Samstag, 31. Juli 2010
Samba


Nein, ich habe nicht meine Vorliebe für schlechte Fotos entdeckt. Das ist der sensationelle Versuch, eine schlechte Handy-App einzusetzen, die eine Polaroidfunktion hat

Das ist Samba-Brotaufstrich. Samba ist eins dieser Superduperwohlfühlprodukte. Eins das unterbeschäftigte Beautysalongängerinnen mit Golfcabrio ihrem verzogenen Alibieinzelarschlochkind kaufen, damit alle ein gutes Gewissen haben und das Kind gleich frühzeitig fettgemästet wird und sich nicht erst noch durch Hamburgerschnellbrateketten fressen muss.
Ich glaube ja, für Leute die solches Zeugs kaufen hat das eine höhere Bedeutung. Das braucht einen Mythos dahinter. Etwa so einen:

Die Milch stammt von glücklichen Allgäuer Kühen, die bei Vollmond von Hand gemolken werden und ausschließlich Biogras aus dem Himalaya zu fressen kriegen, das direkt vom Dalai Lama gesegnet wurde und durch Gangesquellwasser gesprenkelt wurde. Betreut werden die Viecher von den allerallerbesten Zitzen-Masseusen der Allgäuer Rotlichtszene (Olga, Swetlana, Rosi) und von ökologisch korrekten Jesustypen in ebensolchen Latschen.
Der weitere Produktionsprozess läuft dann so: Die Kuh säuft die Milch und widerkäut dann durch sämtliche Mägen und fertig ist das wunderbare Zeugs, weil es nämlich genauso kotig ausschaut und dann für Sechseurofünfundneunzich über die Ladentheke geht. Mal ehrlich: Sechseurofünfundneunzich für ein Glas Nutella? Noch dazu für eins, dessen Inhalt die Konsistenz von Diarrhoe hat? Da kriegt der Begriff Perversion aber mal eine ganz neue Dimension. Oder auch: Mit saugutem Gefühl fettfressen.

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Freitag, 30. Juli 2010
Greenkeepin´


Das Leben hier entwickelt sich langsam aber sicher zum Psychoterror. Das liegt -Sie ahnen es sicher schon- an der Nachbarschaft. Zwar ist das hier ein halbes Geriatrieviertel und so bleiben mir mitternächtliche Saufparties eher erspart, aber ich hätte auch tagsüber ganz gerne meine Ruhe. Besonders dann, wenn ich nachtaktiv war und das bin ich hin und wieder mal. Ich habe dann das Bedürfnis auszuschlafen. So wie andere Menschen auch. Ich würde "ausschlafen" definitiv in den Menschenrechtskatalog aufnehmen, prominent platziert.
Mein Problem sind die Rasenmäher. Leider gibt es da so einige hier in der Gegend. Rasen ist wichtig. Das ist hier eine sehr ernste Angelegenheit. Und so wird vertikuliert, getrimmt und gemäht auf Teufelkommraus. Mein Rasen ist nicht so schön. Da darf schildkrötenbedingt auch Löwenzahn, Disteln und Klee wachsen. Andernorts wird dieses Unkraut radikal bekämpft, vermutlich in Erwartung des baldigen Eintreffens der deutschen Fußballnationalmannschaft zum Probetraining. Damit Sie sich die Leute mal bildlicher vorstellen können: Sie verwenden mehr Zeit in ihren Rasen als für die Frisur oder die Auswahl ihrer Garderobe. Dabei hätten sie grade das im Überfluss, weil eben so viele Rentner drunter sind, die den lieben, langen Tag nichts, aber wirklich nichts zu tun haben. Außer dem Rasen halt. Das hat was religiöses. Da wird jeder Ausritt mit dem Mäher zum Gottesdienst und jedes gefällte Gänseblümchen zur Opfergabe.
Ich habe kein Problem damit, DASS sie ihren Rasen mähen. Ich habe ein Problem damit, WIE sie es tun und das geht so: Mäht einer, mähen alle. Es ist wie eine Seuche. Es muss ansteckend sein. Und sie tun das nicht alle gleichzeitig, neeee. Sie mähen hintereinander. Ist der eine fertig, springt der näxxte aus seiner 60er-Jahre-Hütte und wirft den Mäher an, während der übernäxxte sicher schon hinter den schlechten 80er-Jahre-Spitzengardinen hervorlugt und sehnsüchtig den Moment erwartet, wenn der Vorgänger endlich fertig ist. 5 Mähgänge in direkter Folge habe ich bereits gezählt. Unter uns gesagt: Ich kann Michael Douglas in Falling Down aber sowas von verstehen. Manchmal wünsche ich mir einen Raketenwerfer oder wenigstens diese kleinen Mörsergranaten. Für den Beginn täte es mir auch eine Pferdeapfelschleuder, eine Hundekackezentrifuge oder ein Kuhdungverteilgerät. Oder weiß irgendjemand eine Zoohandlung, die Maulwürfe im Angebot hat?

