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Mittwoch, 21. September 2011
Panorama: Ligurien
gorillaschnitzel, 02:00h
Dienstag, 20. September 2011
Sagt der Rösler,
gorillaschnitzel, 02:12h
in Bezug auf seine Partei, dass sein Heimatverein (Hannover 96) gegen den amtierenden Meister (Borussia Dortmund) in letzter Minute das Spiel gedreht habe und sich die FDP jetzt grade erst zu Beginn der zweiten Spielhälfte befinde....
....dann heißt das schlicht: Die FDP wird jetzt erstmal durch ein sehr langes Tal der Tränen gehen.
Immerhin lag die FDP in Berlin noch vor der Tierschutzpartei.
....dann heißt das schlicht: Die FDP wird jetzt erstmal durch ein sehr langes Tal der Tränen gehen.
Immerhin lag die FDP in Berlin noch vor der Tierschutzpartei.
Freitag, 16. September 2011
Es gibt Leute, bei denen ich mir die Wiedereinführung des öffentlichen Prangers wünsche
gorillaschnitzel, 22:54h
Moppelmappus ist gottseidank im politischen Orkus entsorgt. Nun kommen so langsam all ein paar der Sauereien raus, die sich diese Spätzle-Mafia geleistet hat.
Da wäre beispielsweise die EnBW-Geschichte. Zur Erinnerung: Die Landesanteile wurden vor 10 Jahren an die Franzosen von EdF verscheuert und Ende letzten Jahres kam dann Moppelmappus auf die grandiose Idee, den ganzen Mist wieder etwas teurer zurückzukaufen. Ganz als lupenreiner Demokrat natürlich vorbei am Parlament; noch nicht einmal das eigene Kabinett war eingeweiht, vom damaligen Finanzminister mal abgesehen. 4,7 Milliarden -ungefähr die Summe, die S21 angeblich kosten soll- knallt ein Einzelner via Kredit auf den Tisch, die anfallenden Zinsen von 110 Millionen pro Jahr sollten aus der Dividende erwirtschaftet werden. Dazu dann noch eine Landesbürgschaft von 5,9 Milliarden zur Kreditsicherung und der geplanten Übernahme von noch mehr Aktien. Eine wirklich grandiose Rechnung, die aber sowas von überhaupt nicht aufgeht.
Weil so eine Dividende eben nur dann ausbezahlt wird, wenn es was zu verteilen gibt. Tut es aber nicht. Stattdessen hat die EnBW im ersten Halbjahr 2011 einen fetten Verlust von 590 Millionen eingefahren, die Aktie hat ein Viertel ihres Werts verloren. Weder 2011 noch 2012 (und wohl auch später nicht) gibt es die erwartete Dividende und deshalb muss das Land Baden-Württemberg für den Kredit aufkommen, oder besser gesagt: Wir alle hier.
Es kommt aber noch besser: Nun verlangt die EnBW gar noch Geld vom Land. Es geht um die schlappe Summe von 800 Millionen.
Das alles zusammengenommen sollte nun ja eigentlich reichen, um Moppelmappus belangen zu können. Sollte man meinen. Reicht aber nicht. Weshalb?
Sethos hatte unmittelbar nach der Wahl prophezeit, dass nun die Aktenshredder heißlaufen werden. Was soll man sagen? Untote Altägypter müssen in so einem Fall richtig liegen, allein schon weil es untote Altägypter sind. Und so wurde mächtig geshreddert.
Sämtliche Akten betreffs des EnBW-Deals: Weg. Schnipsel. Altpapier. Man hätte dann wenigstens gerne, dass sich der Idiot an dem Schaden beteiligt, den er angezettelt hat. Tut er aber nicht, weil er ganz weit weg entschwindet, was aber auch ganz gut ist. Je weiter und schneller, je besser. Magadan hätte mir zwar besser gefallen, aber Hauptsache weg. Schade nur um Merck Brasil.
Da wäre beispielsweise die EnBW-Geschichte. Zur Erinnerung: Die Landesanteile wurden vor 10 Jahren an die Franzosen von EdF verscheuert und Ende letzten Jahres kam dann Moppelmappus auf die grandiose Idee, den ganzen Mist wieder etwas teurer zurückzukaufen. Ganz als lupenreiner Demokrat natürlich vorbei am Parlament; noch nicht einmal das eigene Kabinett war eingeweiht, vom damaligen Finanzminister mal abgesehen. 4,7 Milliarden -ungefähr die Summe, die S21 angeblich kosten soll- knallt ein Einzelner via Kredit auf den Tisch, die anfallenden Zinsen von 110 Millionen pro Jahr sollten aus der Dividende erwirtschaftet werden. Dazu dann noch eine Landesbürgschaft von 5,9 Milliarden zur Kreditsicherung und der geplanten Übernahme von noch mehr Aktien. Eine wirklich grandiose Rechnung, die aber sowas von überhaupt nicht aufgeht.
