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Dienstag, 7. Oktober 2008
Untereinanderbleiben
gorillaschnitzel, 02:29h
Es ist noch nicht allzu lange her, da standen sich im heute achso fortschrittlichen Hightech-Ländle einige Fronten unversöhnlich gegenüber. Ich habe noch Menschen kennenlernen dürfen, die voller Stolz davon erzählten, wie sie Badenser zusammengeschlagen haben, deren einziges Vergehen darin bestand, sich verlaufen zu haben und dabei urschwäbisches Territorium betreten zu haben und bis heute ist die Doppelstadt Villingen-Schwenningen (Villingen badisch, Schwenningen württembergisch) ein künstliches und ungeliebtes Gebilde.
Eine andere Front bildete die Religion: Die habsburgisch geprägten Teile stockkatholisch, die herzoglich-württembergischen pietistisch-protestantisch. Im Zuge der napoleonischen Neuordnungen kamen dann die katholischen Gebiete dann zum neu geschaffenen Königreich. Pro forma. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein noch wäre es keinem Protestanten eingefallen eine Katholikin aus dem Nachbardorf zu ehelichen.
Diese Praxis hatte in einer Gegend katastrophale Auswirkungen.
Die lutherischen Berge
Die lutherischen Berge...das hört sich zuerst einmal nach einem größeren Gebiet an, was jedoch nicht der Fall ist. Genau genommen sind das auch heute noch Kleinkäffer, in denen heute ca. 1000 Menschen leben.
Wie es halt diverse Einigungen und Uneinigungen wollten, kamen die Weiler Ende des 16. Jahrhunderts mit ihren damals etwa 350 Einwohnern zu den Württembergern und wurden damit protestantisch und das inmitten einer weit und breit katholischen Umgebung. Das war -nicht beabsichtigt- die erste Katastrophe. Die zweite Katastrophe war der 30jährige Krieg, nach dessen Ende dann noch etwa 100 Einwohner über blieben. Und die wiederum fanden in naher Umgebung keine adäquaten Partner, weil ja alles drum rum katholisch und damit spinnefeind.
Da blieben nur: Hochzeiten innerhalb der Dörfer. Wenn man das dann aber 300 Jahre lang praktiziert....(das aber wiederum hat ja nicht zuletzt auch der Adel praktiziert: Don Carlos, spanischer Infant, kam auf grade mal 6 statt eigentlich 16 Ururgroßeltern)....in jedem Fall sollten Sie, so Sie mal einen Ausflug dahin machen, dies nicht unbedingt am Stammtisch der Dorfschenke erwähnen.
Eine andere Front bildete die Religion: Die habsburgisch geprägten Teile stockkatholisch, die herzoglich-württembergischen pietistisch-protestantisch. Im Zuge der napoleonischen Neuordnungen kamen dann die katholischen Gebiete dann zum neu geschaffenen Königreich. Pro forma. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein noch wäre es keinem Protestanten eingefallen eine Katholikin aus dem Nachbardorf zu ehelichen.
Diese Praxis hatte in einer Gegend katastrophale Auswirkungen.
Die lutherischen Berge...das hört sich zuerst einmal nach einem größeren Gebiet an, was jedoch nicht der Fall ist. Genau genommen sind das auch heute noch Kleinkäffer, in denen heute ca. 1000 Menschen leben.
Wie es halt diverse Einigungen und Uneinigungen wollten, kamen die Weiler Ende des 16. Jahrhunderts mit ihren damals etwa 350 Einwohnern zu den Württembergern und wurden damit protestantisch und das inmitten einer weit und breit katholischen Umgebung. Das war -nicht beabsichtigt- die erste Katastrophe. Die zweite Katastrophe war der 30jährige Krieg, nach dessen Ende dann noch etwa 100 Einwohner über blieben. Und die wiederum fanden in naher Umgebung keine adäquaten Partner, weil ja alles drum rum katholisch und damit spinnefeind.
Da blieben nur: Hochzeiten innerhalb der Dörfer. Wenn man das dann aber 300 Jahre lang praktiziert....(das aber wiederum hat ja nicht zuletzt auch der Adel praktiziert: Don Carlos, spanischer Infant, kam auf grade mal 6 statt eigentlich 16 Ururgroßeltern)....in jedem Fall sollten Sie, so Sie mal einen Ausflug dahin machen, dies nicht unbedingt am Stammtisch der Dorfschenke erwähnen.
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