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Donnerstag, 29. Juli 2010
Die Schrecken des Kriegs
Ich habe einen neuen Liebling in mein Künstlerrepertoire aufgenommen: Sandow Birk aus Kalifornien. Der macht unter anderem Holzschnitte und lässt sich dabei von Jacques Callot und dessen Stiche aus dem 30jährigen Krieg inspieren. Das setzt er dann aufs Thema Irakkrieg und fertig ist eine sensationell gute Ausstellung. Die ist sogar für umme. Wenns mal bei Ihnen ums Eck ist: Hingehen!



Die ganze Serie findet sich hier.

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Dienstag, 27. Juli 2010
Modern Sisyphos

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Montag, 26. Juli 2010
Halbdackel des Monats

Die Brustverächterin


Ich hatte nicht geglaubt, dass ich mich jemals wieder würde über Eva Herman auslassen. Ganz einfach deshalb, weil sie völlig untergegangen war und irgendwo in irgendeiner Schmuddelecke mit Matsch spielt. Gut, okay, letzteres tut sie tatsächlich. Ich muss zugeben, dass ich mich zeitweise der Vorstellung hingegeben habe, die Frau habe sich an den Herd zurückgezogen und trainiere mittlerweile fürs Mutterkreuz, aber das war illusorisch.
Jetzt ist Evachen beim Kopp-Verlag gelandet und sehr wahrscheinlich gehört sie ganz genau da auch hin. Mitten rein in die Combo der Nazimystiker und Braunesoteriker. Wie etwa Jan Udo Holey, der von Reichsflugscheiben in Neuschwabenland oder der hohlen Erde schwadroniert und bei dem man nie sicher sein kann, ob er das nun ernst meint oder doch nicht. Oder Verschwörungsschwurbler wie Gerhard Wisnewski, ganz alleiniger Besitzer der absoluten Wahrheit.

Auf deutsch: Bei Kopp kommen die unter, die in der Lage sind genug Schwachsinn zu verzapfen, aber nicht so viel, dass es zur Psychiatrie reicht.

Und nun hat das Eva einen Text von sich gelassen, in dem sie spekuliert, dass die Katastrophe bei der Loveparade sowas wie eine göttliche Strafe sei. Von Drogen und Alkohol, wobei sie da vergisst, dass man bei dieser schrägen Logik besser auch gleich das Oktoberfest verbieten sollte und die Fußballbundesliga idealerweise auch gleich auflösen könnte. Nun gut, überraschend kommt der Text nicht. Vielleicht sollte man sowas erwarten bei einer Tante, die Behindertentoiletten zuscheißt.
Ich muss aber ehrlich gestehen, dass mich manche Sätze nicht wirklich entsetzt haben. Stattdessen eher amüsiert.


Wer sich die Bilder der Loveparades aus den zurückliegenden Jahren ansieht, glaubt, in der Verfilmung der letzten Tage gelandet zu sein, wie sie in der Bibel beschrieben werden.

Ganz spontan habe ich mich bei der Lektüre dieses Satzes gefagt, ob Eva Mitglied bei den Zeugen Jehovas ist. Das hat was offenbarerisches, apokalyptisches. Die Endzeit ist nah, Amargeddon steht unmittelbar davor.


Viele Mädchen haben den Busen blank gezogen, manche sind fast völlig nackt.

Ja. Und das auch noch freiwillig. Noch schrecklicher sind die völlig enthemmten Exzesse an deutschen FKK-Stränden. Dort sollen Menschen nicht nur fast nackt liegen. Nein, es wurden dort sogar bereits völlig nackte Exemplare gesehen. So ganz ohne alles. Blankgezogene Männer, blankgezogene Frauen.
Und dann erst dein Verlag! Zeigt die blankgezogenen Mädels auch noch. Wahrscheinlich für den Fall, dass die Phantasie der Frührentnerkunden nicht mehr ausreicht.


