Sonntag, 27. März 2011
Heute machen wir Politik...
....wir wählen hier, gottseidank mal wieder. Lang erwartet wie sonst nichts. Auf diesen Tag habe ich seit mehr als einem halben Jahr gewartet.....wer wählen kann: Geht wählen! Der Rest möge bitte alle Daumen drücken. Was Politik angeht, könnte das der schönste Tag in meinem Leben werden...
...bis das hier fertig ist, ein genialer Auftritt bis zum hoffentlichen, lang ersehnten Abtritt der elenden Regierung:

Coldplay: Politik



So muss ein Album losgehen, das ist wie bei den Red Hot Chili Peppers und dem Californication-Album. 1:03 ist, wie es sein muss. Laut, dreckig, derb.

Tolles Album, geniale Band.

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Samstag, 26. März 2011
The green wave

Fight all the ones who divide us
rich against poor
fight all the ones who divide us
white against black

no rights were ever given to us
by the grace of god
no rights were ever given
by some united nations clause
no rights were ever given
by some nice guy at the top
our rights - they were bought by all the blood
and all the tears of all our
grandmothers, grandfathers before.

fight all the powers who abuse our common laws
fight all the powers who think they only owe themselves.

New Model Army: "My Country"



Ich habe wirklich noch nie sowas wie eine Wahlempfehlung abgegeben und ganz großes Versprechen: Ich werde das auch nie wieder tun.

Aber dieses Mal darf ich das und es muss sein.

Einerseits will ich mich nur ein mal wenigstens ansatzweise wie ein Ägypter fühlen.

Andererseits ist das hier nicht das Land der CDU sondern unser Land und ich hätte es sehr gerne wieder. Demokratischer.

Und dann meine sonstige Wahlgewohnheit:

Einerseits habe ich diese Partei noch nie -wirklich nie- jemals gewählt und wahrscheinlich gehört für mich viel dazu, das nochmals zu tun. Andererseits gibt es keine Alternative. Außer dem Mappuspfosten.

Überwindense sich, ich hab das auch getan, es mag schwer fallen, aber es geht.

Demokratie oder Vollpfosten. Wir haben die Wahl. Jetzt.

Geht wählen! Es ist wichtig dieses Mal.

Oder kurz vereinfacht: 30. 09. 2010. We do not forget, we do not forgive.

Dieses Mal gibt es in Baden-Württemberg nur eins und das sehen Sie in Ihrem grade keimenden Garten. Ersatzweise können Sie auch die Biokresse betrachten, die Sie grade gekauft haben. Sein Layout etwa ist farbtechnisch wählbar. Oder die Farbe von Spinat. Das wählense. Danke.

Der Frühling kommt. Und der wird grün. Die dort können es nicht wenden. Das machen wir. Schöne Vorstellung.

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Samstag, 19. März 2011
BW. 2011. Wahl
Wisst Ihr, was die Partnerstadt Kairos ist?

Stuttgart.

Von Kairo lernen, heißt siegen lernen und deshalb nehmen wir uns jetzt ein Beispiel an den Arabern und genau wie bei den Arabern gilt: Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?

Wenn in Ägypten Demokratie möglich ist, muss das auch in Baden-Württemberg gehen. Die regieren hier schließlich länger als Mubarak in Ägypten.

Deshalb bin ich jetzt auf Demo Nummer 4 diese Woche (hätten Sie mir das vor einem halben Jahr prophezeit, ich hätte Sie für völlig irre erklärt). Aber ich bin momentan sowas von politisiert...und hey, es fühlt sich gut an.

Und ganz speziell für Mappus und Konsorten ein Zitat, das ich bei Georg Schramm geklaut habe, einem der begnadetsten Analysten der Weltlage. Im Original stammt es von Papst Gregor, dem Großen. Möge Mappus sich dieses Zitat hinter die Ohren schreiben, ehe ihn die Welle hinfortträgt.
Recht hat er...

Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht

Sie glauben ja gar nicht, wie zornig ich grade bin...

Geht wählen. Dieses mal ist es wirklich wichtig. Dieses mal schaffen wir´s.

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Freitag, 18. März 2011
Würden
die Maßstäbe der Bundesregierung hinsichtlich Libyen auch für Afghanistan gelten, man müsste dort umgehend abziehen.

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Mittwoch, 16. März 2011
kill´em all
Zitat: Die Gesellschaft muss anerkennen, dass in einem Industrieland nicht einfach so auf Kohle und Atomenergie verzichtet werden kann, wenn Wohlstand und Versorgungssicherheit erhalten bleiben sollen. Es ist zwar richtig, auf erneuerbare Energien zu setzen und diese auszubauen, aber man muss wissen, welchen Preis man dafür bezahlen will. Billige Energie und zugleich ein kompletter Umbau der Stromversorgung ist eine Illusion.

Diese Sätze durfte Jürgen Großmann in die Kamera sagen. Der Mann ist Boss bei RWE und damit bei einer der Firmen, die Kernkraftwerke betreiben, mitverantwortlich für die Laufzeitverlängerung. Ehrlicherweise muss ich zugeben,dass der Mann dafür bezahlt wird, Texte dieser Art von sich zu geben. An Tagen wie diesen * kann man vieles in die Kamera sagen und wahrscheinlich ist ohnehin das meiste davon falsch oder völlig deppert. Zumindest als Kernkraftwerksbetreiber. Immerhin schwurbelt Herr Großmann nicht so wie Tanja Gönner, was auch daran liegen könnte, dass seine Restlaufeit länger als zwei Wochen beträgt. Gönner ist es während eines Interviews mit der Stuttgarter Zeitung immerhin gelungen, innerhalb zweier Sätze exakt das unterzubringen und das mag auch eine Leistung sein (Originalzitat lt. StZ):

Wir können an solch einem Tag nicht sagen, die Kernkraftwerke sind sicher. Ja, die Kernkraftwerke sind sicher.

Aber zurück zu Herrn Großmann, der sich etwas subtiler ausdrückt, aber genauso weit daneben liegt. Es geht also um Wohlstand und Versorgungssicherheit. Dazu sind scheint´s AKW und Kohlekraftwerke nötig. Sagt er. Oder zumindest verstehe ich das so.

Ich kann ihm nun von Norwegen berichten. Norwegen hat den allerhöchsten Stromverbrauch des gesamten Planeten. Die Norweger beleuchten alles und die Norweger heizen gar ihre Wohnung mit Strom (versuchen Sie das mal bei sich daheim oder vielleicht doch besser nicht: Sie machen das wirklich nur einmal, spätestens bei der Stromrechnung kriegen Sie eine Volldepression). Kurz: Die ballern ordentlich was raus.

Norwegen belegt in beinahe allen Statistiken betreffs BIP, Human Development Index, Prokopfeinkommen undsoweiter immer die ersten 5 Plätze weltweit, meist mit ziemlichem Vorsprung auf Deutschland oder Österreich. Man kann damit sagen, dass Norwegen eines der reichsten Länder der Welt ist.

Wachstum ohne Atom, wie Herr Großmann sagt. Möglich? Ein Land, das reich ist und NICHT auf Atomstrom setzt. Kann das gehen? Es kann.

Norwegen hatte nie ein Atomkraftwerk und hat auch nicht vor, eines zu bauen. Zugegeben: Norwegen hat ein Kohlekraftwerk. Eines! Das erzeugt so etwa einskommanochwas Prozent der norwegischen Energie. Und der Rest? Öl aus der Nordsee? Nein, das wird verkauft und in Rentenfonds angelegt.

