Dienstag, 29. Januar 2008
Von der Kunst, verlieren zu können
Rugby ist ein brutaler Sport, aber er ist auch ein sehr englischer Sport und daher läuft alles nach strengen Regeln ab. Vor allem aber ist er charakterbildend: Man kann sich auf dem Spielfeld die Zähne aushauen, den Kiefer brechen, die Hoden quetschen oder auch alle möglichen Knochen brechen....dies alles geschieht seltenst mit Absicht. Im Rugby gibt es einen Ehrenkodex und der besagt, dass man den Gegenspieler zwar deftig angeht, ihn aber nicht verletzt und er besagt auch, dass man gefälligst verlieren muss wie ein Mann. Wenn der Gegner gewinnt, war er eben stärker. Nächstes Mal wieder...

Das würde man sich auch in anderen Sportarten wünschen und vor allem würde man sich das von einigen Nationen wünschen, die Sport als nationalheilige Angelegenheit interpretieren. Eine Niederlage wird gleichgesetzt mit dem Verlust der nationalen Souveränität: Es wird getreten, wenn es sein muss auch auf Spieler, die bereits am Boden liegen, es wird gespuckt, versteckt gefoult, schlägt dem Kontrahenten den Ellenbogen ins Gesicht, tritt von hinten zu, man klappt zusammen wie der sterbende Schwan und wälzt sich am Boden und wenn das alles nicht hilft, war´s am Ende der Schiedsrichter. Man könnte phasenweise meinen, man befinde sich im Krieg.

... comment

 
Ich frage mich ob das unter Rugby Anhängern nicht doch ähnlich ist oder tatsächlich die ausdrücklichere Gewalt zu einer vollständigeren Katharsis führt. Ich denke es ist das gleiche zweischneidige Schwert wie bei jeder "ehrenregulierten" Agression...

... link  

 
Gewidmet...
...der Fußballnationalmannschaft Argentiniens(?)

... link  

 
@gonzo: Sowas wie "Hooliganism" ist da nicht bekannt. Das WM-Finale neulich haben Engländer und Südafrikaner gemeinsam und friedlich geschaut.


@oraetlabora: ....und der türkischen und uruguayischen Fußball-Nationalmannschaft und vor allem den kroatischen Mannschaften (Handball, Fußball) und dem griechischen Publikum der Athener Olympiade (und Akteuren wie dem Herrn Boban, der zwar mittlerweile UNO-Botschafter ist, aber während Randalen auch mal auf einen Polizisten losgegangen ist oder auch den Kollegen Mihajlovic, der ständig spuckte und schon mal auf Spieler eintrat, die am Boden lagen)

... link  

 
...den Italienern?

... link  

 
Auch. Oder Kolumbianer, die sich scheint´s ohnmächtig vom Platz tragen lassen, um dann quietschfidel von der Trage zu hüpfen.

... link  


... comment
 
Visitenkarte des Selbstverständnisses
Du sprichst mir aus dem Herzen:
Das Beispiel Fussball
Im Unterschied, wie Engländer und Südeuropäer damit umgehen, gefoult zu werden:
Englische Fans sind in der Lage, den eigenen Spieler auszupfeifen, wenn sie denken, er simuliert und will Zeit schinden.
Es gibt auf der Insel auch viel weniger Schwalben, die durch Strafräume fliegen...

... link  

 
...weshalb man den armen Klinsi beim Wechsel gen London vorab bereits als "Diver" verspottet hat.

... link  

 
Wie fragte gestern ein Kollege so treffend in die Runde: "Gibt es eigentlich überhaupt italienische Rugby-Mannschaften??"

... link  

 
....oder anders rum: "Sind das wirklich Italiener, die da Rugby spielen?"

Die italienische Rugbymannschaft ist wesentlich besser und erfolgreicher als die deutsche...

... link  


... comment