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Donnerstag, 28. Oktober 2010
Gewaltgewaltgewalt
gorillaschnitzel, 02:01h
Erinnern Sie sich eigentlich noch an die "Beweise" vonseiten der Polizei damals in Stuttgart am Blutigen Donnerstag* (30. September 2010)? Ja? Wie man damals quasi gezwungen war, gegen völlig enthemmte Stuttgarter Kampfschweinedemonstranten tätig zu werden? Damals präsentierte die Polizei als Beweis für völlig unerträgliche Gewalt der Demonstranten und als Begründung für Pfeffer, Wasser und Schlagstock gegen Kinder und Rentner folgendes, sozusagen als ultimativen Beleg der Legitimität des Vorgangs und für die Gewaltbereitschaft der Stuttgarter:
a) Ein Video, in dem gezeigt wird, wie die Bevölkerung es wagt, gegen eine Polizeikette zu drücken (ziviler Ungehorsam! ein übles Verbrechen!)
b) eine (eine! Unter mehreren tausend anderen Demonstranten, wo zur Hölle sind eigentlich die Videos auf denen ich zu sehen bin?) nicht ganz zurechnungsfähige Mutter, die mit Kleinkind dasitzt (ich weiß echt nicht, wie sie die Kindergartenkinder, die wir alle in die erste Reihe gestellt hatten, auf ihren Videos vergessen konnten)
c) ein paar Kastanien gegen einen Wasserwerfer (staatszersetzend! demokratiegefährdend!)
d) eine Blockade von Schülern (gefährlich, echt gefährlich!)
und dann noch
e) einen vermummten Pfeffersprayer, der gegen die Polizei Pfefferspray feuert.
Und e) finde ich irgendwie interessant und zwar deshalb, weil ich zu der Zeit etwa im Park anwesend war. Wohl nicht überall, aber doch da und ich fand es nach Vorlage der "Beweise" mal echt bemerkenswert, dass der Schwarze Block neuerdings als Individuum auftritt.
Dummerweise hatte die Polizei in ihrer ersten Pressekonferenz vergessen den Zeitstempel zu löschen (was für Dilettanten!) und der zeigte 14.00 Uhr. Einerseits war ich da dort und es gab dort und zu dieser Zeit definitiv nie und nirgends einen Schwarzen Autonomenblock, andererseits ist es doch irgendwie bemerkenswert, dass die Polizei bereits um 12Uhrnochwas gewassert und gepfeffert hat, aber angeblich gewalttätige Demonstranten erst eineinhalb Stunden später dokumentieren kann.
Aber egal. Sei es drum. Das erschließt sich ja jedem halbwegs klar tickenden Menschen. Lustiger ist echt der vermummte Pfeffersprayer um 14 Uhr. Weil:
Gegen den sind alle Ermittlungen eingestellt. Selbst die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr. Noch nicht mal gegen "Unbekannt". Wir wollen es nur mal festhalten: Ein Vermummter sprüht Pfefferspray gegen Polizisten, sogar während eines Polizeieinsatzes der bundesweit umstritten ist und ebensoweit kritisiert wird, es ist DAS Foto schlechthin für angebliche Gewalt der Demonstranten (das einzige überhaupt), veröffentlicht in BLÖDBILD, und weder Polizei noch Staatsanwaltschaft halten es für nötig auch nur eine Ermittlung einzuleiten, noch nicht mal gegen "Unbekannt"? Komisch? Nicht in Mappusstan. Ähm, ich kenne persönlich Menschen die an diesem Tag verhaftet wurden und drei Tage in Stammheim saßen und das deshalb, weil sie ein etwas loses Mundwerk hatten.
Hallo?
Neulich habe ich eine Anzeige wegen Diebstahls erstattet. Gegen "Unbekannt". Es wird ermittelt. Rauskommen tut natürlich nix, aber hey, sie tun wenigstens so, als wenn sie was tun.
Nicht aber beim Pfeffersprayer. Da wird nix passieren. Dazu fällt mir nur das Motto des Hosenbandordens ein: Honi soit qui mal y pense. Oder aber auch: Es ist wirklich sehr erfreulich, wenn sich die Staatsanwaltschaft nur auf die Aggression beschränkt, von der sie ausging, der Polizei nämlich. Neu ist aber dennoch, dass Gewalttaten gegenüber Repräsentanten des Rechtsstaats vonseiten der Demonstranten nicht mehr verfolgt werden, ja regelrecht geschützt werden. Müssen Pfeffersprayer geschützt werden? Ich meine: Nö. Nie. Nein, kein Kommentar zum Pfeffersprayer, ich liebe da eher den Hosenbandorden: Honi soit qui mal y pense! Es möge sich bitte ein/e jede/r denken, was er/sie mag....
Ich entwickle übrigens grade ein ganz neues Verhältnis zum Rechtsstaat. Wenigstens dem der Mappus´schen Ordnung gegenüber...
*(Andere nennen es den "Schwarzen Donnerstag", ich bevorzuge "blutig", weil es eben das wahr)
a) Ein Video, in dem gezeigt wird, wie die Bevölkerung es wagt, gegen eine Polizeikette zu drücken (ziviler Ungehorsam! ein übles Verbrechen!)
b) eine (eine! Unter mehreren tausend anderen Demonstranten, wo zur Hölle sind eigentlich die Videos auf denen ich zu sehen bin?) nicht ganz zurechnungsfähige Mutter, die mit Kleinkind dasitzt (ich weiß echt nicht, wie sie die Kindergartenkinder, die wir alle in die erste Reihe gestellt hatten, auf ihren Videos vergessen konnten)
c) ein paar Kastanien gegen einen Wasserwerfer (staatszersetzend! demokratiegefährdend!)
d) eine Blockade von Schülern (gefährlich, echt gefährlich!)
und dann noch
e) einen vermummten Pfeffersprayer, der gegen die Polizei Pfefferspray feuert.
Und e) finde ich irgendwie interessant und zwar deshalb, weil ich zu der Zeit etwa im Park anwesend war. Wohl nicht überall, aber doch da und ich fand es nach Vorlage der "Beweise" mal echt bemerkenswert, dass der Schwarze Block neuerdings als Individuum auftritt.