Das ohrenbetäubende, stereotype Rave-Gehämmere, das nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff von Musik zu tun hat, zerschmettert ihnen über zahllose Stunden Trommelfelle und Nervenkostüme.

Deine stupide, dumme Schreiberei, die nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff Journalismus zu tun hat, nervt über zahllose Zeilen unser aller Logik und Intelligenz.


Begriffe wie Sittlichkeit oder Anstand haben sich [...] ins Nichts aufgelöst.

Das, liebe Eva, gilt auch für den Bundestag, alle Landesparlamente, die französische Fußballnationalmannschaft, die katholische Kirche, so einige Internate, die CDU, jeden durchschnittlichen Puff und nicht zuletzt für dich selbst. Sonst wärst du nicht auf der Idee verfallen, solch einen Dreck zu schreiben.


Man muss nicht ausgesprochen prüde sein, um sich hier nach kurzer Zeit mit Grausen abzuwenden. Riesige dunkle Wolken der Enthemmung und Entfesselung treiben über dem Geschehen, die jungen Menschen wirken, als hätten sie jegliche Selbstkontrolle abgegeben, ekstatisch und wie im Sog folgen sie dem finsteren Meister der sichtbaren Verführung.

Enthemmung, Entfesselung.....mal ehrlich Eva: So schreibt doch nur ein Insider. Ich kann nachvollziehen, wenn dir Ekstase so völlig abgeht, schließlich kommst du ja aus Ostfriesland und in dem Landstrich sind Leute zuhause, für die Kuhfürze hinterm Deich schon richtige Höhepunkte sind.


Die unheilvollen Auswüchse der Jetztzeit sind, bei Licht betrachtet, vor allem das Ergebnis der Achtundsechziger, die die Gesellschaft »befreit« haben von allen Zwängen und Regeln, welche das »Individuum doch nur einengen«.

Wow! Jetzt ist es raus. Fritz Teufel hat Schuld. Oder der Kunzelmann. Oder beide. Jetzt mal ehrlich, Eva: Das ist schon steil, wie du da von der Bibel über Techno dann bei den 68ern landest. Vielleicht könnte man auch gleich noch Islamisten reinwursten.
Da biste eine Propagandistin eines Weltbilds, dem du nach 4 Scheidungen und Alibieinzelkind selbst nicht gerecht wirst. Ich such hier übrigens immer noch eine Putze.

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Sonntag, 25. Juli 2010
....noch ne Pressekonferenz...
...mit ahnungs- und verantwortungslosen Scheißhaufen Clowns, die eine ganze Stunde lang wortreich erklären, warum sie mit der Sache nichts, aber wirklich überhaupt gar nichts zu tun haben.

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Freitag, 23. Juli 2010
Wählt Leslie
Kennen Sie Leslie Mandoki? Ich kannte den ehrlich gesagt nicht. Wenns nach dem Focus geht, müsste ich den aber kennen, weil er nämlich prominent ist. Eventuell sollte ich meine Showbizkenntnisse etwas auffrischen und deshalb hab ich extra nachgeschaut, wer Leslie Mandoki ist, was ja in Zeiten des Internets nicht nur schnell geht sondern auch sehr einfach und wo dieser Satz nun ohnehin schon elendig lang ist und Sie wahrscheinlich demnäxxt ein Flipchart brauchen um ihn in seiner Gänze zu verstehen, kann ich noch für diejenigen, die den Herrn Mandoki auch nicht kennen noch schnell erklären, dass der Mensch Musik macht und wahnsinnstolle Superhits (Sie klicken auf eigene Gefahr) abgeliefert hat.
So. Das Satzungetüm haben Sie jetzt hinter sich. Ab jetzt halt ich mich kürzer. Versprochen.
Wie ich auf Leslie Mandoki gestoßen bin weiß ich ehrlich gesagt auch nicht mehr so richtig und sehr wahrscheinlich wäre mein Leben keineswegs trauriger gewesen, wenn mir der Mann fremd geblieben wäre. Mindestens die Musik hätte ich mir sparen können. Die hat mir ein paar Minuten meines Lebens gestohlen.
Durch irgendeine Googlesuche landete ich dann aber doch beim Focus. Online. Da ist das verzeihlicher, weil ich wegklicken kann, während ich von der Papierversion schon vom Anfassen Hautkrätze krieg. Aber so langsam sollten wir jetzt mal zum Punkt kommen, weil alles grade so lang wird und lang liest man nicht so gern und sowieso sollte ich hier noch aufräumen und putzen. Also in medias res: Beim Focus haben sie eine ganz tolle Seite. Da können Sie mehr oder weniger prominente Leutkens bewerten. Darunter auch Leslie Mandoki. Oder besser dessen "Leistung" (was auch immer die darunter verstehen), Stil, Humor, Sex-Appeal und Frisur.



