Mittwoch, 1. Oktober 2008
Der Erwin, die Röhre und die Jungs und Mädels vom Nordring
Man muss schon zugeben, dass Erwin Rommel ein nicht ganz uninteressanter Charakter war. Das war schon bei den Nazis so und weil der Mann nach Klitterung einiger biographischer Passagen wohl heute als einigermaßen aufrechter Wiederstandskämpfer durchgeht, darf man auch heute wohl wieder Werbung mit Erwin machen, weil der Erwin ja mausetot ist und sich ohnehin nicht wehren kann.

Zumindest mit einem etwas bearbeiteten Foto vom Afrikafeldzug darf man werben und für eine Zeitschriftenabofirma geht das wohl auch moralisch einwandfrei und so fand ich während des letzten Arztbesuchs folgende Anzeige auf dem Schutzumschlag einer Zeitschrift prangen:



Da fragt man sich natürlich, was uns das sagen soll:

Rommel wäre nicht quer durch die Sahara marschiert, wenn er die "Brigitte" via Nordring-Lesezirkel hätte abonnieren können?

Handelt es sich bei dem Ding durch das Rommel schaut nicht um ein Fernglas und was hat ein Fernglas mit einer Röhre zu tun?

Ist das das endgültige Dementi, dass Rommel nie irgendwelche Produkte vom Nordring Lesezirkel abonniert hatte und somit alles, wirklich alles, vollkommen nazifrei ist, was der Nordring Lesezirkel so vertreibt?

Gutgut, sei´s drum.
Haben wir uns da erstmal gedacht.
Dann haben wir uns gedacht, dass das Ganze ausbaufähig ist, haben uns hingesetzt und darum schlagen wir jetzt als weitere Kampagnen vor:





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...

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Sprachlos? Verblüfft? Empört? Erheitert?

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speakless und traurig. werbung daumen nach unten. :(

aber was soll:s. mein rentnerpapa ist sich auch sicher - da kommt nen neuer kriech. zumindest wäre das nen fortschrit für die ostdeutsche plattenbauarchitektur. so.

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Ich dacht schon, meine "Kreationen" seien grenzwertig (auch das darf man mir gern sagen Ich bin mir bewusst, dass ich manches Mal an die Grenzen des guten Geschmacks gehe und wenn drüber hinaus, brauchts eben ne Rückmeldung)...
Ich glaube ja, in so mancher Werbeabteilung -und längst nicht nur da- sitzen so einige, die halt einen ziemlichen Auswurf kreieren und nicht sonderlich drüber nachdenken. (Was nun keine Entschuldigung sein soll...)

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nein, du gehst ja nur auf die realität ein. :-)

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;-)

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Höhö. Böse. Aber wenn man sich anguckt, was da in Brandenburg'schen Kommunalwahlen gewählt wird...gar nicht so weit ab vom Schuss. Und das ist schon wieder traurig. History repeating...(aber das hatten wir ja schon mal...)

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...böse sollte es sein...:-)

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Grenzwertig
sicher. Aber lediglich ein Analogieschluß zur Lesezirkel-Werbung bzw. deren sarkastische Steigerung. Von daher nicht nur zulässig, sondern (als satirische Zuspitzung) wohl auch notwendig.

Bei der Lesezirkel-Werbung fällt allerdings auf, wie weit die gehen, wie gefährlich (kriegs-)verharmlosend und dümmlich (?) dabei agiert wird. Das scheint doch in die unterste Liga zu zielen. Ganz schlimm das Ganze!

Woran ich dabei noch denke: Soll hier eine positive Assoziation zum Erwin-Sohn Manfred hergestellt werden, der in Stuttgart ja wohl ein sogenannter Sympathieträger war (und ist?).

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Ich glaube kaum, dass man in den Hirnregionen so einiger Leute derart viel Aktivität ausmachen kann, als es noch für Assoziationen aller Art reichen würde. Ich würde behaupten wollen, dass diese Leute Manfred Rommel (tatsächlich -mir teilweise unverständlich- Sympathieträger) überhaupt kennen, bzw. wissen, dass auf dem Originalfoto Erwin abgebildet ist.

Ich glaube eher, das läuft so:

Wir haben da Martin. Martin ist 22 Jahre alt und ist soeben in eine hoffnungsvolle Karriere als Werber gestartet. Nicht bei Jung von Matt sondern bei Mampfred Ruggaberle, eine alt eingesessene Agentur, die den lokalen Markt bedient.
Eines Morgens kommt dann der Mampfred zum Martin und sagt: "Du Martin, mir missen da noch diese Kammpanje fir den Lesezirggel machen". "Kein Problem", sagt der Martin und weil er grade ohnehin am surfen im Netz war, fand er dieses "coole Bild" und erfand auch gleich den passenden Text drunter.

Die Redaktionskonferenz, bestehend aus Martin, Mampfred Ruggaberle und dessen Frau Angelika, befand das Werk für gut.

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So in etwa
stelle ich mir das auch vor. Irgendjemand wird beim Meeting auch gesagt haben, "Du, ich find das auch voll gut, dass sich der Kunde mit diesem Motiv proaktiv von Krieg und Nationalsozialismus distanziert."

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Ist das das Resultat der Bildungspolitik des Landes, die die derzeitige Bundesministerin einige Jahre mitgeprägt hat? Ich lese doch nach wie vor, Baden-Württemberg sei (mit Bayern) führend in der Ausstattung kluger Köpfe.

Andererseits dürfte das nicht unbedingt typisch für Baden-Württemberg, sondern eher bundeseinheitlich geprägt sein. Sollten Sie damit recht haben. Dann allerdings bestätigte sich meine These, nach der ein höheres Bildungsniveau nicht wirklich angestrebt, sondern lieber etwas flacher gehalten – oder noch weiter abgesenkt wird. Wie bei den angebotenen Zeitschriften des Zirkels?

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Die jetzige Bundesministerin habe ich ja schon während ihrer Zeit in Südwest der Bigotterie verdächtigt, zumindest klang alles, was sie gesagt hat, immer reichlich pastoral.

Ich halte das alles aber für ein Bundesphänomen. Wenn ich mir so einige Entsetzlichkeiten aus Südwest anschau´, kann ich mir schlecht vorstellen, dass das anderswo noch miserabler sein soll.
Die Regierungen des Südens halten ja immer ihre Bildungsergebnisse hoch (und haben mindestens in einem Bereich gewaltig eine druff gekriegt: Bayern - CSU 3:0), aber ich würde eher behaupten, dass das allenfalls Nuancen sind und das das grade mal Durchschnittswerte sind (und wahrscheinlich viele Brandenburger weit vor so manchem Badenserle liegen)

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Gute Ideen.
Wobei ich noch etwas tiefer in den Fettnapf gegriffen haette.
Alternativbild 1: Waehrend andere sich die Radieschen in Stalingrad bereits von unten anschauen, schaue ich lieber in die Bunte.
Alternativbild 2: Wir bitten um Handzeichen fuer die Abstimmung.
Alternativbild 3: ...Kontaktieren Sie noch heute Ihre Friedensschutztruppe in Kundus.

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