Woher kommt die Energie der Norweger? Es ist schlicht und einfach: Wasserkraft. Zu 98 %! Wasser.
Nochmal: Die Norweger machen ihren Strombedarf zu 98 % aus Wasserkraft. Sie haben übrigens so viel davon, dass sie sehr gerne auch exportieren würden, wenn man sie denn ließe. Norwegen hat eine Unzahl kleiner lokaler und regionaler Versorger und die betreiben nahezu ausschließlich Wasserkraftwerke.

Und was die Mär vom teuren Ökostrom angeht: Wissen Sie, was die Norweger für eine Kilowattstunde Wasserkraft bezahlen? 6 bis 7 Cent. Hier sind es so um die 20. Für den angeblich so billigen Atomstrom, nicht für Ökostrom. Norwegen ist übrigens ein ziemlich teures Land. Gehen Sie da mal ein Bier trinken, da können Sie viele Kilowattstunden das Licht brennen lassen.

Nun muss man ehrlicherweise zugeben, dass die Norweger früh genug schlau genug waren und das auch nicht in drei Moratoriumsmonaten aus dem Ärmel schüttelten. Stattdessen wurde das bedarfsorientiert ausgebaut. Peu a peu. Historisch gewachsen quasi. Gewachsen im Lauf der letzten 100 Jahre. Und: Ja, Norwegen ist auch ein kleines Land mit wenig Bewohnern und daher nicht so recht mit Deutschland vergleichbar. Ich behaupte auch nicht, dass so ein Umstieg nicht mit großen Kosten verbunden wäre, zumal das viel schneller gemacht werden müsste als seinerzeit in Norwegen und so hopplahopp geht das ganz sicher auch nicht. Eine 98%-Quote Wasserkraft ist hier ohnehin illusorisch. Schon 20 % wäre hierzulande schon eine Sensation. Aber das wäre für mich schon mal eine Ansage.

Aber. Wenn mir heute jemand erzählen möchte, wirtschaftliche Prosperität sei ohne Verzicht auf Kernkraft nicht möglich, dann ist das eine Lüge. Es war eine Lüge, dass das Licht ausginge, wenn das AKW Wyhl nicht gebaut werde und sie lügen bis auf den heutigen Tag. Es war und ist eine Lüge, dass man so ein AKW nicht so einfach abschalten könne. Es geht jetzt doch. Eine Lüge, wenn sie sagen, der Weiterbetrieb sei zwingend notwendig. Quatsch, es dient nur Konzerninteressen. Es ist auch eine Lüge, dass der Ausstieg finanziell nicht machbar sei. Blödsinn. Möchte jemand wissen, wieviel Milliarden möglich waren als es um die Bankenrettung ging? Dagegen sind die AKWs eher Peanuts.

Kurz: Sie belügen uns, weil es um Firmeninteressen von Großkonzernen geht und wenn ich dezentral meinen Strom direkt aus dem Wasserkraftwerk um die Ecke beziehen würde (ich habe diesen Tarif gebucht, weiß aber auch, dass das mein Wunschdenken ist), dann verdient RWE daran nicht mehr und EnBW auch nicht mehr. Dann käme das den vielen kleinen Stadtwerken zugute, die man durch die Laufzeitverlängerung in die Bredouille gebracht hat.

Ich will es mal so sagen: Ich bin mittlerweile in einem Alter, da mag man sich nicht mehr so offensichtlich belügen lassen, andersrum gesagt: Ich bin noch nicht alt genug, mich nicht mehr wehren zu können. Oder auch: Es herrscht meinerseits mittlerer Revolutionsmodus.

Wenn man richtig aufräumen will und wenn man richtig neu beginnen möchte, dann haben die Großkonzerne a la Vattenfall, RWE, E.on oder EnBW in der Energieversorgungslandschaft nichts mehr zu suchen. Es sei denn, sie bauen demnäxxt im großen Stil Wasserkraftwerke. Bisher haben sie das nicht gemacht, bisher haben sie -gezwungenermaßen- allenfalls ein AKW nachgerüstet, das einem Inferno hätte anheim fallen können.

