Donnerstag, 28. Juni 2007
Dieter Thomas Heck...
...kam mir entgegen und mit wirklich schlechtem Gewissen dachte ich sofort an die Schmähschrift, die ich in meiner Frühphase und meinem jugendlichen Leichtsinn geschrieben habe.

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Mittwoch, 6. Juni 2007
Darauf eine Menthol
Ich finde, Helmut Schmidt darf alles und das ist gut so.

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Dienstag, 5. Juni 2007
Linksterrorismus auf österreichisch.
Längst nicht immer waren die RAF-und-Konsorten-Kommandounternehmen sauber ausgeklügelte und perfekt durchinszenierte Aktionen.

Die Palmers-Entführung in Österreich ist bestes Studienobjekt einer einzigartigen Serie von Dummheiten und Pannen:

Einige Mitglieder der "Bewegung 2. Juni" entführen gemeinsam mit ein paar Österreichern einen Wäschefabrikanten. So weit, so bekannt.

Dann lässt man ausgerechnet den einzigen Vorarlberger in Sachen Lösegeld anrufen. Das ist in etwa so, als wenn man linguistisch unter 100 Nordfriesen Daniel Küblböck ausfindig machen müsste.
Danach verteilt man dann großzügigst überall seine Fingerabdrücke, kassiere die Kohle ein und begebe sich auf die Flucht. Natürlich mit den eigenen echten Papieren und dem eigenen Ausweis.
Ein paar Mitwisser und Mittäter lasse man mit 300 Schilling (~ 14 €) in Wien sitzen und nehme die Millionenbeute an sich. Man fahre Richtung Schweiz, wo man dann die Valuta und Großscheine nicht für die Münztankstellen benutzen kann und ein mittelgroßes Benzinproblem bekommt.

Richtig gut, macht es sich jetzt, dass der Auspuff abfällt. Jeder normale Mensch hätte nun die Mühle abgestellt und sich nach anderen Fluchtmöglichkeiten umgesehen. Die Jungs damals aber waren der Meinung, unmittelbar nach der Entführung (zudem 4 Wochen nach Schleyer), falle es nicht weiter auf, wenn 2 Jungs mit kaputtem Auspuff und seltsamen Papieren die Grenze nach Italien überschreiten wollen....

Endstation. Für die österreichischen Beteiligten. "Der 2. Juni" hat sich mit dem Geld dann bei der RAF eingekauft...

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Freitag, 1. Juni 2007
Wie der Heiner kanns keiner
Heiner Geißler ist einfach großartig. Das Heinerle war ja mal Generalsekretär der CDU und durfte auch mal Minister sein. CDU!

Und nun steht das Heinerle auf, tritt bei attac ein und nennt das bisherige Wirtschaftssystem "undemokratisch" und "nicht konsensfähig". Es müsse durch eine neue Wirtschaftsordnung ersetzt werden.

Großartig. CDU!

Ich warte jetzt, bis Markus Söder zum Klassenkampf aufruft oder Laurenz Mayer die Internationale als Nationalhymne einführen will.

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Mittwoch, 16. Mai 2007
Ernährungsstörungslogik
....und dann sagte da noch die Anorektikerin zur Bulimikerin:
Deine Kotzerei ist wirklich widerlich

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Dienstag, 27. März 2007
Der schönste Tag im Leben
...heißt es vom Hochzeitstag. Manchmal mag das so sein, manchmal geht auch einiges schief. Wie damals, als sich Onkel Günther weigerte, seiner entführten Braut nachzuspüren und die Entführer kurzerhand von der Feier verwies (Kunststück, die waren mitsamt Braut ohnehin weg). Das alles endete mit viel beleidigtem Getue und Geschrei von allen Seiten, einer heulenden Braut und die Ehe stand quasi von vorneherein unter keinem guten Stern und scheiterte dann auch kläglich.

Übertroffen wurde das alles aber von der Feier von Frank und Sabine. Das lag aber weniger an Frank und Sabine sondern eher an deren überaus peinlicher Verwandtschaft. Nicht ferne Onkel und Cousinen, die allernächsten Verwandten ersten Grades warens. Sie ließen nicht einen einzigen Fettnapf aus, in denen sie hätten tapsen können...
Frank war schon mal verheiratet. Auch mit einer Sabine. Gut, das kommt überall mal vor und wäre nicht weiter schlimm. Wenn nicht Ex-Sabine praktisch dauerpräsent auf der Hochzeit mit Neu-Sabine gewesen wäre.

