Sonntag, 27. Juli 2008
Jesus
Herrliche Perlen finden sich im TV immer wieder. Richtig gut für sowas ist immer Bibel-Tee-Vau. Den Sender seh ich eigentlich nur deshalb gelegentlich und zwangsweise, weil der immer noch die 9 auf der Fernbedienung belegt und sich da mal das Schweizer Fernsehen befand, das jetzt aber durch die Biblisten ersetzt wurde und ich zu faul bin, das zu ändern.
Egal, mittlerweile habe ich das als eine Art Comedykanal für mich entdeckt. So kurz vorm Einschlafen meist. Dann beruhigt dieses Pastorale echt immens.
Dieses Mal aber haben sie es echt geschafft. Mich völlig aus dem Häuschen zu bringen. Aber richtig. Ich war echt begeistert. Mein persönlicher Sommerhit, auch wenn playbacktechnisch nicht so alles hingehauen hat. Seht selbst:

Jaaaa, ich weiß, die Qualität ist bescheiden, weil vom Fernseher abgefilmt, aber Zeit zum technischen Aufrüsten war leider nicht.

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Sonntag, 29. Juni 2008
Männer am Rande des Nervenzusamenbruchs, oder: Studio Friedman
Hin und wieder mag ich diese Krawallsendungen, die Michel Friedman da veranstaltet. Nicht, dass da sonderlich was bei rumkommt oder man da in irgendeiner Form auch nur marginal etwas davon hat, aber allein die Art und Weise wie sich sämtliche Beteiligten zu Hampelmännern entwickeln, erlaubt intime Charakterstudien in die Abgründe der menschlichen Seele.

Nun ist uns kürzlich das Protokoll einer Sendung zugespielt worden, die nie auf Sendung gegangen ist. Selbstverständlich wollen wir dies nicht vorenthalten und präsentieren das Ganze ungekürzt hier. Exklusiv.

Zu Gast bei N24 im "Studio Friedman" bei Michel Friedman: Kurt Beck und Günther Beckstein und das Thema lautet "Sollen HartzIV-Empfänger den GilletteFusionStealth-Rasierer gratis zur Verfügung gestellt bekommen?"


Friedman:
Willkommen bei "Studio Friedman". Ein Vorschlag erhitzt die Gemüter: Eine Rasierapparatfirma würde gerne in einer Sponsoringaktion allen HartzIV-Empfängern ihr neuestes Modell zur Verfügung stellen. Darüber diskutiere ich nun mit Kurt Beck, dem erfolglosesten SPD-Vorsitzenden aller Zeiten (Beck nickt grüßend vor sich hin) und mit Günther Beckstein, dem radikalsten Ex-Innenminister seit Heinrich Himmler (Beckstein wackeldackelt ein wenig mit dem Kopf, kneift dabei die Augen zusammen und die Wangen zucken etwas parkinsonartig).
Herr Beck, die Firma Gillette verschenkt Millionen Rasierer, was haben Sie denn dagegen?

Beck:
Das ist doch ein Unding! Mir wäre es lieber, wenn wir unsere französischen Freunde von BIC damit beauftragen.

Friedman:
Ist es nicht so, dass Ihrer Partei wegen die Leute überhaupt Rasierer benötigen?

Beckstein:
Seien Sie doch still, Herr Beck. Gillette stellt hervorragende Rasierer her. Ich liebe meinen FusionPowerStealth mit Fünffachklinge.

Beck:
Uneuropäisch. Passen Sie nur auf, dass Sie sich nicht noch schneiden.

Beckstein:
Seien Sie doch still. Bei Ihnen ist doch schon das "stein" aus dem Namen rasiert! Nichts gegen den FusionPowerStealth.

Friedman: Hat er doch Recht, Herr Beckstein. Sie torpedieren doch mit dem FusionPowerStealth im Grunde die europäische Einigung.

Beck: Die SPD...

Friedman: ...haben Sie auf 20% rasiert.

Beck: We´ll be Beck

Beckstein: Sie brauchen hier nicht zu schreien. Die europäische Rasier....

Beck: Seit dem "Nein" der Iren...

Friedman: ...was ja völlig demokratisch zustande...

Beckstein: Demokra...

Friedman:
....zustande gekommen ist. Haben Sie nicht einmal einem Arbeitslosen geraten, sich zu rasieren?

Beckstein: Hat er, ja hat er.

Beck: Petze

Friedman: Haben Sie?

