Donnerstag, 6. Mai 2010
Tallinn
gorillaschnitzel, 02:04h
So. Dieses eine mal müssen Sie noch und dann haben wir es alle überstanden. Angesichts des momentanen Dreckwetters dürfte es aber eine relativ leichte Übung werden, weil man sich da doch lieber wieder den Winter wünscht. So richtig mit Schnee und blauem Himmel, Temperatur egal. Besser als das Gepiss grade allemal.
Nun sind wir also in Tallinn gelandet. Hauptstadt Estlands. Und Tallinn ist lustig. Weil es übersetzt wohl "Dänenstadt" heißt, ich in ganz Tallinn aber keinen einzigen Dänen getroffen hab sondern nur Esten, Russen, Deutsche, Finnen und Schweden.
Tallinn hat eine mittelalterliche Altstadt und ist damit so ein bißchen puppenkistenmäßig. Als Kind hat man ja keinen Sinn für Architektur, aber wenn man den hätte, würde man das richtig toll finden, weil man sich dann vorkäme wie als Ritter. Geht aber nicht und somit ist Tallinn für niemanden alles. Russen und Esten leben nebeneinander, aber selten miteinander und es kann durchaus mal zu größeren Unruhen kommen, wenn sowjetische Denkmäler aus dem Stadtzentrum nach außen verlegt werden. Oder den Esten einfällt, ihrnicht ganz so gelungenes ziemlich saudumm gestaltetes Freiheitdenkmal mit etwas zu krönen, das dem Eisernen Kreuz des Deutschen Reichs vonannodazumal nicht ganz unähnlich ist.
Sei´s drum. Eigentlich ist es eine richtig schöne Stadt mit netten Menschen. Das erste Mal nach fast zwei Wochen in denen ich nicht nach Geld, Zigaretten oder sonstwas gefragt werde. Sie sind höflich-zurückhaltend. Nur sprachlich wird es nun nach dem bereits bestehenden Lettland-und-Litauen-Chaos noch schlimmer, weil Estnisch mit Finnisch verwandt ist und die Finnen haben immerhin so an die 15 Fälle. Aber zum Glück gibt es ja Otto Kubo. Der sitzt da:
Wobei er da weder sitzt noch wohnt sondern eher steht. Es ist das Marzipanmuseum von Kalev. Kalev ist die größte Süßwarenfabrik des Baltikums, sagt zumindest Otto, und der muss es wissen und stellt super Schokolade her, sag ich, und ich muss es wissen.
Otto ist ein sehr sympathischer älterer Herr und spricht fließend Deutsch, der Vorfahren (deutsch-schwedisch) wegen. Ich mag Leute wie ihn, weil sie mich mit Wissen beeindrucken können. Und mit Charisma.
Otto jedenfalls hat mir erklärt, wie das mit dem Marzipan ist: Also erstens mal....vergessense Lübeck, das Originalmarzipan stammt aus Tallinn. Sagt grinsend Otto und meint es nicht ganz so ernst, weil das Zeug mit den Arabern via Hanse kam, aber so ein bißchen will er schon, dass es so ist.
Wenn Sie mal nach Tallinn kommen sollten: Gehen Sie mal bei ihm vorbei, es ist sehr kurzweilig und sehr unterhaltsam.
In Tallinn jedenfalls heißen Straßen durchaus mal Toom-Rüütli und man glaubt sich ganz kurz in der Schweiz, aber das liegt vielleicht auch mit am Schnee. Oder am WLAN-Netz. Also ich sag Ihnen! Ich hatte ja das Handy nicht dabei, das hab ich auf Touren nie dabei, rein aus Prinzip und der Ruhe wegen, aber ich kann nur sagen: Ganz Estland, ein riesiges WLAN-Netz. Jede Tankstelle, jeder Supermarkt, Bushaltestellen, Bahnhöfe, Plätze, Kneipen, Restaurants. Alles WLAN. Darauf sind sie auch mächtig stolz und ein paar Spontikünstler nennen ihr Land mittlerweile E-stland und ich hoffe nun nicht, dass Apple auf die Idee kommt, den beinahebankrotten Staat Island aufzukaufen und daraus eine Marke zu machen.
Doors of Tallinn:
Nun sind wir also in Tallinn gelandet. Hauptstadt Estlands. Und Tallinn ist lustig. Weil es übersetzt wohl "Dänenstadt" heißt, ich in ganz Tallinn aber keinen einzigen Dänen getroffen hab sondern nur Esten, Russen, Deutsche, Finnen und Schweden.