Dummerweise hatte die Polizei in ihrer ersten Pressekonferenz vergessen den Zeitstempel zu löschen (was für Dilettanten!) und der zeigte 14.00 Uhr. Einerseits war ich da dort und es gab dort und zu dieser Zeit definitiv nie und nirgends einen Schwarzen Autonomenblock, andererseits ist es doch irgendwie bemerkenswert, dass die Polizei bereits um 12Uhrnochwas gewassert und gepfeffert hat, aber angeblich gewalttätige Demonstranten erst eineinhalb Stunden später dokumentieren kann.
Aber egal. Sei es drum. Das erschließt sich ja jedem halbwegs klar tickenden Menschen. Lustiger ist echt der vermummte Pfeffersprayer um 14 Uhr. Weil:
Gegen den sind alle Ermittlungen eingestellt. Selbst die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr. Noch nicht mal gegen "Unbekannt". Wir wollen es nur mal festhalten: Ein Vermummter sprüht Pfefferspray gegen Polizisten, sogar während eines Polizeieinsatzes der bundesweit umstritten ist und ebensoweit kritisiert wird, es ist DAS Foto schlechthin für angebliche Gewalt der Demonstranten (das einzige überhaupt), veröffentlicht in BLÖDBILD, und weder Polizei noch Staatsanwaltschaft halten es für nötig auch nur eine Ermittlung einzuleiten, noch nicht mal gegen "Unbekannt"? Komisch? Nicht in Mappusstan. Ähm, ich kenne persönlich Menschen die an diesem Tag verhaftet wurden und drei Tage in Stammheim saßen und das deshalb, weil sie ein etwas loses Mundwerk hatten.
Hallo?
Neulich habe ich eine Anzeige wegen Diebstahls erstattet. Gegen "Unbekannt". Es wird ermittelt. Rauskommen tut natürlich nix, aber hey, sie tun wenigstens so, als wenn sie was tun.
Nicht aber beim Pfeffersprayer. Da wird nix passieren. Dazu fällt mir nur das Motto des Hosenbandordens ein: Honi soit qui mal y pense. Oder aber auch: Es ist wirklich sehr erfreulich, wenn sich die Staatsanwaltschaft nur auf die Aggression beschränkt, von der sie ausging, der Polizei nämlich. Neu ist aber dennoch, dass Gewalttaten gegenüber Repräsentanten des Rechtsstaats vonseiten der Demonstranten nicht mehr verfolgt werden, ja regelrecht geschützt werden. Müssen Pfeffersprayer geschützt werden? Ich meine: Nö. Nie. Nein, kein Kommentar zum Pfeffersprayer, ich liebe da eher den Hosenbandorden: Honi soit qui mal y pense! Es möge sich bitte ein/e jede/r denken, was er/sie mag....
Ich entwickle übrigens grade ein ganz neues Verhältnis zum Rechtsstaat. Wenigstens dem der Mappus´schen Ordnung gegenüber...
*(Andere nennen es den "Schwarzen Donnerstag", ich bevorzuge "blutig", weil es eben das wahr)
Mittwoch, 27. Oktober 2010
5 Mark. Stück.
gorillaschnitzel, 22:19h
Ich habe neue Mitbewohner. Wie sie heißen weiß ich nicht, man wird da nicht so sehr persönlich mit denen. Lustig sind sie dennoch, weil sie quasi fertig erwachsen geboren werden und sofort denselben Scheiß machen und wegfuttern und so etwa diesselben Mengen wie die großen Geschwister, die aber nicht die Eltern sind. Ich hoffe noch -und bin fast sicher- dass es Mädels sind und die langfristig irgendwann mal ihre Leidensgenossin von den Bedrängungen des Kerls erlösen werden....

Nach anfänglichem Totalegal interessiert man sich mittlerweile füreinander, wenngleich bisher eher einseitig...


Nach anfänglichem Totalegal interessiert man sich mittlerweile füreinander, wenngleich bisher eher einseitig...

Dienstag, 26. Oktober 2010
Liebe Angela, lieber Stefan, liebe alle AtomfreundebahnhofsverbuddlerundfreundederFDP!
gorillaschnitzel, 02:01h
Ihr habt das leider immer noch nicht verstanden: Man muss Bürger nicht "mitnehmen". Ich etwa möchte bitteschön nirgendwohin "mitgenommen" werden. Nicht nach Gorleben, nicht nach Brokdorf und auch nicht unter die Erde. Wenn ich wo hin will, komm ich da auch ohne euch hin. Für´s erste würde es mir ganz ehrlich schon reichen, wenn ich statt mitgenommen einfach mal ernstgenommen würde. Danke.
Grüße eines wohlstandsverwöhnten, unduldsamen, egoistischen, fortschrittsfeindlichen, saturierten, zukunftsvergessenen, alten und von Hass erfüllten Berufsdemonstranten, der mit Vorliebe Pflastersteine wirft.*
PS: Früher oder später kriegen wir euch alle...
2011:Mappus
2012:Schuster
2013:Merkel
*samt und sonders Titulierungen vermeintlich honoriger Herren und Damen der Politik gegenüber Leuten, die es wagen, gegen Stuttgart21 zu sein und sich auch noch erlauben, dies öffentlich kundzutun. Gilt wahrscheinlich auch allen Antiatomlern und allen anderen, die irgendwann und irgendwo irgendwas nicht so dolle finden oder sonstwie dreinreden
Grüße eines wohlstandsverwöhnten, unduldsamen, egoistischen, fortschrittsfeindlichen, saturierten, zukunftsvergessenen, alten und von Hass erfüllten Berufsdemonstranten, der mit Vorliebe Pflastersteine wirft.*
PS: Früher oder später kriegen wir euch alle...
