Mittwoch, 15. September 2010
Eremitage


Oder auch: Winterpalast. Hier hat mal der Zar residiert. Ich hätte das nicht wollen. Ich war schließlich mal im Winter hier und weiß, wie kalt es hier werden kann und wenn man dann an diese riesigen Räume denkt und mal kurz die Deckenhöhe schätzt, dann weiß man: Hier wurde es erst warm als der Frühling kam. Dazu dann die Frage, wer das alles wohl geputzt haben mag. Und dann erst die verschlungenen langen Wege auf die Toiletten.



Von den Dimensionen her in etwa wie der Louvre, von der Bedeutung als Kunstmuseum her wohl auch, aber man weiß häufig nicht, was man nun lieber anschaut: Die alten Schinken oder die Räume. Aber ich bin ohnehin mehr der Moderne-Kunst-Fan.



Wenn Sie mal in der Nähe sein sollten: Gehen Sie hin. Gehen Sie früh hin, besser im Winter als im Sommer. Am besten ehe die Busladungen kommen. Busladungen gehören ohnehin generell abgeschafft. Die sind eine Riesenplage. Ich glaube ja, dass man Leute, die so viehisch wie gelangweilt in solchen Trupps mitmarschieren ebensogut durch ein beliebiges Industriegebiet von Lüdenscheid führen könnte.



Wenn Sie kommen, kaufen Sie die Karten online und spazieren dann an der langen Schlange vorbei.

Dann gibt es da noch die Jordantreppe. Die nennen sie "Prunkstück des russischen Barock". Das war eins der Dinge, die ich sehen wollte. Die ist sehr beeindruckend. Normalerweise.

Dieses mal etwas bescheidener als sonst: Eine große Baustelle an der überhaupt nicht gebaut wird und rundumverkleidet mit Planen und Platten, womit ich jetzt auch weiß, dass es auch in Russland OSB-Platten gibt. Wahrscheinlich direkt von Obi entlang des Moskovskiy Prospekt.

Wenn Sie wissen wollen, wie die Treppe im Originalzustand aussieht, müssen Sie bei ihm nachschauen.

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Ein eindrucksvolles wunderbares Gebäude!

(und tolle Bilder noch dazu!)

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Dankeschön....

Sind eigentlich die Nachbarn bereits zurück?

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is da nich ma der zitterwolf rasputin durchgelaufen?
es wurde von glaubwürdigen quellen berichtet die temperatur wär wintertachs dann um 10 grad gestiegen

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Höhö,
...und bei der Zarin sicher noch etwas mehr....[das ist ähnlich wie hier auch...da steigt bei manchen Protagonisten auch die Temperatur wenn so mancher hier aufschlägt).

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phantastisch, dankeschön!
obwohl ich im laufe meines lebens schon zweimal in leningrad und einmal in st.petersburg war, werde ich bei solchen bilder immer wieder sentimental. in den 80-er jahren hat bei mir ein gewisser herr oleg L. eine quasi russische seele entdeckt und eine mögliche seelenverwandschaft mit dem zarenclan orakelt.... seither bin ich etwas vorsichtig und in gesellschaft mit russichen gästen schränke ich meinen vodkakonsum stark ein... :-))
ich freu mich jetzt schon auf mai 2011 und 10 tage st.petersburg. und ihnen lieber herr gorillaschnitzel nochmals vielen dank fürs teilhabenlassen.

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Ooooh...
Sie reisen da näxxten Mai hin? Da würd ich mich auch drauf freuen. Mein Oleg hieß Sergej und er kam nicht aus St. Petersburg sondern aus Irkutsk und ehrlich gesagt waren wir auch nicht wirklich zurückhaltend beim Wodkakonsum...

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OSB
die sind bestimmt von der letzten documenta übrig geblieben...

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Hey!
Ich bin beeindruckt....Sie kennen das hiesige Œuvre ja recht gut....Respekt!

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Danke!
Ohhh, ich möchte auch gern einmal nach St. Petersburg. Ist schon seit einigen Jahren in meinem Kopf und Dein kleiner Bericht und der Link zu dem Filmchen haben erneut Fernweh erzeugt ...

Dieser Winterpalast war sicher lausig kalt - aber das Gebäude, dieser Prunk und diese ausgestellten Kostbarkeiten sind schon sehr beeindruckend aus der Ferne - ich könnte mir vorstellen, wenn man es real vor Ort erlebt, dann ist das nicht in Worte zu fassen ...

Danke für Deinen bebilderten Artikel.

Viele Grüße

Meggie

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Ich danke!
Ja, ich fands -wie die ganze Stadt- überwältigend. Das hat was von Riesenfreilichtmuseum.

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... mir wurde einmal gesagt, man solle zur Sommersonnenwende hinfahren, das wäre ein ganz besonderes Erlebnis ...

Riesenfreilichtmuseum hört sich gut für mich an - mich kribbelts wirklich, diese Idee (St. Petersburg zu besuchen) endlich einmal zielstrebiger zu verfolgen.

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Ja...da will ich auch mal hin. Man kriegt selbst Anfang August noch einen groben Eindruck, weil auch da um Mitternacht noch nicht richtig Nacht ist.
Wenns interessiert habe ich noch mehr Fotos von Russland/ St. Petersburg und zwar hier und hier (runterscrollen).

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Ja, und ob das interessiert - ich bin hin- und weg. Dieses Zarendörfchen mit dem Katharinenpalast und die zufällig sich in die Kamera geschmuggelten Bilder (die wollten einfach mit und schmuggelten sich bestimmt deshalb als "blinde Passagiere" einfach auf den Chip *zwinker* ) Bernsteinzimmers ...

Aber auch die Einblicke zum Baikalsee und viele andere Berichte ... ich kann einfach nur Danke sagen ...

Jetzt gehe ich ins Bettchen und träume von einer Reise gen Osten ... :-)

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....also wenn die Einblicke zum Baikal gefallen...dann kann ich Hoffnung machen: Es kommt da demnäxxt noch ein Einblick. Baikal. Oder besser gesagt: Mehrere Einblicke.

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Ich glaube, ich schlage hier mal meine Zelte auf ... ich freue mich schon ...

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Sehr bedenklich ist, dass die Werke schlecht bis gar nicht gesichert sind- zudem sind die Räume nicht klimatisiert. Der Schweiß der Busladungen setzt sich also Jahr für Jahr auf die Kunstwerke - jedes deutsche Provinz-Heimatmuseum ist besser ausgestattet. Wenn man die Eintrittspreise bedenkt und die Besucherzahlen kennt, muss man sich wundern,warum kein Geld in diese erhaltende Maßnahmen gesteckt wird...

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Sehr guter Punkt, Herr rob...da dachte ich noch gar nicht dran....diesen Sommer beispielsweise: Höchstwerte temperaturseits. Während meines Aufenthalts lagen die Temperaturen zwischen 32 und 36 Grad und ich habe vermutlich ein paar Liter Schweiß in dem Gebäude hinterlassen.

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Das hätte ich auch nicht gewusst (woher auch?) ... schlimm, dass die Kunstwerke trotz vorhandener Einnahmen nicht besser durch Klimatisierung geschützt werden ...

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