Freitag, 31. Oktober 2008
Interview mit einem lokalen Helden
Heute zu Gast in unserer großen Show "Wir zeigen Ihnen die Superstars der Welt": Fridolin Pampelmuser, der große Schriftsteller.


Herr Pampelmuser, Sie sind der bekannteste, der erfahrenste, der profilierteste, der erfolgreichste, der anerkannteste, der vielfältigste, der berühmteste, der beste und, lassen Sie mich das sagen, der einzige Künstler unseres Dorfs. Herr Pampelmuser, wie kamen Sie denn zur Kunst?


Nun, es fing eigentlich ganz harmlos an. Ich begann mit der Dichtung.


Was war denn Ihre erste Dichtung?


Das war mit 14 Jahren das Kloabflussrohr in unserem Badezimmer.


Interessant, Herr Pampelmuser, interessant. Und wie ging es dann weiter?


Danach begann ich mit dem ersten Teil meiner Autobiographie "16 Jahre bin ich alt, wohnhaft Trinkerheilanstalt"


...ein Werk, das in unserem Dorf ja sehr berühmt wurde...


Ja, vor allem wie ich damals mit dem Traktor und 6 Halbe und 5 Martini durch den Kuhstall gerast bin und erst durch den Misthaufen gestoppt wurde.


Ihre Alkoholeskapaden gelten ja als legendär. Sie sind damals mit 3,2 Promille....


Ich bin doch Repräsentant unseres Dorfs und das hat ja auch 1500 Einwohner und vertrete somit ja auch 1500 Bürger mit viel Durst. Wenn nun jedem nur 1 Bier zustünde.....kann ich Ihnen sagen: Ich habe seinerzeit nicht mal ein Zehntel dessen getrunken, was ich repräsentiert habe.


Dann aber begannen Sie mit Ihren Heimatwerken.


Genau! Ich reimte zuerst über den Bauern Kunz: "Der dümmste Bauer im ganzen Land, das ist der Kunz-Roland".


Und was kam dann?


Danach widmete ich mich den Besonderheiten der Lyrik. Dingen, die sich noch kein Dichter vorgenommen hatte, woran sich noch kein Schriftsteller gewagt hat, einer neuen, einer wahren, einer richtigen Herausforderung.


Und was war das?


Mein Epos über den Geruch warmer Gülle.


Woher kam denn Ihr Talent?


Nun, man kann mit Fug und Recht sagen: Es wurde mir in die Wiege gelegt. Bereits mein Vater hat mit seinen Versen in Richtung Dorfschenke gezielt und allenfalls knapp verfehlt.


Nun, es erstaunt ja, wie sehr Sie den Klassikern ähneln...


Sehen Sie, ich habe die Coverversion in die Literatur eingeführt:
"Da steh ich nun, ich armer Tor,
und bin so klug als wie zuvor."
Wunderbar, oder? Kein Dichter oder Schriftsteller hat Goethe so gecovert und dabei ähnlich gut getroffen wie ich.


Das stimmt. Wenden wir uns Ihren Dramen zu.


Meinen Sie jetzt "Zuckerrüben aus Malaysia" oder "Das Muhen der Kuh Barbara"?


Es fällt doch auf, dass Ihre Werke immer wieder Themen berühren, die...


...sprechen Sie es ruhig aus: Noch nie jemand gewagt hat, zu besprechen. Wer schreibt denn schon über schwangere und gleichzeitig obdachlose Eichhörnchen auf einer Mittelgebirgskiefer?


Ja nun, wir danken Ihnen herzlich für das Interview, Herr Pampelmuser. Möchten Sie zum Abschluss noch ein Gedicht zum Besten geben?


Natürlich, sehr gerne:
"In des Frühlingstagen,
da drückte mich der Magen.
Ich ließ es alles raus,
es war komplett flüssig,
welch ein Graus."

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