Montag, 12. Juli 2010
Heute mal total berechtigte Vorurteile breittreten
Das positive ist: Alle Spanier haben überlebt. Selbstverständlich ist das nicht. Positiv wäre auch gewesen, dass ich die Wette gewonnen hätte, dass auf keinen Fall 22 Spieler bis zum Ende auf dem Platz stehen, wenn denn nur jemand hätte dagegen halten wollen.

Ich bin nicht ganz sicher, ob sich nun in Spanien alle freuen, zumal man mir im Katalonischen bereits zu Europameisterschaftszeiten sehr glaubhaft versicherte, dass das nicht ihre Mannschaft sei, solang dort auch nur ein Madrilene auf dem Platz stehe.

Kann ich verstehen. Die Politmannschaft ist ja auch nicht die meine, solange dort die blonden Föhnwellen mit Randlosbrille und Dackelblick noch was zu sagen haben. Und es gibt einige blonde Föhnwellen mit Randlosbrille und Dackelblick. Eigentlich sind es so viele, dass man meinen könnte, die seien entweder alle miteinander verwandt oder entstammen derselben Blondföhnwellen-Dackel-Zuchtanstalt. Ich glaube ja, dass der Stoiber in Wirklichkeit der Vater vom Wulff und vom Westerwelle ist, was wiederum ein bezeichnendes Bild auf das christdemokratische Familienbild wirft.

Nun gut, Klischees. Aber ich liebe Klischees. Die sind herrlich. Wie etwa in diesem Viertel, in dem sie bei der letzten Wahl den Grünen zur Zweidrittelmehrheit verholfen haben und die zweieinhalb Prozent FDP-Wähler dort vertrieben wurden sehr wahrscheinlich gar nicht mehr wohnen. Dort ist so ziemlich alles Klischee. Die Fahrräder, die Batikröcke und die lila Jeanshosen. Sie würden dort auch Schulranzen stricken, wenn das deutsche Bildungssystem nicht diese schweren Bücher verlangte. Man liebt dort auch die Wälder und deshalb dürfen Bäume allenfalls für die taz sterben, nicht aber für Werbeblättchen, was man dann auch explizit und gleich mehrfach ausdrückt.



Und während ich so davorstand habe ich mich dann gefragt, wie es wohl den drei Werbefetischistenfaschisten als Verweigerer der strikten Linie so ergeht. Wahrscheinlich sind sie sozial geächtet und gebrandmarkt.

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Ist nicht Freiburg noch eine Runde extremer, was diese Klischees angeht?

Meine gute Freundin Sally aus Wales verwies mich neulich auf den Blog eines sehr alternativen Bogenbauers aus einem winzigen Schwarzwaldkaff nahe Freiburg. Ich sehe ja auch, daß korrekte Repliken laminierter skythische Recurvbögen für sie relevant sind. Aber leider riefen die dicken Ök-Socken mit den bunt geblümten Birkenstocks, die der Typ auf einem Bild trägt, eine solche Erheiterung bei mir hervor, daß die ernsthafte experimentalarchäologische Wertschätzung seiner Arbeit etwas darunter litt.-

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....Sie kennen mal Links....uiuiui...:-)

Freiburg dürfte sehr wahrscheinlich ähnlich sein, mit einem Unterschied: Es ist größer, weshalb man das dort vermutlich nicht ganz so komprimiert kriegt. Hier reduziert sich das im Wesentlichen auf: Verwaltung, Uni, Grünalternativ und Burschenschaftler.

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Ich kenne 'dort' von 1991, da habe ich mal nen Monat lang Praktikum am DIFF gemacht. Da scheint sich inzwischen nicht so extrem viel geändert zu haben.

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....wahrscheinlich könnte man es so subsummieren: Die so veränderungswilligen Alternativler sind mittlerweile so konservativ geworden wie sie nie sein wollten und damit in genau der Linie, die sie immer ablehnten....

