Mittwoch, 25. Oktober 2006
Zapping
Die Mini-Zapping-Orgie beginnt bei Maischberger. Da wird über Alkohol diskutiert. Das passt ziemlich gut, weil ich mir vorher bereits ein Bierchen genehmigt hatte und nun gleich noch ein Glas Wein hinterherkippen kann. Aber die eigentliche Diskussion ist im Gegensatz zum Glas Wein wirklich für die Katz´: Herr Brüderle von der FDP möchte sich Auftritte mit der Weinkönigin nicht verbieten lassen, Herr Jägermeister findet ohnehin, dass die selbst auferlegte Werbekontrolle locker ausreicht und Sandra selbst baut vor dem Film über besoffene Politiker -der in Putins Reich lupenreiner Demokraten mutmaßlich lebensgefährdend wäre- gleich einen Disclaimer ein, dass dies ja weder repräsentativ sei, noch gerecht und man sie dafür auch gerne verbal verdreschen dürfe müsse. So stellt man sich wagemutigen Journalismus vor.


Dann halt mal schnell umschalten zu Johannes. JB. Klingt wie Whiskey, drin ist aber Kerner. Auch da gehts um äußerst wichtige Fragen, die der Menschheit auf den Nägeln brennen: Kommt Michael zurück und was macht ein Multimillionär eigentlich den lieben langen Tag?
Verantwortlich für die Reduktion eines Menschen auf einen zeitweise recht populären Vornamen ist Niki Lauda. Niki sitzt viel zu braun im Sessel und schwadroniert über den Michael. Dabei erzählt er nix neues und macht dabei noch eine richtig miese Figur: Begeisterte Patrioten mögen verzückt gewesen sein über das schwarze Sakko über dem gelben Pulli und dem roten Hemd drunter. Insgesamt aber sah das nur scheiße aus, weil Niki den Pullover so angezogen hatte, dass es mehr nach Bikinioberteil aussah und das Ganze dann den Eindruck eines Sabberlatzes erweckte, der nach unten gerutscht ist.
Mit dabei auch Verona Pooth, bekannte Feldbusch. Und da muss man ja mal wirklich sagen: Das ZDF hat die Zeichen der Zeit erkannt. Der Abstieg der Verona P., bekannte F. wird in den Untertiteln mehr als deutlich. Ein semimutiger Regisseur -für den diese Aktion in Putins Reich lupenreiner Demokraten mutmaßlich lebensgefährdend gewesen wäre- hat darauf verzichtet, "Showstar" oder "Moderatorin" oder gar "Model" zu schreiben. Nicht mal "Prominente" steht da. Einfach nur "Werbestar". Fertig.


Und dann hab ich wirklich genug und schalte aus. Danke, deutsches Fernsehen, so machst du es wirklich einfach, auszuschalten. 10 Minuten reichen locker.

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Montag, 23. Oktober 2006
Erkenntnisse...
...noch im hochbetagten Alter lernen, was ein "Murphybett" ist...

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Sonntag, 22. Oktober 2006
Sinnlos...
...sind die verkaufsoffenen Sonntage: Die Städte sind heillos überfüllt und das Angebot unterscheidet sich in nichts von dem Angebot am Samstag oder am Montag.

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Freitag, 20. Oktober 2006
Heut morgen

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Dienstag, 17. Oktober 2006
Rindviecher
Es gibt da eine großartige Printwerbung einer Fastfoodkette. Da dürfen dann Menschen wie du und ich die (angeblich) komplette Kette der Nahrungsmittel bis zum Endprodukt verfolgen.

Dieses Mal ist es Niklas K. aus Tübingen. Er durfte als "Qualitäts-Scout" dabei sein, wie das Rindfleisch verarbeitet wird. Das sieht schon sehr lustig aus, weil er in seinem weißen Ganzkörperkondom aussieht wie ein Spurensicherer im Tatort. Da hat er Glück gehabt. Die Dame nebendran ist nicht ganz so schlank und gleicht eher einer Wurst.

Der Marktführer hierzulande in Sachen Fastfood wirbt mit dem Satz
Das Rindfleisch stammt von 100.000 landwirtschaftlichen Betrieben, überwiegend aus Süddeutschland

Das soll wohl suggerieren, dass das verarbeitete Rindfleisch aus heimischer Produktion stammt.

Niklas K. aus Tübingen, wenn du diesen Scheiß tatsächlich glauben solltest, bist du ein Depp.

Es gibt in ganz Deutschland noch etwa 300.000 landwirtschaftliche Betriebe. Da ist jeder Spargelerzeuger mit drin, jeder Winzer, jeder Milch- und jeder Schweinebauer. Da ist auch jeder dabei, der 2 Hektar Obstwiesen hat und ein paar Äpfel auf dem Markt verscheuert.
Und dann soll es tatsächlich noch 100.000 Betriebe geben, die allesamt Rinder großziehen und die allesamt an die McDoof-Schlachterei liefern?

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Donnerstag, 12. Oktober 2006
Wolken

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Mittwoch, 11. Oktober 2006
Handwerker
Handwerker sind klasse!

9 Uhr. Frühstück in Deutschland. Die Zimmerleute futtern ihre Brote im Auto. Die 86jährige Nachbarin schreit vom Balkon:

"Fahrt ihr wieder weg?"

Einer unterbricht den Kauvorgang, blickt von seiner Bildzeitung auf:
"Ja."

Das reicht ihr aber nicht. Sie will Details:
"Wann denn?"

Antwort:

"Um fünf."

