Montag, 16. Juli 2007
The fastest thing with no legs.
Manchmal schaue ich mir diese klein gedruckten Sportergebnisse in den Zeitungen an. Gestern blieb mein Blick länger hängen, weil man die Ergebnisse eines B-Laufs über 400 Meter veröffentlicht hatte. Platz 9-16. Wird eigentlich nie gemacht. Nicht mal dann, wenn grade Olympiade ist.
Dieses Mal haben sie´s veröffentlicht. Wegen dem Zweitplatzierten: Oscar Pistorius aus Südafrika. Der Grund steht dann in Klammern auch dahinter. Beidseitige Oberschenkelamputation.

Neugierig geworden, habe ich dann etwas gekramt und ein Suchmaschinchen laufen lassen: Der Mann ist -trotz Prothesen- südafrikanischer Vizemeister und würde gerne nächstes Jahr an der Olympiade in Peking teilnehmen (ein Kandidat für eine 4x400m-Staffel wäre er mindestens), aber einige befürchten, dass so ein Prothesenläufer einen Wettbewerbsvorteil hätte und möchten ihn ausschließen.

Häh? Prothese ein Vorteil?

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Samstag, 7. Juli 2007
Tour de Farce
Ich hätte Rennradfahrer werden sollen. Nirgends sonst sind die Einkommen abhängig Beschäftigter so stabil. Selbst bei Arbeitslosigkeit.

Man tut das, was Familien am Wochenende freiwillig tun (durch die Weltgeschichte zu radeln) auch noch für Geld. Viel Geld. Dazu hat man dann eine ganze Entourage, die sich um einen kümmert:

- Masseure (Ottonormal zahlt da mächtig Geld für),

- Monteure (und damit nicht der Streit mit der Gattin, weil man das Rad von Klein-Lukas nicht flottkriegt),

- regelmäßige Verpflegung während der Rennen (und damit entfällt dann die sackteure Currywurst und das läpprige Bier in der Ausflugskneipe) und schließlich

- Ärzte, die ohne Praxisgebühr arbeiten und nebenher noch ein bißchen Zeug vertickern, das man sich sonst teuer am Bahnhof abholen müsste.


Eine großartige Welt. Permanent stoned durch die Natur fahren und nebenbei noch den großen Reibach machen.
Natürlich, das ist nicht erlaubt. Klar. Aber wenn das ohnehin alle tun....mein Gott....das komplette Feld werden sie ohnehin nie disqualifizieren.
Und selbst wenn, folgt der zweite Schritt: Wir stellen uns vor eine Kamera, heulen ein bißchen rum, erzählen minimal von Mafia und Zwang und davon, dass das System Schuld ist.
Dann gehen wir zu einer großen Zeitung, verscheuern unsere Geschichte für mindestens sechsstellig, ziehen ein paar arme Schlucker noch mit rein, die dann selbst davon profitieren können.
Nun läuft es von alleine: Nun sitzen wir bei Beckmann und Kerner, lassen ein Buch schreiben ("Doping - Die Wahrheit. Ich gestehe") und sind nun mindestens so C-prominent, dass man uns für die nächste Dschungelshow casten wird.

Wenn wir dann mal zu alt sind zum radeln oder keine Lust mehr haben, dann treten wir als Sportlicher Leiter an. Oder als Berater. Oder als irgendwas eben. Die brauchen Leute, die sich in diesem Dopingsumpf auskennen und wenn man Aufklärung haben will, braucht man verdammtnochmal Insider.

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Donnerstag, 5. Juli 2007
Spritzer
Achherjemine. Man hat ihn gezwungen. Erpresst hat man ihn. Sagt er.

Wir halten fest:

Andreas Klöden, Radfahrer (und damit so gut wie sicher gedopt), findet es sittenwidrig und menschenverachtend eine Antidopingerklärung zu unterschreiben.