Weil so eine Dividende eben nur dann ausbezahlt wird, wenn es was zu verteilen gibt. Tut es aber nicht. Stattdessen hat die EnBW im ersten Halbjahr 2011 einen fetten Verlust von 590 Millionen eingefahren, die Aktie hat ein Viertel ihres Werts verloren. Weder 2011 noch 2012 (und wohl auch später nicht) gibt es die erwartete Dividende und deshalb muss das Land Baden-Württemberg für den Kredit aufkommen, oder besser gesagt: Wir alle hier.
Es kommt aber noch besser: Nun verlangt die EnBW gar noch Geld vom Land. Es geht um die schlappe Summe von 800 Millionen.
Das alles zusammengenommen sollte nun ja eigentlich reichen, um Moppelmappus belangen zu können. Sollte man meinen. Reicht aber nicht. Weshalb?
Sethos hatte unmittelbar nach der Wahl prophezeit, dass nun die Aktenshredder heißlaufen werden. Was soll man sagen? Untote Altägypter müssen in so einem Fall richtig liegen, allein schon weil es untote Altägypter sind. Und so wurde mächtig geshreddert.
Sämtliche Akten betreffs des EnBW-Deals: Weg. Schnipsel. Altpapier. Man hätte dann wenigstens gerne, dass sich der Idiot an dem Schaden beteiligt, den er angezettelt hat. Tut er aber nicht, weil er ganz weit weg entschwindet, was aber auch ganz gut ist. Je weiter und schneller, je besser. Magadan hätte mir zwar besser gefallen, aber Hauptsache weg. Schade nur um Merck Brasil.
Dienstag, 13. September 2011
my way to work
gorillaschnitzel, 02:34h
Ja, die Scheibe ist dreckig und ich kann Ihnen auch sagen, dass das an diesem blöden Katzenviech aus der Nachbarschaft liegt, das sich nächtens auf der Karre Bella Macchina verlustiert.
Nein, ich arbeite nicht im Einzelhandel. Das Gelände unterliegt lediglich nicht der Parkraumbewirtschaftung (<-- ein tolles Wort, das so nur im Deutschen möglich ist) und dort gibt es Gratisparken.
Nein, ich arbeite nicht im Einzelhandel. Das Gelände unterliegt lediglich nicht der Parkraumbewirtschaftung (<-- ein tolles Wort, das so nur im Deutschen möglich ist) und dort gibt es Gratisparken.
Sonntag, 11. September 2011
Afrika
gorillaschnitzel, 23:57h
Wissen Sie, was das tolle an Deutschland ist? Dass hier türkisch-orientalisch-russisch-afrikanisch-deutsche Hochzeiten unter chilenisch-portugiesischer Beteiligung möglich sind. Ich war auf so einer türkisch-orientalisch-russisch-afrikanisch-deutschen Hochzeit unter chilenisch-portugiesischer Beteiligung und als jemand der bisher (fast) nur die üblichen deutschen Hochzeiten kannte, darf ich sagen: Herrlich, ungewöhnlich, völlig abgefahren.
Nun ist mir Afrika nicht ganz fremd, ich war da bereits ein paar Mal und deshalb kenne ich auch die Mentalität ein bißchen und ich habe in den letzten 10 Jahren auch einige Afrikaner näher kennengelernt. Daher war schon klar: Wenn da auf der Einladung "ab 16.30" steht, dann heißt das wortwörtlich: "Denkt ab 16.30 eventuell dran, dass ihr kommen solltet, but don't hurry". Das Klischee hierbei ist sowas von wahr. Wohl wissend. Das zeigte sich, als ich gegen 17 Uhr -bereits ahnend, dass es etwas dauern könnte- unterwegs zur Hochzeit war und zufällig die Braut eisschlotzend an der Tankstelle stehen sah. In stoischer Ruhe. Das Fest ging da bereits seit einer halben Stunde. Kurz rausgefahren und dann diese sensationelle Unterhaltung mit der afrikanischen Braut:
Ich: "Kommst du zu deiner eigenen Hochzeit zu spät?"
Sie: "Hallo. Wo fährst du hin?"
Ich: "Zu deiner Hochzeit?"
Sie: "Achso. Wir drehen noch eine Runde."
Die nehmen keine Drogen, die sind so. Sie ließen dann so grob 150 Leute ziemlich lange rumstehen, ehe sie um 7 auftauchten. Lustig war das Eingeständnis der Braut, gar nicht alle Gäste zu kennen, weil in Afrika eben alle Brüder und Schwestern sind und wenn man Brüder und Schwestern einlädt, dann bringen die auch wieder Brüder und Schwestern mit die einem gar nicht persönlich bekannt sind, auch wenn man der Gastgeber ist.
Aber Afrika ist ein sensationeller Kontinent. Afrika ist der Kontinent der Lebensfreude, der Herzlichkeit und wenn ich es mal ehrlich sagen darf: So wie Afrikaner tanzen können....das kriegen Sie auch mit einer Tanzschule nie hin. Ist einfach so.

