Samstag, 1. März 2008
Duck and Cover
Gleich nach dem 2. Weltkrieg begann der Kalte Krieg und brachte die nukleare Bedrohung mit. Damals liefen allerlei Filmchen, die aus heutiger Sicht mehr oder minder lustig bis drollig sind. Meist wurde empfohlen, man möge sich auf den Boden schmeißen und dann zu warten, bis der Sturm über einen hinweggezogen war.
Dieses Vogelstraußverhalten setzte sich scheint´s in den Hirnen fest. Entweder gibt es eine Kunst- und Pressefreiheit für alle oder es gibt überhaupt keine.

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Dienstag, 26. Februar 2008
Wer
sagt eigentlich Hillary, dass es rum ist? Traut sich das einer?

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Freitag, 22. Februar 2008
Der Gabor und der amerikanische Vorwahlkampf
Die Tatsache, dass der SPIEGEL sich vom Augstein´schen Sturmgeschütz der Demokratie zur Pressestelle Angela Merkels heruntergeschrieben hat, liegt an Gabor Steingart. Der war bis vor kurzem Leiter des Berlinbüros, wäre gerne Austs Nachfolger als Chef geworden, ist aber sowohl bei den Mitarbeitern als auch beim Vorstand sang- und klanglos durchgerasselt.

Jetzt darf er aus Washington seine Thesen verbreiten und demonstriert dabei, dass Journalismus auch pure Meinungsmache sein kann, die zur Not auch ohne Recherche und inhaltliche Substanz auskommt.

Die gesammelten Bonmots des Gabor Steingart zum US-Wahlkampf sind gespickt mit Fehlprognosen, falschen Vorhersagen und randvoll mit einseitigen Annahmen und Behauptungen. Irgendwie ticken die Amerikaner dann aber doch etwas anders, als sich Gabor das zurechtlegt.

Man sollte das alles (gut, alles ist ob der schieren Masse schwer möglich) mal sammeln und spätestens im November dem guten Gabor wieder vorlegen:
So einer [Rudy Giuliani] kann für Hillary Clinton gefährlich werden

So ist Hillary Clinton womöglich die richtige Frau zur richtigen Zeit.

Im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf, wo Anfang Januar mit einer Vorentscheidung über die beiden Spitzenkandidaten zu rechnen ist,

Aber auf diese Niederlage kann der ehemalige New Yorker Bürgermeister stolz sein. Sie wird ihm, wenn er die Spitzenkandidatur ergattert hat, noch gute Dienste leisten.

Doch die Chancen, dass der Winterkönig von Iowa das Weiße Haus in Washington erreicht, sind denkbar gering. Dafür ist er zu jung, zu unerfahren, zu undeutlich, für viele Amerikaner auch zu schwarz. Seine Wunderworte vom Wechsel, der nun begonnen habe, von der Hoffnung, die wieder real sei, von dem Amerika, das er vereinen werde - all das wird verschwinden wie der Morgennebel.

Für Millionen junge Amerikaner war die heutige Nacht die harte, geradezu unbarmherzige Lektion in Sachen Realpolitik. Der Fixstern ihrer politischen Träume, der 46-jährige Senator Barack Obama aus Illinios, hat seinen kometenhaften Aufstieg nicht fortsetzen können.

Alle, die vom ersten schwarzen Präsidenten träumen, müssen langsam aufwachen. Es wird ihn irgendwann geben, hoffentlich. Aber es wird nicht jetzt passieren. Er wird womöglich Barack Obama heißen. Aber es wird eine gereiftere Persönlichkeit sein, als sie der 46-jährige heute anbieten kann.

Und nach allem, was man in diesen Vorwahlen sehen kann: So wird es so auch nach dem Wahltag im November nicht sein. Vor allem in der Mitte der Gesellschaft, da wo die Wahlen in jeder Demokratie gewonnen oder verloren werden, löst der Kandidat Obama bisher nicht jene Erdstöße aus, die nötig wären, um das Bestehende umzustürzen.

Die Begeisterung der demokratischen Parteibasis für Obama ist daher trügerisch. Die schweigende Mehrheit des Landes verhält sich abwartend bis ablehnend.

Barack Obama hat die Mitte der US-Gesellschaft noch nicht erreicht.
Abgesehen von 3 älteren von Ende 07 durchgängig in den letzten 4 Wochen erschienen.

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Dienstag, 19. Februar 2008
Fragen über Fragen
Es stellt sich die Frage, ob nicht 1,3 Milliarden Chinesen nicht anders regiert werden müssen als 300 Millionen Amerikaner.



Nur wenn die über 1 Milliarde Inder auch anders regiert werden müssen als die Amerikaner. Oder die Chinesen. Vielleicht müssen auch 10.000 Tuvaluer anders regiert werden als 80 Millionen Deutsche.

