Mittwoch, 8. November 2006
Rummi
Der Mohr hat seine Schuldigkeit zwar nicht getan, er kann aber trotzdem gehen. Rummi geht. Was zwar längst überfällig war, ist nun das Resultat eines innenpolitischen (Wahl-)Desasters. Das wirkliche Desaster aber, das Rumsfeld zu verantworten hat, lässt sich in 4 Buchstaben fassen: Irak.
Nur um es nochmals zu rekapitulieren: Es war Donald Rumsfelds Idee, mit einer kleinen "schlagkräftigen Truppe" mal schnell reinzugehen, kurz die angeblich sehnsüchtig erwartete Demokratie zu implementieren und wieder zu verschwinden. Das eigentlich Saudumme war nicht der Krieg als solcher (gegen die Absetzung eines Saddam Hussein hätte vermutlich die Mehrheit noch nicht einmal etwas einzuwenden gehabt), es war die Art wie man ihn geführt hat: Ohne Konzept für die Nachkriegssituation, gegen jegliches Völkerrecht, gegen jegliche Vernunft, ohne Idee, blind, taub, sich dabei auch noch von einigen obskuren Exilirakern vergackeiern lassend und dann noch meinend, indem man die bisherige Ordnung gänzlich über den Haufen schmeißt, sei allen gedient.
Das alles hat -neben George W. Bush selbst- Rumsfeld zu verantworten. Er hat auch zu verantworten, dass, sogar als absehbar war, wie sich die Situation entwickeln würde nichts verändert wurde. Dumm, ideenlos und kraftlos hat Rummi sein völlig mißlungenes Konzept weitergesponnen. Das alles hat er zwar zu verantworten, leider aber wird er sich nie verantworten müssen.

Nun ist von der eigentlichen Kernclique noch George W. selbst übrig. Der darf weiterschwadronieren von seinen Streitkräften, die er selbstverständlich durchaus heimholen werde, allerdings erst nach dem Sieg. In einem Krieg, der längst verloren ist. Dazwischen wird dann noch der Patriot Rumsfeld lobend verabschiedet. So stellt man sich die geballte Ahnungslosigkeit vor.
Würde man ein EEG machen, bei Bush zeigte es definitiv eine Nulllinie.

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VW
Das ist wohl irgendwie etwas ziemlich falsch gelaufen: Bernd Pietschetsrieder will muss gehen. Was hat der Mann nicht alles durchgestanden. Gezeter mit Ferndinand Piech, ein Beinaheputsch, der ihn beinahe die Vertragsverlängerung gekostet hätte und dann auch noch die sexuell aktiven Betriebsrätler. Nun fragt man sich, weshalb der Mann trotzdem gehen muss/ will. Hätte er vor einem halben Jahr auch früher haben können. Aber wo auch sein früherer Mentor Wendelin von Porsche nicht mehr überrascht war, dürfte seine Hausmacht wohl endgültig am Boden gewesen sein.

Wenn ich nun all meine Ironierezeptoren anschalte und munter die Assoziationen durcheinanderpurzeln lasse, fallen mir sofort andere Stichwörter zu VW ein: Hartz, Betriebsrat und die Nutten. Nun gehöre ich nicht zu den privilegierten Betriebsrätlern, die sich auf Firmenkosten mit gekauften Damen auf Dienstreisen horizontal vergnügen dürfen und verfüge daher von Grund auf über einen latent vorhandenen Sozialneid diesbezüglich. Erst spät ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Das alles geschah zum Wohle des Unternehmens und der Arbeitnehmer! Jawohl. Wenn man nur mal bedenkt, wer die großen Schäden der Weltgeschichte angerichtet hat.....
....es waren nicht selten sexuell frustrierte Männer in Führungspositionen. Und so lässt sich das dann auch als "Poppen für den Betriebsfrieden" interpretieren. Entspannte Jungs treffen nicht so harte Entscheidungen. Kein Wunder, dass der eher behäbige und ruhige Pietschtsrieder nun dem "Rowdy" Winterkorn weichen muss. Hartze Zeiten in Wolfsburg.

   ... Poly-Tikk
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