Montag, 22. März 2010
Naturschönheiten
Als Disclaimer vorneweg sei erwähnt, dass Sie die voll niederschmetternde Erkenntnis nur dann in ihrer Gänze kriegen, wenn Sie seeeehr behutsam scrollen. Erst Text, dann Bild

Sie kennen das sicher: Manchmal muss man hinabsteigen in die allertiefsten Untiefen, damit man erkennt, wie gut man es da oben hat. Seit ich mit Tauchverbot belegt bin ohne dass die Tauchkarriere je gestartet hätte, muss ich daher Ausweichmöglichkeiten suchen und die habe ich jetzt gefunden und seit heute betätige ich mich als pseudointellektueller Enthüllungsjournalist ehrenhalber und auf nonprofessioneller Basis.

Natürlich ist das eine sehr mühsame und sehr dreckige Tätigkeit und deshalb hab ich mir auch mal gedacht: Weshalb nicht einfach mal an einem weniger netten Sonntagnachmittag hinabsteigen in die Untiefen dessen, was der deutsche Journalismus, so man den Boulevard als selbigen überhaupt bezeichnen kann, so zu bieten hat. Ich sag Ihnen: Ohne ein Gläschen deutschen Rieslings halten Sie die Schmerzen nicht aus. Da beißen wir uns jetzt aber gemeinsam durch, schmerzempfindlicher als ich sind Sie sicherlich nicht.

Beginnen wir mal damit: Prinzipiell lese ich vieles. Eigentlich sogar sehr vieles. Auch Sachen, die ich eigentlich gar nicht mag, aber ich will wissen, wie andere Leute denken und ticken und deshalb sollten Leute wie ich durchaus mal durch "Welt" oder "FAZ" klicken. Know your enemy, you know? Das hat irgendne anthropologische Komponente. Aber alles hat seine Grenzen und die liegen dann noch weiter rechts oder bei der Zeitung mit den vier Großbuchstaben.

Nun aber habe ichs getan und mich genau in die Viergroßbuchstabenonlinewelt begeben und ich muss ehrlich sagen: Das ist soooo bunt und unübersichtlich, da fühlt man sich glatt wie im Versandkatalog von Quelle aus den 80ern mit dem einzigen Unterschied, dass Quelle seinen Katalog nicht auch noch animiert hatte.

Sehense, und schon sind wir mitten drin im dreckigen Enthüllungsjournalismus. Weil es nämlich um die Silvana gehen tut.

Silvana ist weltberühmtberüchtigt, weil ja zig Millionen tagtäglich den Scheiß lesen und sie enthülltjournalisiert da fast ganz nackich abgebildet war. Das da ist die Silvana.



Screenshot B.ild

Selbstnatürlich ist das hier ein Schmuddelblog, aber noch nicht so schmuddelig, dass ich die arme Silvana völlig barbusig präsentiere und deshalb hab ich die Dinger mal hinter einem schwarzen Balken versteckt. Ich hätte nicht gedacht, dass der so überdimensioniert ausfallen müsste, aber gut.
Silvana ist 24, 1,74, 85D und damit sind eigentlich alle relevanten Daten angegeben. Aber Silvana sucht auch einen Mann. Sie ist nämlich grade Single. Und deshalb macht man sich nun auf die große Suche nach dem Traummann für die arme Einsamkeit. Wo wäre die Suche erfolgreicher als im Millionenblatt? Das lesen doch auch schnittige Jungmänner wie Dennis, der mich damals auf meiner Baustelle fragte, wie er denn am besten und schnellsten nach dem Feierabend gen Puff komme.
Darum gibt es nun die große Silvanatraummannsuche, so eine Art Castingshow für die Volldepperten.

