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Samstag, 27. Dezember 2014
Die Geschichte von Abdelbasset Sarout
gorillaschnitzel, 01:56h
Einschub/Disclaimer:
Sie kriegen hier jetzt viel Text. Nur Text, sonst nix. Keine netten Bilder, aber wenn Sie den Text lesen, dann wissen Sie auch warum hier keine netten Bilder passen.
Abdelbasset Sarout hat viele Talente. Er ist ein charmanter, intelligenter Kerl, der die Menschen mitreißen kann. Er ist sportlich erfolgreich. Sehr erfolgreich sogar. Er stand im Tor der Jugendfußballnationalmannschaft seines Landes.
Unter normalen Umständen hätte er wahrscheinlich eine passable Fußballerkarriere vor sich gehabt. Nicht international bekannt, aber vermutlich erfolgreich genug, um sein späteres Leben -nach dem Fußball- irgendwie erfolgreich zu meistern.
Die Umstände aber sind nicht normal, weil Abdelbasset Sarout in Homs, Syrien, aufgewaxxen ist und im Jahre 2011 neunzehn Jahre alt wurde. Damals spielte er in der U20-Nationalmannschaft und begann in der syrischen Liga seine Karriere bei einem der größten Vereine.
Einschub:
In den Nachwendejahren der dann wiedervereinigten Bundesrepublik gab es eine Polarisierung unter den damaligen Teenagern und frühen Twens. Links oder rechts sein. Eine Entscheidung treffen. Das war die damalige Frage. Weniger bei mir, aber ich kenne Menschen, die das so wahrgenommen haben. Uwe Mundlos, aufgewaxxen in Deutschland, genauso wie ich, aber in einem anderen Deutschland, hat sich dazu entschlossen, ein Rechter zu sein und zum Nazi zu werden. Uwe Mundlos ist nur wenige Tage nach mir geboren und zumindest teilweise in ähnlichen familiären Umständen groß geworden wie ich.
Irgendwann muss Abdelbasset vor der Frage gestanden haben, wie er sich positioniert und er und seine Freunde waren damals -2011- sehr pazifistisch gestimmt. Sie waren getragen vom damaligen arabischen Frühling, von dem heute nichts mehr übrig ist. Begeistert von der Chance auf Wandel, Freiheit und Demokratie. Sie waren jung, naiv, unerfahren, aber begeistert. Abdelbasset war von Beginn an einer der Anführer. Einer der in den Tagen, in denen diese Revolution fröhlich war, in denen getanzt und gesungen wurde der Vorsänger war.
Einschub
Tage, an die wir uns -sehr weit entfernt und unberührt des Konflikts- schon gar nicht mehr erinnern, weil das so unendlich lange her ist.
Das syrische Regime nannte ihn schon damals einen Terroristen und Salafisten, aber zu diesem Zeitpunkt war er einfach mitgerissen von der Begeisterung des arabischen Frühlings und dessen vermeintlichen Möglichkeiten.
Dann starben die ersten. Dann noch mehr. Immer weniger gingen auf die Straßen, weil dort immer mehr starben. Die Revolution verlagerte sich. Irgendwann haben Abdelbasset und seine Freunde beschlossen, sich zu wehren, weil sie nicht mehr daran glaubten, dass mit singen und tanzen ein Diktator zu beseitigen ist. Sie begannen zurückzuschießen.
Einschub:
Abdulbasset Sarout ist das Beispiel dafür, wie aus dieser Revolution ein dreckiger Krieg geworden ist. Ein Krieg, der auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nimmt und der vermutlich noch sehr lange gehen wird. Die Geschichte von Abdulbasset Sarout ist wie ein Spiegel der gesamten syrischen Gesellschaft in diesem Krieg. Eine Geschichte der Verrohung und der Kompromißlosigkeit. Das Absinken in Gewalt und noch viel mehr Gewalt. Eine Geschichte der Radikalisierung und der Unversöhnlichkeit.
