Sonntag, 2. Juni 2013
Wasser
Okay, es war schon mal schlimmer. 2002 etwa. Damals war das gesamte Tal überflutet und der Fluß auf einmal nicht mehr 30 Meter breit sondern 300.



Aber nach 2 Tagen Dauerregen und 140 Liter pro Quadratmeter schafft es der Boden nicht mehr und so bilden sich jetzt Flüsse und Bäche an Stellen, wo früher Wiese war. Was etwa hier links



wegfließt ist eigentlich eine Wiese.

Die Feuerwehr macht nur noch das allernötigste. Den Erdrutsch sichern und die betroffene Straße evakuieren, die drei Vermissten suchen.

Mein Keller hält zwar noch, auch weil es endlich aufgehört hat zu regnen. Aber wenn schon nicht den eigenen Keller, dann kann man wenigstens den elterlichen Keller am Sonntag mal leerpumpen. Geschätzt 8000 Liter und die kleine Pumpe schafft 10 Liter in der Minute. Aber besser als nix.

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Dienstag, 30. April 2013
Eilmeldung
Wer beim NSU-Prozess zu kurz gekommen ist, kriegt ersatzweise Premiumkarten beim Hoeneß-Prozess. In die Geschichte eingehen wird das als "Münchner Prozesse".

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Montag, 22. April 2013
Knarren und so....
England hat ein ziemlich striktes Waffengesetz. Das führt dazu, dass in England relativ wenige Menschen durch Schusswaffen umkommen. Pro Jahr etwa 50-70. Deutschland ist nicht ganz so restriktiv und da schwirren noch eine ganze Menge illegaler Waffen rum, daher sind die Zahlen da etwas höher: 150 Tote durch Schusswaffen pro Jahr.

Nun haben die USA so grob 5mal soviele Einwohner wie Großbritannien und so etwa dreieinhalb mal so viel wie Deutschland.

Und jetzt wird es interessant: Wenn wir die englischen oder die deutschen Zahlen nehmen, dann dürfte es in den USA pro Jahr so grob 500 Tote durch Schusswaffen geben.

Aber Sie kennen ja die Amis und ihr Knarrenrecht. Durchschnittlich besitzt jeder Amerikaner, vom Pazifisten bis zum Kleinkind eine Schusswaffe. Und nach Newtown hat eine Seite im Internet mitgezählt. Slate.com listet alle Schusswaffentote auf. Seit 4 Monaten.

Und?

3500!. In nur 4 Monaten. Mindestens.

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Sonntag, 21. April 2013
Okay,
Uli Hoeneß war bei mir unten durch, seit ich wusste, dass er der einzige deutsche Nationalspieler ist, der jemals ein Elfmeterschießen versemmelt hat und das auch gleich noch in einem Finale. Gefühlte 20 Meter über das Tor.

Aber eines muss man ihm lassen: Mutmaßlich ein paar Hundert Millionen in die Schweiz zu verfrachten.....

....ich ahnte, dass diese Steuersünder-CDs für irgendwas gut sein müssten....

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Mittwoch, 17. April 2013
Heute...
....haben sie Margaret Thatcher begraben. Neulich als sie gestorben ist, gab es in England spontane Jubelparties und noch am letzten Wochenende sang in Liverpool ein ganzes Stadion "when Maggie Thatcher dies, we gonna have a party".

Das kann man nun geschmack- oder pietätlos finden. Oder zumindest für schrägen englischen Humor.

In Liverpool singen sie solche Lieder aber nicht ganz umsonst. 1989 starben bei der Hillsborough-Katastrophe 96 Menschen. In der Folge haben viele Beteiligte, darunter Margaret Thatcher, vieles getan, die wahre Ursache zu vertuschen und die Opfer und ihre Familien zu diffamieren. Es hat 23 Jahre gedauert, bis letzten Herbst dann endlich feststand, dass das Versagen der Sicherheitskräfte die Ursache war.

Und Chumbawamba, eine der besten Combos dieses Planeten, findet, dass wer Pinochet zu seinen Freunden und Mandela zu seinen Feinden zähle, post mortem eine nette kleine EP gewidmet kriegen sollte. Recht haben sie.

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Dienstag, 16. April 2013
Den Frühling streichen wir hier dieses Jahr....
....wir gehen direkt in den Sommer über....auch recht. Letzte Woche 5 Grad, heute 25. Zum ersten Mal macht Roller fahren dieses Jahr wieder Spaß....

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Mittwoch, 23. Januar 2013
My T and I
Kennen Sie diese unheimlich enge Beziehung, die man so im Laufe der Zeit zu gewissen Unternehmen entwickelt? Bei mir zum Beispiel ist es ganz eindeutig die Telekom.