Die verdienen dran.

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Montag, 14. März 2011
Aussetzen der Laufzeitverlängerung...
...ist exakt wie vorübergehend einen Doktortitel niederlegen.

Ein Aussetzer war das wirklich. Eine grandiose Pointe, die nicht mal dem allerbesten Gagschreiber hätte einfallen können.

Ehrlicherweise hätten sie dazusagen sollen, dass sie am liebsten nur bis zum 28. März ausgesetzt hätten.

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Schlechte Reime über schlechte Menschen


Danke an buntgrau.de, für den Mappus-Plakatinator...

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Montag, 7. März 2011
Historisch. Zugehörig.
Ja, der Islam gehört -historisch- nicht zu Deutschland. Pizza gehört -historisch- nicht zu Deutschland. E10 gehört -historisch- nicht zu Deutschland und der Quatsch, das zu subventionieren auch nicht. Auch Jeanshosen und T-Shirts gehören -historisch- nicht zu Deutschland. Noch nicht mal die CDU gehört -historisch- zu Deutschland. Und Demokratie gehört -historisch- natürlich auch nicht zu Deutschland.

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Samstag, 5. März 2011
Der Irre von Tripolis
Okay, dass Muammar al Ghaddafi ganz gewaltig einen an der Waffel hat ist nicht wirklich neu. Er ist auch nicht erst seit ein paar Wochen durchgeknallt sondern wahrscheinlich eher genetisch disponiert. Oder so ähnlich.

Die Zeit hat aber in ihren Archiven gekramt und ein altes Interview hervorgezogen. Mit Muammar und aus dem Jahr 1986. Lesen und staunen Sie.

Darin prophezeit er sowas wie die komplette grüne Revolution. Seine. Die lybisch-grüne Revolution. Er sagt, dass alle die grüne Revolution übernähmen und es auch schon Nachahmer in Deutschland gäbe. Den Einwurf des Reporters, wonach es zwar Die Grünen in Deutschland gäbe, die aber nicht unbedingt viel mit dem grünen Buch Ghaddafis oder ihm selbst zu tun hätten, begegnet er so:

"In Zukunft wird es in der ganzen Welt eine einheitliche Grüne Bewegung geben. Ich unterstütze die Grünen in Deutschland ohne jeden Vorbehalt. Ich betrachte diese Bewegung als einen Ausdruck auch unserer Ideen, unserer Ansichten."

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Freitag, 4. März 2011
Hybris2011
In Baden-Württemberg ist Wahlkampf und zum ersten Mal seit dem Krieg könnte es interessant werden. Das liegt vor allem daran, dass die CDU an ihrer eigenen Hybris erstickt.

Hybris via Symbolik ist es, wenn die CDU als einzige Partei ihre Wahlplakate in 3 bis 4 Meter Höhe anbringen lässt und die Kandidaten -die zudem allesamt aussehen wie Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer- aufs Wahlvolk herunterblicken.

Hybris ganz konkret zeigt Rampensau-Mappus, der -und das will ich hier mal festhalten- ungefähr so sympathisch ist wie ein tollwütiger Pitbull auf Ecstasy. Der Mininapoleon mit der gleichen Frisur wie Kai Dieckmann und Karl-Theodor und der Ausstrahlung eines zukurzgeratenen Viehzaunpfostens. Neuester Coup: Muammar Mappus erklärt, dass der Stuttgarter OB und Parteifreund Schuster bei den OB-Wahlen näxxtes Jahr nicht mehr antreten werde (natürlich wusste Schuster nichts davon) und er selbst stattdessen mehr im Rathaus mitmischen werde.

Das ist Demokratie a la CDU. Das ist Demokratie a la Baden-Württemberg. Geht wählen, wenn ihr Baden-Württemberger seid. Das Pack muss weg.

   ... Poly-Tikk
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