2011:
2012:
2013:
*samt und sonders Titulierungen vermeintlich honoriger Herren und Damen der Politik gegenüber Leuten, die es wagen, gegen Stuttgart21 zu sein und sich auch noch erlauben, dies öffentlich kundzutun. Gilt wahrscheinlich auch allen Antiatomlern und allen anderen, die irgendwann und irgendwo irgendwas nicht so dolle finden oder sonstwie dreinreden
Dienstag, 26. Oktober 2010
Baden-Württemberg: Mir kennat ällas
gorillaschnitzel, 00:50h

Samstag, 23. Oktober 2010
Es gibt schlimmere Ziele für Dienstreisen
gorillaschnitzel, 02:00h

Gut, Oktober ist nicht die allerbeste Reisezeit da hin, weil man da schon mächtig Pech haben kann und in der allertiefsten Novembernebelsuppe steht, was zwar dieses Mal nicht der Fall war, aber das diffuse tiefstehende Licht mitsamt dem sehr spät auflösenden Frühnebel plus Wolken macht die Fotografiererei auch nicht wirklich einfacher. Und den Sensationsblick quer übern See gibts leider erst gar nicht. Gottseidank funktioniert das menschliche Auge noch immer besser als jede Linse und jeder Spiegel. Deshalb kriegen Sie nicht, was ich gesehen hab. Weil´s nicht geht. Ich mach das trotzdem gern öfter.


Freitag, 22. Oktober 2010
Schlicht
gorillaschnitzel, 23:49h
Nein, ich kann´s nicht lassen. Heute war die erste große Schlichtungsrunde, wobei ich mich schon immer gefragt habe, was es denn da zu schlichten gäbe, ist ja nicht wie bei Tarifverhandlungen, wo die einen 5% fordern, die anderen 0,3 bieten und man sich am Ende bei 1,8 trifft: Es gibt oben oder es gibt unten, halb vergraben ist schlecht möglich.
Bemerkenswert an der Diskutiererei sind lediglich zwei Dinge: Die Welt weiß nun, dass die Schweizer Eisenbahn aber sowas von überhaupt nicht können und Zürich einen nicht leistungsfähigen Bahnhof hat. Das mag sein, ich bin im Zürcher Bahnhof bisher weder angekommen noch abgefahren.
Noch bemerkenswerter aber finde ich die Feststellung von Herrn Kefer von der Deutschen Bahn: Liebe Frankfurter, liebe Münchner, haltet euch fest! Mitnichten habt ihr euch von euren künftigen Durchgangsbahnhöfen verabschiedet. Babberlababb, habt ihr nicht. Gerade die Münchner sind total scharf drauf, endlich so ein Ding zu kriegen und ganz München zu untertunneln, die brauchen das ganz dringend. Beide Städte werden aus betrieblichen Mitteln nicht bei ihren Kopfbahnhöfen bleiben. Sagt Kefer.
Darum liebe Münchner, liebe Frankfurter: Organisiert euch besser jetzt sofort. Sonst heißt es nachher wieder, dass ihr zu spät dran seid...
Bemerkenswert an der Diskutiererei sind lediglich zwei Dinge: Die Welt weiß nun, dass die Schweizer Eisenbahn aber sowas von überhaupt nicht können und Zürich einen nicht leistungsfähigen Bahnhof hat. Das mag sein, ich bin im Zürcher Bahnhof bisher weder angekommen noch abgefahren.
Noch bemerkenswerter aber finde ich die Feststellung von Herrn Kefer von der Deutschen Bahn: Liebe Frankfurter, liebe Münchner, haltet euch fest! Mitnichten habt ihr euch von euren künftigen Durchgangsbahnhöfen verabschiedet. Babberlababb, habt ihr nicht. Gerade die Münchner sind total scharf drauf, endlich so ein Ding zu kriegen und ganz München zu untertunneln, die brauchen das ganz dringend. Beide Städte werden aus betrieblichen Mitteln nicht bei ihren Kopfbahnhöfen bleiben. Sagt Kefer.
Darum liebe Münchner, liebe Frankfurter: Organisiert euch besser jetzt sofort. Sonst heißt es nachher wieder, dass ihr zu spät dran seid...
Dienstag, 19. Oktober 2010
Manchmal erfordern Erkrankungen unkonventionelle Heilmethoden
gorillaschnitzel, 17:07h
Wenn Sie mal zufällig einen guten Arzt ("dobriy doktor") suchen: Versuchen Sie es mal bei Dr. UZI in Irkutsk.


Sonntag, 17. Oktober 2010
my motivation
gorillaschnitzel, 03:09h
Disclaimer: Ich habe wahrlich nicht vor, dieses Blog zu einem Anti-S21-Blog zu machen. Da gibt es einerseits bessere und andererseits hab ich auch noch anderes zu tun als nur zu demonstrieren. Und ehrlich gesagt: The media overkill....der kriegt auch mich irgendwann. So ein bißchen bin ich Teil geworden und das nicht wirklich unfreiwillig. Eitel bin ich sowieso und große Teile meines Lebens nimmt es sowieso ein. Aber es gibt auch bei mir ein Leben jenseits von S21 und irgendwann mal ist auch jede Geschichte toterzählt und deshalb beenden wir jetzt mal die hochoffiziellen Anti-S21-Wochen mit einem Anti-S21-Beitrag, der mal halt so auf Halde lag, den ich aber nicht vorenthalten will. Ein Mal müssen Sie noch durch. Bald wieder normal. Versprochen.Es sei denn, Heribert gedenkt mal wieder Schüler verprügeln zu lassen
Vielleicht muss ich irgendwann mal meine Motivation erklären, weshalb ich eigentlich -mittlerweile sehr vehement- gegen ein superdupertolles Projekt bin, das reichen Segen und unendlichen Fortschritt über diese darbende, rückständige Region, verlassen am Rande Europas, bringen wird und das von allen Befürwortern selbstlos erdacht und geplant wurde.
Zuerst einmal muss ich gestehen: Ich bin furchtbar undankbar. Ich hätte nämlich durchaus einen Vorteil von einer Umsetzung des Projekts. Die Fahrzeit würde sich in meinem Fall um sensationelle drei Minuten verringern. Noch mal in Zahlen: 3. Minuten. Das macht bei einer Gesamtfahrzeit von so grob einer Dreiviertelstunde ja schon einiges aus, aber gleichzeitig fahre ich nicht so häufig Bahn, durchschnittlich so etwa ein Mal im Jahr. Heißt also: Von 525.600 Minuten die ich jährlich zur Verschwendung zur Verfügung habe, schenkt mir die Bahn exakt drei zur neuerlichen Verplemperung und ich undankbarer Depp weiß nichts damit anzufangen.
