Sonntag, 18. April 2010
Was interssieren...
....eigentlich isländische Vulkane, wenn in Afghanistan Soldaten sterben?
Nur so ne "Headlinefrage"...

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Aschebedingt setzten in Europa Flüge aus - waffenbedingt in Afghanistan schon einmal ein paar Leben...

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Wo
Rauch ist, ist auch Feuer.

(Ok, die Redakteure sind wahrscheinlich geometrisch geothermisch erdkundemaessig nicht so bewandert.)

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Weil der Vulkan wunderbar dazu genutzt werden kann, um von anderen Problemen abzulenken (auch wenn die dringender sind).

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Würdest Du in Offenbach wohnen, dann würdest Du Dir die Frage sicher nicht stellen. Dort hört man selten das Gewehrfeuer vom Hindukusch ;o)

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[verschwörungstheoriemodus]das gehört schon zusammen. so muß man nämlich die särge per konvoi gemütlich nach hause fahren und wenn die dann in 3 monaten hier ankommen, hat das jeder längst vergessen[/verschwörungstheoriemodus]

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In Afghanistan sterben nicht nur Soldaten, sondern auch Afghanen. Der Unterschied ist: Vulkane betreffen die europäische Mehrheit, die nicht mehr von Malle wegkommt oder zum shoppen nach London. Tote Soldaten und Afghanen hingegen sind soooo weit weg. Massenrelevanz, könnte man sagen.

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ach ich weiß nicht, tote isländer wären auch nicht spannender in den schlagzeilen, aber die lust am erschauern vor quasi-lokalen naturkatastrophen ist immer größer [siehe rtl-sendungen wie der vulkan in der eifel oder so]

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@Damenwahl: ....es gibt übrigens keinerlei Statistik der Bundeswehr oder sonstwem, wieviele Afghanen/Taliban/Zivilisten seit Kriegsbeginn getötet wurden...

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Weil die persönliche Betroffenheit bei einer Vielzahl von Menschen bei diesem Vulkanausbruch und seinen Folgen eher gegeben ist, als bei drei toten Soldaten.

Es regiert das Gesetz der Masse, oder großen Zahl, ganz ähnlich wie bei den Bloggern. Aber das weißte eigentlich selber.

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Ganz klar: Der Vulkan beeinflusst unser Leben mehr. Ist ja auch näher...

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In jeder Sekunde sterben auf der Erde Menschen.
Sie kommen durch Aids, Hunger, Junkfood, Drogen, zu schnelle Autos, durch Unterlassung von Hilfe und Pflege, Rassismus und Intoleranz und durch 1000 andere Ursachen ums Leben. Nicht nur durch Naturkatastrophen. Auch durch die Waffen, die wir produzieren und exportieren und mit denen wir immerhin auf dem Treppchen stehen.
Darüber denken wir aber nicht mehr nach, weil sie ja Arbeitsplätze sichern. Frieden ohne Waffen wäre sehr schädlich für unsere Volkswirtschaft.

Der Vulkan schädigt auch, denn allein die Fluggesellschaften geben ihren wirtschaftlichen Schaden mit 250 Mio. pro Tag an. Und das ist doch mal eine konkrete Zahl, die so richtig betroffen macht, weil das ja auf künftige Flüge umgelegt werden muss, und die Aufmerksamkeit weckt, die man bei den tausend menschenverursachten Gründen fürs Sterben nicht mehr empfindet. (Überhaupt: Nichts ist so sicher wie der Tod.) Und darum steht der Vulkanausbruch in den Schlagzeilen.

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@cabman: Ich glaube nicht, dass das eine rein quantitative Frage ist. Zumindest nicht hinsichtlich der Zahl der Betroffenen. Der Kollege beispielsweise sitzt bedauernswerterweise grade in Dubai im 5-Sterne-Hotel fest und verlängert dort seinen Urlaub, der ihn keinen einzigen Urlaubstag kosten wird und zudem von der Airline finanziert wird.
Dann schon eher dahingehend, dass das Thema eben "sensationeller" ankommt als zum xten Mal Afghanistan. Im Übrigen betrifft es deutlich mehr als lediglich 3 Familien. Hocken nochmal grob 5000 Jungs und Mädels dort.

@siria: Ist mir schon klar und ich sehe ja durchaus einen immensen wirtschaftlichen Schaden. Nur: Die gesellschaftliche Relevanz von ein paar Tagen flugfrei dürfte verglichen mit den gesellschaftlichen, politischen und sozialen Folgen dieses Kriegs marginal sein.
Und wo ich neuerdings wieder Phrasen lesen muss, bei denen zumindest mir kotzübel wird ("Helden", "gefallen fürs Vaterland", "für unsere Freiheit", "stolz auf die Gefallenen", "sind wir stolz auf ihren Mut"), da würde ich mir eine breitere Debatte wünschen. Die sah ich eigentlich nach Karfreitag und die wäre mit Sicherheit auch da gewesen. Dann kam der Vulkan. Und ich muss seither auf Flugmangos verzichten.

