Samstag, 26. Juni 2010
....und dann schauen wir mal, ob morgen der Bart weg muss...
Ich weiß gar nicht, was ich den ganzen Tag tun soll, wenn die Weltmeisterschaft rum ist. Vorerst bin ich froh, kein Italiener zu sein. Und auch kein Koreaner. Mal ehrlich: Wer kann die Koreaner unterscheiden? Ich zumindest nicht. Vorher standen 3 Lees, 2 Parks und 2 Kims auf dem Platz und ich war ganz kurz froh, als sie einen Park (oder wars ein Kim?) rausnahmen, musste dann jedoch erkennen, dass sie den vierten Lee brachten. Ich glaub ja, dass die alle geklont sind. Es muss da irgendwo in Korea unterirdische Labors geben und dann kommt einmal im Jahr der Trainerstab vorbei, bestellt 4 Lees, 3 Parks und 5 Kims und damit das alles nicht so auffällt, gleich noch einen Sung, einen Cha und einen Yong dazu. Ich kann mir nicht helfen: Sie sehen aus wie geklont, heißen wie geklont und spielen wie geklont.
Den Slowaken hingegen kann man mindestens letzteres nicht vorwerfen. Dafür ist das Anforderungsprofil recht einfach. Wenn Sie mal slowakischer Nationalspieler werden und wieder Italiener raushauen wollen: Sie sollten blond sein, die Haare höchstens drei Millimeter lang tragen und müssen volltätowiert sein wie ein Zuhälter. Dazu brauchen Sie einen Namen, der auf "ek" endet oder mindestens einen, der extrem vokalarm ist, Frtl oder Strtl etwa wären ideal.

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Dienstag, 22. Juni 2010
Halbzeit
Seit 1982 habe ich mir jede Fußballweltmeisterschaft angeschaut. Zumindest große Teile davon. So weit das eben möglich war.
Das war anfangs richtig gut, weil Deutschland in jedem Endspiel stand und ich 1994 beinahe schockähnliche Zustände bekam, als das aus meiner Sicht erstmals nicht so war. Dabei gab es manchmal eher eintönige Wettbewerbe wie etwa 1990, aber da wusste man quasi schon nach dem ersten Spiel, dass es zwar eintönig werden würde, aber aus deutscher Sicht wenigstens ziemlich erfolgreich.
Dieses Mal ist alles anders. Die Hälfte aller Spiele sind rum und ich habe -glaub ich- bisher nur 4 verpasst. Vielleicht ist es der pure mediale Overkill, aber: Diese WM ist bisher die langweiligste, ödeste und traurigste Veranstaltung unter allen Weltmeisterschaften, die ich je sehen durfte.
Die Holländerinnen mit den Miniröcken und den hübschen Dekolletes haben sie mal gleich aussortiert, die Stadien sind nicht mal voll und für sowas wie Spaß sind bisher nur zwei Mannschaften zuständig: Die Argentinier haben Spaß, zumindest solange man sie spielen lässt, die Franzosen machen Spaß, zumindest solange man nicht Franzose ist.
Der Rest ist Beamtenfußball. Langweiliges Gerumpel. Und wenn das Brasilien gegen Nordkorea oder England gegen Algerien schon praktizieren, wird es später gegen stärkere Gegner wohl kaum besser werden. Sollte es wider Erwarten zur Abwechslung dennoch mal zu einem besseren Spiel kommen, wird es monoton niedergetrötet.
Wissen Sie, wann bei einer Weltmeisterschaft mal weniger Tore pro Spiel gefallen sind? Richtig. Nie.