Okay, da gäbe es auch noch ein paar andere Umstände. Wie etwa die Kostenfrage. Ja, okay, es kostet nicht ganz so viel, wie eine durchschnittliche Landesbank mal an einem durchschnittlichen Vormittag an Subventionen durch den Steuerzahler benötigt. Dennoch hätte sich das ganze Projekt ziemlich schnell erledigt, wenn es rein nach Kategorien wie Wirtschaftlichkeit ginge. Die Grenze lag dabei laut Bahn bei 4,5 Milliarden an Baukosten.
Lag. Seit neuestem liegt sie bei 4,8 und das hat verdammt gute Gründe:
Die Kosten galoppieren davon. Die letzte Schätzung der Bahn (!) endete bei 4,9 (plus 0,4 Risikorücklagen) und das war gar nicht gut. Also wurde wieder runtergerechnet auf 4,1 (plus 0,4 Risikorücklagen). Möglich war das durch Einsparungen, zum Beispiel durch dünnere Tunnelwände und Grundwasserabsenkung (erinnert sich vielleicht jetzt jemand zufällig an das Kölner Stadtarchiv?) und das obwohl die Tunnelröhre genau neben einem Tunnel verlaufen soll, der heute schon permanent nachgebessert (ca. 4-5 Vollsperrungen pro Jahr/ über mehrere Tage/ Nächte hinweg) werden muss.
Der Bundesrechnungshof liegt bei 5,3 Milliarden und konstatiert gleichzeitig, dass 100% Kostensteigerung bei so nem Projekt locker fällig seien, ein renommiertes Institut, das bereits den Transrapid erlegte kommt auf 7,1, manche landen auch bei 9 oder 10. Wir reden hier übrigens immer noch von Milliarden.
Aber gut. Geht man wegen zig abstrakten Nullen auf die Straße? Da wären ja auch noch andere Themen mit ebensovielen Nullen. Schließlich ertragen wir die Spätzlemafia bereits seit 6 Jahrzehnten und mal ehrlich: Lange hatten wir alle was davon.
Irgendwann kamen dann noch ein paar grausige Details raus. Beispielsweise ein Gutachten einer Schweizer Firma namens sma. Die sind Weltmarktführer in Sachen Eisenbahnkonzeptionsentwurf und Fahrpläne. Das Gutachten wurde von der Landesregierung in Auftrag gegeben und umgehend weggeschlossen. Weil es konstatierte, dass dieses Projekt mitnichten der große Schritt in die Zukunft sei sondern quasi schon per Planung es zu Verspätungen und Engpässen kommen muss und die ICEs hinter S-Bahn herzuckelten. Schnell erklärte die Landesregierung das Gutachten für veraltet, vergaß dabei aber, ein aktuelleres Gutachten zu präsentieren.
Was aber am schwersten wiegt: Die Mär von dem völlig demokratisch legitimierten Projekt, das durch alle Institutionen gegangen sei und gegen das sich erst mit Baubeginn Protest geregt habe, welcher viel zu spät komme.
Erstens entstand der Protest zeitgleich mit der ersten Präsentation. Die Bürgerinitiative gründete sich bereits 1994. Zweitens stand bereits die OB-Wahl von 1996 unter dem Zeichen von S21 und es ist der SPD zu verdanken, dass der CDU-Kandidat Schuster die Wahl gewann und nicht der Grüne Schlauch. Über die Jahre hinweg gab es etwa 10.000 Einsprüche, zig Forderungen nach mehr Teilnahme und ein Bürgerbegehren, das man mal schnell unter den Tisch hat fallen lassen.
Meine Motivation ist schon lange kein Bahnhof mehr. Meine Motivation ist, in was für einem Land wir eigentlich leben wollen und wie einige denken, wie sie mit anderen umgehen können.
Über dieses Projekt wie es sich heute darstellt und das immer teurer wurde, mittlerweile mehr als das Doppelte kostet als im Rahmenplan vereinbart -und das ist noch die schönste aller Rechnungen- sowie wichtige Gesichtspunkte und Gutachten unterschlagen hat, darüber hat nie ein Parlament und nie ein Volksvertreter abgestimmt. Und mal ehrlich: Über die demokratische Legitimation eines Projekts braucht man sich spätestens dann nicht mehr zu unterhalten, wenn man weiß, dass die Protagonisten es als rechtmäßig und angemessen empfinden, Großmütter und Schüler zu verprügeln und das, um etwas durchzusetzen, das gar nicht legal gewesen ist.
Vielleicht muss ich irgendwann mal meine Motivation erklären, weshalb ich eigentlich -mittlerweile sehr vehement- gegen ein superdupertolles Projekt bin, das reichen Segen und unendlichen Fortschritt über diese darbende, rückständige Region, verlassen am Rande Europas, bringen wird und das von allen Befürwortern selbstlos erdacht und geplant wurde.
Zuerst einmal muss ich gestehen: Ich bin furchtbar undankbar. Ich hätte nämlich durchaus einen Vorteil von einer Umsetzung des Projekts. Die Fahrzeit würde sich in meinem Fall um sensationelle drei Minuten verringern. Noch mal in Zahlen: 3. Minuten. Das macht bei einer Gesamtfahrzeit von so grob einer Dreiviertelstunde ja schon einiges aus, aber gleichzeitig fahre ich nicht so häufig Bahn, durchschnittlich so etwa ein Mal im Jahr. Heißt also: Von 525.600 Minuten die ich jährlich zur Verschwendung zur Verfügung habe, schenkt mir die Bahn exakt drei zur neuerlichen Verplemperung und ich undankbarer Depp weiß nichts damit anzufangen.
Okay, da gäbe es auch noch ein paar andere Umstände. Wie etwa die Kostenfrage. Ja, okay, es kostet nicht ganz so viel, wie eine durchschnittliche Landesbank mal an einem durchschnittlichen Vormittag an Subventionen durch den Steuerzahler benötigt. Dennoch hätte sich das ganze Projekt ziemlich schnell erledigt, wenn es rein nach Kategorien wie Wirtschaftlichkeit ginge. Die Grenze lag dabei laut Bahn bei 4,5 Milliarden an Baukosten.