Vor ein paar Jahren sind mal drei gestandene Techniker zu je 50 Euro Anfahrt und wahrscheinlich so um die 100 Euro Stundenlohn bei mir im Vorgarten gestanden und konstatierten, dass die Telefonleitung nicht funktioniert. Meine Frage, was sie glaubten, weshalb sie hier seien, haben sie dann nicht beantwortet.

Aber unsere enge Beziehung besteht auch darin, dass ich auch gleich noch Nachbar eines Telekomgrundstücks bin und dadurch zu einem regelmäßigen Besucher eines hiesigen T-Punkts wurde. Immerhin eins muss man denen wirklich lassen: Sie bemühen sich wirklich redlich um eine Problemlösung, selbst wenn sie nicht zuständig sind. Und ich muss auch sagen: Seither kommen zwei Mal jährlich die Gärtner. So ein Unternehmen kann also dazulernen.

Oder auch nur so ein bißchen.

Dieses Mal hab ich mir den Router zerschossen. Meine Schuld, ich bin da ziemlich ungeduldig in solchen Sachen. Für's Neueinrichten braucht es aber die Zugangsdaten und die sind wahrscheinlich irgendwann mal irgendwo gelandet, aber definitiv nicht an einem Ort, an dem ich sie in absehbarer Zeit wieder gefunden hätte. Aber okay, man kann ja neue Zugangsdaten anfordern.

Getan.

Und dann war das Internet tot. Flutsch und aus. Die nette Dame im T-Punkt meinte zwar, dass man mir die Zugangsdaten auch zumailen könnte, aber das ginge nur auf meine Telekommailadresse. Dazu aber bräuchte man dann schon Zugangsdaten für eine nie genutzte Emailadresse. Die können schon auch lustig sein.

Dann halt warten. Wie auf Godot. Auf den haben sie auch ziemlich lange gewartet.

Nichts tat sich. Null. Nada.

Dann habe ich mir mal eines Abends gedacht, ich könnte doch einfach mal so eine Hotline ausprobieren und das war ganz groß. Slapstick beinahe. Es lief so:

00:01: Die Hotline erklärt mir nach ungefähr 20 Sekunden, dass es heute etwas länger dauert und ich mich auf eine Wartezeit von etwa 20 Minuten einstellen soll. Toll, denk ich mir, "hot" ist an dieser Line erstmal gar nix, eher Slowline oder so.

00:05: Alle Plätze besetzt, bitte warten Sie.

00:08: Ich schalte auf Lautsprecher. Am Ohr ist das nicht zu ertragen.

00:15: Es wird langsam spannend. Bald haben wir die 20 Minuten voll.

00:20: Jetzt aber!

00:25: Hm. Sind vermutlich richtig beschäftigt.

00:30: Jetzt erstmal ein Bier.

00:40: Hm. Langsam wird es interessant.

00:50: Häh?

01:00 So. Nun haben wir die Stunde voll. Seit einer Stunde hänge ich nun in der Warteschleife.

01:00: Nochn Bier.

01:20: So, ich bleib jetzt dran. Jetzt interessiert es mich.

01:30: Ich brauch jetzt Zeugen. Rufe eine solche an. Sonst glaubt mir das niemand.

01:40: Mir beginnt der einzig diensthabende Mitarbeiter der Hotline echt Leid zu tun. Mittlerweile ist es nach Mitternacht und der arme Kerl sitzt wirklich vor einem heftigen Problem, das er schon ewig zu lösen versucht und es nicht hinkriegt.

01:56: Verdammte Scheiße! Ich hab das Telefon vom Tisch geschmissen und dabei ist es ausgegangen. Ich sah mich bereits zubettgehen und morgens wieder in der Warteschleife aufwachen. Oder nachts um halb 5 fragt mich dann ein Telekommitarbeiter, was er für mich tun kann....

Hotline....

Aber es gibt ja noch die T-Punkte. Und den armen Auszubildenden Sebastian, der in einem weißen Pulli mit magentafarbenem Telekomlogo reichlich scheiße aussieht. Er tut mir ein bißchen Leid. Einerseits weil an seinem Namensschild fett Azubi steht, aber das soll wohl auch Rücksichtnahme des Kunden suggerieren, andererseits wegen des häßlichen Pullis und dann ist er auch noch mir Internetjunkie ausgeliefert, der schon eine halbe Ewigkeit auf seine Zugangsdaten wartet. Aber Sebastian überrascht mich. Weil er nämlich herausfindet, weshalb mich die Zugangsdaten nie erreicht haben: Damals, als ich umgezogen bin, da hätte ich nämlich nicht nur sagen müssen, dass ich umziehe, sondern was ich alles umziehe. Ich hätte also nicht nur meinen Telefonanschluss umziehen müssen, neee, ich hätte auch noch sagen müssen, dass der DSL-Anschluss auch mit umzieht, weil sie eben an die alte Adresse meine Zugangsdaten geschickt haben.