Gut. Nun zum türkischen Teil. Das ist schon etwas schwieriger, weil es allerlei Zeremonien gibt: Fotozeremonie, Geschenkabgebzeremonie (was für mich etwas peinlich war, weil ich im Gegensatz zu den Türken nicht bereit war, 500 Tacken an den Bräutigam zu heften und ich halte mich nicht für einen Geizhals) und unendliche Musikzeremonie (Die Lieder beschreiben -für mein Ohr zumindest- unendliches Leid und das Leid ist erstens groß und zweitens wirklich unendlich, was es auch nicht wirklich besser macht und man froh ist, wenn der Afrikaner-DJ übernimmt). Dazu nervige Film- und Fototeams, die ungefragt Aufnahmen aus Distanzen aufnehmen, die ich ansonsten für Menschen reserviert habe, mit denen ich intimer bin. Dafür ziehen die Türken dann um 11 ab.
Weniger die Russen. Die holten sich umgehend klischeehaft eine Flasche Wodka, blieben aber entgegen dem Klischee reichlich zahm. Eigentlich gar keine richtigen Russen.
Und dann ist es lustig, Leute zu treffen, die man als Abiturienten kennenlernte, die heute aber im Feuilleton der Zeitungen stehen. Wie Luis etwa. Der ist jetzt bekannt, najasoeinbißchen, für einen Wikipediaeintrag reichte es immerhin. Menschen, die man ein paar Jahre nicht gesehen hat. Aber es gibt auch das Alter und die Gebrechen. Wie die immer noch hinreißend schöne Franny, die gegen das Regime von Augusto Pinochet kämpfte und jetzt gegen Morbus Parkinson.
Älter werden wir halt alle. Es gibt allerdings wenige Gelegenheiten, etwas entstehen zu sehen und manchmal wird alles gut, auch wenn die Prognosen erstmal schlecht sind. Eine 10 Jahre alte Geschichte und ein langes Hinundher. Das war damals auch meine (An)Gelegenheit, die ich irgendwann mal sehr persönlich genommen habe und auch bereit war, ziemlich weit zu gehen. Und rückwirkend betrachtet: Wenn ich überhaupt mal etwas sinnvolles und richtig in meinem Leben gemacht habe, dann das. Manchmal geht eine Geschichte gut aus. Wie dieses Mal.
Dedicated to Der Pathologe. Er weiß warum..
Nun ist mir Afrika nicht ganz fremd, ich war da bereits ein paar Mal und deshalb kenne ich auch die Mentalität ein bißchen und ich habe in den letzten 10 Jahren auch einige Afrikaner näher kennengelernt. Daher war schon klar: Wenn da auf der Einladung "ab 16.30" steht, dann heißt das wortwörtlich: "Denkt ab 16.30 eventuell dran, dass ihr kommen solltet, but don't hurry". Das Klischee hierbei ist sowas von wahr. Wohl wissend. Das zeigte sich, als ich gegen 17 Uhr -bereits ahnend, dass es etwas dauern könnte- unterwegs zur Hochzeit war und zufällig die Braut eisschlotzend an der Tankstelle stehen sah. In stoischer Ruhe. Das Fest ging da bereits seit einer halben Stunde. Kurz rausgefahren und dann diese sensationelle Unterhaltung mit der afrikanischen Braut:
Ich: "Kommst du zu deiner eigenen Hochzeit zu spät?"
Sie: "Hallo. Wo fährst du hin?"
Ich: "Zu deiner Hochzeit?"
Sie: "Achso. Wir drehen noch eine Runde."
Die nehmen keine Drogen, die sind so. Sie ließen dann so grob 150 Leute ziemlich lange rumstehen, ehe sie um 7 auftauchten. Lustig war das Eingeständnis der Braut, gar nicht alle Gäste zu kennen, weil in Afrika eben alle Brüder und Schwestern sind und wenn man Brüder und Schwestern einlädt, dann bringen die auch wieder Brüder und Schwestern mit die einem gar nicht persönlich bekannt sind, auch wenn man der Gastgeber ist.
Aber Afrika ist ein sensationeller Kontinent. Afrika ist der Kontinent der Lebensfreude, der Herzlichkeit und wenn ich es mal ehrlich sagen darf: So wie Afrikaner tanzen können....das kriegen Sie auch mit einer Tanzschule nie hin. Ist einfach so.