Abdulbasset führte eine kleine Truppe an und führte nun aktiv Krieg gegen Assad. Wenn man ihm über die Jahre gefolgt ist, zeigt sich, wie er sich mehr radikalisiert, wie er sich aber auch zunehmend allein gelassen fühlt.
Er kämpft jetzt einen Krieg, der der Welt egal ist und in dem seine vier Brüder und ein Onkel getötet werden.
Irgendwann waren auch die meisten seiner Freunde tot und er wurde von Anfang an vom Staat gesucht. Mindestens drei Attentate hatte er überlebt, war mehrfach verwundet worden.
Einschub
Zu verlieren hatte er nicht mehr viel, weil er schon alles verloren hatte: Die Wohnung, die Familie, die Freunde, die Zukunft. Es ist eine Transformation
2013 wurde er radikaler. Er muss sich und seine Ziele allein gelassen gefühlt haben. Während der Belagerung von Homs wurde er erst schwer verwundet, danach drohte er, einen UN-Konvoi zu beschießen, der zu den Eingeschlossenen durchdringen wollte, weil er Waffen und freies Geleit wollte und nicht Lebensmittel. Der Konvoi wurde anschließend tatsächlich beschossen. Ob das unter seinem Kommando war oder nicht, ließ sich nie klären.
Am Ende entkam er der Belagerung von Homs. Taucht unter. Man hört sporadisch von ihm.
Einschub
Wie das gesamte Land verschwindet Abdelbasset in der Dunkelheit. Und dem Elend. Und der Grausamkeiten.
Mitte des Jahres identifiziert er sich mit den Zielen der Nusra-Front und möchte einen islamischen Staat Syrien.
Das letzte was ich von Abdelbasset Sarout gehört habe: Er ist jetzt auf dem Weg nach Rakka um sich dem Islamischen Staat anzuschließen.
Sie kriegen hier jetzt viel Text. Nur Text, sonst nix. Keine netten Bilder, aber wenn Sie den Text lesen, dann wissen Sie auch warum hier keine netten Bilder passen.
Abdelbasset Sarout hat viele Talente. Er ist ein charmanter, intelligenter Kerl, der die Menschen mitreißen kann. Er ist sportlich erfolgreich. Sehr erfolgreich sogar. Er stand im Tor der Jugendfußballnationalmannschaft seines Landes.
Unter normalen Umständen hätte er wahrscheinlich eine passable Fußballerkarriere vor sich gehabt. Nicht international bekannt, aber vermutlich erfolgreich genug, um sein späteres Leben -nach dem Fußball- irgendwie erfolgreich zu meistern.
Die Umstände aber sind nicht normal, weil Abdelbasset Sarout in Homs, Syrien, aufgewaxxen ist und im Jahre 2011 neunzehn Jahre alt wurde. Damals spielte er in der U20-Nationalmannschaft und begann in der syrischen Liga seine Karriere bei einem der größten Vereine.
Einschub:
In den Nachwendejahren der dann wiedervereinigten Bundesrepublik gab es eine Polarisierung unter den damaligen Teenagern und frühen Twens. Links oder rechts sein. Eine Entscheidung treffen. Das war die damalige Frage. Weniger bei mir, aber ich kenne Menschen, die das so wahrgenommen haben. Uwe Mundlos, aufgewaxxen in Deutschland, genauso wie ich, aber in einem anderen Deutschland, hat sich dazu entschlossen, ein Rechter zu sein und zum Nazi zu werden. Uwe Mundlos ist nur wenige Tage nach mir geboren und zumindest teilweise in ähnlichen familiären Umständen groß geworden wie ich.
Irgendwann muss Abdelbasset vor der Frage gestanden haben, wie er sich positioniert und er und seine Freunde waren damals -2011- sehr pazifistisch gestimmt. Sie waren getragen vom damaligen arabischen Frühling, von dem heute nichts mehr übrig ist. Begeistert von der Chance auf Wandel, Freiheit und Demokratie. Sie waren jung, naiv, unerfahren, aber begeistert. Abdelbasset war von Beginn an einer der Anführer. Einer der in den Tagen, in denen diese Revolution fröhlich war, in denen getanzt und gesungen wurde der Vorsänger war.