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Montag, 21. Juni 2010
Va te faire enculer, sale fils de pute
Hat er gesagt und man ist ausnahmsweise mal froh, eine Sprache nicht vollständig zu beherrschen, weil sich das zwar recht poetisch liest, aber letzten Endes meinte er zum Trainer, selbiger möge Geschlechtsverkehr mit dem eigenen verlängerten Rücken haben und fügte dann noch hinzu, dass er ihn für einen Sohn einer Prostituierten halte, was wiederum ziemlich lustig ist, weil ein nicht unbeträchtlicher Teil der Mannschaft eben damit nachhaltige Erfahrungen gesammelt hat und man sich schon irgendwie fragt, ob da nicht einer Insiderwissen ausplaudert.
Spontan habe ich mich gefragt, ob und wie das anatomisch möglich sein könnte, also das mit dem Geschlechtsverkehr nun, hatte aber nicht so recht Lust auf Selbstversuche.
Egal. Gefeuert. Er ist jetzt draußen und der Rest hat irgendwie auch keine wirkliche Lust mehr, zumindest nicht zum Training, weil sie finden, dass sie hätten befragt werden müssen, ehe er heimgeschickt wird. Sie betonen, dass alle, wirklich alle, ausnahmslos alle ohne jegliche Ausnahme dieser Meinung sind, was wiederum erneut sehr witzig ist, weil ich mindestens ein Flipchart bräuchte um Ihnen zu erklären, wer da mit wem nicht kann.

Bei den Deutschen war lange der Franzl der Beckenbauer für die blöden Sprüche zuständig. Der hat jetzt seinen würdigen Nachfolger gefunden: Mehmet Scholl. Der durfte auf die Frage, weshalb die lateinamerikanischen Mannschaften wie Mexico, Argentinien oder Paraguay so gut spielen diesen denkwürdigen Satz sagen:

"Sie spielen ja in ihrem Kontinent"

Natürlich ist das inKontinent. In etwa wie der Himmel hier. Der südafrikanische Winter ist besser als der deutsche Sommer. Wenn Sie zufällig interessieren sollte, wo in unserem Kontinent es momentan am kältesten ist, ich kann es Ihnen nach dem Blick in die Zeitung sagen:



Das Dumme ist, dass ich mitten in der grünen Zone lebe und ich dieses Jahr Fußball nahezu komplett indoor schauen muss, dafür aber endlich mal mit ordentlichem Gerät. Eins dieser flachen Dinger mit Riesendiagonale. Es musste sein, der andere war einfach zu klein. Schön zu schauen und der Sound ist über die Stereoanlage auch ganz nett, aber einen gigantischen Nachteil habe ich bereits rausgefunden: Wenn beim Kicken einer der Spieler ausspuckt -und das tun die verdammt häufig, achten Sie mal drauf- sieht das so aus, als landeten da literweise Spucke auf meinem Boden. Innerlich hör ich es immer hinklatschen. Gottseidank hab ich keinen Teppich. Wäre eine üble Sache.

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Samstag, 12. Juni 2010
Nur noch 62
So. 2 Spiele geschaut und eine positive und eine negative Erfahrung mit diesen Tröten gemacht. Die positive: Ich weiß jetzt, was ein Tinnitus ist. Die negative: Ich fühlte mich 2 x 90 Minuten von Stechmückenschwärmen umgeben.

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Montag, 3. Mai 2010
me & my football
Bayern München ist CDU. Keiner bekennt sich offen dafür zu sein, aber am Ende sind sie vorn und die meisten findens toll und wer´s nicht toll findet, hält die Schnauze. Kurz: Verabscheuenswert ohne Ende. Dieses eine einzige Mal hoffe ich, dass sie alles gewinnen sollen, was geht. Aber auch nur aus einem einzigen Grund: St. Pauli ist wieder da und möchte wieder mal einen Weltpokalsieger besiegen.
Mehr nicht, das würde schon reichen und dann ginge auch der direkte Wiederabstieg okay, aber ich glaube, das versteht man nicht, wenn man sich nicht für Fußball oder Pauli erwärmt...

Egal. Aufstieg! Okay, man könnte im letzten (Heim)Spiel noch zweistellig verlieren, aber das ist in etwa so wahrscheinlich, als Bayern München dieses Jahr nun doch nicht Meister wird Näxxtes Jahr ist Kür, völlig wurschd, wie das ausgeht. Alles andere als Letzter ist Erfolg. Oder eben gegen den Weltpokalsieger siegen....