Es begann damit, dass die Schwester des Bräutigams Luftballons verteilte, die man in den Himmel steigen lassen sollte. Aufdruck: Sabs & Frank. Voll daneben, weil Sabs der Spitzname für Ex-Sabine war und die Neu-Sabine unter Bine firmiert. Hätte man wissen können. Aber die Gäste sind geduldig und die Brautleute machen gute Miene zum schlechten Spiel.

Dann organisierte die Brautschwester eines dieser Spiele, die unterhaltsam sein können, aber auch ganz gewaltig in die Hose gehen können. In diesem Fall: Letzteres. Das Spiel geht so: Ein Päckchen wird wild hin und her gereicht und am Ende landet es beim Vater des Bräutigams, der dann mit der Braut den Tanz eröffnet. Scheinbar kannte die Dame schräg gegenüber das Spiel auch, denn sie sagte leise "ach du Scheiße" vor sich hin. Etwa 5 Minuten später war auch klar, warum: Da wurde der Vater des Bräutigams als nächster Adressat gesucht und keiner erhob sich. War auch schlecht möglich, weil der Mann schon 10 Jahre tot war. Wieder: Gute Miene zum schlechten Spiel.

Die absolute Krönung dann vor dem Essen: Sabines Vater wollte/musste unbedingt eine Rede halten. Er redete sich um Kopf und Kragen. Es begann damit, dass er die schwäbisch-sächsische Freundschaft hochhielt (Frank war Sachse) und allerlei Phrasen drosch: Es wachse zusammen, was zusammengehöre und jetzt sei die deutsch-deutsche Vereinigung vollzogen. Diejenigen, die eher dem Freundes- und Kollegenkreis entstammen, beginnen zu grinsen, die unmittelbare Verwandtschaft schüttelt den Kopf und verdreht die Augen.
Dann wurde es richtig lustig und Sabines Vater schwang sich auf in Hochform. Als alter Fußballer verglich er alles mit einem Fußballspiel und redete in Fußballsprache: Da sei jetzt ein richtiges Länderspiel im Gange zwischen Sachsen und Württemberg, gerne gehe man auch in die Verlängerung, aber da hätte es bisher allerlei Mitspieler gegeben und in früheren Spielen seien allerlei Fouls von Mit- und Gegenspielern begangen worden, was in Franks Liga zu einer roten Karte geführt habe. Nun aber nach dem Aufstieg spiele Frank um die Meisterschaft und es sei ein richtiges Spitzenspiel, nachdem die vom Platz verwiesene nun um den Abstieg spiele, man aber den kleinen Auswechselspieler von der Vorsaison gerne in die Meistermannschaft einbaue.

Und so weiter. 45 Minuten ging das und führte dann dazu, dass das Buffet mittlerweile ein kaltes geworden war. Es wunderte mich dann, dass der Brautvater trotz dieses Auftritts dennoch die gesamte Spieldauer dabeibleiben durfte und nicht verletzungsbedingt ausgeschieden ist. Wo aber andere Hochzeiten bis morgens um 5 dauern, war hier kurz nach 10 alles rum.

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Donnerstag, 1. Februar 2007
Life is Bratwurst
Pepe ist ein lustiger Zeitgenosse. Er nimmt das Leben nicht so schwer, wie es meist ist. Es sei denn, seine Tochter ist von der Lebensschwere betroffen. Eigentlich eine nicht ganz ungesunde Ansicht, die er aber vermutlich in erster Linie dem Umstand verdankt, dass er morgens vor der Arbeit erstmal eine Tüte raucht. Pepe hat eigentlich einen ganz gewöhnlich langweiligen deutschen Vornamen, aber weil der mit demselben Buchstaben beginnt wie sein Nachname wurde irgendwann aus Peter Pepe.

Läx nimmt das Leben nicht ganz so leicht. Im Gegensatz zum bescheidenen Pepe ist er ziemlich erfolgreich und besitzt eine Wohnung eigentlich nur deshalb, weil irgendwohin ja die Post muss. Die übrige Zeit verbringt er in Restaurants, auf Geschäftssitzungen und in Hotels.

