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Freitag, 12. März 2010
Sigulda
gorillaschnitzel, 22:34h
Sigulda ist im Prinzip nur ein kleines Kaff. Aber Sigulda liegt erstens in bequemer Reichweite von Riga und zweitens im Gaujanationalpark und deshalb kann man da schon mal hinfahren.
Während wir so mit der Gondel übers Gaujatal schweben, könnte ich mal schnell erwähnen, dass es hier so aussieht, wie es hier aussieht, oder besser gesagt, dort sieht es aus, wie es bei mir aussieht, will heißen: Ich fühlte mich umgehend heimisch. Zwar haben wir hier keine Gondel, dafür aber ein ausrangierte Skischanze. Naturschanze sogar. Und vor 50 Jahren sollen da mal tatsächlich welche gesprungen sein. Aber zurück zu Sigulda und dem Gaujatal. Im Sommer ist das sicher herrlich zum Kanu fahren und aus der Gondel kann man auch Bungeejumpen, wofür es mir aber erstens zu kalt war und zweitens dieses Unternehmen seit dem letzten Kreuzzusammenbruch von meiner Liste der nächsten Unternehmungen bedauerlicherweise gestrichen wurde.

Im Prinzip ist das gesamte Baltikum flach wie Ostfriesland. Topfeben. Für den Durchschnittmittelgebirgler damit so interessant wie McDonalds für einen Gourmet. Nur in Sigulda gibt es seltsamerweise Hügel und niemand kann erklären warum, aber das ist auch egal, die Hügel sind da und das ist auch recht so.
Deshalb ist Sigulda das Wintersportzentrum Lettlands. DAS. Ich glaube auch das einzige. Sie haben sogar ein Abfahrtshügelchen, aber ich kann ohnehin nicht Ski fahren und deshalb ist mir das egal.
Sonst gibt es nicht sonderlich viel. Bahnhof, paar Kneipen, viel Schnee und ziemlich viele Ruinen. Das war´s, reicht aber auch.

Etwas gibt es dann aber in Sigulda doch: Lettlands einzige Bob- und Rodelbahn. Die stammt noch aus Sowjetzeiten und damals holten tatsächlich Letten mal Gold bei Olympia. Auch heute noch donnern sie runter, etwas weniger erfolgreich, aber für eine Skeletonmedaille hat´s glaub ich gereicht.
Man kann da auch als Ottonormal-Beifahrer runterheizen und wahrlich, ich hätte das wirklich sehr, sehr gerne gemacht. So als Bremser, der nicht bremst und stattdessen Fotos schießt. Aber leider fanden die Letten, man müsse statt mir das hoffnungsvolle Jugendnationalteam runterschicken, dabei ging das in einem Fall nicht ganz so gut. Der Rückstand von über 40 Sekunden ließ erahnen, dass da unterwegs nicht alles so gelaufen ist, wie geplant. Heile angekommen isser aber.


Während wir so mit der Gondel übers Gaujatal schweben, könnte ich mal schnell erwähnen, dass es hier so aussieht, wie es hier aussieht, oder besser gesagt, dort sieht es aus, wie es bei mir aussieht, will heißen: Ich fühlte mich umgehend heimisch. Zwar haben wir hier keine Gondel, dafür aber ein ausrangierte Skischanze. Naturschanze sogar. Und vor 50 Jahren sollen da mal tatsächlich welche gesprungen sein. Aber zurück zu Sigulda und dem Gaujatal. Im Sommer ist das sicher herrlich zum Kanu fahren und aus der Gondel kann man auch Bungeejumpen, wofür es mir aber erstens zu kalt war und zweitens dieses Unternehmen seit dem letzten Kreuzzusammenbruch von meiner Liste der nächsten Unternehmungen bedauerlicherweise gestrichen wurde.


Im Prinzip ist das gesamte Baltikum flach wie Ostfriesland. Topfeben. Für den Durchschnittmittelgebirgler damit so interessant wie McDonalds für einen Gourmet. Nur in Sigulda gibt es seltsamerweise Hügel und niemand kann erklären warum, aber das ist auch egal, die Hügel sind da und das ist auch recht so.

Deshalb ist Sigulda das Wintersportzentrum Lettlands. DAS. Ich glaube auch das einzige. Sie haben sogar ein Abfahrtshügelchen, aber ich kann ohnehin nicht Ski fahren und deshalb ist mir das egal.

