Montag, 11. April 2011
Halbdackel des Monats

´s Hemmadscheißrle


Der Jan meint, dass er ein Konservativer sei. Ist er natürlich nicht, er meint es nur. So wie der Guttenberg meint, er sei ein Konservativer oder der Mappus. Beide sind so wenig konservativ wie der Jan. Aber ausgerechnet über "konservativ" schreibt der Jan allerlei lustige Kolumnen, die allesamt so klingen, als sei er der Sprecher von Helmut Kohl und habe noch immer nicht begriffen, dass eben dieser Kohl längst ins Altersheim entsorgt ist. Im besten Fall kann man das sehr lustig finden, wenn man nicht wüsste, dass jenseits von mittelinks keinerlei Humor existiert. Oder haben Sie schon mal von einem konservativen Humoristen gehört? Na sehen Sie!

Seit es mit der CDU ziemlich den Bach runtergeht, hat auch den Jan die Panik ergriffen. Verlierer sein ist nicht schön. Noch weniger schön ist erkennen zu müssen, auf der vollkommen falschen Atomseite gestanden zu haben. Deshalb werden die Kolumnen jetzt immer apokalyptischer. Der Blick in den Abgrund muss grausig sein. Wahrscheinlich hat er beim Betrachten der letzten Wahlergebnisse geweint. So wie Pfarrer Hinze geweint hat, als Bimbes abgewählt wurde.

Neulich hat der Jan nicht weniger als den Untergang Deutschlands herbeigeschrieben, weil nämlich erst Baden-Württemberg den Bach runtergeht und dann als direkte Folge Zahlungen in den Länderfinanzausgleich ausbleiben und dann gehts auch Ihnen allen außerhalb Baden-Württembergs an den Kragen.

Neuester Coup: Der Kommentar "Die Streben der Demokratie werden aus ihrem Gleisbett gelöst" zur geplanten Volksabstimmungsnovelle der baden-württembergischen Grünen.
Dem möchte ich dialektisch entgegnen: Härr, schmeiß Hirn ra.
Als Mittlerweileeisenbahnexperte gezwungenermaßen und themenhalber kann ich sagen: Das was da im Gleisbett liegt, das sind mitnichten Streben. Da liegt Schotter und da liegen Schwellen, aber keine Streben.

Noch viel lustiger wird es aber inhaltlich: Die BW-Grünen möchten das Quorum von 33% der Wahlberechtigten auf 25% senken und das ist für den Jan natürlich ein Angriff auf die Demokratie an sich. Auf jeden Fall etwas richtig bedrohliches. Dabei verschweigt er natürlich, dass Baden-Württemberg in Sachen Volksentscheid eine der allermiesesten Regelungen hat. Stattdessen werden "Streben aus der Demokratie" gelöst. Na dann wollen wir mal nachschauen, wo sonst noch überall die "Streben der Demokratie aus dem Gleisbett gelöst" sind und quasi unmittelbar der Zusammenbruch droht.

Wir sind fündig geworden:

Bayern (kein Quorum)
Berlin (25%)
Brandenburg (25%)
Bremen (20%)
Hamburg (kein Quorum/20%)
Hessen (kein Quorum)
Niedersachsen (25%)
Nordrhein-Westfalen (15%)
Rheinland-Pfalz (25%)
Sachsen (kein Quorum)
Sachsen-Anhalt (25%)
Schleswig-Holstein (25%)
Thüringen (25%)

Sie brauchen nicht nachschauen: Die Jan´sche Welt ist nur noch im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern in Ordnung. Nur dort gibt es ähnliche (McPom) und schlechtere Regelungen (Waggesland) was Volksentscheide angeht.

Wenn mir Möchtegernkonservative aus Hamburg (!) die baden-württembergische Landesverfassung und deren Regelungen zu Volksabstimmungen erklären möchten, muss ich leider nochmal dialektisch werden: A bissle domm isch jeder, aber so domm wia mancher isch koiner, du Halbdaggl!

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Der war schon längst überfällig!!!

Die Argumente, die der Herr Fleischhauer aufzählt (egal worum es geht) zerfallen meistens bei eingehender Überprüfung. Aber das Problem ist, dass der gute Herr sehr überzeugend schreiben kann und sicherlich nicht jeder seine Masche durchschaut. Das macht ihn meiner Meinung nach gefährlich...damit meine ich weniger seine Kolumne, sondern eher seine Auftritte im Fernsehen. Die ARD/ZDF greift ja gerne mal auf solche Leute wie Fleischhauer oder diesen Hans-Werner Sinn (nächster Kandidat für den Halbdackel? :) ), die ähnlich politisch gestrickt sind, zurück.

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....selten einen größeren Verkürzerer gelesen. Da ist der Übergang in die Primitivität nahezu fließend. Das ist schon nicht mehr polemisch, das ist schon für einfache Naturen. Knapp über Bildniveau.
Als Rückschluss bleibt da nur: Er weiß, was er da schreibt. Dann hat das die gleiche Relevanz wie Guttis Doktorarbeit. Oder er weiß nicht, was er da schreibt und glaubt da dran. Dann ist er ein Halbdackel. Was er aber ohnehin ist....

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Fleischhauers Kolumnen schaffe ich einfach nicht zu lesen.
Meinen Blick zieht es nämlich unentwegt auf die linke Bildschirmseite, dort wo sein Konterfei mich so hämisch blasiert angrient.
Der Anblick führt bei mir zu emotionaler Dissonanz, die gepaart mit seiner polemischen Schreibe unweigerlich in Aggression mündet.
Alle Buchstaben des Textes formieren sich nun zu einem einzigen Wort neu: Schnösel.
Schnösel, Schnösel, Schnösel.... - hallt es nun immer wieder in meinem Hirn.
Und mit den Gedanken, wäre das nun gedrucktes Wort, sollte man ihm mit einem geknüllten Blatt seines Textes einmal ordentlich das Maul stopfen, verlasse ich fluchtartig SPON.
Ja, ich halte ihn auch für gefährlich, der Mann ist ein "Verblender".

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Ich sag's doch: Brotspinne. Jan Fleischhauer ist eine Brotspinne.

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@jotwede:
Faszinierend, wie präzise Ihre Worte auch meine Gefühlslage zu dem Thema beschreiben.

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....wobei man ehrlicherweise zugestehen muss, dass der Titel "Der Schwarze Kanal" überaus treffend ist. Vieles klingt tatsächlich wie die Schnitzler´schen Verlautbarungen aus dem Politbüro.

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