Beck: Der hat sich doch rasiert und hat doch jetzt einen Job.

Beckstein: Sie sollten sich auch mal...

Friedman:
...während Ihnen so ein Schnauzer auch gut stehen würde. Beckstein, waren nicht Sie es, der die bayrische Rasurordnung erst eingeführt hat?

Beck: Er war es, er war...

Beckstein: Sie Petze halten jetzt mal...

Beck: Naaahein

Beckstein:
Ru...

Friedman: Welchen Vorteil hat denn der Fünffachrasierer eigentlich?

Beckstein: Der rasie...

Friedman: ...und versaut damit die Umwelt. Herr Beck, was sagen Sie dazu: Die Franzosen wollen Nassrasierer generell verbieten.

Beck: Das ist eigent...

Friedmann: Eine Sauerei, richtig. Und was machen Sie?

Beck: Wir...

Beckstein:
Nichts macht...

Beck: Niederträchtig ist....

Friedman: ...wenn man Nassrasierer aus den USA einführt und damit deutsche Arbeitsplätze vernichtet.

Beck: Also so ein...

Beckstein: Seien Sie doch...

Beck:
Lassen Sie mich ausred...

Friedman: Sie können nicht....


...und dann springt der Beckstein auf einmal dem Beck auf den Bauch und zieht ihm am Bart, Friedman hechtet über sein Pult, aber nicht weit genug, weshalb das Pult unter ihm zusammenbricht und er sich gerade noch an Beckstein und Beck festhalten kann und alle drei dann langsam und seichte nach hinten kippen, den Scheinwerfer umreissen und das Studio in schwarze Nacht hüllen. Getöse, Krach, Lärm.

Abspann.

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Montag, 19. Mai 2008
Fetzn
Manchmal genügen zwei Minuten Fernsehen: Der Nachrichtenleser von n-tv gestern abend hatte sich einen rabenschwarzen Tag ausgesucht. Erst sprach er vom Dalai Lama als dem "tibetischen Oberhaupt", was er dann alsbald wieder korrigieren musste in "geistiges Oberhaupt der Tibeter", weil sonst zu befürchten gewesen wäre, dass auf einmal die Volksbefreiungsarmee Berlin volksbefreit und dann sagte er diesen Satz:

"...besprach man mit Gesine Schwan die Kandidatur der Europauniversität Viadrina um das Amt des Bundespräsidenten"

Ich glaube ja, der arme Mann war ebenso verstört wie ich von den Bildern, die er zuvor gesehen hatte. Die zeigten Angela Merkel in Kolumbien, wie sie einen roten Teppich mit allerlei roten Teppichabzweigungen nach links und rechts entlangspaziert. Die letzten Meter wird sie dann in buckliger Haltung und die Mundwinkel noch weiter kinnwärts gesackt als sonst vom kolumbischen Präsidenten am rechten Arm gepackt und die Treppe hinaufgeschoben, dort flugs umgedreht und dann stand sie da wie bestellt und nicht abgeholt. Es sah ein wenig roboterhaft aus und man konnte den Eindruck haben, als sei sie gerade in der geriatrischen Abteilung des letztverbliebenen uckermärckischen Krankenhauses angekommen.
Kolumbien. Kolumbien....da war doch mal was...

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Donnerstag, 24. Januar 2008
How to become a very very famous TV-Star in German private television
Nie war es einfacher, zum Fernsehstar aufzusteigen. Ganz einfach deshalb, weil man keinerlei Voraussetzungen braucht und Talent eher hinderlich ist. Egal, wie Sie aussehen, egal, welchen IQ Sie haben: Der Kommunismus lebt und zwar im deutschen Fernsehen. Damit auch Sie von einer einmaligen Karrierechance profitieren können, haben wir uns umgehört und präsentieren den How-to-do-Bauplan einer einzigartigen Karriere:



Bewerben Sie sich bei „Deutschland sucht den Superstar“. Keine Sorge, Superstar werden Sie nicht, deshalb bleiben Ihnen vermutlich auch alle Drogenentzugskliniken und ein früher Rockertod erspart. Stattdessen könnten Sie nun den Grundstein für eine Jahrzehnte währende TV-Karriere gelegt haben. Sie müssen nicht singen können (wenn doch, stellt dies weder Vor- noch Nachteil dar) und Sie sollten bereit sein, auf Plattenverkäufe zu verzichten. Diesen Scheiß will ohnehin keiner hören.
Seien Sie ganz Sie selbst, das mögen die Zuschauer. Lassen Sie ruhig mal was ausm Dekollete fallen oder lassen Sie mal nen Furz. Sie können sich bei Auftritten auch zwischen die Beine fassen, das kommt ganz michaeljackson-madonnalike.
Wenn Sie nun Glück haben, sind Sie regelmäßig im Fernsehen. Ob Sie gewinnen oder nicht, spielt dabei keine Rolle, Hauptsache Sie werden gesehen und machen hinterher die Vermarktung mit.