Lag. Seit neuestem liegt sie bei 4,8 und das hat verdammt gute Gründe:
Die Kosten galoppieren davon. Die letzte Schätzung der Bahn (!) endete bei 4,9 (plus 0,4 Risikorücklagen) und das war gar nicht gut. Also wurde wieder runtergerechnet auf 4,1 (plus 0,4 Risikorücklagen). Möglich war das durch Einsparungen, zum Beispiel durch dünnere Tunnelwände und Grundwasserabsenkung (erinnert sich vielleicht jetzt jemand zufällig an das Kölner Stadtarchiv?) und das obwohl die Tunnelröhre genau neben einem Tunnel verlaufen soll, der heute schon permanent nachgebessert (ca. 4-5 Vollsperrungen pro Jahr/ über mehrere Tage/ Nächte hinweg) werden muss.
Der Bundesrechnungshof liegt bei 5,3 Milliarden und konstatiert gleichzeitig, dass 100% Kostensteigerung bei so nem Projekt locker fällig seien, ein renommiertes Institut, das bereits den Transrapid erlegte kommt auf 7,1, manche landen auch bei 9 oder 10. Wir reden hier übrigens immer noch von Milliarden.
Aber gut. Geht man wegen zig abstrakten Nullen auf die Straße? Da wären ja auch noch andere Themen mit ebensovielen Nullen. Schließlich ertragen wir die Spätzlemafia bereits seit 6 Jahrzehnten und mal ehrlich: Lange hatten wir alle was davon.
Irgendwann kamen dann noch ein paar grausige Details raus. Beispielsweise ein Gutachten einer Schweizer Firma namens sma. Die sind Weltmarktführer in Sachen Eisenbahnkonzeptionsentwurf und Fahrpläne. Das Gutachten wurde von der Landesregierung in Auftrag gegeben und umgehend weggeschlossen. Weil es konstatierte, dass dieses Projekt mitnichten der große Schritt in die Zukunft sei sondern quasi schon per Planung es zu Verspätungen und Engpässen kommen muss und die ICEs hinter S-Bahn herzuckelten. Schnell erklärte die Landesregierung das Gutachten für veraltet, vergaß dabei aber, ein aktuelleres Gutachten zu präsentieren.
Was aber am schwersten wiegt: Die Mär von dem völlig demokratisch legitimierten Projekt, das durch alle Institutionen gegangen sei und gegen das sich erst mit Baubeginn Protest geregt habe, welcher viel zu spät komme.
Erstens entstand der Protest zeitgleich mit der ersten Präsentation. Die Bürgerinitiative gründete sich bereits 1994. Zweitens stand bereits die OB-Wahl von 1996 unter dem Zeichen von S21 und es ist der SPD zu verdanken, dass der CDU-Kandidat Schuster die Wahl gewann und nicht der Grüne Schlauch. Über die Jahre hinweg gab es etwa 10.000 Einsprüche, zig Forderungen nach mehr Teilnahme und ein Bürgerbegehren, das man mal schnell unter den Tisch hat fallen lassen.
Meine Motivation ist schon lange kein Bahnhof mehr. Meine Motivation ist, in was für einem Land wir eigentlich leben wollen und wie einige denken, wie sie mit anderen umgehen können.
Über dieses Projekt wie es sich heute darstellt und das immer teurer wurde, mittlerweile mehr als das Doppelte kostet als im Rahmenplan vereinbart -und das ist noch die schönste aller Rechnungen- sowie wichtige Gesichtspunkte und Gutachten unterschlagen hat, darüber hat nie ein Parlament und nie ein Volksvertreter abgestimmt. Und mal ehrlich: Über die demokratische Legitimation eines Projekts braucht man sich spätestens dann nicht mehr zu unterhalten, wenn man weiß, dass die Protagonisten es als rechtmäßig und angemessen empfinden, Großmütter und Schüler zu verprügeln und das, um etwas durchzusetzen, das gar nicht legal gewesen ist.
Donnerstag, 14. Oktober 2010
Die Spätzle-Mafia
gorillaschnitzel, 17:31h
Wenn über längere Zeit hinweg immer dieselbe Partei regieren darf, dann entsteht irgendwie zwangsläufig Filz. Ein politisches Naturgesetz, ganz gleich welche Couleur die Partei haben mag.
Wenn eine Partei aber Jahrzehnte ohne Unterbrechung regieren darf.....
Wie eben hier in Baden-Württemberg, wo vor 20 Jahren eine "Jahrhundertidee" geboren wurde. Weil hier Politik und Wirtschaft sich schon immer etwas näher waren als anderswo und nicht ganz zu unrecht der Verdacht besteht, dass nicht selten Firmen mittels Steuergeldern gepusht wurden. Das wurde lange hingenommen, nicht zuletzt deshalb, weil auch die kleinen Leute etwas davon hatten. Irgendwann aber läuft jedes Fass über.
Erst mal vorab: Es wird jetzt kompliziert, aber das liegt nicht an mir sondern am Filz und den komprimiert zu beschreiben ist recht schwer. Gehen wir´s an.
Als da an Beteiligten wären:
Die üblichen Verdächtigen aus der Landes- und Bundespolitik. Teufel, Oettinger, Wissmann, Cleverle Späth, Mappus. Garniert mit Vertretern der SPD, idiotischtreu bis heute.
Aus der Wirtschaft dabei:
Heinz Dürr, ehemals Daimler, damals AEG-Sanierer, später Chef der Deutschen Bahn,
Hartmut Mehdorn, ehemals Daimler, damals Heidelbergdruck, später Chef der Deutschen Bahn und
Rüdiger Grube, Ex-Büroleiter Mehdorn, damals Daimler, derselbe der die supertolle Idee mit der Welt-AG hatte und für die Chryslerkrise verantwortlich zeichnet, heute Chef der Deutschen Bahn.
