Donnerstag, 23. November 2006
Warlordism
gorillaschnitzel, 10:30h
In vielen -oft arabischen oder muslimischen (aber längst nicht nur)- Ländern ist das Warlordwesen recht weit verbreitet. Politische Fraktionen füttern sich aus Stammeszugehörigkeit oder ethnischer Herkunft, die politischen wie militärischen Führer sind nicht selten reiche Unternehmer, die ihre Unternehmungen aus ganz einfachem praktischem Nutzen auch auf die Bereiche Gesellschaft, Militär und Politik ausgedehnt haben.
Meist sind es recht instabile oder schwache Staaten (Libanon), manches Mal auch "gescheiterte" oder "scheiternde Staaten" (Irak, Afghanistan, Somalia). Die jeweiligen Zentralregierungen -so vorhanden- haben keine oder wenig Kontrolle über zumindest Teile des Staatsgebiets.
Dies sind insgesamt instabile, unberechenbare Verhältnisse. Die Koalitionen der Warlords und ihrer Clans sind oft schwierig, brüchig und einem ständigen Wandel unterzogen.
Wo aber sind die Alternativen? In den meisten Staaten lag dies in der Vergangenheit eher in starken Despotien/ Diktaturen oder in UN-Protektoraten. Immer öfter aber wird dies künftig in islamistischen Fundamentalbewegungen liegen. Ganz einfach deshalb, weil diese meist alternativlos die Monopolbewegung darstellen.
Die Prototypen waren die Taliban. Wie das auch anderswo prächtig "funktioniert" exerziert gerade Somalia vor, wo eine Islamistenmiliz mit verdächtigter Nähe zu al-Qaeda die zerstrittenen Bürgerkriegsmilizen (wie auch die Übergangsregierung im -bezeichnenderweise- Exil) so etwas wie Stabilität in die von ihnen eroberten Regionen bringt.
Ein weiteres Beispiel wäre der Sudan: Dort haben die Islamisten des Hassan Turabi die (jahrhundertealte) Ordnung des Clanwesens über den Haufen geworfen und in einer Art islamischer Revolution von oben dem Land einen tiefgreifenden (nicht immer guten) Wandel beschert.
Das alles gefällt natürlich westlichen Betrachtern mit ihrem Paradigma "Freiheit, Menschenrechte, Demokratie" überhaupt nicht. Nur: Die Frage, die sich die internationale Politik stellen muss ist, was nun politisch berechenbar ist. Die Warlords sind es schon mal definitiv nicht. Ein "gescheiterter" Staat ist sicherheitspolitisch nicht kalkulierbar.
Wie man aber mit dem Phänomen der islamistischen Bewegungen umgeht wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein.
Meist sind es recht instabile oder schwache Staaten (Libanon), manches Mal auch "gescheiterte" oder "scheiternde Staaten" (Irak, Afghanistan, Somalia). Die jeweiligen Zentralregierungen -so vorhanden- haben keine oder wenig Kontrolle über zumindest Teile des Staatsgebiets.
Dies sind insgesamt instabile, unberechenbare Verhältnisse. Die Koalitionen der Warlords und ihrer Clans sind oft schwierig, brüchig und einem ständigen Wandel unterzogen.
Wo aber sind die Alternativen? In den meisten Staaten lag dies in der Vergangenheit eher in starken Despotien/ Diktaturen oder in UN-Protektoraten. Immer öfter aber wird dies künftig in islamistischen Fundamentalbewegungen liegen. Ganz einfach deshalb, weil diese meist alternativlos die Monopolbewegung darstellen.
Die Prototypen waren die Taliban. Wie das auch anderswo prächtig "funktioniert" exerziert gerade Somalia vor, wo eine Islamistenmiliz mit verdächtigter Nähe zu al-Qaeda die zerstrittenen Bürgerkriegsmilizen (wie auch die Übergangsregierung im -bezeichnenderweise- Exil) so etwas wie Stabilität in die von ihnen eroberten Regionen bringt.
Ein weiteres Beispiel wäre der Sudan: Dort haben die Islamisten des Hassan Turabi die (jahrhundertealte) Ordnung des Clanwesens über den Haufen geworfen und in einer Art islamischer Revolution von oben dem Land einen tiefgreifenden (nicht immer guten) Wandel beschert.
Das alles gefällt natürlich westlichen Betrachtern mit ihrem Paradigma "Freiheit, Menschenrechte, Demokratie" überhaupt nicht. Nur: Die Frage, die sich die internationale Politik stellen muss ist, was nun politisch berechenbar ist. Die Warlords sind es schon mal definitiv nicht. Ein "gescheiterter" Staat ist sicherheitspolitisch nicht kalkulierbar.
Wie man aber mit dem Phänomen der islamistischen Bewegungen umgeht wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein.
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