Dienstag, 13. April 2010
Schwerter zu Pflugscharen, Kirchen zu Kinderkrippen, lasset die Kindlein zu mir kommen...
Anfixen beginnt schon früh:

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Dienstag, 13. April 2010
Irmchenismen
Es gibt manchmal diese erhabenen Momente, in denen Sprüche zu Klassikern werden. Aphorismen für die Ewigkeit. Und wer genug aneinandergereiht hat, der wird erst Aphoristiker und irgendwann mal zum Klassiker schlechthin, spätestens dann, wenn das nach ihm benannt wird.
Wie beispielsweise Savielly Tartakower, eigentlich Schachspieler, heutzutage aber eher bekannt durch seine Tartakowerismen ("Es ist stets günstiger, die Steine des Gegners zu opfern").
Nicht erst seit heute kann ich auch mit Klassikern aufwarten, heute aber spätestens wurde es einfach anhand der schieren Masse zum Klassiker, zum Dauerbrenner.

Ich nenne es die Irmchenismen und es ist high-end. Sie durften daran auch bereits teilhaben. Hier etwa, oder auch da oder dem Satz "mit dir spiel ich nie wieder Badminton, du hast mir das letzte mal in den Unterleib geschissen", nein, ich habe nicht i und o verwexxelt.

Heute nun der endgültige Aufstieg in den Olymp und zwar während des Mampfens einer dreieckigen Apfeltasche, selbst fabriziert.
Frage 1: "Wie hast du das dreieckig gekriegt?"
Frage 2: "Und wie hast du jetzt die Äpfel da reingekriegt?"
...und nach der Anmerkung, dass ein quer gefaltetes Quadrat ein Dreieck gibt:
"Ich lass mich doch nicht verarschen".

Das ist die Endstufe. Mehr geht wohl nicht mehr. Das ist der endgültige Superlativ in allen Grundtalenten, die der Mensch haben kann: Neugier, Offenheit, Fragen, Zweifel. Ich glaube ja, dass da These, Antithese und Synthese gleichzeitig ablaufen, in einem einzigen Prozess quasi.

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Freitag, 9. April 2010
Immer wieder wurden Verkehrsbehinderungen auf dem Kriegspfad gemeldet, wodurch die Komantschen immer wieder aufgehalten wurden.

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Donnerstag, 8. April 2010
Da Biggi und da Spaß
Bei der letzten Bundestagswahl wurde DIE PARTEI nicht zur Wahl zugelassen. Weil Spaßpartei. Über die anschließende Anhörung vor dem Bundeswahlleiter lache ich ehrlich gesagt noch heute. Ich hatte und habe da also meinen Spaß, aber nachdem ich mir so die Parteienlandschaft Deutschlands quergeguckt habe, kann ich nur eine einzige Spaßpartei finden und das hat die ja auch noch selbst so definiert: Die FDP.
Ich bin ja quasi mit Genscher großgeworden und konnte mir nie vorstellen, dass jemand anderes je Außenminister sein könnte. Von daher bin ich auch mit Minimalrespekt vor der Partei aufgewachsen, wenngleich mir die immer fremd blieb. Nach Genscher kam dann die Spaßfraktion und die blieb bis heute. Jetzt ist der Westerwelle Außenminister und keiner hat je die Sache mit dem Guidomobil vergessen und stellt sich nun die Frage, ob jetzt das Flugzeug so heißt und schon gelb gestrichen ist und die fette 18 aufgemalt gekriegt hat.
Ich glaube aber, Guido hat Spaß. Und wir haben ja auch mächtig Spaß mit Guido. Genauso haben wir Spaß mit Dirk Niebel. Der wollte ja vor der Wahl das Entwicklungshilfeministerium abschaffen und reist nach der Wahl als Entwicklungshilfeminister um die Welt. Mit dem Dirk hatte ich ja auch mal einen Briefwechsel emailigerseits (1) (2) (3), damals hatte er noch Zeit, sich um die wirklich wichtige Dinge zu kümmern, wie Demonstraten verdreschen zu wollen.

Kurz: Spaß allenthalben. So richtig lustig wird es erst dann, wenn man weiß, dass die FDP sich eine Generalsekretärin namens Birgit Homburger leisten kann und will. Und keiner weiß, woher sie kommt und weshalb sie auf einmal Generalsekretärin wurde. Flutsch!, war die Birgit da. Aus dem Nichts, dem Nirgendwo, dem Nirvana herangespült und keiner ahnte es. So ganz stimmt das natürlich nicht, weil die Birgit davor Einladungstante hauptberuflicherseits war und das sehen Sie ja auch gleich, aber ich muss nochmal anmerken, dass dieses Land ein sehr glückliches Land sein muss, wenn es sich Parteien wie die FDP und Politiker wie Birgit Homburger leisten kann und will.








