Freitag, 22. Oktober 2010
Schlicht
Nein, ich kann´s nicht lassen. Heute war die erste große Schlichtungsrunde, wobei ich mich schon immer gefragt habe, was es denn da zu schlichten gäbe, ist ja nicht wie bei Tarifverhandlungen, wo die einen 5% fordern, die anderen 0,3 bieten und man sich am Ende bei 1,8 trifft: Es gibt oben oder es gibt unten, halb vergraben ist schlecht möglich.
Bemerkenswert an der Diskutiererei sind lediglich zwei Dinge: Die Welt weiß nun, dass die Schweizer Eisenbahn aber sowas von überhaupt nicht können und Zürich einen nicht leistungsfähigen Bahnhof hat. Das mag sein, ich bin im Zürcher Bahnhof bisher weder angekommen noch abgefahren.

Noch bemerkenswerter aber finde ich die Feststellung von Herrn Kefer von der Deutschen Bahn: Liebe Frankfurter, liebe Münchner, haltet euch fest! Mitnichten habt ihr euch von euren künftigen Durchgangsbahnhöfen verabschiedet. Babberlababb, habt ihr nicht. Gerade die Münchner sind total scharf drauf, endlich so ein Ding zu kriegen und ganz München zu untertunneln, die brauchen das ganz dringend. Beide Städte werden aus betrieblichen Mitteln nicht bei ihren Kopfbahnhöfen bleiben. Sagt Kefer.
Darum liebe Münchner, liebe Frankfurter: Organisiert euch besser jetzt sofort. Sonst heißt es nachher wieder, dass ihr zu spät dran seid...

... comment

 
Das näxte Mal in Frankfurt (wenn die Sphinx, etc.), da werde ich mal wieder auf den Main Tower fahren und den Grund fotographieren.

Die Einfahrtsschneise für den Bahnhof besetzt (so wie hier in München auch) eine Menge tolles Bauland...

... link  

 
....wie in Stuttgart ja auch. F21, M21. Ich frag mich nur, wie sie das in Köln nennen werden...

... link  

 
Oder auf deutsch:
Wem gehört eigentlich die Bundesbahn? Dem Staat. Und wer ist der Staat? Wir alle sind der Staat.
Es ist ein Immobilienprojekt pur: Bahngelände wird privatisiert oder ganz platt vereinfacht gesagt: Man verkauft das, was uns allen gehört an Privatiers, nix anderes ist das. Das alles poliert dann die Bilanzen der Bahn etwas auf, aber halt auch nur kurzfristig, weil das Verscherbeln von Tafelsilber nie nachhaltig ist.

... link  

 
Frankfurt 21 wird nicht mehr erwogen. Wahrscheinlich reicht auch eine Baustelle - die neue umstrittene Landebahn des Frankfurter Flughafens - hier völlig aus.
Da hat die Mediation absolut nichts gebracht. (Nachtflugverbot? Hat das mal jemand versprochen???)
Ein bisschen "geschickter" sind die politisch und verkehrstechnisch Verantwortlichen allerdings geworden - die Erinnerung an die Kämpfe um die Startbahn West ist noch in vielen Köpfen...

... link  

 
Frankfurt braucht schon deshalb kein F21 weil sie es bisher nicht mal geschafft haben, das Gelände des ex- Güterbahnhofs komplett neu zu bebauen - und der liegt eigentlich recht güstig direkt neben der Messe.

Die Gleisbette im Gallusviertel dürften dagegen eh nicht viel wert sein.

... link  

 
@siria: Oh, die Stuttgarter dachten auch schon mal, das sei erledigt. Mr. Kefer vom Bundesbahnvorstand sagte Freitag in der Schlichtung tatsächlich, weder F21 noch M21 sei erledigt und endgültig vom Tisch. Aber keine Sorge: Die Stuttgarter werden dafür sorgen, dass -selbst wenn sie mit S21 durchkommen- denen die Lust auf unterirdische Durchgangsbahnhöfe ein für allemal vergehen wird. Gründlich.