Einschub
Tage, an die wir uns -sehr weit entfernt und unberührt des Konflikts- schon gar nicht mehr erinnern, weil das so unendlich lange her ist.
Das syrische Regime nannte ihn schon damals einen Terroristen und Salafisten, aber zu diesem Zeitpunkt war er einfach mitgerissen von der Begeisterung des arabischen Frühlings und dessen vermeintlichen Möglichkeiten.
Dann starben die ersten. Dann noch mehr. Immer weniger gingen auf die Straßen, weil dort immer mehr starben. Die Revolution verlagerte sich. Irgendwann haben Abdelbasset und seine Freunde beschlossen, sich zu wehren, weil sie nicht mehr daran glaubten, dass mit singen und tanzen ein Diktator zu beseitigen ist. Sie begannen zurückzuschießen.
Einschub:
Abdulbasset Sarout ist das Beispiel dafür, wie aus dieser Revolution ein dreckiger Krieg geworden ist. Ein Krieg, der auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nimmt und der vermutlich noch sehr lange gehen wird. Die Geschichte von Abdulbasset Sarout ist wie ein Spiegel der gesamten syrischen Gesellschaft in diesem Krieg. Eine Geschichte der Verrohung und der Kompromißlosigkeit. Das Absinken in Gewalt und noch viel mehr Gewalt. Eine Geschichte der Radikalisierung und der Unversöhnlichkeit.
Abdulbasset führte eine kleine Truppe an und führte nun aktiv Krieg gegen Assad. Wenn man ihm über die Jahre gefolgt ist, zeigt sich, wie er sich mehr radikalisiert, wie er sich aber auch zunehmend allein gelassen fühlt.
Er kämpft jetzt einen Krieg, der der Welt egal ist und in dem seine vier Brüder und ein Onkel getötet werden.
Irgendwann waren auch die meisten seiner Freunde tot und er wurde von Anfang an vom Staat gesucht. Mindestens drei Attentate hatte er überlebt, war mehrfach verwundet worden.
Einschub
Zu verlieren hatte er nicht mehr viel, weil er schon alles verloren hatte: Die Wohnung, die Familie, die Freunde, die Zukunft. Es ist eine Transformation
2013 wurde er radikaler. Er muss sich und seine Ziele allein gelassen gefühlt haben. Während der Belagerung von Homs wurde er erst schwer verwundet, danach drohte er, einen UN-Konvoi zu beschießen, der zu den Eingeschlossenen durchdringen wollte, weil er Waffen und freies Geleit wollte und nicht Lebensmittel. Der Konvoi wurde anschließend tatsächlich beschossen. Ob das unter seinem Kommando war oder nicht, ließ sich nie klären.
Am Ende entkam er der Belagerung von Homs. Taucht unter. Man hört sporadisch von ihm.
Einschub
Wie das gesamte Land verschwindet Abdelbasset in der Dunkelheit. Und dem Elend. Und der Grausamkeiten.
Mitte des Jahres identifiziert er sich mit den Zielen der Nusra-Front und möchte einen islamischen Staat Syrien.
Das letzte was ich von Abdelbasset Sarout gehört habe: Er ist jetzt auf dem Weg nach Rakka um sich dem Islamischen Staat anzuschließen.
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Schöne Weihnachten!
gorillaschnitzel, 00:53h
Montag, 22. Dezember 2014
Wie ich einmal gleich zwei perfekte Abende hatte und Glück scheißen konnte. Dank Joe Cocker.
gorillaschnitzel, 23:42h
Vor knapp 20 Jahren gab es in einer vor mir damals wie heute gut frequentierten Kneipe eine Lotterie. Es gab exakt zwei Hauptgewinne und sonst nichts außer dem zu gewinnen. Pro gekauftem Getränk gab es ein Los. Ich saß am Ende mit 5 Losen da, weil mich der Hauptgewinn gar nicht so sehr interessierte. Andere aber horteten Lose von anderen, die auch kein Interesse hatten oder nach Hause gingen. Ich würde schätzen, es waren etwa 50 Leute da und einige davon hatten gut und gerne 15 oder 20 Lose. Insgesamt waren 300 oder 400 Lose im Spiel. Hätte ich geschätzt.