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Mittwoch, 7. April 2010
Umweltbewusstsein. Auch in Lettland.
Deutschland exportiert mittlerweile sein in jeglicher Hinsicht einzigartiges Mülltrennsystem sogar nach Lettland. Ich habs gesehen und bin Zeuge.


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Montag, 5. April 2010
Umgangssprachen
Seit heute sind wir also "umgangssprachlich" im Krieg. Davor nannte man es Wiederaufbau oder sicherheitsrelevante Maßnahme oder erfand ähnlich saudumme Euphemismen, dann immerhin war´s dann irgenwannmal vor ein paar Monaten mal ein kriegsähnlicher Zustand. Nun aber sind wir umgangssprachlich im Krieg. Ich weiß nicht, wie ein umgangssprachlicher Krieg sich von einem richtigen Krieg unterscheidet, aber ich weiß, dass dieses Bekenntnis so ungefähr achteinhalb Jahre zu spät kommt und ich grade zurückdenke, wann Deutschland schon mal achteinhalb Jahre Krieg geführt hat, ohne dass das jemand wahrhaben wollte. Aber immerhin: Da sagt wirklich jemand, dass wir Krieg führen, wenn auch nur umgangssprachlich und ich erschrecke wirklich bei dem Gedanken, ein "endlich" drunterzusetzen.

Endlich.

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Sonntag, 4. April 2010
Einfach mal ganz spontan...
Chatroulette ist der so ziemlich letzte Hype im Netz und das brauchen Sie nicht so richtig wirklich, wenn Sie nicht auf Online-Penisse stehen. Kurz gesagt: Sie werden völlig beliebig mit Herr/Frau XY aus Z verbunden und das per Webcam. Braucht man also nicht wirklich. Wie man das aber sehr spaßig angehen kann, zeigt einer und man sieht das hier:

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Samstag, 3. April 2010
Köstlichkeiten der Speisekarte. International.


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Mittwoch, 31. März 2010
Vilnius
Vilnius am Sonntag. Wann auch sonst? Weil Vilnius im Prinzip fast ausschließlich nur aus Kirchen besteht. Im Grunde ist Vilnius ein riesiges Kirchenfreilichtmuseum. Darum sonntags, weil dann in den Kirchen auch was los ist, obwohl....eventuell geht da auch unter der Woche der Punk ab, sind ja alle katholisch.





Wir können nun einen kleinen Exkurs wagen, weil es von Katholizismus momentan nicht weit ist zu Vergewaltigung und damit wären wir dann bei Drasius Kedys, mutmaßlicher Doppelmörder, unter anderem an einem Richter und bei der Wahl zu Litauens Person des Jahres 2009 ganz weit vorne gelandet.
Bei nicht wenigen Litauern gilt Drasius Kedys als Held. Die Vorgeschichte: Kedys Tochter wurde wohl ganz offensichtlich vergewaltigt. Kedys schickt nun monatelang Briefe, Videos, Material an alle möglichen Behörden, Ämter, Polizeistationen, erstattet Anzeige. Es passiert nichts. Kedys vermutet, dass von ganz oben gedeckelt wird. Daraufhin nimmt er das Recht in die eigene Hand und ermordet seine Schwägerin (die im Verdacht stand, die Kleine regelrecht verkauft zu haben) und den Richter (sehr tatverdächtig). Seither gilt er als Held Litauens und sowas wie der Mustervater. Er ist untergetaucht und Polen hat ihm angeblich bereits politisches Asyl angeboten.



Aber zurück zu den Kirchen und den Gottesdiensten. Ich fand ja, das Publikum wie die Priester sahen alle gleich aus, weshalb ich mich jetzt auf die wage These versteifen möchte, dass das alles immer dieselben Leute waren und die immer nur die Kirchen wechseln. Wenn sie fertig sind mit dem Gottesdienst, ziehen sie einfach weiter. Churchhopper quasi.
So wie ich. War ich an dem Tag auch. Ich hoppte allerdings weiter als der Mann mit dem Klingelbeutel auftauchte und nicht nach Beendigung des Gottesdienstes.



Die Litauer wissen über die fragile Freiheit die sie genießen. Es ist noch keine 20 Jahre her, da wurden 14 Menschen von sowjetischen Panzern überrollt oder erschossen. Weil sie sich schützend vor Parlament oder Fernsehturm gestellt hatten. Der Kommandeur der damaligen Truppen hieß übrigens Aslan Maschadow, später Präsident Tschetscheniens und von Russland als Terrorist mittlerweile erschossen. Nur mal nebenbei: In Riga passierte damals ähnliches: 5 Tote infolge von Demonstrationen für die Unabhängigkeit. Der dortige Kommandeur: Dschochar Dudajew, später Präsident Tschetscheniens und von Russland als Terrorist ermordet. Mit dem kleinen Unterschied, dass Dudajew in den baltischen Staaten einen kleinen Heldenstatus hat und nach ihm gar Straßen benannt wurden, weil er sich weigerte, seine Armee losmarschieren zu lassen und somit als Symbol für Unabhängigkeit herhalten muss.