Zweite Stufe ist der Einzug bei Big Brother. Hier können Sie sich austoben. Schlagen Sie Krawall, bis die Tränen fließen, vielleicht können Sie auch irgendein Schnucki abgreifen, das Sie dann unter der Dusche zum Sex verführen. Vielleicht könnten Sie auch einen cholerischen Anfall bekommen. Ersatzweise hilft auch ein kleiner Zusammenbruch.

Spätestens jetzt sind Sie eine gefragte F-Persönlichkeit. Ein F-Promi. Das ist nicht weiter schlimm, weil die A-Promis ohnehin kaum im Fernsehen sind und die B- bis E-Prominenz keiner kennt. Sie aber sind nun bekannt und können in diversen Talkshows auftreten und nach Lust und Laune ihre Sicht der Dinge runtersabbeln. Bei Oliver Geißen zum Beispiel. Lassen Sie sich zu einem x-beliebigen Thema einladen („Hilfe, mir rennen alle Weiber nach“, etwa, oder auch „Ich nehm nur XXL-Titten“).

Danach werden Sie angefragt ohne Ende: Erst werden Sie bei Ichbineinstarholtmichhierraus mit 100 Ratten in eine Jauchegrube versenkt, was aber keinesfalls ehrenrührig ist. Immer an die Karriere denken. Seien Sie laut, seien Sie peinlich, die RTL-Fleischbeschau erfordert das. Dann kommen Sie auch in diese explosiven Boulevardvorabendprogramme.
Im Anschluß beackern Sie dann Kochshows, lassen sich von Tine Wittler ihre Wohnung ausräumen und machen vielleicht bei irgendeiner Kuppelshow mit.

Nun haben Sie es fast geschafft, weil Sie jetzt nur noch den 9live-Moderatorenvertrg unterschreiben müssen. Sollte der nicht kommen, können Sie sich immer noch von Peter Zwegat aus den Schulden helfen lassen und das Spielchen geht von vorne wieder los.

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Freitag, 28. Dezember 2007
Das literarische Duett
Für die nächste Zeit plant das ZDF einen großen TV-Event: Die Halbierung des Literarischen Quartetts. Marcel Reich-Ranicki und Alice Schwarzer diskutieren über Bücher. Über Insiderkanäle sind wir an die Protokolle der ersten Sendung gekommen: "Romeo und Julia" von Shakespeare.


MRR: Dath Buch itht ein Klaththikärr der Weltlideratur. Eth bethrreibt die Liebe, den Dod und alleth wath dazwischen itht. Frau Schwarther, eth itht schlicht: Eine Thenthathion!

AL: Schwarzer bitte. Ich heiße Schwarzer.

MRR: Ach, dath itht doch egal, wie Thie heithen, wenn thie doch nur einmal den Shakethpeare lethen, dann thind tholche Frragen völlig zweierlei.

AL: Herr Reich-Ranicki, das mag sein. Aber finden Sie denn nicht auch, dass dieser Liebestod, der ja auch bei Wagner vorkommt, eine Art Propaganda für junge Menschen sein könnte?

MRR: Ach wath! Frau Schwarther, dietheth Motiv kennt doch schon der Goethe und der Werrther und dann kommen Thie mit dem Wagner, diethem Plagiator vor dem Härrn!

AL: Nun, es ist aber doch unverkennbar, dass die Juliasche Handlung eine sehr feministische ist.

MRR: Blödthinn! Die Julia itht döricht, egoistisch, dumm und värrliebt. Dath itht alleth. Da itht doch kein höherer Thinn im Egoismusss.

AL: Nun, Julia aber hat dieses Moment, in denen sie den Romeo...

MRR: Nu hören Thie mir aberr auf! Den hatte die Eva auch und wenn die ihn nicht gehabt hätte, wären wir alle noch im Parradieth...

AL: Herr Reich-Ranicki, Sie müssen doch zugeben...

MRR: Ich bin thiebenundachtzig Jahre, ich muthth garr nichtth mehr auther Sterrben.