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Sonntag, 17. Februar 2008
PML
Wenn ich an diesen Zumwinkel denke, kriegt der Postmindestlohn für mich eine ganz neue Bedeutung.

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Montag, 11. Februar 2008
Yes we can
Vater Kenianer, zweiter Vorname Hussein und aus dem Nachnamen lassen sich auch Anspielungen basteln. Eigentlich wären das massig Handicaps. Was den Mann aber so anziehend macht, zeigt eine Rede, die mit das Beste ist, was ich je in Sachen politischer Rede gesehen habe (spätestens ab 9:00):


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Sonntag, 10. Februar 2008
Kriege
Dummerweise hat der größte Kanzler aller Zeiten in einem seiner wirren Momente mal von der "uneingeschränkten Solidarität" gesprochen und ist damit in den Afghanistankrieg gezogen um die Freiheit der Bundesrepublik am Hindukusch zu verteidigen. Im Prinzip hätte es genügt, wenn einige der Entscheidungsträger von damals ihre Eltern befragt hätten, weil die noch wissen, was es es heißt, einen Krieg zu beginnen. Darauf haben sie aber wohl verzichtet und waren der Ansicht, man könne mit ein bißchen Wiederaufbauhilfe dort Wunder schaffen. So eine Art bewaffnetes THW nach dem Motto: Wenn die alle erstmal Fernsehen haben, werden die sich schon wieder beruhigen.
Und dem gemeinen Volke vor eben diesen Fernsehern hat man weismachen wollen, dass dies alles so eine Art "Krieg light" sei und es eine Arbeitsteilung gibt: Wir, die Deutschen, das sind die Guten und die Drecksarbeit erledigen ohnehin die anderen.
Dummerweise stellt sich mittlerweile heraus, dass wer mitgegangen ist, auch mitgehangen ist und mitgefangen ist. Und dass Krieg Krieg ist und ein bißchen Krieg ist genauso wenig möglich wie ein bißchen schwanger.

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Samstag, 9. Februar 2008
Definiere Demokratie
Demokratie ist wirklich wunderbar. Leider agieren darin zu oft Leute, die ein etwas eigentümliches Verständnis davon haben. So wie in Hessen, wo der Souverän -das Volk- gewählt hat und so einige nicht wahrhaben möchten, dass der Souverän das wirklich ernst meint und deshalb passt das Ergebnis nicht.
Der Ölgötz klammert sich an die Reste der Macht und kann nicht mit dem Christkind. Das Christkind wiederum kann mit dem Ölgötzen nicht und der gesamte Rest ist sich untereinander auch nicht so richtig grün und so zeigt dann die FDP eine reichlich seltsame Ansicht von Demokratie: Sie hätte gerne Neuwahlen.
Das ist ganz toll, liebe FDP: Demokratie ist also, wenn so lange gewählt wird, bis den zu Wählenden und den Gewählten das Ergebnis passt.

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Montag, 4. Februar 2008
Helmuts Fragen
Ich mag ihn, weil er fast immer den Punkt trifft.

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Donnerstag, 31. Januar 2008
E pluribus unum,
aus vielen Eins, steht auf jedem Dollarschein und an der Freiheitsstatue ist eine Tafel angebracht, auf der es unter anderem heißt:
Give me your tired, your poor,
Your huddled masses yearning to breathe free,
The wretched refuse of your teeming shore.
Send these, the homeless, tempest-tost to me,
I lift my lamp beside the golden door!
Ginge man strikt entlang der Tagespolitik müsste man wohl angesichts eines solchen Anachronismus zynisch lachen. Betrachtet man Amerika aber auch aus einem historischen Blickwinkel, kann man diese Grundsätze bestätigt finden. Über Jahrhunderte das größte Flüchtlingslager des alten Kontinents Europa mit immenser Integrationsfähigkeit und in der Lage, Zigmillionen aufzunehmen. Und das zu einem Zeitpunkt, als in weiten Teilen des alten Kontinents Demokratiebewegungen mit Waffengewalt unterdrückt wurden. Das sichtbare Zeichen, dass "der Geist von unten" etwas erschaffen kann und der Beweis, dass es sich lohnt für Freiheit und Menschenrechte einzustehen.
Und ganz anders als das Amerika von Abu Ghraib oder Guantanamo. Amerika macht nun die Fehler, die Europa dazu nötigten, mindestens drei Mal in einhundert Jahren die Amerikaner zu Hilfe zu holen.

Seit ein paar Monaten aber vermeine ich diesen Lichtstreif des guten Amerika zu erkennen. Weg vom Cowboy, aber auch weg von durchdesignten Ex-First-Ladies mit Politsprech und desillusionierten Ideenlosen. Das Amerika, das sich Martin Luther King gewünscht hat.

Vielleicht wählen sie ihn doch.

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