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Mittwoch, 29. Juli 2009
Auf der Suche nach den Schelmen....
Vor einem Jahr hat ein Sprinter trotz entschleunigten Laufs mit ausgebreiteteten Armen und offenen Schnürsenkeln einen Weltrekord gelaufen, den man bis dahin für kaum machbar hielt.

In dieser Woche hat ein Schwimmer seine persönliche Bestzeit über 400 Meter Freistil um 6 Sekunden gesteigert ("rekordemäßig" entspricht das einem Sprung von gut 20 Jahren) und das innerhalb eines Monats, ist nebenbei Weltrekord geschwommen.

Vor 10 Jahren hat einer im Alter von 28 die Tour de France gewonnen, wurde später exakt bei derselben Veranstaltung positiv auf Epo getestet und fährt auch heute -10 Jahre später- noch auf etwa demselben Leistungsniveau.

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Dienstag, 7. Juli 2009
Vom Jan und den Schweizern
Wow! Mir war länger bekannt, dass die Schweizer nun nicht die allerschnellsten sind. Genaugenommen sind die Schweizer so träge, dass sie in etwa dieselbe Geschwindigkeit entwickeln wie meine Schildkröten im nasskalten Dauerregen, was auch wieder erklärt, weshalb die Schweiz zwar ein saugemütliches Land sein könnte, gäbe es die SVP nicht, aber auch erklärt, weshalb es noch keinen schweizerischen Boxweltmeister gibt.
Schnell wie sie sind haben die Schweizer jetzt gemerkt, dass das damals bei Ulle nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Drei Jahre nach Karriereende. Ehrlich gesagt ist das für Schweizer Verhältnisse ein geradezu rasantes Tempo. Es droht jetzt -bitte seien Sie gefasst und halten Sie sich fest- das endgültige Aus und die lebenslange Sperre. Ja, das trifft Jan Ullrich aber mal so richtig. Ich sehe es schon kommen, wir er weinend vor den Kameras stehen wird und über das zunichte gemachte Comeback im zarten Alter von 35 lamentieren wird.
Vielleicht könnte man an dieser Stelle auch mal Augusto Pinochet postum verbieten, sich ferner in die chilenische Politik einzumischen und bei Zuwiederhandlung mit einer lebenslangen Sperre drohen.
Ich habe mich dann aber gefragt, was denn der Jan grade so macht, außer eine der zahlreichen Hochzeiten Boris Beckers´ zu besuchen und die Antwort findet sich auf seiner Homepage dasselbst: Das was er kann. Rad fahren. Letzte Woche noch wollte er bei der "Tour der Herzen" antreten, was er aber absagen musste. Krankheitsbedingt. Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen fesselten ihn ans Bett. Und vor drei Tagen wollte er beim World Stars Cycling Criterium in Monaco antreten, was er auch absagen musste. Krankheitsbedingt. Dieses Mal war es eine Blinddarmreizung.
Ich beginne mir wirklich Sorgen zu machen.