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Als ich selbst noch ein junger Alternativler war, nannte ich solche Leute 'Ökospießer'.-

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Und
wieviele Baeume mussten fuer die Anti-Werbung-Sticker den Papiertod sterben?

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Harharhar....die sind sicher alle vollständig aus Restposten des VEB Plaste und Elaste...

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Andersherum isses auch nicht einfach: Ich bin hier allein auf weiter Flur (12-Parteien-Haus) mit meinem "Keine Werbung"-Aufkleber. (Und kann gar nicht verstehen, warum man gerne Altpapier in den Briefkasten geworfen bekommt.)

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Ich hab das Dingens ja auch, nur: Es hilft nix. Die meiste Werbekacke kommt mit der Tageszeitung....

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Ich
bekam mal eine Postwurfsendung von Onkel Norman, der, mit den Tipp-System-Lotto-Gewinnausschüttungsoptimierungs-Zertifikat... da hab ich das alles ins beiliegende Antwortkuvert gepackt und noch ein paar nette Zeilen dazu geschrieben, mit Füller, wie es sich gehört):"Lieber Onkel Norman!
Mann, war das eine Freude, als ich Deinen Brief bekommen hatte. Ich habe ihn auch gleich meinen Eltern gezeigt, da war aber ein großes Hallo bei uns zu Hause! Ich finde Deine Idee mit dem Spiel ganz großartig, aber leider darf ich dabei nicht mittun, weil, ich muss ja schon um 18.3o Uhr zuhause sein..." (Gedächtnisprotokoll)

Seitdem ist Ruh...

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....ich möchte auch mal nen Brief von Onkel Norman. Mir schreibt nur die GEZ und die auch nur unregelmäßig bis gar nicht...

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Sie Ärmster

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Ja echt....früher lud man mich noch zu zwielichtigen Busfahrten ein, aber jetzt....noch nicht mal dazu....

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da hab ich mich immer angemeldet aber nie einen Platz erhalten... die tollen Wurstplatten, die mir dadurch entgangen sind...

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Klischees: gerne, aber richtig!
Lieber Herr Schnitzel,
hier eine kleine, besserwisserische Richtigstellung:
in dem von Ihnen sehr treffend geschmähten ääh beschriebenen Viertel wohnen nicht nur Ökos sondern auch sehr viele in Wohnheime zwangszugeteilte STUDENTEN, die manchmal- aber nicht zwingend auch Öko sind. Das von Ihnen präsentierte Foto zeigt die Briefkastenanlage eines solchen WOHNHEIMES (man kann sogar die Aufschrift "Studentenwerk" erkennen). Meines wissens wurden die Aufkleber von der Studentenwerk-Wohnheim-VERWALTUNG zwangsangebracht, vermutlich weil die faulen STUDENTEN die Werbung/Altpapier gleich um die Briefästen bzw. im Hausflur entsorgten.
Sie sehen, Sie haben sich noch eine ganze Menge Klischees durch die Lappen gehen lassen!
Sie dürfen gerne noch nachliefern bzw. nachtreten!!!

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Sehr geehrter Herr Heinz,

selbstverständlich werden wir uns bemühen, dem wahren Heinz Fachmann gerecht zu werden...

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Das wäre ja schlimm, wenn wieder alle so gleich geschaltet wären, dass sie durch die Bank weg keine Werbung wollen.

Da es sich hier offenbar um Studentenschließfächerwohnungen handelt, ist das o.K. Studenten haben genug Geld, um nicht auf Sonderangebote achten zu müssen, da Papa ja zahlt [Klischee].

Ich hingegen schaue mir gern die Werbezeitungen an und gestalte meinen Einkaufszettel danach. Übrigens sammelt die Schule das Altpapier ein und bekommt dafür Geld, das wiederum letztendlich den Kindern zugute kommt. Ist also nicht nur schlecht, die Werbung.

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