Und so darf jeder der mag ein Foto einschicken mitsamt der Begründung, weshalb 24-1,74-85D-Silvana ausgerechnet ihn aus dem drögen Dornröschenmannalltag erlösen soll. Es ist wahrhaftig wirklich sehr erstaunlich, was es da an Einsendungen zu bewundern gibt:

Kandidat 1 ist ein Vollpfosten namens Markus, Broker aus irgendnem bayrischen Kaff. Markus meint, dass er einfach Reife bieten kann und finanzielle Sicherheit, weshalb er sich gleich vor seinen Daimler stellt und sich abknipsen lässt. "Reife" meint in dem Fall euphemistisch einfach nur "alter Sack", weil er so etwa 20 Jährchen älter ist als die Silvana. Ein weiteres Handicap hat er gleich unverlangt mitpräsentiert: Der Kerl ist sehr deutlich kleiner als die größte Agave, die ich besitze und damit in etwa so groß wie ein Zimmerspringbrunnen ohne Fontäne. Der läuft aufrecht und erhobenen Hauptes durch seinen Daimler und die einzige Frage, die sich nun stellt, ist: Weshalb posiert er als Beifahrer?


Screenshot B.ild

Wenn Ihnen nun Markus bereits imponiert haben sollte, dann machen Sie sich auf Heinz gefasst. Heinz ist die allerallercoolste Sau des Planeten. Echt jetzt. Heinz könnte eigentlich auch Horst heiße, tut er aber auch gottseidank nicht, er wäre ein Grund für eine Umbenennung von Horst-Tappsy.

Sie sollen laaaangsaam tun, verdammt.

Heinz hat ein sehr eindrückliches Foto eingeschickt, das ihn schimpansengleich, aber megacool vor irgendeiner Tür zeigt. Leider ist das Foto unscharf, Heinz dafür aber wohl umso mehr, weshalb er gleich auf ein paar Bekleidungsaccesoires verzichtet hat, die eigentlich im halbwegs zivilisierten Mitteleuropa Standard sind, auch wenn sie nur dazu dienen sollten, eine mittlere Plauze zu verdecken. Wenn Sie glauben, die Hells Angels böten einen furchterregenden Anblick, dann haben Sie Heinz noch nie gesehen. Gleichzeitig aber gibt es auch diesen entschlossen verschwommenen Dackelblick, der Heinz aussehen lässt wie einen ehemaligen Zuhälter Tätowierbeauftragten im Rotlichtbereich von Porta Westfalica. Vielleicht spielt er aber auch nur leidenschaftlich gerne Panflöte.


Screenshot B.ild

Nun gut. Das waren die ersten beiden Kandidaten. Präferieren Sie bereits einen der beiden? Dann warten Sie bitte auf Nummer drei. Nummer drei ist der Typ einfühlsamer Knuddelbär, der keiner Fliege was zuleide tun kann und der auch noch nie in seinem ganzen Leben nicht je gepoppt hat. Joachim ist Fachberater im Baumarkt und damit ist schon komplett alles erstunken und erlogen. Ich kenne Baumärkte und verkehrte dort jahrelang gewzungenermaßen regelmäßig. Einen Fachberater habe ich dort nie gefunden. Viel eher schon Scheinbarangestellte, die sofort hinter das nächste Regal wetzten, wenn mal ein Kunde zufällig sie erspäht haben mochte.

Die nächste Dreistlüge ist, dass er humorvoll ist. Also bitte: Humor und Baumarkt ist in etwa wie George Bush und Friedfertigkeit. Geht nicht. Gibts nicht.

Das allerallerschlimmste aber an Joachim ist: Er kommt aus der Pfalz und sieht aus wie ein Kind von Helmut Kohl. Mal ehrlich: Da ist doch alles zu spät.

Laaaaaaaaaaaaaaaangsaaaaaam


Wir wollen nun aber nicht unfair sein, zumal das Foto mit ziemlicher Sicherheit Mamma Joachim eingestellt hat. Aber dennoch: Den entlässt jeder Rentenberater umgehend in die ungekürzte Altersteilzeit.