Gut. Nun zum türkischen Teil. Das ist schon etwas schwieriger, weil es allerlei Zeremonien gibt: Fotozeremonie, Geschenkabgebzeremonie (was für mich etwas peinlich war, weil ich im Gegensatz zu den Türken nicht bereit war, 500 Tacken an den Bräutigam zu heften und ich halte mich nicht für einen Geizhals) und unendliche Musikzeremonie (Die Lieder beschreiben -für mein Ohr zumindest- unendliches Leid und das Leid ist erstens groß und zweitens wirklich unendlich, was es auch nicht wirklich besser macht und man froh ist, wenn der Afrikaner-DJ übernimmt). Dazu nervige Film- und Fototeams, die ungefragt Aufnahmen aus Distanzen aufnehmen, die ich ansonsten für Menschen reserviert habe, mit denen ich intimer bin. Dafür ziehen die Türken dann um 11 ab.
Weniger die Russen. Die holten sich umgehend klischeehaft eine Flasche Wodka, blieben aber entgegen dem Klischee reichlich zahm. Eigentlich gar keine richtigen Russen.
Und dann ist es lustig, Leute zu treffen, die man als Abiturienten kennenlernte, die heute aber im Feuilleton der Zeitungen stehen. Wie Luis etwa. Der ist jetzt bekannt, najasoeinbißchen, für einen Wikipediaeintrag reichte es immerhin. Menschen, die man ein paar Jahre nicht gesehen hat. Aber es gibt auch das Alter und die Gebrechen. Wie die immer noch hinreißend schöne Franny, die gegen das Regime von Augusto Pinochet kämpfte und jetzt gegen Morbus Parkinson.
Älter werden wir halt alle. Es gibt allerdings wenige Gelegenheiten, etwas entstehen zu sehen und manchmal wird alles gut, auch wenn die Prognosen erstmal schlecht sind. Eine 10 Jahre alte Geschichte und ein langes Hinundher. Das war damals auch meine (An)Gelegenheit, die ich irgendwann mal sehr persönlich genommen habe und auch bereit war, ziemlich weit zu gehen. Und rückwirkend betrachtet: Wenn ich überhaupt mal etwas sinnvolles und richtig in meinem Leben gemacht habe, dann das. Manchmal geht eine Geschichte gut aus. Wie dieses Mal.
Dedicated to Der Pathologe. Er weiß warum..
Freitag, 9. September 2011
Alles Gute,
gorillaschnitzel, 01:46h
Bruce Richard Reynolds zum 80. Geburtstag. Ronnie Biggs kennt jeder, dabei war der nur "the muscle" und nicht "the brain". Ronnie Biggs war nur der ausführende Teil, der Planer war ein anderer. Bruce Reynolds war der Mastermind, er kam auf die Idee, den Postzug auszurauben und hat eine damals wie heute unvorstellbare Summe gestohlen. Und nachdem seine Kumpels verhaftet waren, da dachte er sich, dass jemand der einen königlichen Postzug ausrauben kann, der kann auch in ein königliches Gefängnis einbrechen ("I robbed the mail, so I can rob the jail") und so befreite er erst Charlie Wilson und dann noch Ronnie Biggs. Deshalb ist der Mann eine Legende und darf heute auch Texte von Liedern sprechen, die ihm gewidmet sind.
Montag, 5. September 2011
Wanted
gorillaschnitzel, 02:13h