AL: Romeo und Julia...

MRR: ...und Bill und Hillarrry und Helmud und Hannelore. Hören Thie doch auf. Dath itht doch wie Micky und Minnie Mauth.

AL: Wir können uns aber darauf einigen, dass...

MRR: ...dath ein Klassikärr der Lideratur itht. Ja, dath können wir....lethen, lethen, lethen.

AL: Danke, Herr Reich-Ranicki.

MRR: Bitteschön.

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Dienstag, 24. Juli 2007
SAT1 schreibt Fernsehgeschichte
Ach was waren die Tour-de-France-Übertragungen bisher langweilig! Bei ARD und ZDF waren es phasenweise Vorlesungen in Pharmazie und Eurosport hat in etwa den Informationsgehalt von 9Live.

Nun aber ist der großartige Sender SAT1 (möge der TV-Gott SAT1 schützen) übergegangen, einen richtigen Aufklärungsjournalismus zu betreiben. Nun kommt die Wahrheit schonungslos raus. Eine Revolution ist im Gange.

Bei SAT1 (möge der TV-Gott SAT1 schützen) wird die Tour übertragen. Und wie! Timon Saatmann, Verfasser der umwerfendsten Lexika der Menschheit (Pocket Quiz Fußball, Pocket Quiz Ruhrgebiet, Tour de France - Sprüche - Fakten - Kurioses, Tennis - Sprüche - Fakten - Kurioses) und Mike Kluge demonstrieren sehr gekonnt den alternativen Fernsehjournalismus.
Eine Moderation, die der Übertragung eines Gottesdienstes der Zeugen Jehovas im Nachtprogramm von BibelTV ähnelt, damit so entspannt ist wie Helmut Kohl vor dem Spendenausschuss und dazu dann wirklich wichtige Neuigkeiten. Da darf der ehemalige Radler Kluge lang und breit darstellen, dass diese Dopingkontrollen quasi eine Art Hausarrest seien, weil man sich ja ständig an- und abmelden müsse und man dadurch ja in seinen Bewegungen eingeschränkt sei, weil man sonst ja zickedizack unter Dopingverdacht gerät.

Überhaupt Mike Kluge: Der ist so eine Art Intimus von Jan Ullrich und deshalb gibt es ein Livetelefonat mit dem Ulle rechtzeitig zu einer Bergwertung. Das Ergebnis ist mindestens historisch zu nennen. Der Jan lässt seine üblichen Ansichten vom Stapel und ist richtig froh darüber, dass man sich nun wieder auf den Sport konzentriert und nicht immer von Doping redet, weil das Thema ohnehin hochgeredet werde.
Außerdem werde er zu gegebener Zeit schon noch seine Sicht der Dinge darstellen. Dann nämlich, wenn "Deutschland bereit sei". Das ist ganz groß. Eigentlich läuft es mir immer ganz kalt den Rücken runter, wenn ein ganzes Land bereit sein muss für die Wahrheiten einzelner, aber beim Jan ist das alles gaaaanz anders. Der wird vermutlich noch von Mike Kluge persönlich den Blutspendeausweis überreicht bekommen.
Weil er nämlich am Ende ordentlich geschleimt hat: Er (Ullrich) sei ganz froh, dass jetzt SAT1 (möge der TV-Gott SAT1 schützen) übertrage, weil er bei der Konkurrenz immer den Ton habe abschalten müssen, weil das nicht zu ertragen gewesen sei.

Daher: Danke SAT1 (möge der TV-Gott SAT1 schützen) für so viel Mut. Andere setzen teuer bezahlte Moderatoren hin, du aber setzt auf brutalstmögliche Comedy. Danke.

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Sonntag, 22. Juli 2007
Sehr geehrtes öffentlich-rechtliches Publikum,
wie Sie sicherlich in unseren Nachrichtensendungen bereits erfahren haben, gibt es in diversen Sportarten ein mittelgroßes bis ganz großes Dopingproblem. Einige sprechen gar von mafiösen Systemen und kriminellen Handlungen.

Wir haben uns daher entschlossen, dem konsequent entgegenzutreten und stellen daher sämtliche Übertragungen aller Sportarten ein, die unter Dopingverdacht stehen.

Wir haben allerdings die exklusiven Übertragungsrechte für einige Sportarten sichern können und freuen uns, Ihnen von nun an Ballonfahren, Seniorenkegeln, Schafswetthüten und die Skatrunde von Ernst Michalczewsky aus Duisburg-Walsum präsentieren zu können. Bereits am nächsten Samstag sind wir bei den Deutschen Rasenmäherrennmeisterschaften in Fallingbostel live dabei.