Sonst gibt es nicht sonderlich viel. Bahnhof, paar Kneipen, viel Schnee und ziemlich viele Ruinen. Das war´s, reicht aber auch.

Etwas gibt es dann aber in Sigulda doch: Lettlands einzige Bob- und Rodelbahn. Die stammt noch aus Sowjetzeiten und damals holten tatsächlich Letten mal Gold bei Olympia. Auch heute noch donnern sie runter, etwas weniger erfolgreich, aber für eine Skeletonmedaille hat´s glaub ich gereicht.
Man kann da auch als Ottonormal-Beifahrer runterheizen und wahrlich, ich hätte das wirklich sehr, sehr gerne gemacht. So als Bremser, der nicht bremst und stattdessen Fotos schießt. Aber leider fanden die Letten, man müsse statt mir das hoffnungsvolle Jugendnationalteam runterschicken, dabei ging das in einem Fall nicht ganz so gut. Der Rückstand von über 40 Sekunden ließ erahnen, dass da unterwegs nicht alles so gelaufen ist, wie geplant. Heile angekommen isser aber.

Donnerstag, 11. März 2010
Du gewährtest uns die Bitte und warst in unserer Mitte die Dritte
gorillaschnitzel, 23:10h
Der fehlgegangene Versuch, eine Traueranzeige durch Poesie aufzuheitern? Ein dezenter Hinweis auf eine Dreiecksbeziehung? Und überhaupt: Wussten die beiden nicht, wann die arme Christiane viel zu früh gestorben ist?