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Samstag, 20. Juni 2009
Ich glaube,
dass Sport dazu da ist, Grenzen auszutesten. Das war schon in meiner Kindheit so, als es mich des Öfteren vom Rad geschmissen hat und es ein wahres Wunder war, dass da außer diversen Achten im Rad nie selten etwas passiert ist. Aber landläufig sagt man Kindern und Besoffenen ja nach, dass denen meist eher nichts passiere. Nun bin ich also erwachsen und vielleicht sollte ich vor der nächsten sportlichen Betätigung erstmal ordentlich was weglöten. Es gibt nämlich Menschen in meinem Umfeld, die der Ansicht sind, dass ich besser nicht Sport betreiben sollte, weil mir da häufiger was passiert und am Ende müssen das dann die Kollegen wieder ausbaden, was natürlich auch nicht schön ist.
Ich finde aber, dass zu Sport auch Schmerzen gehören: Schmerzende Rippen wenn man beim Beachvolleyball auf einer zusammenkrachenden Strandliege landet, gebrochene Gliedmaßen oder auch aufgeschlagene Knie. Und wie Oliver Kahn damals im WM-Finale von 2002 wegen eines popligen Kapselrisses gleich 2 Kisten gefangen hat und Deutschland so das Finale verloren hat, muss man auch mal sagen dürfen, dass der Mann in diesem Finale eine Fehlbesetzung war: Ich spielte seinerzeit einige Tage vorher mit gebrochenem Finger. Und zwar zu Null. Das war der Finger allemal wert, auch wenn er jetzt ein kleines bißchen krumm ist.

Wert war es auch, dass sich dieser Unterarmschutz während des Bogenschießens irgendwie verschoben hat und dann die Sehne gegen den Arm geknallt ist, der Schuß ging immerhin mitten durch den Luftballon durch und es machte Bumm.

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Dienstag, 30. September 2008
Lokalsportreport ist Mord, oder: Von der Häufigkeit eines Hydrocephalus in unterklassigen Handballvereinen
So ein Durchschnittsjournalist hat es nicht leicht, besonders nicht diejenigen, die sich um den Lokalsport kümmern müssen.
Mal ehrlich: Wer möchte sich schon im novemberlichen Dauerregen zum Bezirksligaspiel TuS Walle-West gegen den TSV Mühldorf II an die Linie stellen und das am Sonntag Nachmittag und hinterher dann noch einen Bericht drüber schreiben, den außer den beteiligten Spielern ohnehin keine Sau je lesen wird?
Sehense.
Drum finde ich es fast verständlich, wenn man hin und wieder etwas trickst. Echt, ich würds vielleicht auch tun. Man darf sich nur nicht erwischen lassen und deshalb sollte man -wenn man beispielsweise fast halbseitig das neue Mannschaftsfoto einer Handballmannschaft in die Zeitung klatschen möchte und damit fehlendes Geschreibsel kaschiert-, ja, dann sollte man vielleicht doch mal schnell beim Verein anrufen oder emailen zwecks Foto.

Was man nicht machen sollte:

- Das Mannschaftsfoto vom letzten Jahr rauskramen,

- dem unterbezahlten Praktikanten in die Hand drücken und sagen "kümmer du dich drum" und

- diesen dann die Abgänge mittels Bildbearbeitungsprogramm sehr dilettantisch ausschneiden lassen und zu ergänzen -genauso dilettantisch- um die Neuzugänge: Köpfe zu groß, zu schief, Proportionen stimmen nicht.

- Arbeit des Praktikanten nicht überprüfen sondern gleich großformatig in die Zeitung.


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Sonntag, 17. August 2008
Neunneunundsechzig
27 Jahre hat es gedauert, bis der Weltrekord im 100m-Lauf der Männer um 16/100 von 10,06 (Jim Hines, 1964) auf 9,90 (Leroy Burrell, 1991) geschraubt war.
Etwas mehr als halb so lange -14 Jahre- dauerte es, bis er wiederum um 16/100 von 9,85 (Donovan Bailey, 1994) zu 9,69 "verbessert" war. Und vermutlich wäre dieses Mal auch 9,60 oder 9,64 drin gewesen, wenn der Mann nicht nach 70 Meter aufgehört hätte auf Volldampf weiterzulaufen.


Fragen bleiben, wie zum Beispiel: Weshalb sind Sprinter heute nicht mehr die Kraftpakete wie noch vor 10 oder 20 Jahren? Rank und schlank und keine großen Muckis mehr. Ein Schelm....

Oder: Welcher Mensch ist eigentlich ohne medizinische oder pharmazeutische Hilfsmittel -und ohne Rückenwind- je schneller als 9,9 gelaufen? Ich behaupte: Keiner.

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