Spätestens jetzt frage ich mich, ob Teilnahme am elitären Zirkel Bedingung dafür ist, später Chef der Deutschen Bahn zu werden. Dem ist natürlich nicht so. Aber es gilt auch: Entsprechend ist der einzige NichtPro21er, der gleichzeitig dennoch Bahnchef war und das alles schon absagen wollte (Ludewig) natürlich auch nicht Mitglied des Spätzle-Clubs. Unter uns gesagt: Man könnte auch den Eindruck gewinnen, dass der erlesene Herrenclub seinen Einfluß hätte geltend gemacht haben können, wenn es um die Besetzung des DB-Chefs geht...
...man könnte auch auf böse Gedanken kommen, wenn man weiß, dass Ludewig nur wenige Wochen nach dem Vorabaus für S21 abberufen wurde, der Nachfolger Mehdorn hieß und die Stadt Stuttgart gleichzeitig in vorauseilendem Gehorsam der Bahn für eine halbe Milliarde Euro großzügig Gelände abgekauft hat, auf dem irgendwann einmal ein total tolles Neureichenviertel entstehen soll, für das es zu diesem Zeitpunkt aber weder Pläne noch Genehmigungen gab.
Dabei natürlich auch Martin Herrenknecht (Parteizugehörigkeit dürfen Sie raten), Tunnelbaufirma. Sie dürfen nun mal kurz zusätzlich raten, wer die Tunnel für S21 bauen wird. Ohne Ausschreibung, wie Oetti bereits versicherte. Sogar via Regierungserklärung. Wenig später kam dann eine "kleinere Summe" auf einem Parteikonto an. Dem Aufsichtsrat der Firma sitzt übrigens Lothar Späth vor.
Oder Rudi Häussler, Großprojekteerbauer, dank Oettingers Betreiben nun versorgt mit dem Bundesverdienstkreuz, dessen ehemaliger Firmenbeteiligter Rüdiger Grube, jetzt Bahnchef, heißt. Wer wettet dagegen, dass Häussler nicht irgendwas in Stuttgart bauen möchte? Irgendwie muss man ja aus der Insolvenz kommen.
Gut, es mag ein Zufall sein, dass 5 von 6 Bilfinger Berger-Vorständen aus der Region kommen und/oder mindestens hier studiert haben, aber die Frage, ob es nicht auch andere Bauunternehmen gibt und weshalb ausgerechnet der Bilfinger Berger-Vorstand im Unterstützerkreis S21 hockt, die ist erlaubt. Erneut dürfen Sie raten, an wen die Bauaufträge vergeben wurden.
Zufall mag auch sein, dass der stellvertretende Stuttgarter OB ausgerechnet die Firma berät, die den Nordflügel abgerissen hat. Die Tatsache, dass er das verschwiegen hat, mag seiner Vergesslichkeit geschuldet sein.
Profitieren wird auch mächtig die ECE. Die bauen gigantische Einkaufszentren in Überdimensionen. Das wollen sie auch in Stuttgart tun. Im Stiftungsrat und damit direkt zuständig für das Stuttgarter Einkaufszentrum: Die Lebensgefährtin von Oettinger, bis vor wenigen Tagen die Verkehrsministerin Gönner, bis vor kurzem auch OB Schuster und noch immer der S21-Architekt Ingenhoven.
Es braucht aber auch eine gute Presse. Da kommt dann ein klammer Großverlag der dringend Geld braucht grade recht. Vor allem dann, wenn der Großverlag einige der allerwichtigsten Zeitungen herausgibt. Da kann man schon mal einen Kredit über die LBBW vergeben, in deren Verwaltungsrat der Finanzminister, der Europaminister, wiederum Dürr, der Stuttgarter OB und der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag sitzen. Der Vorsitzende der Trägerversammlung? Mappus.
Da ist es dann wenig verwunderlich wie seltsam einseitig positiv die Presse in der Folge berichtet. Einer der Redakteure konstatiert, dass ohne das freundliche Zutun der Stuttgarter Zeitung S21 gar nicht möglich gewesen wäre. Ein anderer schreibt, dass es im Nachhinein ein Fehler gewesen sei, S21 zu StZ21 zu machen (StZ=Stuttgarter Zeitung).
Kommen Sie noch mit? Wenn nicht: Ich habe mich ja tatsächlich einmal hingesetzt und versucht, das irgendwie graphisch-übersichtlich zu gestalten, weil ich selbst irgendwann mal nicht mehr so recht durchgestiegen bin. Hier das Ergebnis (vereinfacht), klicken macht groß:

Sie alle sind mächtig miteinander verflochten und man sollte mal wirklich ernsthaft überlegen, ob die ganze Lobbyscheiße auch nur halbwegs zukunftsfähig sein kann. Lässt sich ein politisches Amt gleichzeitig vereinbaren mit einem Aufsichtsratsposten bei einem gewinnorientierten Unternehmen? Wie interpretiere ich beispielsweise die Zwischenrufe von Patrick Döring zu S21 im Bundestag, wenn ich gleichzeitig weiß, dass er bei der Deutschen Bahn eine nicht ganz kleine Nummer spielt?
Wenn eine Partei aber Jahrzehnte ohne Unterbrechung regieren darf.....
Wie eben hier in Baden-Württemberg, wo vor 20 Jahren eine "Jahrhundertidee" geboren wurde. Weil hier Politik und Wirtschaft sich schon immer etwas näher waren als anderswo und nicht ganz zu unrecht der Verdacht besteht, dass nicht selten Firmen mittels Steuergeldern gepusht wurden. Das wurde lange hingenommen, nicht zuletzt deshalb, weil auch die kleinen Leute etwas davon hatten. Irgendwann aber läuft jedes Fass über.
Erst mal vorab: Es wird jetzt kompliziert, aber das liegt nicht an mir sondern am Filz und den komprimiert zu beschreiben ist recht schwer. Gehen wir´s an.
Als da an Beteiligten wären:
Die üblichen Verdächtigen aus der Landes- und Bundespolitik. Teufel, Oettinger, Wissmann, Cleverle Späth, Mappus. Garniert mit Vertretern der SPD, idiotischtreu bis heute.