Screenshot B.ild

Ich sehe ja bereits Joachim und Silvana vor den elendslangen Baumarktregalen und vor der gewaltigen Überlegung stehen, ob sie nun den Billignachbaukristalllüster "Irene" kaufen oder doch besser das Modell "Irma" nehmen....

Darum liebe Singlemänner: Haunse rein! Schreiben Sie, weshalb Sie die Ische kriegen sollten. Ehrlich gemeinte Zuschriften -ausschließlich mit Bild- werden natürlich direkt an Silvana Bona weitergeleitet.

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Sonntag, 21. März 2010
Manchmal braucht man einfach einen Namen als Programm

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Donnerstag, 18. März 2010
Street Art Baltica
Ich habe ein großes Faible für Street Art. Okay, nicht für alles und jedes. Fachwerk und Altsadt sind tabu, Tags sind eine widerliche Schmiererei und nicht mehr als eine Pissmarke im Revier und mit viel Gesprühe kann ich einfach nix anfangen. Nicht jeder, der da auf Street sich verewigt verdient den hochheiligen Segen Art. Ich mag aber diese Stencil-Sachen mit den Schablonen. Stencils ist etwa das, was Banksy so macht. Das Zeugs wird wo auch immer von mir geknippst und mittlerweile könnte ich wahrscheinlich irgendwann einmal den großen Bildband "Stencils of the world" -schön hochtrabend- auflegen lassen. Und weil es die Dinger halt einfach beinahe überall gibt, knippse ich die auch beinahe überall und grade aus dem Baltikum habe ich eine Sammlung mitgebracht. Querbeet einmal durch, kreuz und quer.

Estonia:




Latvia:




Lithuania:



Mehr Bilder gibts in den Kommentaren.

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Mittwoch, 17. März 2010
Klaipeda
Mittlerweile haben wir uns von Lettland verabschiedet und sind jetzt in Litauen gelandet, genauer: Klaipeda, das früher mal Memel hieß und lange deutsch geprägt war, auch wenn die Mehrheit dort schon lang Litauer sind.



Klaipeda liegt an der Ostsee, das heißt, so gut wie. Erst kommt noch das Haff und die Kurische Nehrung und die soll richtig schön sein, aber das ist eher was für den Sommer.



Diese Schlösser finden sich überall im Baltikum. Frisch verheiratete Paare befestigen die an Brücken und schmeißen dann die Schlüssel in den Fluss.



Jetzt gehts aber dann doch noch zum kleinen Kurztrip auf die Nehrung.







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Montag, 15. März 2010
Frühe Ernte


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Sonntag, 14. März 2010
Halbdackel des Monats

Der Außenministerspieler


Der Guido sagt, dass es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik eine derartige Kampagne gegen einen Außenminister gegeben habe, der sich grade im Ausland befunden habe. Da hat er Recht. Wirklich.

Es hat aber auch noch nie in der ganzen Geschichte der Bundesrepublik einen Außenminister gegeben, der sein Amt nur darstellt und es hat auch noch nie einen Außenminister gegeben, in dessen Entourage nahezu ausschließlich Spez´ln von ihm sitzen. Man fragt sich mitunter, wer von der Familie Westerwelle eigentlich daheim bleiben muss und warum.
Auch hat es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nie einen Außenminister gegeben, der nur mit innenpolitischen Themen auffällt.
Wobei man so gemein zum Guido ja auch nicht sein darf, weil sein Vorstoß in Sachen Löhne ja wirklich ehrenwert ist. Wenn der Guido nämlich sagt, dass diejenigen, die arbeiten mehr verdienen müssen als diejenigen, die nicht arbeiten, während gleichzeitig das Bundesverfassungsgericht anmahnt, dass die HartzIV-Sätze angehoben gehören, dann lautet die logische Schlussfolgerung doch nur, dass die Reallöhne deutlich angehoben werden müssen, weshalb Guido dann problemlos bei Die Linke eintreten könnte.