Na sowas, dachte ich mir da, das bin doch ich, der da gesucht ist.
Groß? Hm. Per Musterung staatlich vermessene 1,91.
Weltoffen? Na sicher doch. Kunst mag ich, klassische Musik genauso wie Punk, Schach auch und ich weiß, wer grade in Weißrußland regiert.
Belesen? Ja, nehme ich für mich auch in Anspruch. Geschätzt 1000 Bücher. Von Camus bis Krimi.
Weitgereist? Ich glaube ja. Bis Fidschi, weiter geht kaum.
Interessant? Hm. Das mögen andere beurteilen.
Bodenhaftung? Ich bin Schwabe. Qualifikation genug.
Mit dem Tanzen hapert es zwar ein wenig solange Pogo auf Hochzeiten nicht sooo häufig gefragt ist, aber ansonsten bin ich quasi der Traumkandidat fürs Schwesterchen und einen Anzug habe ich auch im Schrank hängen. Außerdem muss ich näxxten Samstag ohnehin auf eine Hochzeit und kann dort schon mal üben.
Sonntag, 4. September 2011
.....im Grunde ist Sushi auch nicht anders als so ein Serviettenknödel. Zumindest in der Herstellung.
gorillaschnitzel, 02:57h


Donnerstag, 1. September 2011
Neu macht der September
gorillaschnitzel, 02:13h
Sie werden es eventuell ahnen: Ich war nochmal schnell weg und unterwegs. Damit hat es sich dann aber auch mit der Reiserei für dieses Jahr. Das ist schade, weil es dieses Jahr so ist, dass jedes Mal wenn ich verreise, ein arabischer Despot stürzt. Auf dem Weg nach Vietnam stürzte Ben Ali in Tunesien, irgendwo in Laos dann Mubarak und nun ist Gaddafi weg, dem man wenigstens noch halbherzliche Glückwünsche zum heutigen 42. Jahrestag der Revolution wünschen möchte, weil man ahnt, dass es sonderlich viele Feiertage für ihn nicht mehr geben wird und er wohl dort endet, wo auch schon andere Diktatoren enden: In Erdlöchern und Bunkern.
Sehr gerne stelle ich mich aber in der Dienst der Arabellion: Wenn Sie nun bitte freundlicherweise Geld auf mein Konto überweisen möchen, dann werde ich nochmals verschwinden, ganzegalwohin, die Syrer werden es Ihnen sicherlich danken.

Gut, es gibt schlimmere Dienstreisen als diese nun, aber es gibt auch schöneres als Dienstreisen und deshalb ist das nun die letzte dieser Art. Ein netter und recht schöner Abschluss und ein schöner Start in etwas völlig neues.
Sehr gerne stelle ich mich aber in der Dienst der Arabellion: Wenn Sie nun bitte freundlicherweise Geld auf mein Konto überweisen möchen, dann werde ich nochmals verschwinden, ganzegalwohin, die Syrer werden es Ihnen sicherlich danken.