Irre. Kann man dem Mann mal nahebringen, was Sitte und Anstand sind?

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Samstag, 26. Mai 2007
Wieder da

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Freitag, 25. Mai 2007
Dopingouting
....ist grade voll en vogue. Drum mach ich auch mit. Also:


Liebe Leute!

Zuerst einmal möchte ich die Vorgeschichte erzählen. Ich war jung damals und bin da einfach hineingeschlittert. Ich hab gedacht, das machen ohnehin alle und dann hab ich das auch probiert.
Es muss raus: Ich habe in den 90ern meine Leistungen gesteigert mit Kaffee, Alkohol, Tabak und Marihuana. Ganz, ganz selten waren auch ein paar andere Dinge bei.

Und es geht noch weiter: Bis heute konsumiere ich regelmäßig Alkohol, Tabak und auch Kaffee.
Bitte denkt jetzt nicht, dass dies lustig ist, das ist ein sehr intimes Thema. Man schämt sich sogar dafür. Zum Beispiel dann, wenn man nach so einer Kifferei wieder mal die ganze Packung Mandelspekulatius leergefressen hat oder wenn man den letzten Schluck LaFleur-Petrus einfach so wegkippt, weil man ohnehin nimmer weiß, was man da drinkt.

Damals habe ich manchmal gelogen: Bei der Verkehrskontrolle beispielsweise oder beim Zoll und selbst meine Mutter habe ich angelogen ("Tee, Mama, das ist Tee" und "Damit kann man doch nicht rauchen, das ist eine Duftlampe")

Aber das hat jetzt mit diesem Outing ein Ende. Ich entschuldige mich hiermit bei allen Verkehrspolizisten, Zöllnern und bei Mama, nein, bei allen Müttern.

Und ich möchte versichern, dass ab heute ein völliger Neuanfang beginnt. Mein bisheriges Leben habe ich an der Garderobe abgegeben. Nur mit mir wird eine Zukunft möglich sein.

Herzlichen Dank. Noch Fragen?

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Samstag, 19. Mai 2007
Meister wider Willen
Nun haben sie es tatsächlich geschafft. Völlig zurecht und verdient. Nicht nur weil sie am Schluß ganz oben stehen. Auch weil sie durch das andauernde Understatement eine durchweg sympathische Mannschaft sind.
Ein Trainer, der noch vor dem letzten Spiel der Ansicht ist, man könne auch mit einem zweiten Platz gut leben und der das Ziel "Meisterschaft" erst dann ausgeben wollte, wenn man am letzten Spieltag 4 Punkte Vorsprung habe.
Dazu eine junge Mannschaft, die sich nicht in ihr Schicksal ergibt, wie ihre Konkurrenten und bei der man -widerum im Gegensatz zu den Konkurrenten- wirklich von Mannschaft sprechen kann.
Und am schönsten im Sport ist ohnehin, wenn diejenigen gewinnen, die keiner auf der Rechnung hatte.

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Mittwoch, 9. Mai 2007
Meisterliches, weniger meisterliches
Sollte der erste Club, der sich gegen den Gewinn des deutschen Meistertitels sperrt, dennoch wider Willen doch noch Meister werden, es würde hier gefeiert:
Eventuell könnte man aber auch nach München ausweichen. Dort gibts nen ordentlichen Balkon am Rathaus, Meisterfeiern sind die ohnehin gewohnt und Uli Hoeneß darf die Wurst liefern.

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Montag, 30. April 2007
17
Es ist raus: Im nächsten Jahr spielen in der Bundesliga nur 17 Vereine, weil Bayern München so viele Spieler rausschmeißt, dass sie keine Mannschaft mehr zusammenkriegen...

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Sonntag, 10. Dezember 2006
Doping
Dopingkonferenz. Das müssen wir uns so vorstellen: Da sitzen dann ein Haufen Ex-Sportler mit einem Haufen Wichtigkeiten aus Politik zusammen und beraten, was man denn so tun könnte, um den teilweise ziemlich dopingverseuchten Ruf des Sports noch zu retten.
Festmachen lässt sich das exemplarisch an drei Personen.