Kurzum: Wer so tappig daherkommt -und ich glaube felsenfest, dass der Guido einer derjenigen war, die früher mit Seitenscheitel und Aktenköfferchen in die Schule gegangen sind und das waren genau die, die wir früher immer mächtig geärgert haben- und sein Amt allenfalls schlecht schauspielert, den könnte man schon mal für einen Halbdackel halten.

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Samstag, 13. März 2010
Noch´n HDR-Versuch
Riga, Jesuskirche

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Freitag, 12. März 2010
Sigulda
Sigulda ist im Prinzip nur ein kleines Kaff. Aber Sigulda liegt erstens in bequemer Reichweite von Riga und zweitens im Gaujanationalpark und deshalb kann man da schon mal hinfahren.



Während wir so mit der Gondel übers Gaujatal schweben, könnte ich mal schnell erwähnen, dass es hier so aussieht, wie es hier aussieht, oder besser gesagt, dort sieht es aus, wie es bei mir aussieht, will heißen: Ich fühlte mich umgehend heimisch. Zwar haben wir hier keine Gondel, dafür aber ein ausrangierte Skischanze. Naturschanze sogar. Und vor 50 Jahren sollen da mal tatsächlich welche gesprungen sein. Aber zurück zu Sigulda und dem Gaujatal. Im Sommer ist das sicher herrlich zum Kanu fahren und aus der Gondel kann man auch Bungeejumpen, wofür es mir aber erstens zu kalt war und zweitens dieses Unternehmen seit dem letzten Kreuzzusammenbruch von meiner Liste der nächsten Unternehmungen bedauerlicherweise gestrichen wurde.





Im Prinzip ist das gesamte Baltikum flach wie Ostfriesland. Topfeben. Für den Durchschnittmittelgebirgler damit so interessant wie McDonalds für einen Gourmet. Nur in Sigulda gibt es seltsamerweise Hügel und niemand kann erklären warum, aber das ist auch egal, die Hügel sind da und das ist auch recht so.



Deshalb ist Sigulda das Wintersportzentrum Lettlands. DAS. Ich glaube auch das einzige. Sie haben sogar ein Abfahrtshügelchen, aber ich kann ohnehin nicht Ski fahren und deshalb ist mir das egal.



Sonst gibt es nicht sonderlich viel. Bahnhof, paar Kneipen, viel Schnee und ziemlich viele Ruinen. Das war´s, reicht aber auch.



Etwas gibt es dann aber in Sigulda doch: Lettlands einzige Bob- und Rodelbahn. Die stammt noch aus Sowjetzeiten und damals holten tatsächlich Letten mal Gold bei Olympia. Auch heute noch donnern sie runter, etwas weniger erfolgreich, aber für eine Skeletonmedaille hat´s glaub ich gereicht.
Man kann da auch als Ottonormal-Beifahrer runterheizen und wahrlich, ich hätte das wirklich sehr, sehr gerne gemacht. So als Bremser, der nicht bremst und stattdessen Fotos schießt. Aber leider fanden die Letten, man müsse statt mir das hoffnungsvolle Jugendnationalteam runterschicken, dabei ging das in einem Fall nicht ganz so gut. Der Rückstand von über 40 Sekunden ließ erahnen, dass da unterwegs nicht alles so gelaufen ist, wie geplant. Heile angekommen isser aber.

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Donnerstag, 11. März 2010
Du gewährtest uns die Bitte und warst in unserer Mitte die Dritte
Der fehlgegangene Versuch, eine Traueranzeige durch Poesie aufzuheitern? Ein dezenter Hinweis auf eine Dreiecksbeziehung? Und überhaupt: Wussten die beiden nicht, wann die arme Christiane viel zu früh gestorben ist?

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Mittwoch, 10. März 2010
Kunstflug




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