Sonntag, 6. Januar 2008
Von Köchen, Töpfen und einfachen Rezepten
oder: Ein deutsches Märchen


Es war einmal ein Koch. Früher war das sehr beschwerlich, Koch zu sein. Man musste 15 Stunden am Tag arbeiten und das 6 Tage die Woche und das für einen Hungerlohn. Dann aber wurde das Fernsehen erfunden und Johannes B. Kerner gleich mit und nun müssen Köche nur noch ein bißchen was zusammenbrutzeln und dazu blöde grinsen und schon steht der Drittimmobilie in Marbella nix mehr im Wege.

Diese Geschichte aber handelt von einem speziellen Koch. Einer, der zwar nichts neu erfindet, aber quasi längst verschüttetes wieder neu entdeckt. Viel braucht es nicht, seine Küche ist eine Küche des Minimalismus. Und dann rührt er seine wenigen Zutaten zusammen, präsentiert den Brei möglichst vielen Menschen und schon finden die Menschen, dass er gut rühren kann und sich vielleicht auch als Giftmischer für die Politik eignen könnte. Jawoll Roland, super Roland, das wollma hören, sagen sie und so tritt der Roland in eine Partei und dann in die Politik ein.
Leider hat niemand bemerkt, dass der Koch nie so ganz normal war und eigentlich von der Geschmacklosigkeit qua Dummheit der Menschen gelebt hat. Aber trotzdem fanden die alles richtig toll, was er so gebrutzelt hat. Schon immer hat er sich seine Rezepte so hingedreht, wie er das gebraucht hat, hat manchen Blödsinn verzapft, was aber keinen so richtig gekümmert hat. Stattdessen haben sie ihm mächtig Beifall geklatscht.
Dann, eines Tages und nach viel jubilieren hatte der Koch schließlich richtig Macht und saß als Chef im Landtag und noch immer sagten sie brav: Jawoll Roland, so isses Roland, ganz genau Roland.
Und wenn sie alle brav weiterjubeln, dann sitzt der Koch irgendwann als Chef im Bundestag und dann ist das Land wieder sauber, die Ausländer fliegen alle raus und wir alle haben endlich wieder einen Führer.

Die Moral von der Geschicht? Rassisten wird es immer geben, nur mit solchen Köchen möcht ich nicht im gleichen Lande leben.

   ... Poly-Tikk
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