Lange Rede: Hätte man mir, der ich das damals eher nebenbei in den Nachrichten sah, erzählt, dass man keine zwei Jahrzehnte später nicht mal mehr einen Pass braucht um dahinzukommen, hätte ich wohl empfohlen, einen guten Neurologen aufzusuchen.





Vilnius kann man aber wirklich mögen. Weil es versifft ist. Überall bröckelt es und ein guter Teil von Vilnius sieht wohl ein bißchen aus wie der Prenzlauer Berg vor der Wende. Es gibt ja Leute die meinen, eine Hauptstadt müsse glänzen und ausstrahlen. Das tut Vilnius ganz sicher nicht und Berlin tut das ganz sicher auch nicht. Ich sehe noch die entsetzten Gesichter, wie ich mit zwei Angolanern durch die Schönhauser Allee laufe und sie sehr zweifelnd fragen, ob das jetzt wirklich die Hauptstadt sei. Aber seis drum, es geht um Vilnius und den morbiden Charme des Verfalls.



Und damit wären wir bei der Republik Uzupio. Die gibt es inmitten von Vilnius, so wie es Christiania in Kopenhagen gibt, nur dass nicht ganz so viel Haschisch offen gehandelt wird.



Uzupio, benannt nach einem Engel, ist eine Künstlerecke und entwickelt sich grade zum "In-Viertel".





So. Und nun zeige ich Ihnen litauischen Humor. Direkt aus Vilnius. Litauischer Humor ist, wenn Sie als Römer verkleidete arme Schweine bei üblen Minustemperaturen mitsamt Speer und Schild vors Parlament stellen. Sonntags. Während dort keine Sau tagt oder parlamentiert. Lassen Sie nun noch Touris fotografieren und fertig. Ich glaube, darüber kann so ein Durchschnittslitauer durchaus lachen.





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Montag, 29. März 2010
Halbdackel des Monats
Der Ratz



Lasset die Kindlein zu mir kommen



Gütiger Ratze! Dass es in einer Institution wie der katholischen Kirche zu sexuellem Mißbrauch Vergewaltigungen (den überaus unpassenden Euphemismus "Mißbrauch" lassen wir mal beiseite, zumal es in solchen Fällen "Gebrauch" erst gar nicht geben kann) kommt, ist weder neu, noch dürfte es die Mehrheit der Gläubigen und Ungläubigen überraschen. Wenn man sich mal quer durch die Kirchengeschichte quält, finden sich genug Vorgänger auf diesem Stuhl, der vielleicht doch nicht so heilig ist. Der Ratze zumindest hat eingeräumt, dass er bis Ende der 70er-Jahre noch die lieben Kleinen verprügelt geohrfeigt hat und sehr froh war, als das von Staats wegen verboten wurde. Herrlich! An dieser Stelle übrigens bin ich froh darüber, dass die 0,8-Promillegrenze im Straßenverkehr auf 0,5 gesenkt wurde und ich nicht mehr so viel saufen muss, ehe ich mich hinters Steuer setze und Hallelujahgottseisgepriesen sind Prügel jetzt illegal, sonst würde ich aber jeden zweiten undso.....

Wenn also so ein Prügelknabe wie der Ratze als damaliger Erzbischof wissentlich einen vergewaltigenden Priester in seine Diözese aufnimmt und der dort grade weitermacht und das alles dann anschließend unter den Teppich gekehrt wird, dann sei die Frage erlaubt, welche Werte der Ratze eigentlich vertritt und ob da die Unfehlbarkeit des Papsts nicht noch gleich eine ganz neue Bedeutung bekommt, zumal er keinerlei Probleme hatte, gegen einen Priester vorzugehen, der auf einer Friedensdemo eine Messe gehalten hatte.
Wie man auch vermuten darf, dass Ratze über die Vergewaltigungen bei den Regensburger Domspatzen sehr wohl bestens Bescheid wusste, zumal er den damaligen Domkapellmeister gekannt haben dürfte: Es ist sein Bruder.

Keiner hat den Umgang mit den pädophilen Priestern mehr geprägt als Ratze, keiner kennt das Ausmaß besser und es war der Ratze selbst der gar auf disziplinarrechtlichen Konsequenzen für einen Täter verzichtete, von juristischen ganz zu schweigen.

Wer dann anschließend für eine Stellungnahme ein Jahr braucht und dann nur allenfalls feuchtwarme Worte für den irischen Skandal findet, zu ähnlichen Fällen in den USA, Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Spanien und so weiter aber schweigt, dem wünscht man, dass er doch fehlbarer ist als er denkt, sonst endet das alles noch im Fegefeuer. Abgesehen davon ist er trotzdem ein Halbdackel.

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