Mittwoch, 10. März 2010
Kunstflug
gorillaschnitzel, 22:19h



Dienstag, 9. März 2010
Mein Plastikgeld und ich
gorillaschnitzel, 01:02h
Ich besitze eine ec-Karte und eine Kreditkarte. An sich wenig aufregend oder besonders. Bis Anfang des Jahres. Freundlicherweise schickte mir da meine Bank einen Brief, dass sie nun -nach vier Wochen- festgestellt hätten, dass beide Karten die 2010-Seuche haben. Damit waren sie aber immer noch schneller als ich, weil ich hab überhaupt gar nix gemerkt. Also mal schnell den Bankfuzzi konsultiert, weil ich eine Woche später ins Ausland wollte und der riet dringend zum sofortigen Komplettaustausch und ja, das sei natürlich machbar innerhalb einer Woche.
War es nicht. Die Karten zwar da, aber dafür kein PIN, weshalb zumindest mal die neue ec-Karte funktionsunfähig war.
Ich mach es kurz: Es ist sehr lustig, wenn man am Flughafen Geld ziehen will, vier Karten zur Auswahl hat und nicht eine einzige davon funktioniert. Aber gut, auch das lies sich lösen, man ist dort auf der Bank sehr hilfsbereit und unkompliziert und nach einiger Zeit hat dann wenigstens die neue Kreditkarte funktioniert.
Die alte war tot. Dachte ich zumindest. Bis letzten Freitag. Da kam ein sehr spaßiges Schreiben einer Überwachungsgesellschaft und die äußerten darin was von "verdächtig hohen Umsätzen", baten um Rückruf. Die Karte, die längst zerschnippelt in den Untiefen des Restmülls die nächsten paar tausend Jahre vor sich hinkompostieren wird, hatte also Umsätze gemacht. Und so ging ich mit der netten Dame die gesamte Liste durch. Euro, Pfund, Dollar, alles quer durch die Bank und es sah aus, als sei ich innerhalb von drei Tagen von Spanien über England gen USA geflogen und hätte jedes Mal mächtig Geld rausgehauen. Zwischenzeitlich standen mal so etwa 5000 Euro im Raum und die nette Tante war zwar nett, aber mir etwas zu langsam im Erklären, weil der Blutdruck hochging, der kalte Schweiß aber runterlief und Gottseidank kam sie dann mit der Erklärung, dass da nie was abgebucht worden sei und alles geblockt sei.
Wie die Jungs an die Nummer kamen, konnte sie dagegen nicht erklären. Noch weniger, wie die eine Karte belasten konnten, deren Konto es eigentlich gar nicht mehr geben sollte.
War es nicht. Die Karten zwar da, aber dafür kein PIN, weshalb zumindest mal die neue ec-Karte funktionsunfähig war.
Ich mach es kurz: Es ist sehr lustig, wenn man am Flughafen Geld ziehen will, vier Karten zur Auswahl hat und nicht eine einzige davon funktioniert. Aber gut, auch das lies sich lösen, man ist dort auf der Bank sehr hilfsbereit und unkompliziert und nach einiger Zeit hat dann wenigstens die neue Kreditkarte funktioniert.
Die alte war tot. Dachte ich zumindest. Bis letzten Freitag. Da kam ein sehr spaßiges Schreiben einer Überwachungsgesellschaft und die äußerten darin was von "verdächtig hohen Umsätzen", baten um Rückruf. Die Karte, die längst zerschnippelt in den Untiefen des Restmülls die nächsten paar tausend Jahre vor sich hinkompostieren wird, hatte also Umsätze gemacht. Und so ging ich mit der netten Dame die gesamte Liste durch. Euro, Pfund, Dollar, alles quer durch die Bank und es sah aus, als sei ich innerhalb von drei Tagen von Spanien über England gen USA geflogen und hätte jedes Mal mächtig Geld rausgehauen. Zwischenzeitlich standen mal so etwa 5000 Euro im Raum und die nette Tante war zwar nett, aber mir etwas zu langsam im Erklären, weil der Blutdruck hochging, der kalte Schweiß aber runterlief und Gottseidank kam sie dann mit der Erklärung, dass da nie was abgebucht worden sei und alles geblockt sei.
Wie die Jungs an die Nummer kamen, konnte sie dagegen nicht erklären. Noch weniger, wie die eine Karte belasten konnten, deren Konto es eigentlich gar nicht mehr geben sollte.
Montag, 8. März 2010
Es gibt scheint´s Oscars....
gorillaschnitzel, 02:39h
...und es interessiert mich sowas von überhaupt gar nicht. Chinesische Fahrräder sind interessanter. Hat mich überhaupt nie interessiert und wird es sehr wahrscheinlich auch überhaupt nie. Das liegt vielleicht auch sehr daran, dass mich das Medium Film nie interessiert hat, zumindest nie als Betrachter. Als Ersteller viel eher, das ist schon wesentlich interessanter, aber als bloßer Zuschauer: Nö. Danke. Zu passiv. Zwei Stunden plusminus vor was hinzusitzen und nixtun ist anstrengend, es sei denn, es handelt sich um Pulp Fiction oder Night on Earth, aber vielleicht hab ich ja ADHS und es hat nur nie jemand gemerkt. Ich habe mich eine gewisse Zeit gefragt, warum das so sein mag und jetzt weiß ich es auch: Wenn ich im Kino sitze, langweile ich mich schlicht. Ich schlafe ein oder beschäftige mich mit dem Handy. Dummerweise kann ich nicht -wie im Internet gewohnt- bei langweiligem Inhalt wegklicken. Bei Büchern kann ich das. Wenn ich keine Lust mehr hab, leg ich das weg. Im Kino kann ich das nicht. Da muss ich. Ertragen. Bis zum bitteren Ende. Ich frage mich grade, ob ich dieses Jahr schon mal einen Film auch nur im Fernsehen ganz fertig geschaut habe, so von ganz vorne bis ganz nach hinten. Nö. Ich frage mich grade, wann das überhaupt gewesen sein mag.
Samstag, 6. März 2010
Jurmala
gorillaschnitzel, 14:38h
"Jurmala" ist das einzige lettische Wort, das ich mir merken konnte. Es bedeutet schlicht "Strand" und damit dürfte auch klar sein, was diesen Dorfhaufen ausmacht. Es ist die Badewanne Rigas. Nur nicht in dieser Jahreszeit. Da ist es nur ein völlig eingeschneites Kaff und ich habe den Eindruck, dass ich der einzige bin, der freiwillig herkommt. Sie sagen, hier gäbe es endlose, schöne, weiße Strände. Weiß kann ich bestätigen, endlos auch, Strand nicht wirklich, schön ist es aber durchaus.
....und dann habe ich noch mehr neues Spielzeug als nur diesen GPS-Tagger (übrigens sind auch diese Fotos mit GPS-Daten versehen, Sie können sich also informieren, wo Jurmala liegt): Cokin-Filter. Sehr praktisch, weil schnell gewexxelt und das manchmal schöne Effekte gibt. Mit Tabakverlaufsfilter sieht es beispielsweise so aus:




....und dann habe ich noch mehr neues Spielzeug als nur diesen GPS-Tagger (übrigens sind auch diese Fotos mit GPS-Daten versehen, Sie können sich also informieren, wo Jurmala liegt): Cokin-Filter. Sehr praktisch, weil schnell gewexxelt und das manchmal schöne Effekte gibt. Mit Tabakverlaufsfilter sieht es beispielsweise so aus:




Samstag, 6. März 2010
Die Griechen...
gorillaschnitzel, 00:51h
....griechen mittlerweile sehr umanand...und sie tun mir wirklich sehr herzlich, aufrichtig und ehrlich Leid. Müssen sie sich doch tatsächlich von so liebgewonnenen Sachen verabschieden wie
-dem vollen 13. und 14. Monatsgehalt
- der Rente mit 50 bei vollen Bezügen (Männer! Frauen gehen etwas früher in den Ruhestand, auch schon mal nach 20 Arbeitsjahren)
- dem Ostergeld (nur mal unter uns: Ich bekam nie Ostergeld, ich hab was falsch gemacht)
und vielen anderen Nettigkeiten. Wie gesagt: Mitleid. Meines. Ist vorhanden. Aber es ist etwas begrenzt.
-dem vollen 13. und 14. Monatsgehalt
- der Rente mit 50 bei vollen Bezügen (Männer! Frauen gehen etwas früher in den Ruhestand, auch schon mal nach 20 Arbeitsjahren)
- dem Ostergeld (nur mal unter uns: Ich bekam nie Ostergeld, ich hab was falsch gemacht)
und vielen anderen Nettigkeiten. Wie gesagt: Mitleid. Meines. Ist vorhanden. Aber es ist etwas begrenzt.
Donnerstag, 4. März 2010
Nieten der Weltgeschichte, Part I
gorillaschnitzel, 01:06h
Man kennt ja so allerlei Nieten der Weltgeschichte. Versager, die voll gescheitert sind. Nixon etwa oder auch der berühmteste und erfolgreichste Versager Hitler, der sonst nur noch im am-konsequentesten-und-endgültigsten-Krieg-verlieren und in der Kategorie Genozid den Spitzenplatz einnimmt.
Es gibt aber auch die vergessenen Versager und denen wollen wir uns nun an dieser Stelle widmen. Wie etwa Faustin Soulouque. Der war einerseits zwar erfolgreich, weil er nur einer von zwei Haitianern war, die es je zum Kaiser gebracht haben und immerhin war er derjenige, der länger regierte als der andere, aber vielleicht sollte man auch mal die Gesamtregierungsdauer der beiden Kaiser erwähnen: 9, bzw. 12 Jahre, je nachdem, ob man die Ausrufung oder die Inthronisation herannimmt.
Faustin ist einer aus der langen Reihe, die Haiti als ehemals reichste französische Kolonie in das völlige Elend verbracht haben. Und spätestens als Kaiser sticht er dann doch noch ein wenig unter den vielen Knallchargen raus, weil so ziemlich alles was er je begann in einem Desaster endete.
Nach einer unspektakulären und opportunistischen Karriere im Militär befand man den guten Faustin dann in einem Alter in dem andere die Rente antreten für gut genug, die Regierungsgeschäfte zu führen. Das war 1847 und Faustin galt wohl als hervorragender Kandidat: Weil er nämlich Analphabet war, diente er als Strohmann der mulattischen Elite, was anfangs auch großartig funktionierte, aber es knallte dann doch und die Elite hätte wissen können, was passieren kann, wenn man sich einen Ex-Militär einfängt. In diesem Fall ein viertägiges Blutbad und damit war die Elite erstmal ausgeschaltet. Ab jetzt herrschte eine kontinuierliche Atmosphäre der Angst aus Polizeistaat und Geheimpolizei. Das ging so weit, dass die Repräsentantenkammer aus Furcht vor noch mehr Gräueltaten sich bei Faustin -Retter des Vaterlands- bedankte.
Dabei hätte es Faustin belassen können, aber ab nun sorgt er nur noch für die Ramponierung seines Image: Er verfolgt die rebellischen Mulatten gen Santo Domingo, die heutige Dominikanische Republik und erleidet eine sehr peinliche Niederlage.
Das hindert ihn aber nicht, sich trotzdem zu Kaiser zu krönen. Die Feierlichkeiten kosten mal schnell mal den gesamten Staatsschatz und damit ist Haiti erstmal ruiniert und so ziemlich pleite. Dafür hat jetzt Haiti einen von Faustin gegründeten Adel, den es schon 7 Jahre später nicht mehr geben wird.