Dann die Ziehung. Erstes Los: 42133. Das war ich, die Losnummer kenne ich bis heute. Cool. Einer der beiden Hauptgewinne war meiner. Dann ließen sie "With a little help from my friends" in der Joe-Cocker-Version laufen.
Dann kam die zweite Ziehung: 42179. Kenne ich auch noch. Wieder ich. Ich wollte einen anderen vorschicken, aber der hätte meinen Gewinn kassiert.
Sagen wir es mal so: Es war ein klein wenig peinlich, auch noch den zweiten Gewinn abzuholen, weil der Kneipier mich fragte, was ich schon wieder da wolle, die eine Hälfte "Saalrunde, Saalrunde" rief und die andere Hälfte "Schiebung, Schiebung". Es endete damit, dass sich der Kneipier nachts um halb 2 mit Megafon in die völlig tote Fußgängerzone stellte um den schlafenden Bürgern mitzuteilen, welch ungeheuerliches Glück ich gehabt habe. Er nannte mich namentlich.
Martin findet bis heute, dass ich für diesen Dusel eigentlich verprügelt gehöre und das hat sich seither zu einem Running Gag entwickelt.
Irgendwie aber hatte er Recht: An diesem Abend hätte ich Glück und Dusel scheißen können und so kam ganz kurz die Überlegung auf, jetzt noch ins Casino zu fahren, was aber wieder verworfen wurde.
Ich habe nie ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, mit 5 Losen aus 350 alle beide Gewinne zu ziehen. Statistik und Wahrscheinlichkeit habe ich im Studium gehasst. Sonderlich hoch dürfte es nicht sein.
Der Hauptgewinn waren zwei Karten für ein Open Air mit Joe Cocker. Ich war nie großer Fan, aber hey, der Mann ist schon in Woodstock aufgetreten, hatte ein Leben hinter sich, wie sich das mancher Rocker allenfalls träumt und hatte auf der Bühne selbst mit diesen spastischen Bewegungen eine irre Ausstrahlung und Präsenz.
Die Stimme ist ohneseits alles begreiflichen.
Dann die Ziehung. Erstes Los: 42133. Das war ich, die Losnummer kenne ich bis heute. Cool. Einer der beiden Hauptgewinne war meiner. Dann ließen sie "With a little help from my friends" in der Joe-Cocker-Version laufen.
Dann kam die zweite Ziehung: 42179. Kenne ich auch noch. Wieder ich. Ich wollte einen anderen vorschicken, aber der hätte meinen Gewinn kassiert.
Sagen wir es mal so: Es war ein klein wenig peinlich, auch noch den zweiten Gewinn abzuholen, weil der Kneipier mich fragte, was ich schon wieder da wolle, die eine Hälfte "Saalrunde, Saalrunde" rief und die andere Hälfte "Schiebung, Schiebung". Es endete damit, dass sich der Kneipier nachts um halb 2 mit Megafon in die völlig tote Fußgängerzone stellte um den schlafenden Bürgern mitzuteilen, welch ungeheuerliches Glück ich gehabt habe. Er nannte mich namentlich.
Martin findet bis heute, dass ich für diesen Dusel eigentlich verprügelt gehöre und das hat sich seither zu einem Running Gag entwickelt.
Irgendwie aber hatte er Recht: An diesem Abend hätte ich Glück und Dusel scheißen können und so kam ganz kurz die Überlegung auf, jetzt noch ins Casino zu fahren, was aber wieder verworfen wurde.