Eins aber haben sie gemeinsam: Eine tiefe Abneigung gegen Beziehungen mit in Deutschland aufgewachsenen Frauen. Die Damen aus dem Ausland seien authentischer und irgendwie natürlicher. Nicht der ganze Emanzenscheiß und so weiter.
Dabei bedienen sie sich völlig unterschiedlicher Regionen: Pepe fliegt regelmäßig auf die Philippinen, Läx holt seine Frauen aus Bulgarien. Allein die Verwendung der Pluralform zeigt die bisherige Erfolgsquote.
Pepe immerhin hat nach etwa 15 Jahren grade erst Nummer 2 verschlissen und braucht nun wieder Frischfleisch. Läx hingegen hatte so richtig Pech mit der seinigen aus Bulgarien: Die hatte ihn nach der von ihm bezahlten Brustvergrößerung nicht mehr haben wollen und läuft nun mit größeren Titten, aber ohne Läx durch die Gegend. Die Geschichte hat in seinem Freundes- und Bekanntenkreis größere Bahnen gezogen, weil er die Operation aus Kostengründen als Art "all-inclusive"-Paket in Belgien machen ließ, die sich hinterher aber nicht mehr um die Komplikationen scherten und er mitten in der Nacht einen befreundeten Arzt anrufen musste, weil die Freundin durchdrehte.

Sie haben grundlegend unterschiedliche Ansichten vom Leben. Aber konnten sich auf Pepes Vorschlag einigen, dass das Leben ohnehin eine Bratwurst sei...

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Freitag, 26. Januar 2007
Animalische Schachteln im Baumarkt, oder: Der Pelz
Einige Menschen sehen grundlos scheiße aus. Das an sich ist schon ziemlich bewundernswert, weil es manchmal richtig anstrengend sein kann, grundlos scheiße auszusehen.
Die alte Schachtel im Baumarkt sah nicht einfach nur grundlos scheiße aus, sie benahm sich auch so. Sie hatte diese Affektiertheit, die man allen möglichen Menschen zugesteht, aber eben nicht alten Schachteln. Dazu trug sie Pelzmantel. Nicht, dass ich grundsätzlich irgendwas gegen Pelzmäntel hätte -könnte ein Erbstück sein oder gefälscht oder sonstwas. Aber ein Pelzmantel verbietet sich im Baumarkt. Selbst ein geerbter oder gefälschter. Pelzmäntel gehören auf Billigkitsch-und-Kunst-Auktionen, Kaffeekränzchen der Grauen Panther, auf Bridgeparties des Lions-Clubs oder auf die Düsseldorfer Kö, die damit ganzjährig zur Karnevalsmeile mutiert.
Ein Pelzmantel im Baumarkt ist in etwa so, als fahre Heini Krempitzky aus Wanne-Eickel im Ferrari und mit einem Anzug von Brooks Brothers zur Kleintierzüchtershow in die Mehrzweckhalle nach Erkrath, um dort dann seine belgischen Riesenrammler vom Beifahrersitz zu entladen.

Die alte Schachtel steht also mitsamt Pelzmantel, Wildlederimitattretern und seltsamer Kopfbedeckung an der Kasse. In der Hand hat sie einen 10-Jahresvorrat Piepmatzfutter. Schön, wenn sie beim Schneegestöber auch an die armen Vögel denkt. Und weil die Pelzschachtel ziemlich schusselig ist, schafft sie es tatsächlich, den Beutel auf dem Boden zu verteilen. Nahezu komplett.

Jetzt hätte man verschieden reagieren können: Fluchen. Schreien. Entschuldigen. Scheiß aufkehren. Nein, nichts davon.
Sie stellt sich seelenruhig daneben und wartet bis der arme Trottel an der Kasse das wieder zusammengekehrt hat. Er braucht lange, weil das mindestens 3 oder 4 Kilo waren und sich das gut verteilt hat.

So steh ich dann mit meinem 20-Kilo-Sack Streusalz unterm Arm in der Schlange. Hinter mir erzählt einer, wie er mittels Besen seinen Garten vom Schnee befreien will. (Ja, es war ein Fehler, die Rückfrage "Den Garten kehren?" zu stellen). Der Pelzmantel steht die ganze Zeit blöd in der Gegend rum.

Dann endlich ist das Vogelfutter wieder eingesammelt. Da fragt dann die Alte tatsächlich, ob sie das nochmal wiegen müsse.
Nö, eigentlich nicht, man kann ja auch den alten Preis nehmen.
Nein, das wiederum will der Pelzzombie nicht, weil ja noch einige Körner -mindestens 16 bis 20 Gramm- auf dem Boden rumliegen und zieht sehr beleidigt ohne Vogelfutter von dannen...
...aber immerhin mit Pelzmantel und saudummer Kopfbedeckung.