... link  


... comment
 
die hauptproblematik sah ich darin
das die bahnseite behauptete der tunnelbahnhof wär um ein drittel leistungsstärker als der koppbahnhof

und diese rechnung damit begründete mit blitzartigen standzeiten im bahnhof

so für nahverkehrszüge 1 minute

auf nachfrage wusste einer von die bahn dann zu sagen in hannover klappt es in 3 minuten

tja wir sehen also das die modellrechnungen von nix anderes abhängen wie schnell ein oder ausgestiegen wird
so knapp is der vorteil von einem drittel mehr leistungspotential

das wird sicher morgen noch im nachgang intensiv erörtert werden

... link  

 
Es gab ja sogar einen bei der Bahn, der rechnete mit 40 Sekunden Umsteigezeit. Kein Witz.
Die behaupteten ja mal, dass S21 doppelt so toll sein würde, was sie heute kopfschüttelnd wieder zurücknehmen mussten.
Und die Gönner hat in Sachen Wirtschaftlichkeit erst auf den Nachmittag verwiesen und am Nachmittag dann auf irgendwann mal und das aus gutem Grund.
Demnäxxt hat die Bahn bei mir in etwa dasselbe Image wie Baden-Württemberg-CDU, al-Qaeda oder die chinesische KP.

... link  

 
die haben die röhre zu klein dimensioniert
darum auch die kleinen standflächen zum zustieg

offensichtlich is nix anderes technisch möglich oder die kosten steigen ins wahnhafte

... link  

 
Wie breit
sind denn die Flächen für den Zustieg? Findet Tanja Gönner 40 cm als total ausreichend und voll EU-Norm-Konform? Oder ist´s gar ein Meter?
Das großartigste ist ein Gutachten der sma, Weltmarktführer in Sachen Bahnhof und Fahrpläne, direkt aus der Schweiz, aber die können das ja ohnehin nicht. Trotzdem hat die Landesregierung diese Versager beauftragt, ein Gutachten zur Funktionsfähigkeit von S21 anzufertigen: Vernichtend! ICEs zuckeln hinter S-Bahnen her. Ein guter Grund, das Ding wegzuschließen, ehe das Parlament drüber befindet....

... link  


... comment
 
Tja, München...anstatt das mal einer dran denkt sinnvollerweise den Flughafen vielleicht wenigstens mal ans Nahverkehrsnetz anzuschließen. Nachdem der Flughafen ja ne Zeitlang fast nur aus der Luft zu erreichen war hängter ja immerhin an der S-Bahn dran. Aber wer von außerhalb kommt, vor allem ausm Raum Straubing/Deggendorf/demEckdort, der muss ja am Flughafen vorbei in die Stadt, um aus ihr wieder rauszufahren. Sehr clever. Dafür hätts ja Stoibers 10-Minuten-Bahn gegeben. Aber nääääh, das technikfeindliche Volk wollt das ja net. Zum Glück.
Evtl. ließe sich in Muc ne Untertunnelung ja auch sinnvollerweise mit nem Flughafenanschluss koppeln. So hätts wenigstens Sinn, die Geldrausschmeißerei. Solang man den Tunnel nich zu eng baut. Und die CSU nicht mitmischt. Und die Freunde des Kölner Stadtarchivs weglässt davon. Und mal versucht aus Fehlern zu lernen, siehe dazu Nämbärch-Ingoland-Muc. Zu viele Wünsche auf einmal. Mist...

... link  

 
....und zuviele "Wenns" :-)
Auf deutsch: München braucht aber sowas von dringend ein neues Konzept und die DB hat es bereits....man muss nur noch die Münchner davon überzeugen (hatten wir das nicht schon mal ????)

... link  

 
Was
hatten wir schonmal? Ein Konzept? Aber nicht bei der Bahn!

... link  

 
Okay....
Sie haben Recht, ich nehms zurück...Passend....

... link  


... comment
 
Die Hälfte des Bahnhofes wird überirdisch sein, der Rest unterirdisch.
Nein, im Ernst: was soll dabei rauskommen?
Das Ganze ist ne Frace zur Beruhigung.
Die haben eine saumäßige Angst vor dem Bürgeraufstand. Ihre letzte Karte ist die des Einlullens und Auseinanderziehens.
Wenn die Stimmung bis März anhält, ist Schicht im Schacht.

Und das mit der Enteignung öffentlichen Eigentums sehe ich auch so. Wenn ich nur an Post und Telekom denke, werde ich wütend.

... link  

 
Ich frag mich eh, warum noch keiner auf die Idee gekommen ist, einfach die bereits bestehenden Gleise zu überbauen statt neue sam Bahnhof tieferzulegen.

Ach Mist, kann man höchsten Bäume drauf pflanzen und keine Wohnhäuser für Besserverdienende? Na dann lassen wir das mal lieber....