Telekomlogik.

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Dienstag, 25. Dezember 2012
Vielleicht kann man ja das eine mit dem anderen.....

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Freitag, 21. Dezember 2012
Weltuntergang Liveblog
00:00
Ganz so häufig kann man ja nicht aktiv Zeuge an einem Weltuntergang werden. Das ist ja sogar noch seltener als so eine totale Sonnenfinsternis. Deshalb bloggen wir dieses außergewöhnliche Ereignis natürlich live mit, damit alle nach uns wissen, wie das damals war.

00:05
Nach welcher Ortszeit richtet sich das eigentlich? Nach der guatemaltekischen? Ist Osttimor gar bereits untergegangen und wir haben nichts davon mitgekriegt, weil es eben untergegangen und nicht mehr da ist? Fragen über Fragen....

00:07
Ich hoffe ja, dass der Weltuntergang vor 10:00 hiesige Ortszeit stattfindet. Dann muss ich nicht mehr arbeiten. Es ärgert mich ohnehin, dass 10 Tage Resturlaub futsch sind und ich die im Sommer hätte nehmen können.

00:10
Ich überlege, ob ich mich nebenher schon mal filmisch einstimmen soll: "Der Untergang", "Titanic" und "Die Fischerin vom Bodensee". Letzteres würde vermutlich eine entsprechende Stimmung kreieren.

00:14
Frage: Wenn ich nun vor dem Untergang noch schnell was unternehmen möchte.....bin ich dann Unternehmer???

00:16
Ich unternehme jetzt meinen ganz persönlichen Untergang: Gehe jetzt in den Keller. Der Stimmung wegen.

00:25
Nee, Keller ist auch keine Option. Nicht mal nen Underberg dort gefunden.

00:43
Bisher gepflegte Langeweile beim Weltuntergang. Fußballerisch würde man von abtasten sprechen. Kellerduell <- Sie sehen: Das Untergeschoss hat Wirkung hinterlassen.
Ich geh jetzt nicht unter. Dafür hoch.

10:39
Mir geht das zu langsam mit dem Weltuntergang. Ziemlich öde. Und Schmuddelwetter dazu. Zwar öffnet sich der Himmel, aber nur für etwas Regen. Werde nachher eventuell doch an den Kauf einiger Weihnachtsgeschenke denken müssen.

16:47
Mir geht das alles zu langsam. Habe jetzt zwecks Klimaerwärmung die Heizung höher gedreht und das Auto draußen läuft auch.

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Mittwoch, 12. Dezember 2012
Gorillaschnitzel - Asylgesetze 1-0
Vor über 10 Jahren (und die Jahre danach) hatte ich mal recht intensiv mit der deutschen Asylgesetzgebung zu tun. Ich bin ansonsten -abgesehen meiner einigermaßen erfolgreichen Umsturzbemühungen gegen eine unselige ehemalige Landesregierung- ein einigermaßen treuer Staatsbürger, aber das ging einigermaßen an den Rand.

Und der Rand war die Frage: "Wie weit würde ich gehen, wenn es wirklich einen Abschiebebescheid geben würde?"

Die Antwort war dabei eigentlich immer: Sehr weit.

Das Horrorszenario blieb dann im Laufe der Jahre gottseidank doch aus und ichwir haben dann irgendwann mal geschafft, Arbeit und Abschlüsse zu verschaffen.

Letztes Jahr war ich bei der Hochzeit.

Heute zahlen sie zurück. Auch real: Sie haben eine Wohnung, beziehen keinerlei Sozialleistungen, gehen stattdessen arbeiten, zahlen Steuern, Sozialabgaben und alles, was sie sonst so zahlen müssen. Eine Art Musterbild, wie Integration stattfinden kann.

Neulich hat sie mich angerufen und sich sehr darüber beklagt, dass ich nicht sofort zurückrufe, weil es was echt wichtiges mitzuteilen gibt.

Sie hat jetzt nämlich die deutsche Staatsbürgerschaft und das nicht per Heirat oder juristischer Tricks sondern qua Gesetz selbst erarbeitet und ich sollte der erste sein, der das erfährt. Manche Geschichten gehen auch gut aus. Und hey, wenn es denn da draußen doch einen Gott geben sollte, dann wird er sagen, dass ich ziemlich viel Scheiß in meinem Leben gemacht hab, aber das, eben das, das hab ich echt richtig gut gemacht, und das -ich geb es ehrlich zu- fühlt sich mal richtig gut an. Ein Mal im Leben alles richtig gemacht.

PS: Ichwir arbeiten am 2-0

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