Mittwoch, 9. März 2011
Tet
Tet ist vietnamesisches Neujahr. Es ist aber beinahe mehr als nur Neujahr. Tet ist für Vietnam etwas sehr besonderes. Es ist für Vietnamesen so, als fiele für uns Geburtstag, Weihnachten und Silvester auf denselben Tag. Tet ist der mit weitem Abstand wichtigste Tag in Vietnam und darauf fiebern alle schon Wochen vorher hin.


Dieser Kerl war einfach unglaublich. Der hatte die Trommelei richtig drauf und es sah schwer danach aus, als zelebrierte er nebenbei eine Kung-Fu-Show.

Reisen während, vor und nach Tet bedeutet vor allem eines: Schwierigkeiten und Probleme. Das hängt vor allem daran, dass vor Tet alle Vietnamesen heim zu ihren Familien drängen und daher Busse und Züge ausgebucht und überfüllt sind. Es hängt auch daran, dass infolgedessen die Preise für Übernachtung, Transport und überhaupt alles mächtig anziehen. Anfangs habe ich noch versucht, mich irgendwie durchzuschmuggeln, aber dann habe ich es aufgegeben und saß dann 5 Tage in Nha Trang fest. Unfreiwillig zwar, aber nicht ganz ungern.



Aber nicht nur vorher ist es schwierig, hinterher auch: Nach Tet verreisen wieder alle in ihren Jahresurlaub. Und: Nach Tet hat alles zu. 90% aller Geschäfte sind geschlossen.



Dann aber: Tet. DER Tag. Feiern mit gefühlt fünf Millionen anderen Menschen. In Saigon, das ich dann doch noch erreicht hatte. Zwischenzeitlich hatte ich zwei Phrasen gelernt perfekt auszusprechen: Sin chao (Hallo) und Chuc mung nam moi, was man wiederum so etwa tschk mang nam mai ausspricht und bedeutet, dass man dem Gegenüber ein gutes neues Jahr wünscht.



In Nordvietnam ist alles in lilafarben getaucht, die Südvietnamesen halten alles in Gelborange. Was die Blumen angeht. Was den Rest angeht: Rot und gelb. Rot steht für Glück, Gesundheit und eine gute Zukunft, gelb für Reichtum.





Die Stimmung ist einzigartig. Wer mal in Vietnam war und die Hektik, die Betriebsamkeit und die Geschwindigkeit miterlebt hat, ist nun völlig überrascht: Es ist ruhig, feierlich und entspannt. All die genervte Rumhandelei mit der Taximafia: Weg. Alles Geschacher und alles "hello mister" und "hello, you buy?": Verflogen. Jetzt gehts ums Seelenwohl und wer das Jahr schlecht beendet, für den beginnt das neue Jahr grauenvoll. So sagts zumindest die Überlieferung oder der Glaube oder wegen mir auch die Regierung. Egal. Die Stimmung ist jetzt andächtig.



Das letzte Jahr war das Jahr des Tigers und jetzt kommt das Jahr der Katze. Die Chinesen denken zwar, es sei das Jahr das Hasen -eventuell gibt es keine Karnickel in Vietnam- aber das ist natürlich falsch, es ist das Jahr der Katze, Katzen sind ohnehin sympathischer als Karnickel.



Feuerwerk, mutmaßlich staatlich verordnet. 20 Minuten Ballern.





The day after: Wer Vietnam und seine betriebsamen Städte kennt, dürfte jetzt schwer verwundert sein....

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In Wahrheit ist in China was beim Raubkopieren schief gegangen, was dort aussieht wie ein Hase, sollte eigentlich eine Katze werden. Wegen des Gesichtsverlustes können die das aber nicht zugeben und feiern nun deshalb immer das Jahr des Hasen.

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Hehehe....
....das könnte durchaus eine Erklärung sein. Vermutlich lief beim Zuschnitt der Ohren was schief...

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*miau.

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