Ich habe nie ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, mit 5 Losen aus 350 alle beide Gewinne zu ziehen. Statistik und Wahrscheinlichkeit habe ich im Studium gehasst. Sonderlich hoch dürfte es nicht sein.
Der Hauptgewinn waren zwei Karten für ein Open Air mit Joe Cocker. Ich war nie großer Fan, aber hey, der Mann ist schon in Woodstock aufgetreten, hatte ein Leben hinter sich, wie sich das mancher Rocker allenfalls träumt und hatte auf der Bühne selbst mit diesen spastischen Bewegungen eine irre Ausstrahlung und Präsenz.
Die Stimme ist ohneseits alles begreiflichen.
Donnerstag, 11. Dezember 2014
No woman, no drive
gorillaschnitzel, 23:26h
Ein herrliches Video. Eine wunderbare, textlich leicht modifizierte Version eines schönen Reggaeklassikers. Von einem Saudi. Aktivist. Künstler. Weil Frauen da nicht Auto fahren dürfen. Ein großartiger Typ, ein toller Clip:
Das Original können Sie in Deutschland nur dann schauen, wenn Sie die Gema-Beschränkungen umgehen und das geht ganz einfach: Entweder sie installieren ProxFlow in Ihren Browser, das geht schnell und kostet nix. Wenn Sie das nicht wollen, probieren Sie es mal über Unblockyoutube mit diesem Link:
https://www.youtube.com/watch?v=aZMbTFNp4wI&list=PLSJ4iuBhJTjmf1WKOL-JwzFAOIzedoyqz&pxtry=2
Und wenn alles nicht hilft, dann eventuell Tante Google: "No woman, no drive" und Sie finden dann kastrierte Videos für alle einsehbar.
The one and only Bob Marley of the Middle East!
Das Original können Sie in Deutschland nur dann schauen, wenn Sie die Gema-Beschränkungen umgehen und das geht ganz einfach: Entweder sie installieren ProxFlow in Ihren Browser, das geht schnell und kostet nix. Wenn Sie das nicht wollen, probieren Sie es mal über Unblockyoutube mit diesem Link:
https://www.youtube.com/watch?v=aZMbTFNp4wI&list=PLSJ4iuBhJTjmf1WKOL-JwzFAOIzedoyqz&pxtry=2
Und wenn alles nicht hilft, dann eventuell Tante Google: "No woman, no drive" und Sie finden dann kastrierte Videos für alle einsehbar.
The one and only Bob Marley of the Middle East!
Dienstag, 9. Dezember 2014
Sprachligkeiten
gorillaschnitzel, 00:04h
Vor einem Jahr gab es mal diesen Vorschlag der Grünen einen vegetarischen Tag in Kantinen einzuführen. Darüber kann man ja diskutieren.....
Der Seehofer befand damals, dass man den Leuten doch nicht in die Privatheit pfuschen kann. Ich gebe ihm selten recht, aber da muss man ihm echt Recht geben: Es ist nicht Angelegenheit der Politik, eben dieselbe ins Privatleben fortzutragen.
Was erlaube nun CSU genau das machen zu wollen? Was erlaube CSU, vorzuschlagen, dass Migranten nun nur noch Deutsch sprechen zu haben?
Das von einer Partei, deren Mitglieder in der überwältigenden Mehrheit sich schwer tun, überhaupt Hochdeutsch anständig zu reden und die nicht in der Lage ist, zwischen Deutsch und deutsch zu unterscheiden.
Ich will ehrlich sein: Ich verfolge keine uneigennützigen Motive, zumal ich jemand bin, der zuhause und auch in der Öffentlichkeit nicht Hochdeutsch spricht. Hochdeutsch beherrsche ich nur leidlich und unwillig und auch nur dann, wenn ich außer Landesgrenzen bin.
Aber eines hat meine Sprache gegenüber dem Dialekt der Bayern gschafft: Es qualifiziert sich als Sprache mit eigenem Vokabular und eigener Grammatik. Bairisch hingegen ist -um es mal bairisch zu sagen- rundergewixxdes Hochdeitsch und nix anderes.