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Donnerstag, 18. Januar 2007
Verkehrsschule
Es gibt diese Abende, an denen man etwas später ins Bett geht und wirklich froh ist, wenn man am nächsten Morgen ausschlafen kann. Dumm, wenn dann im frühen Morgengrauen -so gegen 8 Uhr etwa- ein dummer Traum dazwischenkommt. Dumme Träume haben meist mit der Polizei zu tun (Hab ich was verbrochen? Muss ich was wegschmeissen? Scheiße, wo ist der Führerschein?).
Langsam nur baut das Gehirn dann die einzelnen Bausteine zusammen: "Testtesttest" sagt jemand laut zwischen den Hirnmembranen. Dann: "Polizei. Bitte fahren Sie dieses Auto weg".
Erst verfluche ich die Idioten noch, weil mein Auto hundertprozentig im Carport steht. Dann aber beginnt die letzte funktionsfähige Hirnwindung sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass dies vielleicht doch kein Traum sein muss, sondern auch Realität sein könnte. Es sortiert, dass gegenüber ein Verkehrsübungsplatz ist, den aber bisher nie einer benutzt hat.

Dann tönt es in voller Lautstärke.
Liebe 3 A. Herzlich willkommen zu unserem Fahrradverkehrssicherheitstraining. Ich bin der Dietmar von der Jugendverkehrsschule und das da ist mein Kollege Markus.
Aha. Hat grade noch gefehlt. Morgens um 8, wenn anständige Menschen friedlich den verdienten Schlaf genießen. Ich richte mich im Halbschlaf auf und blinzle aus dem Fenster. Tatsächlich steht da Dietmar mitsamt Markus, einem riesigen Polizeilaster, einem Mikro, 4 Boxen, 15 Fahrrädern und etwa ebenso viele 9jährige Stopse und Stopsinnen.
Das ist in etwa das Alter, in dem man beim Anblick von Polizisten noch nicht intuitiv zusammenzuckt. Ganz kurz erinnere ich mich schnell an die Zeiten, als man im Kindergarten noch Onkel und Tante sagte, obwohl die Leute dort gar nicht Onkel und Tante waren. Damals kam Onkel Martin und der gesamte Kindergarten war begeistert von Onkel Martin. Die Jugendverkehrsschule ist so ziemlich der einzige Posten bei der Polizei, bei dem man die Möglichkeit hat, als Popstar zu enden.

Unterhaltung am frühen Morgen also. Ich begebe mich in mein Schicksal und genieße das nun folgende Hörspiel. Vor allem weil Dietmar furchtbar näselt.
Ihr, liebe 3 A, habt ja mit der Frau Maurer das schon im Unterricht vorbereitet, nicht? Ich hoffe, dass da alles klappt. Dazu müsst ihr euch aber an unsere Anweisungen halten und anständig fahren, so wie es euch die Frau Maurer beigebracht hat.
Vermutlich nicken die Kinder an dieser Stelle begeistert. Dann scheints loszugehen. Die nun folgenden Kommentare geben eine phantastische Möglichkeit, einen guten Überblick über die Modenamen des Jahrgangs 1994 zu erhalten:
Jaaaaa Lucas, du machst das sehr gut.....Lisa! Beim Abbiegen macht man was? ....Ja, Schauen. Aber was noch? Richtig, Hand raus......du Maria, warum hat dir denn deine Mama keine Jacke mitgegeben? .....Ja, Maria, ich glaub dir, dass du nicht frierst, aber nachher erkältest du dich noch....Lisa, Hand raus.....Moritz, langsamer......langsamer Moritz.....Kevin, bitte aufpassen, Lucas hat Vorfahrt.....
Sehr schnell hab ich die Hackordnung innerhalb der Klasse erkannt: Lucas ist der Streber mit der häßlichen Brille und dem Seitenscheitel, der so sehr von Kevin gepiesackt werden wird, dass er am Ende in der Jungen Union landen wird.
Maria stammt aus eher schwierigen sozialen Verhältnissen und hat bei Lisa mit ihren GAP-Klamotten wenig zu lachen.
Die Krönung aber war Florian. Florian war der Klassenclown par excellence. Einer, der nie kontrollierbar ist. Der Typ, der clever und hochintelligent ist, sich aber an keine Konventionen hält und dann auch noch Moritz mit reinzieht.
Florian! Langsam! ...Moritz du auch. Ihr fahrt hier keine Wettrennen! Florian. Schluss jetzt! ....Ja, sehr schön, Lisa.....Naomi, fahr doch mal....was? ....Achso, Neomi...du Neomi, fahr doch....Florian! Hör endlich auf! ....entschuldige Neomi, fahr doch mal in eine andere Richtung. Nicht immer nur gradeaus.....Florian! Grad mach ich mein Maul zu. Langsam! .....Lucas, darfst ruhig etwas zügiger.....jaaaaa, so....sehr schön, Lucas....Florian, zum allerletzten Mal! Beim nächsten Mal steigst du ab! Endgültig!
Das war der Punkt, an dem es mich interessiert hat. Ich blicke durchs Fenster und erkenne Florian auf den ersten Blick. Florian sollte in den nächsten Tagen hauptverantwortlich dafür sein, dass ein hektischer Dietmar mir mit seinen Näseleien die letzte Ruhe rauben würde.
Florian waren Anweisungen sichtlich egal. Er machte, was er wollte: Abbiegen gegen jegliche Regel, Überholen, Klassenkameraden einschüchtern -vorzugsweise diejenigen, die wie Lucas und Neomi ganz langsam vor sich hinzuckelten- und allerlei Späße und Clownerein veranstalten.
Dann war Schluß:
Florian absteigen. Sofort absteigen und Fahrrad abstellen. Das Training ist für dich beendet.
Florian tat, wie ihm geheißen und wartete seelenruhig am Rande des Platzes auf das Ende der Veranstaltung.