Nochmals marschiert er gegen Santo Domingo und zwar gar drei Mal und drei Mal kriegt er mächtig auf die Mütze. Innenpolitisch herrscht Terror und völlige Verschwendung der wenigen Staatseinnahmen. Ende 1858 war Haiti so ziemlich pleite und es wurde die Republik ausgerufen, ein Bürgerkrieg begann. Nur drei Wochen später war Faustin abgesetzt und floh ins Exil, von wo er wieder heimkehren durfte und friedlich 85jährig in Haiti verschied.
Es gibt aber auch die vergessenen Versager und denen wollen wir uns nun an dieser Stelle widmen. Wie etwa Faustin Soulouque. Der war einerseits zwar erfolgreich, weil er nur einer von zwei Haitianern war, die es je zum Kaiser gebracht haben und immerhin war er derjenige, der länger regierte als der andere, aber vielleicht sollte man auch mal die Gesamtregierungsdauer der beiden Kaiser erwähnen: 9, bzw. 12 Jahre, je nachdem, ob man die Ausrufung oder die Inthronisation herannimmt.
Faustin ist einer aus der langen Reihe, die Haiti als ehemals reichste französische Kolonie in das völlige Elend verbracht haben. Und spätestens als Kaiser sticht er dann doch noch ein wenig unter den vielen Knallchargen raus, weil so ziemlich alles was er je begann in einem Desaster endete.
Nach einer unspektakulären und opportunistischen Karriere im Militär befand man den guten Faustin dann in einem Alter in dem andere die Rente antreten für gut genug, die Regierungsgeschäfte zu führen. Das war 1847 und Faustin galt wohl als hervorragender Kandidat: Weil er nämlich Analphabet war, diente er als Strohmann der mulattischen Elite, was anfangs auch großartig funktionierte, aber es knallte dann doch und die Elite hätte wissen können, was passieren kann, wenn man sich einen Ex-Militär einfängt. In diesem Fall ein viertägiges Blutbad und damit war die Elite erstmal ausgeschaltet. Ab jetzt herrschte eine kontinuierliche Atmosphäre der Angst aus Polizeistaat und Geheimpolizei. Das ging so weit, dass die Repräsentantenkammer aus Furcht vor noch mehr Gräueltaten sich bei Faustin -Retter des Vaterlands- bedankte.
Dabei hätte es Faustin belassen können, aber ab nun sorgt er nur noch für die Ramponierung seines Image: Er verfolgt die rebellischen Mulatten gen Santo Domingo, die heutige Dominikanische Republik und erleidet eine sehr peinliche Niederlage.
Das hindert ihn aber nicht, sich trotzdem zu Kaiser zu krönen. Die Feierlichkeiten kosten mal schnell mal den gesamten Staatsschatz und damit ist Haiti erstmal ruiniert und so ziemlich pleite. Dafür hat jetzt Haiti einen von Faustin gegründeten Adel, den es schon 7 Jahre später nicht mehr geben wird.
Nochmals marschiert er gegen Santo Domingo und zwar gar drei Mal und drei Mal kriegt er mächtig auf die Mütze. Innenpolitisch herrscht Terror und völlige Verschwendung der wenigen Staatseinnahmen. Ende 1858 war Haiti so ziemlich pleite und es wurde die Republik ausgerufen, ein Bürgerkrieg begann. Nur drei Wochen später war Faustin abgesetzt und floh ins Exil, von wo er wieder heimkehren durfte und friedlich 85jährig in Haiti verschied.
Mittwoch, 3. März 2010
Manche Tage sind Liefertage. Liefertage sind manchmal Feiertage
gorillaschnitzel, 14:38h

Dienstag, 2. März 2010
Ernährung ist eine Kunst, zur Not gehts auch gehaltlos, den Beweis trete ich hiermit an.
gorillaschnitzel, 23:55h
....und dann stand er da mitsamt dem aus dem Ranzen herausgeplatzten Hemd und sortierte von mir handgezählt eine Packung Salz und sage und schreibe 18 (in Buchstaben: achtzehn) Päckchen "Maggi Fix überbackener Camembert", empfohlen immerhin durch Horst Lichter, auf das Band und ich fragte mich an dieser Stelle, wie dieser Mensch an Vitamine kommt und wovon er sonst so lebt. Camembert zumindest lagen da nicht. Vitaminfreies Leben ist möglich!


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