Da ist zum einen der Clemens. Der Clemens ist der Chef von einem Sportverband. Genauer gesagt von den Leichtathleten. Der Clemens findet, dass man Doping bekämpfen muss. Mit allen Mitteln. Und weil der Clemens von Haus aus Fachmann in Justizdingen ist, hat er sich gedacht, dass man diejenigen, die Dopingmittel besitzen ganz einfach als Junkies behandelt und anklagt. Deshalb hat der Clemens einen Antrag eingebracht, dass man den Dopingbesitz genauso unter Strafe stellen muss wie den Besitz von Drogen.

Die Gegenposition zum Clemens macht der Thomas. Der Thomas war mal Sportler. Fechter. Und Fechter dopen natürlich nicht. Mittlerweile ist der Thomas aber Funktionär und ein ganz hohes Tier im Deutschen Olympischen Sportbund und damit ganz, ganz weit oben angekommen. Deshalb darf er die Richtung vorgegeben und er mag es nicht, wenn da so ein kleiner Clemens daherkommt und dem großen Thomas ans Bein pinkelt. Der Thomas findet nämlich, dass, wenn sich Clemens´ Antrag durchsetzen würde, die Medaillenausbeute für Deutschland deutlich zurückgehen würde. Das sagt der Thomas aber nicht. Er sagt dann so Sachen wie "Sportgerichte effektiver als ordentliche Justiz". Der Clemens als Jurist findet, dass der Thomas keine Legitimation habe, darüber zu reden und er die Dopingsache ohnehin nur halbherzig angeht und deshalb haben sie sich so richtig gestritten.

Dann gibt es noch den Wolfgang. Den kennen wir alle. Der ist als Innenminister praktisch zuständig. Der Wolfgang ist natürlich ein ganz entschiedener Gegner des Dopings und erzählt in breitem Badisch, dass man da ganz konsequent vorgehen müsse und der "Schdaad da aine Färandwordung habe". Der Wolfgang ist besonders lustig, weil der Wolfgang nämlich in Kaltkriegszeiten die Freigabe von allerlei Substanzen für den Sport haben wollte, weil man sonst den DDR-Athleten gar nicht mehr gewachsen sei und die das dort doch ohnehin auch betreiben würden. Aber heute gibt es ja keinen Kaltkrieg mehr und die DDR auch nicht mehr und deshalb muss man jetzt auch hier was gegen diesen Sumpf tun und deshalb hat der Wolfgang jetzt eine etwas andere Meinung als früher.


Und gestern haben sie sich dann alle mal zusammengesetzt und geredet und geredet und geredet. Der Thomas hat von Integration geredet und von der Bedeutung des Sports dabei und der Wolfgang hat auch reden dürfen, sogar in viele Fernsehkameras, was sicher schön für den Wolfgang war, weil der Wolfgang ja wichtig ist und deshalb hin und wieder ins Fernsehen muss. Und dann haben sie irgendwann abgestimmt und fanden alle, dass es der Clemens ganz schön übertreibt. Auf jeden Fall ist der Clemens mit seiner Idee ganz schön badengegangen und der Thomas hat seine Vorschläge durchgebracht.



PS:
Sollte künftig jemand mit Substanzen erwischt werden, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, rate ich ihm dringend dazu, dass er zu Protokoll geben soll, er sei Sportler und soeben beim Doping erwischt worden und ja, das sei nicht richtig, aber man habe das wirklich für Deutschland gemacht.

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Mittwoch, 12. Juli 2006
Mal ne dumme Frage
....schaut denn jemand grade die Pressekonferenz in Sachen Klinsmann?

Wieviele Umdrehungen hat Mayer-Vorstopper denn schon am frühen Morgen intus?

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