Dienstag, 6. Juni 2006
Diese Geschichte ist nur und einzig allein cabman gewidmet. Sonst will sie ohnehin keiner hören. Viel wichtiger aber: Außer ihm verstehts keiner...:-))))

Juanita hieß Linda. Sagte sie zumindest. Mir war das völlig egal. Sie hätte auch Frieda oder Berta heißen dürfen. Lucille, das hätte ich gut gefunden. Wie die Gitarre von BB King.

Ich traf sie zufällig in einer Hotelbar. Sie saß 2 Hocker weiter und wir kommen ins Gespräch. Eigentlich war ich zu jung und sie zu alt. Und eigentlich war von vornerein klar, wer was wollte. Ich wollte Sex, sie wollte Alkohol und Marihuana.
Nach der alkoholischen Warmlaufphase sind wir im Zimmer gelandet. Weil die anderen Vorhaben dort eher möglich waren.
Nix passt. Die Titten sind viel zu groß, der Arsch auch. Alles ist überdimensional...keiner kennt mehr die Dimensionen, es geht nur noch um Egoismus unmd Bedürfnisbefriedigung....Wir beide wissen, was wir wollen....
Am Ende war alles fade. Berechenbar. Für mich. Für sie. Jeder wartet, bis es rum ist. Dimensionen eben.


Blick vom siebenten Stock auf eine Welt voller Gegensätze
Alles andersfarben
Hier sieht alles noch passabel aus, aber keiner will wissen, wie es 10 km weiter aussieht. Draußen, wo die Wellblechhütten stehen
Besoffene Obdachlose sammeln Dinge aus Mülltonnen
Der Hubschrauber mit dem Suchscheinwerfer sucht -wie jede Nacht- irgendwen oder irgendwas
Gegenüber gehen ein paar Lichter aus
Das großteildunkle Haus gegenüber. Wo anscheinend niemand mehr wohnt
Eine Mercedeslimousine entlässt junges Partyvolk. Aufgebrezelt
Ich brauch jetzt noch ein paar Bier
Der Geschmack ist blech-metallisch. Wegen dem Bier und den Zigaretten
Der Kiosk gegenüber spuckt ein paar späte Einkäufer aus
Stau. Weil die Ampel rot ist. Hupen. Ein Auto ignoriert die rote Ampel.
Ein Zeitungsverkäufer bietet schreiend die Abendzeitung feil
Im dunklen Hof unten ein Streit zwischen Küchenpersonal
Ein Pärchen steht vorm Schaufenster
Lautes Hupen. Sie ärgern sich wieder
Die Hubschrauber findet immer noch nicht, was er sucht und taucht in die nächste Straßenschlucht ein
Fassaden. Ein Potemkinsches Dorf, aus dem ein Moloch geworden ist. Leviathan. Ein Krebsgeschwür, das immer weiter um sich greift und stets neue und größere Elendssiedlungen schafft.

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Richtig tolle Geschichte Gorilla. Sie beschreibt sehr genau und wunderschön die Stimmung, die es braucht und manchmal gibt, Dinge zu tun, derer Du und ich uns nicht rühmen, aber auch nicht schämen und einfach zum Leben gehören. Wie viel ärmer wären wir, würden wir solche Erfahrungen nicht gesammelt haben? Wie viel reicher sind wir, weil wir sie kennen, die Möglichkeit des Absturzes? Ich fühl mich reich. Sehr reich. Doppeldaumen hoch, für einen Stimmungsfänger!!
PS. Wo war das denn? Liest sich an wie Osten.

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"I´m into pain and into joy, the inbetween doesn´t interest me."

Merci für die nette Rückmeldung. Die Story "spielt" von mir -und dir- aus sehr, sehr weit im Süden.

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