Donnerstag, 9. November 2006
Demos
Politikverdrossenheit aller Orten. Neulich hat eine ARD-Umfrage zutage gefördert, dass nur noch 49% der hiesigen Bevölkerung die Demokratie gut finden. Das an sich ist aber noch nicht das Problem. Die Zustimmung kann noch niedriger sein -siehe Frankreich- und ein Staatswesen dennoch funktionieren.
Eine Gesellschaft hat dann aber ein Problem, wenn sich diejenigen vom politischen Mainstream verabschieden, die sie tragen. Und diese Gesellschaft basiert im Kern nicht auf den wenigen Millionarios in den Führungsetagen der Topkonzerne. Es sind die mittleren Einkommen. Die gut ausgebildeten und oft kinderlosen Doppelverdiener, die den Staat am Leben erhalten. Mittlere Einkommen. Die Masse.
Es ist eben dieses Szenario das nun abläuft: Immer mehr derjenigen, die das Land am Laufen halten, springen ab, wenden sich beiseite. Noch ist es eine schweigende Masse, die aus Verdrossenheit, Enttäuschung oder Frustration von dannen zieht. Es ist aber eine mächtige Masse. Und potentiell gefährlich.

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Ich hab die Schlagzeilen auch gelesen und mich unwillkürlich immer gefragt, ob wir denn wirklich "Demokratie" haben?

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Auf den ersten Blick würde ich sagen: Ja.

Wenn ichs mir genauer durchdenke, frag ich mich dann aber, ob das noch gute Politik ist, wenn sie an Großteilen der Bevölkerung vorbeigeht.

Ich habe weniger Kritik am eigentlichen System, denn viel eher an dessen ausführenden Organen.

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Kleiner Nachtrag: Gerade bin ich drüber gestolpert, dass die eigentliche Frage anders gestellt war als sie später so aufgeregt in den Medien kolportiert wurde. Es ging nämlich um das "Funktionieren" der Demokratie, nicht um die Demokratie als System an sich. Anscheinend zu komplex für manchen Journalisten.

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Frei nach dem Motto: Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht oder zumindest interpretiert hast.

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