Und diese Pfosten wollen uns sagen, wie wir zuhause zu reden haben. Wir hier antworten in solchen Fällen so: Dia kennad aos amol am Fiedle, dia Hamballe. Kreizweis.
Der Seehofer befand damals, dass man den Leuten doch nicht in die Privatheit pfuschen kann. Ich gebe ihm selten recht, aber da muss man ihm echt Recht geben: Es ist nicht Angelegenheit der Politik, eben dieselbe ins Privatleben fortzutragen.
Was erlaube nun CSU genau das machen zu wollen? Was erlaube CSU, vorzuschlagen, dass Migranten nun nur noch Deutsch sprechen zu haben?
Das von einer Partei, deren Mitglieder in der überwältigenden Mehrheit sich schwer tun, überhaupt Hochdeutsch anständig zu reden und die nicht in der Lage ist, zwischen Deutsch und deutsch zu unterscheiden.
Ich will ehrlich sein: Ich verfolge keine uneigennützigen Motive, zumal ich jemand bin, der zuhause und auch in der Öffentlichkeit nicht Hochdeutsch spricht. Hochdeutsch beherrsche ich nur leidlich und unwillig und auch nur dann, wenn ich außer Landesgrenzen bin.
Aber eines hat meine Sprache gegenüber dem Dialekt der Bayern gschafft: Es qualifiziert sich als Sprache mit eigenem Vokabular und eigener Grammatik. Bairisch hingegen ist -um es mal bairisch zu sagen- rundergewixxdes Hochdeitsch und nix anderes.
Und diese Pfosten wollen uns sagen, wie wir zuhause zu reden haben. Wir hier antworten in solchen Fällen so: Dia kennad aos amol am Fiedle, dia Hamballe. Kreizweis.
Samstag, 6. Dezember 2014
Da hatte einer Humor....
gorillaschnitzel, 02:09h
Donnerstag, 4. Dezember 2014
226
gorillaschnitzel, 23:56h
Vor dreieinhalb Jahren hat sich dieses Bundesland entschieden, etwas zu machen was hier völlig neu ist und es zuvor auch noch nicht gegeben hat. Das kriegt man durchaus mit, im Alltag, auch im Job. Neuerungen, Änderungen.
Trotzdem: Man kann in einer Demokratie die Regierung austauschen, nicht aber Beamte und anderes handelndes Personal. Tja.
Die Folgen ließen sich beim "Wasserwerferprozeß" beobachten. Mal angenommen, Sie oder ich würden uns mit XY schlägern und XY verlöre dabei auch nur ein Auge: Wir säßen für mindestens ein Jahr im Knast. Oder länger. Bei Absicht oder mit Wissen, minimum drei Jahre.
Ich zumindest finde: Zurecht. Das Gesetz ist okay. §226 StGB, schwere Körperverletzung.
Das aber gilt nur für Zivilisten wie Sie und mich. Nicht dann, wenn Sie oder ich in hoheitlichem Auftrag handeln würden. Dann darf man das. Dann kann man schon mal Leuten das Augenlicht nehmen und es wird dann die "geringe Schuld" festgestellt.
Und weil wir ja in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, können wir ja auch genau sagen, wir gering die Schuld ist oder andersrum gesagt: Die Fähigkeit sehen zu können war am 30.09.2010 im Stuttgarter Schloßpark exakt 3000 € wert. Geteilt durch 5 dauerhaft Geschädigte.
Ich war damals da und ich habe gesehen, dass die Leute im Wasserwerfer durchaus ihren Spaß hatten. Da saßen keine, die ihren Befehl auch nur im Ansatz hinterfragt hätten und ich kann Ihnen sagen: Mit ein paar der damals Beteiligten könnte man jedes KZ betreiben. Dumm nur, dass man die nicht abwählen kann.
Trotzdem: Man kann in einer Demokratie die Regierung austauschen, nicht aber Beamte und anderes handelndes Personal. Tja.
