Sonntag, 19. Juli 2009
Es geht weiter im Iran
Sie gehen immer noch auf die Straße -und das trotz der Tatsache, dass Demos noch immer verboten sind und Dutzende (wahrscheinlich noch viel mehr) umgebracht wurden und noch viel mehr verhaftet wurden- und sind der Beweis dafür, dass das Pasdaran-Militär-Mullah-Regime dem Tode geweiht ist. Fragt sich nur wann. Es dauerte gut 15 Jahre, bis der Schah letzten Endes weg war und vielleicht dauert es dieses Mal nicht ganz so lang. Aber egal: Die Demonstranten sind jung und haben Zeit, ganz im Gegensatz zu den Machthabern. Es wird passieren: 2009, 2012, 2015 oder 2018, sonstwann. Die Frage ist längst nicht mehr OB sondern WANN.

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die frage ist wie lange die heterogenen gruppierungen ohne klares konzept dem brutalen druck des regimes "stirn" bieten können, .... sagen meine persischen freunde.

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....schon der Schah hat es auch mit Brutalität nicht geschafft, dauerhaft die Opposition zu unterdrücken. Ich glaube, mit dieser "Wahl" hat sich die iranische Gesellschaft endgültig entzweit und das ist auch nicht mehr so schnell zu kitten. Der Sieger heißt meines Erachtens übrigens momentan auch nicht Ahmadinedschad (der ist völlig zur Marionette degradiert und darf vielleicht noch Sprüche im und übers Ausland kloppen) sondern es sind die Pasderan, die sich noch weiter nach oben gespült haben. Ohne die ginge überhaupt nichts mehr.

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die frage wäre für mich jetzt nicht unbedingt so sehr wann, sondern was, und dann wie.

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Was dann kommt....man weiß es nicht. Vermutlich haben die Iraner noch während des Schahsturzes nie gedacht, dass sie ein derart klerikales System kriegen würden.
Das "wie" wird interessanter: Zum einen gibt es eine ungeheuer große Bereitschaft und offensichtlich auch die Notwendigkeit, etwas zu verändern. Sonst gingen nicht 3 Wochen nach der blutigen Niederschlagung wieder zigtausend Leute auf die Straße. Der Riss geht durchs gesamte System: Der religiöse Führer mit dem Präsidenten contra den Vorsitzenden des Expertenrats, gleichzeitig Ex-Präsident und wiederum verbunden mit einem weiteren Ex-Präsidenten und einem Ex-Ministerpräsidenten. Wahrscheinlich wird die Frage sein, wie lange das Militär mitspielen wird. Und der Klerus in Qom, der nun nicht unbedingt ein Anhänger des religiösen Führers ist. Neulich ist bereits eine Fatwa erlassen worden, in der zwar nicht explizit der Name Chamenei fällt, die aber in ihrer Deutlichkeit sehr weit geht.

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