Tallinn hat eine mittelalterliche Altstadt und ist damit so ein bißchen puppenkistenmäßig. Als Kind hat man ja keinen Sinn für Architektur, aber wenn man den hätte, würde man das richtig toll finden, weil man sich dann vorkäme wie als Ritter. Geht aber nicht und somit ist Tallinn für niemanden alles. Russen und Esten leben nebeneinander, aber selten miteinander und es kann durchaus mal zu größeren Unruhen kommen, wenn sowjetische Denkmäler aus dem Stadtzentrum nach außen verlegt werden. Oder den Esten einfällt, ihr
Sei´s drum. Eigentlich ist es eine richtig schöne Stadt mit netten Menschen. Das erste Mal nach fast zwei Wochen in denen ich nicht nach Geld, Zigaretten oder sonstwas gefragt werde. Sie sind höflich-zurückhaltend. Nur sprachlich wird es nun nach dem bereits bestehenden Lettland-und-Litauen-Chaos noch schlimmer, weil Estnisch mit Finnisch verwandt ist und die Finnen haben immerhin so an die 15 Fälle. Aber zum Glück gibt es ja Otto Kubo. Der sitzt da:
Wobei er da weder sitzt noch wohnt sondern eher steht. Es ist das Marzipanmuseum von Kalev. Kalev ist die größte Süßwarenfabrik des Baltikums, sagt zumindest Otto, und der muss es wissen und stellt super Schokolade her, sag ich, und ich muss es wissen.
Otto ist ein sehr sympathischer älterer Herr und spricht fließend Deutsch, der Vorfahren (deutsch-schwedisch) wegen. Ich mag Leute wie ihn, weil sie mich mit Wissen beeindrucken können. Und mit Charisma.
Otto jedenfalls hat mir erklärt, wie das mit dem Marzipan ist: Also erstens mal....vergessense Lübeck, das Originalmarzipan stammt aus Tallinn. Sagt grinsend Otto und meint es nicht ganz so ernst, weil das Zeug mit den Arabern via Hanse kam, aber so ein bißchen will er schon, dass es so ist.
Wenn Sie mal nach Tallinn kommen sollten: Gehen Sie mal bei ihm vorbei, es ist sehr kurzweilig und sehr unterhaltsam.
In Tallinn jedenfalls heißen Straßen durchaus mal Toom-Rüütli und man glaubt sich ganz kurz in der Schweiz, aber das liegt vielleicht auch mit am Schnee. Oder am WLAN-Netz. Also ich sag Ihnen! Ich hatte ja das Handy nicht dabei, das hab ich auf Touren nie dabei, rein aus Prinzip und der Ruhe wegen, aber ich kann nur sagen: Ganz Estland, ein riesiges WLAN-Netz. Jede Tankstelle, jeder Supermarkt, Bushaltestellen, Bahnhöfe, Plätze, Kneipen, Restaurants. Alles WLAN. Darauf sind sie auch mächtig stolz und ein paar Spontikünstler nennen ihr Land mittlerweile E-stland und ich hoffe nun nicht, dass Apple auf die Idee kommt, den beinahebankrotten Staat Island aufzukaufen und daraus eine Marke zu machen.
Doors of Tallinn:
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rob-log,
Donnerstag, 6. Mai 2010, 13:32
Ich empfand die Sadt trotz Altstadt sehr frisch und jung -und es stimmt: die Menschen waren freundlch...
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gorillaschnitzel,
Freitag, 7. Mai 2010, 00:22
Frisch und jung stimmt...würde ich auch so sehen...(der Bericht übers Kunstmuseum KUMU steht noch in den Wartelöchern, aber das KUMU ist auch ein Grund, weshalb ich die Stadt sehr sympathisch fand -neben den "Sozialkontakten")
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feuerlibelle,
Donnerstag, 6. Mai 2010, 14:36
endlich
ist der tallinnbericht da! auf den hab ich schon sehnsüchtig gewartet und nun stell ich fest, dass sie ihre reiseberichterstattung wiedereinmal hervorragend hingekriegt haben. das ganze liest sich so, als wäre man gerade vorort mit einer gruppe bei einer stadtführung. dankeschön!!! :-)
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gorillaschnitzel,
Freitag, 7. Mai 2010, 00:23
Ich freue mich wirklich sehr, wenns gefällt. Dankedanke, ich nehme Ihren Kommentar mal als Kompliment und danke dafür...
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siria,
Freitag, 7. Mai 2010, 01:23
An Tallinn fand ich den Kontrast so beeindruckend, dass man mit dem Verlassen des Altstadtmauerrings auf einmal inmitten von Fast-Hochhäusern stand, wie in einer anderen Welt.
Ihre Schneebilder aus dem Baltikum gefallen mir sehr! Aber ich fand es doch nett, dass ich während meines Besuches mein Bier im Freien trinken konnte.
Ihre Schneebilder aus dem Baltikum gefallen mir sehr! Aber ich fand es doch nett, dass ich während meines Besuches mein Bier im Freien trinken konnte.
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gorillaschnitzel,
Freitag, 7. Mai 2010, 02:00
Ja, stimmt....da gebe ich Ihnen Recht...aber das haben Sie auch in einer sehr bekannten Studentenstadt im Süden :-)
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bonafide,
Freitag, 7. Mai 2010, 03:27
die letzte tür is toll!! für den rest bin ich zu beschwippst. morgen dann!
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prieditis,
Montag, 10. Mai 2010, 01:54
in köln-frechen ist hinter so einer tür ein teppichhändler
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gorillaschnitzel,
Montag, 10. Mai 2010, 03:23
Stimmt. Ich fuhr da immer dran vorbei. Aber ich hörte vom Elend dort.
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