noch freiwillig. Das muss man erstmal hinkriegen. Das haben noch nicht mal die Schrödersozis geschafft und Lafontaine auch nicht und mal ehrlich: Das will aber mal echt was heißen. Man will nicht wissen, was die US-Diplomaten jetzt gen Heimat nun kabeln....

Vor zwei Wochen noch standen die Umfrageergebnisse bei mir in der Zeitung: 5% waren das damals. Mittlerweile glaube ich, es macht den Redakteuren sichtlich Spaß, wöchentliche Bestmarken zu bringen: Letzte Woche lag die FDP noch bei 4% und diese Woche bei 3%. Wenn die in dem Tempo weitermachen, haben sie spätestens im neuen Jahr negative Werte und können den Laden gleich auflösen. Aber bei allem Mitleid hofft man ja, dass die noch vor der NPD einlaufen....

   ... Poly-Tikk
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Mittwoch, 22. Dezember 2010
Heute ist Sabbat
Für das was Sie gleich zu lesen kriegen, werden Sie mich einfach hassen müssen:

Ich habe seit einer Stunde frei. Gut, andere eventuell auch. Mein näxxter Arbeitstag ist allerdings erst in 105 Tagen und ehe Sie nun mit der Rechnerei anfangen: Am 05. April 2011.

Frei heißt aber nicht beschäftigungslos und es gibt eine Menge Dinge zu tun:
Einerseits betreibe ich noch immer aktiv den Sturz der hiesigen Landesregierung und zum anderen verlangt der Rucksack demnäxxt mal wieder durch ein paar Gegenden getragen zu werden, in denen es etwas wärmer ist als hier. Es wird also bald etwas sporadischer hier werden.

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