... link  

 
Nackte Panik!
.....bezeichnend etwa ist, dass die CDU mittlerweile Busladungen aus dem ganzen Land herankarren lassen muss, damit sie wenigstens eine halbwegs so zu nennende Pro-Demo zusammenkriegt. (Und da hat man dann einen richtigen Mob beisammen: "1933=braune Nazis, 2010=grüne Nazis" etwa sagte ein Plakat. Und die Gegner wurden gleich mal aufgefordert wegzuziehen. Direkt von der Bühne aus.)

... link  

 
Mit dem "Wegziehen" müssen die vorsichtig sein. Wir haben hier ein vergleichsweise kleines, für die Bewohner aber teures "Projekt".

Wer die 25.000 Euro Eigenanteil zu hoch findet (oder ganz einfach nicht bezahlen kann) hört auch den Rat mit dem Verkaufen und Wegziehen.

Besorgte Blicke gibt es erst, wenn einer der Betroffenen von Interessenten für sein großes Grundstück erzählt, die viel mit dem Wohnwagen unterwegs sind und denen er nebenbei einen liberalen Eigentumsbegriff zutraut. Man weiß nie, was nachkommt...

... link  

 
So ähnlich läufts hier auch: Da zahlen Gemeinden -je nach Einwohnerzahl- die nächsten 10 Jahre lustig Beiträge für S21 und nur deshalb, weil sie halt im falschen Landkreis liegen...sie zahlen auch dann, wenn sie -wie viele der betroffenen Kommunen- gar keinen Bahnhof haben und so etwa nullkommanull von S21 profitieren.
(Wobei: Wenn alle aus Stuttgart wegziehen, die etwas dagegen haben.....dann braucht Stuttgart wahrscheinlich gar keinen Bahnhof mehr)

... link  


... comment
 
Wobei
so ein Durchgangsbahnhof natuerlich auch Vorteile hat: der TGV von Paris nach Moskau muss dann dort nicht mehr anhalten. Wie auch in Berlin nicht.

... link  

 
... dann braucht man aber gar keinen Bahnhof...

... link  

 
Sehr unterhaltsam
finde ich ja immer dieses Geschwaller von dieser sensationellen Magistrale Paris-Bratislava, die eine echte Alternative zum Flugverkehr sein soll und die dank S21 dann irgendwann mal so grob 30 Minuten früher Bratislava (oder Paris) erreichen soll:
Der Zug braucht bisher 13 Stunden. Okay, dank S21 vielleicht noch 12,5 Stunden. Das nenne ich eine echte Alternative zum Flieger! Ich wette, Orly macht dicht, Charles de Gaulle macht auch dicht, wenn diese sensationelle Magistrale des europäischen Bahnverkehrs erstmal steht....

... link  

 
Ein paar mal im Jahr muss ich in die Gegend um Tübingen und weiter südlich. Bis Stuttgart zu kommen wäre mit der Bahn heute schon kein Problem. Aber dann kommen nochmal 90 Minuten dazu und ich stehe immer noch erst an einem Bahnhof. 4 km vom Ziel entfernt, die Dauer der letzten Etappe hängt also nur von meiner Kondition (und dem Gepäck) ab. Wieviel Zeit spare ich wohl mit den neuen Bahnhof?

... link  

 
Antwort:
ab Tübingen 3-4 Minuten bis Stuttgart. Ab Tübingen wird sich damit ihre Fahrzeit von etwa 45 auf 41 Minuten reduzieren (aber auch nur dann, wenn die Menschen plus Gepäck in der Lage sind, in 1 Minute ein- und wieder auszusteigen).

Kommense nu bitte nicht mit "südlich von Tübingen". Das -mit Verlaub- interessiert keinen S21-Planer....

:-)

... link  

 
Die Magistrale Paris-Bratislava dürfte an durchschnittlichen Tagen ungefähr so stark befahren sein wie ein Familientaxi.

... link  

 
Ist der Wochenend-Sauftourismus in Bratislava abgeklungen? War zumindest ein beliebtes Ziel der Engländer, ist es vielleicht auch noch.

Das wäre immerhin eine Garantie für anständig vollgekotzte Züge...

... link  

 
@charon, @ilnonno: Herrliche Kommentare. Dankeschön. Großartig. Ich habe sehr grinsen müssen....

... link  


... comment