Gut, es gibt schlimmere Dienstreisen als diese nun, aber es gibt auch schöneres als Dienstreisen und deshalb ist das nun die letzte dieser Art. Ein netter und recht schöner Abschluss und ein schöner Start in etwas völlig neues.
Freitag, 19. August 2011
Bloodlands
gorillaschnitzel, 03:30h
Irgendwann in den späten 80ern begannen die Darkos und die Drazens und die Danijels der Schule immer mehr zu betonen, dass sie gar nicht aus Jugoslawien stammen sondern vielmehr Serben oder Kroaten oder Slowenen sind. Uns erschien das damals eher ein bißchen wie ein und dieselbe Mischpoke und die Unterscheidung eher so relevant wie die zwischen Badnern und Schwaben.
Aber da täuschten wir uns dann gewaltig, weil es weit über bundesdeutsche Frotzeleien zwischen Preussen und Bayern oder Badnern und Schwaben hinausging. Die manchmal offene Feindseligkeit zwischen den Darkos und den Mihaels hatte viel unversöhnliches und war ziemlich ernst gemeint, was wir damals so übehaupt nicht erkannt haben. Man mag es eventuell naiv nennen, aber wir waren eben auch noch recht jung, auch wenn wir alle cold war kids waren und mit Mutlangen und Pershings aufgewachsen sind. Das war aber etwas völlig neues.
Irgendwann wurde uns das alles sehr fremd. Etwa als Hrvoje anfing, neuen Lehrern seinen für deutsche Ohren und Augen gewöhnungsbedürftigen Namen mit dem Satz "Hrvoje mit Hrv wie Hrvatska" nahezubringen. Endgültig verständnislos waren wir dann mit Ende der Schule, als 40% der Klasse geschlossen den Wehrdienst verweigerte (der Rest waren wehrdienstuntaugliche Vereinsfußballer und Mädels), unsere Mitschüler aus dem damaligen Jugoslawien aber ganz heiß darauf waren, vermeintliche Heimatländer zu verteidigen, die sie allenfalls aus Urlauben und Erzählungen ihrer Eltern kannten.
Und während wir in diesem Sommer an die Cote d´Argent fuhren und uns unterhalb der Dune du Pyla bei zuviel Rotwein mit der Jugend Europas verbrüderten, fuhr Hrvoje freiwillig in den Krieg um für Hrvatska zu kämpfen und Drazen und ein paar andere folgten nur kurz darauf.

Das war vor 20 Jahren und ich habe nicht den blassesten Schimmer, was Hrvoje oder die anderen heute so machen. Bis auf einen. Neee, zwei. Darko war zwischendurch mal im Knast, weil schwere Körperverletzung vielleicht noch im Krieg in Slawonien oder der Krajina durchging, aber nicht mehr in Deutschland. Und Danijel, der von jeher cleverste von allen, der mit dem ganzen Scheiß dort nix zu tun haben wollte und sich auf's Kicken konzentriert hat. Profi ist er entgegen seiner Pläne nie geworden, aber er trainiert jetzt eine Mannschaft im Amateurbereich und taucht regelmäßig im Lokalsport auf.
20 Jahre später ist zumindest der Krieg rum und die Grenzen sind gezogen. Auch in der Krajina, einer der am heftigsten umkämpften Regionen. Erst haben Serben Kroaten vertrieben, danach Kroaten Serben. Bleiben durften nur die Toten auf den Friedhöfen. Dabei blieb es. Bis heute sind viele Dörfer halb verlassen und viele Häuser stehen leer und man ahnt nicht nur, dass dies häufig nicht freiwillig so ist. Die Narben des Kriegs sind immer noch allgegenwärtig mitsamt Heldendenkmälern und Einschußlöchern in Häusern.
Warum das so kommen musste ist mir heute so wenig begreiflich wie damals. Gerade wenn man durch diese Gegend fährt. Klar, ich kenne alle mögliche Erkärungsanssätze von historisch bis soziologisch, aber trotzdem. Gut, es ist ein großartiger Landstrich mit vielen Hügeln und grandiosen Pässen und Blicken von eben dort, aber heutzutage ist der Landstrich ziemlich menschenleer, wie sonst nur die Pfalz oder Sachsen-Anhalt, auch wenn die letztgenannten Landstriche längst nicht diese landschaftliche Grandiosität besitzen.

