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Donnerstag, 30. November 2006
Tobago
gorillaschnitzel, 10:57h
Wenn es sowas wie ein irdisches Paradies gibt, dann muss es Tobago sein. Auf den ersten Blick ist alles traumhaft. Auf den zweiten eigentlich auch. Das Wetter ist grandios, die Strände wunderschön, es gibt einen ausgedehnten Regenwald und die Korallenriffe sind ein Tauchparadies.
In Trinidad sagt man: "Trinidad is nice, Tobago is paradise" und kann gar nicht verstehen, was ein Tourist auf Trinidad wolle. Im Prinzip stimmts ja auch. Tobago ist die kleine Schwester auf der alles etwas langsamer und beschaulicher läuft. Und so gehen einige ganz besonders gemütliche Exemplare einem noch viel gemütlicheren Leben nach, als es die übrigen Bewohner ohnehin schon tun:
Die lässigsten und entspanntesten -wohl vorrangig weil vollgekifftesten- Rastamänner sind die auf Tobago. Die meisten von ihnen haben nicht sonderlich viel zu arbeiten, gedenken aber auch nicht, an diesem Zustand sonderlich viel zu ändern. Ihr Tagesablauf ist grandios: In der Regel stehen sie irgendwann am Nachmittag auf. Ich kann mich noch gut an den Blick von "Lizard" erinnern, der mittags um 3 von seinem Nachbarn aus dem Bett gezogen wurde, weil ein blöder Europäer (ich) sein Auto borgen wollte. Nach dem Aufstehen ist dann erst mal alles "easy" und "slow" und so geht das dann den ganzen Tag weiter. Abends werden dann in aller Regel ein paar Früchte eingesammelt, die man selbst essen kann oder auch Touristen verkaufen kann. Die kriegen nach der Kifferei auch nen Fressflash. Vielleicht gehts dann noch als Boothelfer auf eine Tauchtour.
Danach sitzt man kiffend und Bier trinkend rum, labert Touristen und Kumpels voll und baggert die Touristinnen an. Eine Unterhaltung läuft in etwa so:
"Easy, Sista?"
"Easy, Brotha"
"Fine"
"Yeah"
"Smoke?"
"Nice"
"Cool"
Genug geschwätzt. Das reicht dann meist wieder ne gute Stunde.
Liebend gerne erzählen sie von dem Islamistenputsch in den 90ern: Das wurde in Tobago praktisch gar nicht wahrgenommen, weil ihnen das Treiben schlicht egal war. Erst als sie hörten, dass die Einführung der Scharia geplant sei und Alkohol verboten würde, fanden sie das richtig übel. Die Erkenntnis, dass es sinnlos sei, ein fernes islamisches Paradies anzustreben, wenn es gleichzeitig ein irdisches gibt, stammt nicht von Michel Houellebecq sondern von Rastas aus Tobago. Der Putsch scheiterte übrigens nach 6 Tagen.
In Trinidad sagt man: "Trinidad is nice, Tobago is paradise" und kann gar nicht verstehen, was ein Tourist auf Trinidad wolle. Im Prinzip stimmts ja auch. Tobago ist die kleine Schwester auf der alles etwas langsamer und beschaulicher läuft. Und so gehen einige ganz besonders gemütliche Exemplare einem noch viel gemütlicheren Leben nach, als es die übrigen Bewohner ohnehin schon tun:
Die lässigsten und entspanntesten -wohl vorrangig weil vollgekifftesten- Rastamänner sind die auf Tobago. Die meisten von ihnen haben nicht sonderlich viel zu arbeiten, gedenken aber auch nicht, an diesem Zustand sonderlich viel zu ändern. Ihr Tagesablauf ist grandios: In der Regel stehen sie irgendwann am Nachmittag auf. Ich kann mich noch gut an den Blick von "Lizard" erinnern, der mittags um 3 von seinem Nachbarn aus dem Bett gezogen wurde, weil ein blöder Europäer (ich) sein Auto borgen wollte. Nach dem Aufstehen ist dann erst mal alles "easy" und "slow" und so geht das dann den ganzen Tag weiter. Abends werden dann in aller Regel ein paar Früchte eingesammelt, die man selbst essen kann oder auch Touristen verkaufen kann. Die kriegen nach der Kifferei auch nen Fressflash. Vielleicht gehts dann noch als Boothelfer auf eine Tauchtour.
Danach sitzt man kiffend und Bier trinkend rum, labert Touristen und Kumpels voll und baggert die Touristinnen an. Eine Unterhaltung läuft in etwa so:
"Easy, Sista?"
"Easy, Brotha"
"Fine"
"Yeah"
"Smoke?"
"Nice"
"Cool"
Genug geschwätzt. Das reicht dann meist wieder ne gute Stunde.
Liebend gerne erzählen sie von dem Islamistenputsch in den 90ern: Das wurde in Tobago praktisch gar nicht wahrgenommen, weil ihnen das Treiben schlicht egal war. Erst als sie hörten, dass die Einführung der Scharia geplant sei und Alkohol verboten würde, fanden sie das richtig übel. Die Erkenntnis, dass es sinnlos sei, ein fernes islamisches Paradies anzustreben, wenn es gleichzeitig ein irdisches gibt, stammt nicht von Michel Houellebecq sondern von Rastas aus Tobago. Der Putsch scheiterte übrigens nach 6 Tagen.
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