Leslie liegt grade im Ranking auf Rang 96 von 154, aber immerhin vor Boris Becker, was aber auch nicht wirklich wundert, weil dessen Humor wohl eher, äääääh, ich sag mal, nicht vorhanden ist. Der arme Leslie hat grade mal 253 Stimmen gekriegt und rangiert damit im ganz weit hinteren Bereich. Ich finde: Das muss sich ändern und darum stimmen wir jetzt bitte alle für Leslie Mandoki ab. Und bittschön: Die Frisur ist ja wohl ganz klar eine sehr deutliche 1,0. Mit Sternchen. Über Sex-Appeal sollten eher die Frauen richten, aber es dürfte mit Sicherheit höher sein als bei der Leiche, die die Hitparade anführt.

VOTE LESLIE MANDOKI!

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Mittwoch, 21. Juli 2010
Halbdackel des Monats

´s Bürgermeischd´rle




In den letzten 8 oder 9 Jahren ist aus dem Hamid ein Hamidle geworden und das ist nicht gut, weil es eigentlich ganz genau andersrum hätte laufen sollen. Aber selbst ums Hamidle reißt sich die Welt. Anders ließe sich kaum erklären, weshalb 70 Vertreter aus zig Nationen in eine hermetisch abgeriegelte ausgestorbene Stadt reisen und das auch noch mehr oder minder freiwillig. Und weil das Hamidle wichtig ist, spielt es auch nicht wirklich eine Rolle, die wievielte Konferenz dieser Art das nun gewesen sein mag und welch salbungsvollen Worte er dieses Mal an die Weltgemeinschaft abzüglich der Staaten Swaziland, Andorra, Papua-Neuguinea und Tonga wohl richten mag. Im Prinzip sind es ja immer dieselben: Mit der Korruption wird es bald ein Ende haben, er braucht noch ein bißchen Zeit und dann werden auch die Taliban zu Kuschelfriedensbewegern, die "Blowin´ in the wind" im Paschtu-Chor singen und überhaupt ist man ganz, ganz dicht an der Problemlösung.
Diese Liste der Versprechungen und Vorhersagungen ließe sich problemlos erweitern, wenn sich das Hamidle nur entsprechend interessieren würde und wenn das von ihm verlangt und finanziell entsprechend honoriert würde und zwar um:

- Der Deutsche Fußballmeister 2011 heißt FC St. Pauli
- Stalin war ein sympathischer Kerl
- Saudi-Arabien bekommt nächstes Jahr eine Königin
- Die Mongolei liegt am Meer und
- Die Erde ist eine Scheibe.

Natürlich wissen sie alle, dass er das nicht einhalten kann. Sonst müsste er erstmal sich selbst absetzen. Wenn das Hamidle über Korruption spricht ist das in etwa so, als hörten Sie einem Seminar von Charles Manson zum Thema Pazifismus und Nächstenliebe zu. Genauso gut könnten Sie von Kim Jong-Il erwarten, umgehend, sofort und bedingungslos den Kapitalismus einzuführen. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass das Hamidle jetzt noch ein bißchen mehr Geld in die Hand kriegt und der Boss einer Regierung ist, die nie gewählt wurde, zumindest dann nicht, wenn man die von Saddam Hussein vorgegebenen 100% Zustimmung als Richtwert nimmt und die locker getoppten 100% in einzelnen Bezirken nicht als Richtscheit einer halbwegs ehrlichen Wahl herhalten müssen.

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Freitag, 16. Juli 2010
Eine Steigerung geht immer...
Der Monat Juli könnte zu einem der verlustreichsten seit Beginn der Kämpfe für die westlichen Truppen werden.

...so SpOn. Schön, dass man beim Spiegel auch mal nachschaut, wann denn der letzte "Highscoremonat" war: Juni 2010. Und über die Steigerung im Vergleich zum Vorjahresmonat (~200-300%) reden wir mal besser nicht. Im Osten nichts neues.

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Donnerstag, 15. Juli 2010
Sissy Voss

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