Die Folgen ließen sich beim "Wasserwerferprozeß" beobachten. Mal angenommen, Sie oder ich würden uns mit XY schlägern und XY verlöre dabei auch nur ein Auge: Wir säßen für mindestens ein Jahr im Knast. Oder länger. Bei Absicht oder mit Wissen, minimum drei Jahre.
Ich zumindest finde: Zurecht. Das Gesetz ist okay. §226 StGB, schwere Körperverletzung.
Das aber gilt nur für Zivilisten wie Sie und mich. Nicht dann, wenn Sie oder ich in hoheitlichem Auftrag handeln würden. Dann darf man das. Dann kann man schon mal Leuten das Augenlicht nehmen und es wird dann die "geringe Schuld" festgestellt.
Und weil wir ja in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, können wir ja auch genau sagen, wir gering die Schuld ist oder andersrum gesagt: Die Fähigkeit sehen zu können war am 30.09.2010 im Stuttgarter Schloßpark exakt 3000 € wert. Geteilt durch 5 dauerhaft Geschädigte.
Ich war damals da und ich habe gesehen, dass die Leute im Wasserwerfer durchaus ihren Spaß hatten. Da saßen keine, die ihren Befehl auch nur im Ansatz hinterfragt hätten und ich kann Ihnen sagen: Mit ein paar der damals Beteiligten könnte man jedes KZ betreiben. Dumm nur, dass man die nicht abwählen kann.
Mittwoch, 3. Dezember 2014
Makin´ StreetArt Stickers
gorillaschnitzel, 21:32h
"4 da ´hood"
Heute: Die subtile Kritik am schwäbischen Pietismus....
Heute: Die subtile Kritik am schwäbischen Pietismus....
Sonntag, 30. November 2014
Dinge, die wie Tiere aussehen.
gorillaschnitzel, 20:39h
Heute: Das Schüttelbrot-Meerschweinchen
Dienstag, 25. November 2014
Aus dem Alltag
gorillaschnitzel, 00:38h
Wussten Sie, dass es iranische Klassik gibt? Sehen Sie, ich wusste das lange auch nicht. Gibt es aber. Beispielsweise Javad Maroufi. Der hat ein wunderschönes Stück geschrieben, das ich sehr gerne höre und die meisten von Ihnen wahrscheinlich bisher nicht gehört haben. Es heißt "Khab-haye talayi", übersetzt "Goldene Träume". Persisch ist eben eine sehr blumige Sprache.
Kennengelernt habe ich das Stück, weil mir das mal ein Vollpfosten vorgespielt hat. Einer den ich ja sehr mag. Aber einer, der sich selbst auch im Weg steht. Eigentlich ist es nur ein Teilzeitvollpfosten, weil er nicht wirklich ein Vollzeitvollpfosten ist, aber momentan ist er nur ein Vollpfosten, zu dem mir ansonsten nicht sonderlich viel einfällt, nicht einfallen will. Diese Art Sprachlosigkeit, weshalb intelligente Menschen dumm sein können wie ungeschnitten Brot. Spielen wird er das die näxxten Jahre eher nicht. Und das ist wirklich sehr bedauerlich. Weil es ein schönes Stück ist. Und weil er ein Vollpfosten ist.
Kennengelernt habe ich das Stück, weil mir das mal ein Vollpfosten vorgespielt hat. Einer den ich ja sehr mag. Aber einer, der sich selbst auch im Weg steht. Eigentlich ist es nur ein Teilzeitvollpfosten, weil er nicht wirklich ein Vollzeitvollpfosten ist, aber momentan ist er nur ein Vollpfosten, zu dem mir ansonsten nicht sonderlich viel einfällt, nicht einfallen will. Diese Art Sprachlosigkeit, weshalb intelligente Menschen dumm sein können wie ungeschnitten Brot. Spielen wird er das die näxxten Jahre eher nicht. Und das ist wirklich sehr bedauerlich. Weil es ein schönes Stück ist. Und weil er ein Vollpfosten ist.
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