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Hätte ich beim Vulkan mal wieder "Achtung, Ironie" schreiben müssen...
Selbstverständlich ist der Schaden von Kriegen (auch von nur "umgangssprachlichen" ) größer als jeder vorgeschobene Nutzen. Kriege kosten Menschenleben, Sozialbeziehungen und Ressourcen, sie zerstören Kulturgüter und Naturschätze, Vertrauen und Mitgefühl und machen Menschen roh und krank. Krieg ist nicht cool und ist kein Abenteuerspielplatz.
Ob darüber alle jungen Männer, die sich freiwillig zur Bundeswehr und in diesen Krieg begeben, wohl nachgedacht haben? Oder glauben sie ernsthaft, unsere Freiheit würde am Hindukusch verteidigt? Oder ist es nicht doch bloß die Freiheit von Heckler & Koch?
Eigentlich ist doch klar, dass man mit Panzern keine Brunnen bohren kann...

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Wobei mit den Rohren... Kommt drauf an, ob Sie wasser oder Öl finden wollen ; )

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@sid: Ich habe leider nicht gedient sondern es vorgezogen, was sinnvolles zu machen. Daher kann ich über die Vertikalbombfähigkeiten eines Panzers nicht so wirklich was sagen...:-)

@siria: Jaaa, mißverstanden. Sorry, tut Leid. Nein, meine Freiheit wird nicht am Hindukusch verteidigt sondern in Berlin.
Ich glaube aber nicht, dass ein Durchschnitts19jähriger sich dessen bewusst ist, was er da macht, wenn er einen Vertrag über 10 Jahre unterzeichnet. So leicht tut man sich nicht mit der Lehrstellensuche und der Gratisführerschein lockt ohnehin.
Mir gehts ja auch nicht nur um diejenigen, die da sterben. Es reichen auch schon diejenigen, die mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zurückkommen und das ist immerhin so etwa jeder siebte. Mindestens. Dunkelziffer evtl. inklusive. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der dort stationierten Soldaten auf jetzt 9 Jahre gibt das doch eine sehr stattliche Zahl.

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Mir tun die Hinterbliebenen und die psychisch Geschädigten mehr Leid als die Gefallenen - auf beiden Seiten- die müssen schließlich mit den Folgen von Kriegen weiter leben.
Auch wenn es jetzt zynisch klingen mag: Einen qualitativen Unterschied zwischen einem toten Fixer, einem toten Extrembergsteiger und einem toten Soldaten (wohlgemerkt: Wenn er sich freiwillig zum Bund meldet) oder einem toten Autoraser vermag ich nicht zu sehen - alle wissen um die Gefahr, die droht. Und alle diese Tode sind absolut sinnlos...
Und alle Staatsführungen sind zu oft kurz- und uneinsichtig. Egal, ob es ums Kriegführen, die Atomenergie, um Tempolimits, Rauchverbot und vieles mehr geht.
Da kann man eigentlich nur mit besserer Bildung gegensteuern, die Menschen zu mehr Durchblick und selbstverantwortlichem Handeln befähigt. (Stell dir vor sie spielen Krieg und niemand geht hin...)

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Ja. Ein Berufssoldat muss mit der Unterschrift unter seinen Vertrag das einkalkulieren. Sehr platt und sehr zynisch gesagt: Wer tot ist, hats hinter sich. Nicht aber die Familie, die da dran hängt. Freundin, Frau, Verwandte. Die Gesellschaft an sich auch nicht. Und die paar hundert traumatisierten Soldaten, die man mit so einem Krieg "produziert" eben auch nicht, aber das erwähnten Sie ja bereits.

(Nur so nebenbei: Wissense, wie das Zitat "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin..." weiter geht? Wenn ich richtig erinnere, ist es von Brecht)

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Der erste Satz nicht, erst ein späterer dann.

Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin - dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.

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Danke für die Info. Daß der Satz überhaupt weitergeht war mir nicht bekannt. Aber so, das hätte ich Brecht denn auch nicht zugetraut.
Im englischen Original klingt er für mich aber fast noch bildhafter.

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Stimmt Frau sid. Sie haben natürlich recht...

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Weil man endlich wer die Schuld in die Schuhe für alles geschoben bekommt, der sich nur bedingt wehren kann.

Meinetwegen kann der ruhig noch paar Tage länger hoch spucken... Ich werd auch ohne Erdäpfel aus Ägypten auskommen. Und Ananas gibts auch aus der Dose : )

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....ooooch, ich fands gesternsonntäglich schon ganz nett, nicht in der Einflugschneise zu sitzen, auch mal nett.

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Versteh ich. Ich sitz mehr in der Hubschrauberschneise, versteh aber jeden, der direkt im An/Abflugsgebiet wohnt.

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In Afghanistan gabs n Erdbeben und paar von den franz. nationalspielern waren im Puff.

Ach und Papa Ratzi ist zurück aus Malta (wie, weiß ich nicht - DAS hätte mich mal interessiert).

Mehr passiert derzeit nicht in unsrer Welt - und wir sind ja im Wahlkrampf ; )

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Wenn
der Chef vom Ratze uebers Wasser laufen kann, dann muss das der Angestellte auch koennen. Und so weit ist es ja nun nicht von Malta bis Sizilien.

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@Pathologe: *gröhl*, höhöhöhö...

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So was ähnliches hab ich mir heute Nacht auch schon gedacht. Aber bei Lebzeiten Wunder zu wirken heilig gesprochen zu werden, wär doch zu viel des Guten ; )

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