Aus der Wirtschaft dabei:
Heinz Dürr, ehemals Daimler, damals AEG-Sanierer, später Chef der Deutschen Bahn,
Hartmut Mehdorn, ehemals Daimler, damals Heidelbergdruck, später Chef der Deutschen Bahn und
Rüdiger Grube, Ex-Büroleiter Mehdorn, damals Daimler, derselbe der die supertolle Idee mit der Welt-AG hatte und für die Chryslerkrise verantwortlich zeichnet, heute Chef der Deutschen Bahn.
Spätestens jetzt frage ich mich, ob Teilnahme am elitären Zirkel Bedingung dafür ist, später Chef der Deutschen Bahn zu werden. Dem ist natürlich nicht so. Aber es gilt auch: Entsprechend ist der einzige NichtPro21er, der gleichzeitig dennoch Bahnchef war und das alles schon absagen wollte (Ludewig) natürlich auch nicht Mitglied des Spätzle-Clubs. Unter uns gesagt: Man könnte auch den Eindruck gewinnen, dass der erlesene Herrenclub seinen Einfluß hätte geltend gemacht haben können, wenn es um die Besetzung des DB-Chefs geht...
...man könnte auch auf böse Gedanken kommen, wenn man weiß, dass Ludewig nur wenige Wochen nach dem Vorabaus für S21 abberufen wurde, der Nachfolger Mehdorn hieß und die Stadt Stuttgart gleichzeitig in vorauseilendem Gehorsam der Bahn für eine halbe Milliarde Euro großzügig Gelände abgekauft hat, auf dem irgendwann einmal ein total tolles Neureichenviertel entstehen soll, für das es zu diesem Zeitpunkt aber weder Pläne noch Genehmigungen gab.
Dabei natürlich auch Martin Herrenknecht (Parteizugehörigkeit dürfen Sie raten), Tunnelbaufirma. Sie dürfen nun mal kurz zusätzlich raten, wer die Tunnel für S21 bauen wird. Ohne Ausschreibung, wie Oetti bereits versicherte. Sogar via Regierungserklärung. Wenig später kam dann eine "kleinere Summe" auf einem Parteikonto an. Dem Aufsichtsrat der Firma sitzt übrigens Lothar Späth vor.
Oder Rudi Häussler, Großprojekteerbauer, dank Oettingers Betreiben nun versorgt mit dem Bundesverdienstkreuz, dessen ehemaliger Firmenbeteiligter Rüdiger Grube, jetzt Bahnchef, heißt. Wer wettet dagegen, dass Häussler nicht irgendwas in Stuttgart bauen möchte? Irgendwie muss man ja aus der Insolvenz kommen.
Gut, es mag ein Zufall sein, dass 5 von 6 Bilfinger Berger-Vorständen aus der Region kommen und/oder mindestens hier studiert haben, aber die Frage, ob es nicht auch andere Bauunternehmen gibt und weshalb ausgerechnet der Bilfinger Berger-Vorstand im Unterstützerkreis S21 hockt, die ist erlaubt. Erneut dürfen Sie raten, an wen die Bauaufträge vergeben wurden.
Zufall mag auch sein, dass der stellvertretende Stuttgarter OB ausgerechnet die Firma berät, die den Nordflügel abgerissen hat. Die Tatsache, dass er das verschwiegen hat, mag seiner Vergesslichkeit geschuldet sein.
Profitieren wird auch mächtig die ECE. Die bauen gigantische Einkaufszentren in Überdimensionen. Das wollen sie auch in Stuttgart tun. Im Stiftungsrat und damit direkt zuständig für das Stuttgarter Einkaufszentrum: Die Lebensgefährtin von Oettinger, bis vor wenigen Tagen die Verkehrsministerin Gönner, bis vor kurzem auch OB Schuster und noch immer der S21-Architekt Ingenhoven.
Es braucht aber auch eine gute Presse. Da kommt dann ein klammer Großverlag der dringend Geld braucht grade recht. Vor allem dann, wenn der Großverlag einige der allerwichtigsten Zeitungen herausgibt. Da kann man schon mal einen Kredit über die LBBW vergeben, in deren Verwaltungsrat der Finanzminister, der Europaminister, wiederum Dürr, der Stuttgarter OB und der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag sitzen. Der Vorsitzende der Trägerversammlung? Mappus.
Da ist es dann wenig verwunderlich wie seltsam einseitig positiv die Presse in der Folge berichtet. Einer der Redakteure konstatiert, dass ohne das freundliche Zutun der Stuttgarter Zeitung S21 gar nicht möglich gewesen wäre. Ein anderer schreibt, dass es im Nachhinein ein Fehler gewesen sei, S21 zu StZ21 zu machen (StZ=Stuttgarter Zeitung).
Kommen Sie noch mit? Wenn nicht: Ich habe mich ja tatsächlich einmal hingesetzt und versucht, das irgendwie graphisch-übersichtlich zu gestalten, weil ich selbst irgendwann mal nicht mehr so recht durchgestiegen bin. Hier das Ergebnis (vereinfacht), klicken macht groß:

Sie alle sind mächtig miteinander verflochten und man sollte mal wirklich ernsthaft überlegen, ob die ganze Lobbyscheiße auch nur halbwegs zukunftsfähig sein kann. Lässt sich ein politisches Amt gleichzeitig vereinbaren mit einem Aufsichtsratsposten bei einem gewinnorientierten Unternehmen? Wie interpretiere ich beispielsweise die Zwischenrufe von Patrick Döring zu S21 im Bundestag, wenn ich gleichzeitig weiß, dass er bei der Deutschen Bahn eine nicht ganz kleine Nummer spielt?
Dienstag, 12. Oktober 2010
Gbay
gorillaschnitzel, 16:07h
Sie bieten hier auf zwei wunderschöne Rosskastanien Original-Bio-Pflastersteine (Aesculus hippocastanum), direkt aus dem Stuttgarter Schlossgarten. Selbstverständlich liegt der formschönen Edelverpackung auch ein Echtheitszertifikat bei.