Herzlichen Dank für Ihr Verständnis, Ihre Gebühren danken es uns und Ihnen,

Ihre ARD und Ihr ZDF

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Mittwoch, 18. Juli 2007
Öffentlich-rechtliches Anti-Aging
Das ZDF setzt die Sendung "Lustige Musikanten" ab. Eigentlich wäre das der geeignete Zeitpunkt, das ZDF zu beglückwünschen, weil der Sender endlich entdeckt zu haben scheint, dass Volksmusik erzreaktionär ist und die Hörer und Seher derselben vermutlich irgendwo in den Jahren 33 bis 45 hängengeblieben sind. Nun also leistet man seinen Beitrag zum Weltfrieden und sorgt dafür, dass nicht wieder irgendwelche Jungs aus Remscheid oder Oer-Erkenschwick die Champs Elyssee runterparadieren müssen.

Leider haben dafür einige kein Verständnis. Die betroffenen Volksmusikfans nämlich. Die sind nun so empört, wie eine mittlere Geriatriegang mitsamt Krampfadergeschwader eben sein kann und fühlen sich gleich in ihren elementaren Rechten beschränkt. Vermutlich bereiten sie grade die Klage für das Straßburger Gericht für Menschenrechte vor und wenn das nicht klappt, kann man ja alternativ auch gleich gen Champs Elyssee marschieren oder wenigstens zur Feldherrnhalle.

Natürlich machen da auch die Grauen Panther mit und Trude Unruh höchstpersönlich sagt, dass es "eine Beleidigung für alle [ist], die Deutschland nach dem Krieg aufgebaut haben".
Liebe Trude, diejenigen, die da aufgebaut haben, waren aber nicht unwesentlich dafür mitverantwortlich, dass es überhaupt kaputt war.

Auf jeden Fall ist die Ausstrahlung von Volksmusiksendungen im öffentlich finanzierten Fernsehen ein Menschenrecht. Und zwar für alle. Auch solche, die es nicht sehen wollen.
Drum kommt nun der große Dreh mit dem Antidiskriminierungsgesetz.

Ich werde übrigens auch diskriminiert und werde daher meine Rechte mittels Antidiskriminierungsgesetz einklagen:

1.) Jahrelang hat man mir erzählt, dass Elvis lebt. Nun habe ich herausgefunden, dass Elvis aber schon gestorben ist. Elvis muss also wieder auferstehen.

2.) Im Fernsehen -v.a. bei ARD und ZDF- gibt es über Post-Industrial keine Sendung am Samstag Abend um 20:15 Uhr. Das wird und muss sich nun ändern.

3.) Mein Lieblingsfalafelmacher hat dichtgemacht. Er wird wieder aufmachen müssen.

4.) So etwas wie "Sperrstunde" ist an sich schon Diskriminierung pur. Wird demnächst abgeschafft.

5.) Die meisten Regentage diskriminieren mich alten Sonnenscheinfreud. Regen wird abgeschafft.

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Mittwoch, 4. Juli 2007
Fernsehwahlen
Mein neuer Lieblingssender heißt SAT1. Bei denen gibts nämlich immer ganz tolle Umfragen via Videotext. Vermutlich dient das der Zielgruppenbestimmung oder man will sich an der politischen Willensbildung beteiligen. "Wir ballern sie kontinuierlich mit Zeug zu und dann wird das schon". Demokratie via TV sozusagen.

Eine der allerletzten Umfragen lautete: "Wen würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?"
Die klassische Sonntagsfrage eben. Und nie, noch wirklich gar nie, war die politische Stimmung in der Bundesrepublik so revolutionär, so eindeutig, so deutlich. Und der Nichtwähleranteil sinkt auch unter die 5%-Marke.



Herzlichen Glückwunsch SAT1 zu einem solchen Publikum. Umschalten und RTLZwo gucken.

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Donnerstag, 7. Juni 2007
G8, die Medien und deren Aufbereitung.
Meldung 1: "300 Demonstranten gelangten an den Zaun." ARD

Meldung 2: "10.000 Demonstranten haben den Zaun erreicht." ZDF


Herzlichen Dank dem "unabhängigen GEZ-finanzierten-Fernsehen".
Danke, ich schau euch nicht mehr,


Abschalten. Den Scheiß.

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