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Schlüssel

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Montag, 9. Oktober 2006
Man hat was falsch gemacht, wenn...
....sich der über 10 Jahre jüngere, frühere Praktikant um den Posten als Vorgesetzter bewirbt.

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Donnerstag, 28. September 2006
Sealand
Dies ist eine kuriose Geschichte. Kuriose Geschichten sind meistens wahr. Weil eben die kuriosesten Dinge passieren.

Diese Geschichte ist auch so eine kuriose, wahre Geschichte.

Es ist die Geschichte von Sealand.

Und es ist die Geschichte eines Spleens. Engländer haben oft -so das Klischee- einen Spleen. Einer hat definitiv einen: Paddy Roy Bates. Der gute Mr. Bates war in den 60ern ein Rundfunkbetreiber, dem man einfach mal so -gemeinerweise- die Lizenz entzog. Das hat ihn gestört und er hat beschlossen, sich das nicht gefallen zu lassen. Da kam er dann wohl auf die grandiose Idee eines "L´etat, c´est moi", nur eben in die heutige Zeit versetzt:

Im Handstreich nimmet er Rough Tower ein. Rough Tower ist nur eine schnöde Verteidigungsanlage gegen die Nazis und ein Überbleibsel des 2. Weltkriegs. Rough Tower besteht eigentlich nur aus 2 Betonsäulen und einem Hubschrauberlandeplatz. Alles in allem etwas um die 600 m².
Die Idee ist nicht schlecht: Rough Tower liegt außerhalb der 3-Meilenzone und unterliegt damit -weil damals in internationalen Gewässern- nicht dem Recht Ihrer Majestät.

Und so gründet Mr. Bates das Fürstentum Sealand, ernennt sich selbst zu Prince Roy I. of Sealand und seine Frau zur Princess.
Leider versteht die englische Marine etwas weniger Spaß -was in erster Linie daran liegt, dass Roy of Sealand im ehemaligen Mutterland wegen diverser Vergehen und Steuerschulden gesucht wird.
Aber die junge Monarchie ist wehrhaft. Heldenhaft wehrt er den Angriff (auch gegen einen weiteren Konkurrenten) ab. Die Obrigkeit gibt nach einigen Warnschüssen nach, weil man um die Sicherheit der Soldaten fürchtet.

Nun beginnt Roy of Sealand, aus Sealand einen Staat zu machen mit allem, was dazugehört: Briefmarken, Währung, Nationalhymne, Flagge, Wappen, Verfassung, Pässe.


Wer an dieser Stelle bereits "kurios" denkt....es geht noch kurioser....:

Mit der Zeit findet Sealand peu a peu Neubürger, die begierig die sealandische Staatsbürgerschaft annehmen.
Darunter auch einige Deutsche und Holländer. Einer von ihnen: Alexander Achenbach. Der wollte sich schon gerichtlich aus seiner deutschen Staatsbürgerschaft hinausklagen, unterlag jedoch mit seinem Ansinnen vor bundesdeutschen Gerichten und hat somit so etwas wie eine doppelte Staatsbürgerschaft. Vielleicht imponierte Prince Roy so viel Engagement....in jedem Fall ernannte er den Mann zum Regierungschef auf Lebenszeit, sowie zum Außenminister.

Und weil so ein Prinz auch mal wichtigen Staatsaufgaben nachkommen muss, begab er sich auf große Reise.
Das war die Gelegenheit für den Regierungschef. Auch wenn es wirklich absurd klingt, aber es kam zum Putsch gegen Prince Roy. Dieser wurde für abgesetzt erklärt und sein Sohn (und Thronfolger) Michael kurzhand als politischer Häftling festgesetzt.


Kurios? Absurd? Es geht noch besser!

Damit fingen die Probleme nämlich erst an. Prince Roy mag sich nicht einfach so absetzen lassen und schon gar nicht durch den putschenden Deutschen Regierungschef. So sammelt er die Getreuen, die ihm geblieben sind, um sich und startet mit einem Hubschrauber zur Konterrevolution gen Sealand.
Tatsächlich gelingt ihm, was den beiden anderen Invasoren verwehrt geblieben ist: Er nimmt den Haufen Schrott und Beton wieder ein und erklärt nun wiederum selbst die Putschisten für verhaftet und als Kriegsgefangene.

Nun muss sich die Diplomatie einschalten. Dieses mal die richtig hochoffizielle, von anderen Staaten durchaus anerkannte: Unterhändler aus Deutschland und den Niederlanden werden entsandt, um ihre Staatsbürger zu retten. Allein diese Geste wertet Roy of Sealand schon als de-facto-Anerkennung seines Staats. Auch deshalb, weil sich die britische Regierung heraushalten will (und das auch tut).
Aber Prince Roy of Sealand ist ein großmütiger Monarch: Er entlässt die Niederländer und verweist auf die Genfer Konvention.
Nur um Alexander Achenbach begann das diplomatische Tauziehen zwischen Konsularbeamten einerseits und Roy of Sealand andererseits. Achenbach hatte ja neben der deutschen immerhin auch die sealandische Staatsbürgerschaft und war nebenbei zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Nach wochenlangem Hin und Her wird der Häftling dann doch begnadigt und errichtet im fernen Deutschland eine Exilregierung (und legt gleich damit los, indem er eine der vielen "Komissarischen Reichsregierungen" anerkennt. Das aber ist eine andere Geschichte).


Roy of Sealand hat sich mittlerweile gänzlich zurückgezogen und seine Amtsgeschäfte an Michael I. of Sealand übergeben, der auch prompt allerlei Investoren anziehen will. Eine Internetfirma beispielsweise...


Sealand bei wikipedia

sealand.gov

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