Nun kamen sie täglich. Eine Woche lang "Liebe 3 A". Und jeden Tag hat Florian Ärger gemacht.


Übrigens: Als ich dann mit Dietmar und Markus ins Gespräch komme, erfahre ich, dass Florian bei der tatsächlichen Prüfung eine tadellose Fahrt hingelegt hat und als einer der Besten mit 0 Fehlern abgeschlossen hat.

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Samstag, 15. Juli 2006
Der lange Weg zu sich selbst
Den hier nenne ich mal Thomas. Eine Kneipenkarriere wie aus dem Bilderbuch. Lehre geschmissen, danach sich mit den verschiedensten Jobs über Wasser gehalten.
Dann kam er auf die Idee, in seiner Stammkneipe (in der er ohnehin jeden Abend zu finden war und seinem einzigen Hobby nachging: Tischkickern) zu kellnern. Ein Knochenjob. Zum einen, weil es oft voll ist, zum anderen, weils meist sehr hektisch ist.
Während seiner Kneipierszeit wurde dann auch das frühe übliche Freibier fürs Schankpersonal abgeschafft und durch Wasser ersetzt. Der Inhaber war der Meinung, Thomas Bierkonsum sei höher als der von 3 Gästen zusammen. Vermutlich hatte er recht.
Und so kam es, dass Thomas sich einen Ausgleich gesucht hat. Den hat er dann in den verschiedensten Drogen gefunden. Meist Ecstasy und Kokain. Im Grunde aber war er polytox. Nebenbei war er so ziemlich der größte Ecstasydealer der Stadt. Er hatte immer was. Meist eine ganze Tüte voll. Da kam dann eine nette Menge an Geld zusammen. Ausgegeben hat ers auf einen Schlag: Für eine niegelnagelneue Harley....und damit hat er dann regelmäßig die Nachbarschaft vollgeknattert. Man wusste immer schon gute 10 Sekunden vorher, dass er gleich angefahren kommt.

Irgendwann muss er eine Sinnkrise gehabt haben. Etwa zu dem Zeitpunkt, als er sich nach langjähriger Beziehung von seiner Freundin getrennt hat.
Und so hat er beschlossen, dass es so nicht weitergehen könnte und ist losgelaufen. Richtung Indien. Ohne Drogen, ohne Zigaretten, ohne Alkohol.
Er hats tatsächlich geschafft. Nach einem Jahr war er in Indien. Und beinahe alles erlaufen. Er nannte es in Anlehnung an Dieter Baumann, den Lauf zu sich selbst. Andere meinten, es sei eine Flucht gewesen.

Mittlerweile ist er wieder da und arbeitet jetzt in einer schicken In-"Enoteca". Nur von den gelegentlichen Exzessen kann er immer noch nicht lassen. Er hat sie nur etwas reduziert. Sicher auch gesünder...

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