Dienstag, 22. Juni 2010
Halbzeit
Seit 1982 habe ich mir jede Fußballweltmeisterschaft angeschaut. Zumindest große Teile davon. So weit das eben möglich war.
Das war anfangs richtig gut, weil Deutschland in jedem Endspiel stand und ich 1994 beinahe schockähnliche Zustände bekam, als das aus meiner Sicht erstmals nicht so war. Dabei gab es manchmal eher eintönige Wettbewerbe wie etwa 1990, aber da wusste man quasi schon nach dem ersten Spiel, dass es zwar eintönig werden würde, aber aus deutscher Sicht wenigstens ziemlich erfolgreich.
Dieses Mal ist alles anders. Die Hälfte aller Spiele sind rum und ich habe -glaub ich- bisher nur 4 verpasst. Vielleicht ist es der pure mediale Overkill, aber: Diese WM ist bisher die langweiligste, ödeste und traurigste Veranstaltung unter allen Weltmeisterschaften, die ich je sehen durfte.
Die Holländerinnen mit den Miniröcken und den hübschen Dekolletes haben sie mal gleich aussortiert, die Stadien sind nicht mal voll und für sowas wie Spaß sind bisher nur zwei Mannschaften zuständig: Die Argentinier haben Spaß, zumindest solange man sie spielen lässt, die Franzosen machen Spaß, zumindest solange man nicht Franzose ist.
Der Rest ist Beamtenfußball. Langweiliges Gerumpel. Und wenn das Brasilien gegen Nordkorea oder England gegen Algerien schon praktizieren, wird es später gegen stärkere Gegner wohl kaum besser werden. Sollte es wider Erwarten zur Abwechslung dennoch mal zu einem besseren Spiel kommen, wird es monoton niedergetrötet.
Wissen Sie, wann bei einer Weltmeisterschaft mal weniger Tore pro Spiel gefallen sind? Richtig. Nie.

   ... Spocht
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