Aber da täuschten wir uns dann gewaltig, weil es weit über bundesdeutsche Frotzeleien zwischen Preussen und Bayern oder Badnern und Schwaben hinausging. Die manchmal offene Feindseligkeit zwischen den Darkos und den Mihaels hatte viel unversöhnliches und war ziemlich ernst gemeint, was wir damals so übehaupt nicht erkannt haben. Man mag es eventuell naiv nennen, aber wir waren eben auch noch recht jung, auch wenn wir alle cold war kids waren und mit Mutlangen und Pershings aufgewachsen sind. Das war aber etwas völlig neues.

Irgendwann wurde uns das alles sehr fremd. Etwa als Hrvoje anfing, neuen Lehrern seinen für deutsche Ohren und Augen gewöhnungsbedürftigen Namen mit dem Satz "Hrvoje mit Hrv wie Hrvatska" nahezubringen. Endgültig verständnislos waren wir dann mit Ende der Schule, als 40% der Klasse geschlossen den Wehrdienst verweigerte (der Rest waren wehrdienstuntaugliche Vereinsfußballer und Mädels), unsere Mitschüler aus dem damaligen Jugoslawien aber ganz heiß darauf waren, vermeintliche Heimatländer zu verteidigen, die sie allenfalls aus Urlauben und Erzählungen ihrer Eltern kannten.

Und während wir in diesem Sommer an die Cote d´Argent fuhren und uns unterhalb der Dune du Pyla bei zuviel Rotwein mit der Jugend Europas verbrüderten, fuhr Hrvoje freiwillig in den Krieg um für Hrvatska zu kämpfen und Drazen und ein paar andere folgten nur kurz darauf.

Das war vor 20 Jahren und ich habe nicht den blassesten Schimmer, was Hrvoje oder die anderen heute so machen. Bis auf einen. Neee, zwei. Darko war zwischendurch mal im Knast, weil schwere Körperverletzung vielleicht noch im Krieg in Slawonien oder der Krajina durchging, aber nicht mehr in Deutschland. Und Danijel, der von jeher cleverste von allen, der mit dem ganzen Scheiß dort nix zu tun haben wollte und sich auf's Kicken konzentriert hat. Profi ist er entgegen seiner Pläne nie geworden, aber er trainiert jetzt eine Mannschaft im Amateurbereich und taucht regelmäßig im Lokalsport auf.

20 Jahre später ist zumindest der Krieg rum und die Grenzen sind gezogen. Auch in der Krajina, einer der am heftigsten umkämpften Regionen. Erst haben Serben Kroaten vertrieben, danach Kroaten Serben. Bleiben durften nur die Toten auf den Friedhöfen. Dabei blieb es. Bis heute sind viele Dörfer halb verlassen und viele Häuser stehen leer und man ahnt nicht nur, dass dies häufig nicht freiwillig so ist. Die Narben des Kriegs sind immer noch allgegenwärtig mitsamt Heldendenkmälern und Einschußlöchern in Häusern.

Warum das so kommen musste ist mir heute so wenig begreiflich wie damals. Gerade wenn man durch diese Gegend fährt. Klar, ich kenne alle mögliche Erkärungsanssätze von historisch bis soziologisch, aber trotzdem. Gut, es ist ein großartiger Landstrich mit vielen Hügeln und grandiosen Pässen und Blicken von eben dort, aber heutzutage ist der Landstrich ziemlich menschenleer, wie sonst nur die Pfalz oder Sachsen-Anhalt, auch wenn die letztgenannten Landstriche längst nicht diese landschaftliche Grandiosität besitzen.
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