Die Bio-Pflastersteine stammen aus kontrolliert ökologischem Bioanbau und wurden von Bäumen geerntet, die bereits durch die napoleonische Soldateska ausgiebig uringedüngert wurden. Bis zum heutigen Tag wird die Tradition fortgesetzt: Rohkost-Schäferhunde und Wodka-Bull-Jugendliche geben den Pflanzen seit Jahren die so wichtigen Nähr- und Ballaststoffe. Erfahrene Pflastersteinsammler schätzen die herrliche Lage der Bäume in einem oftwarmen heißen Talkessel mit den allerfeinsten Feinstaubwerten Europas. All diese Komponenten machen die Bio-Pflastersteine aus Stuttgart zu einem einmaligen Naturprodukt, das weltweit seinesgleichen sucht.
Experten und Kenner bewundern die Flugeigenschaften des Geräts und loben immer wieder aufs Neue die Spitzen-cw-Werte. Ein echter Handschmeichler, gleichzeitig aber mit einzigartigen Beschleunigungswerten. Bio-Pflastersteinexperte M. Appus sprach bereits von "einschlagenden Argumenten" und der "absoluten Vollwertigkeit im Vergleich mit handelsüblichen Nicht-Bio-Pflastersteinen, in einigen Kategorien diesen gar weit überlegen". Sie sehen: Sie bieten hier auf ein absolutes Produkt der Extraklasse!
Es handelt sich um eine 2010er-Ernte. Wie Sie sicher wissen ist 2010 ein absoluter Spitzenjahrgang.
Leider verfügt einer der Bio-Pflastersteine über eine kleine Delle, welche bewässerungsbedingt scheint. Vermutlich könnte hierzu eine detaillierte Expertise durch den Sachverständigen der Bereitschaftspolizei (Abteilung Gartenschutz) Klärung bringen. Die Kosten diesbezüglich trägt natürlich der Käufer.
Die Bio-Pflastersteine werden künftig eine immense Wertsteigerung erfahren, da es sich um die letzten ihrer Art handelt. Wie Sie sicher wissen, soll Stuttgart eine Bio-Pflastersteinlose Zone werden, weshalb zur Zeit intensive Arbeiten zur Verpelletisierung der Mutterpflanze im Gange sind. Es ist daher davon auszugehen, dass eine eventuelle Wiederaufforstung nur noch mit Ahorn geschehen wird. Das "Gesetz zum Verbot der Wiederaufforstung von Kastanien im Stadtgebiet Stuttgart" (GzVdWvKiSS) kann gegen Einsendung eines rechmäßig frankierten Rückumschlags beim Ministerium für Rech bezogen werden. Es ist daher zu erwarten, dass die Preise ins unermeßliche steigen werden. Daher sind die Bio-Pflastersteine auch bestens als Anlage geeignet, etwa in Form einer Altersvorsorge oder wenn Sie mal eine Hypothek fürs Häusle nicht mehr zahlen können. Bestens auch als Weihnachtsgeschenk geeignet.
Greifen Sie noch heute zu! Werden Sie glücklicher Besitzer eines bereits historischen Gegenstands der Weltgeschichte.
Da es sich nicht um ein gewerbliches Angebot handelt ist Rücknahme oder Umtausch ausgeschlossen. Garantie sowieso. Gbay-Gebühren trägt der Verkäufer, Versand- und Verpackungskosten natürlich der Käufer.
Viel Spaß beim Bieten!

Die Bio-Pflastersteine stammen aus kontrolliert ökologischem Bioanbau und wurden von Bäumen geerntet, die bereits durch die napoleonische Soldateska ausgiebig uringedüngert wurden. Bis zum heutigen Tag wird die Tradition fortgesetzt: Rohkost-Schäferhunde und Wodka-Bull-Jugendliche geben den Pflanzen seit Jahren die so wichtigen Nähr- und Ballaststoffe. Erfahrene Pflastersteinsammler schätzen die herrliche Lage der Bäume in einem oft
Experten und Kenner bewundern die Flugeigenschaften des Geräts und loben immer wieder aufs Neue die Spitzen-cw-Werte. Ein echter Handschmeichler, gleichzeitig aber mit einzigartigen Beschleunigungswerten. Bio-Pflastersteinexperte M. Appus sprach bereits von "einschlagenden Argumenten" und der "absoluten Vollwertigkeit im Vergleich mit handelsüblichen Nicht-Bio-Pflastersteinen, in einigen Kategorien diesen gar weit überlegen". Sie sehen: Sie bieten hier auf ein absolutes Produkt der Extraklasse!
Es handelt sich um eine 2010er-Ernte. Wie Sie sicher wissen ist 2010 ein absoluter Spitzenjahrgang.
Leider verfügt einer der Bio-Pflastersteine über eine kleine Delle, welche bewässerungsbedingt scheint. Vermutlich könnte hierzu eine detaillierte Expertise durch den Sachverständigen der Bereitschaftspolizei (Abteilung Gartenschutz) Klärung bringen. Die Kosten diesbezüglich trägt natürlich der Käufer.
Die Bio-Pflastersteine werden künftig eine immense Wertsteigerung erfahren, da es sich um die letzten ihrer Art handelt. Wie Sie sicher wissen, soll Stuttgart eine Bio-Pflastersteinlose Zone werden, weshalb zur Zeit intensive Arbeiten zur Verpelletisierung der Mutterpflanze im Gange sind. Es ist daher davon auszugehen, dass eine eventuelle Wiederaufforstung nur noch mit Ahorn geschehen wird. Das "Gesetz zum Verbot der Wiederaufforstung von Kastanien im Stadtgebiet Stuttgart" (GzVdWvKiSS) kann gegen Einsendung eines rechmäßig frankierten Rückumschlags beim Ministerium für Rech bezogen werden. Es ist daher zu erwarten, dass die Preise ins unermeßliche steigen werden. Daher sind die Bio-Pflastersteine auch bestens als Anlage geeignet, etwa in Form einer Altersvorsorge oder wenn Sie mal eine Hypothek fürs Häusle nicht mehr zahlen können. Bestens auch als Weihnachtsgeschenk geeignet.
Greifen Sie noch heute zu! Werden Sie glücklicher Besitzer eines bereits historischen Gegenstands der Weltgeschichte.
Da es sich nicht um ein gewerbliches Angebot handelt ist Rücknahme oder Umtausch ausgeschlossen. Garantie sowieso. Gbay-Gebühren trägt der Verkäufer, Versand- und Verpackungskosten natürlich der Käufer.
Viel Spaß beim Bieten!
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