Freitag, 17. Dezember 2010
Endlich weiß ich, was die Ami-Diplomaten meinten, als sie konstatierten, der Seehofer sei nicht besonders helle

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Montag, 13. Dezember 2010
Halbdackel des Monats
Es gibt wieder einen Halbdackel. Dieses Mal ist es Stefan Keilbach. Kennen Sie nicht? No wonder. Der Mann ist Bürgerreferrent der Stuttgarter Polizei und damit für die Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Polizei verantwortlich.

Seinen ersten großen Auftritt hatte er am 30. September 2010, dem Tag der Eskalation in Stuttgart. Damals durfte er in die Tagesschaukamera folgenden Satz sagen:

"Dann wird auch noch behauptet, wir seien gegen extrem junge und extrem alte Menschen vorgegangen. Ja, das ist die Stuttgarter Polizei. Die Leute hatten Gelegenheit, rechtzeitig wegzugehen."

Das an sich ist schon ein saudummer Satz, aber mit viel gutem Willen mag man ihm den angesichts der damaligen Emotionen nachsehen. Sogar ich kann das nachsehen, als jemand, der an diesem Tag Zeuge werden durfte musste und der klar sagen kann: Nein, es war nie und nirgends ersichtlich, wann und wo es gefährlich wird.

Mit reichlich Abstand geht es aber auch noch "besser". Dieses Mal entblödet sich der Kerl nicht, drei Monate später zur Erblindung eines Stuttgarter Ingenieurs an diesem Tag Stellung zu nehmen. Das häßlichste Bild des Tages, die allerschlimmste Folge des Tages. Das Foto, das die Republik erschüttert hat. Finde ich zumindest.

Als Polizist könnte man nun vieles sagen. Das beste wäre vermutlich "wir bedauern die Eskalation an diesem Tag und die Folgen für Herrn Wagner". Das hätte ich noch einigermaßen verstanden. Das hätte zwar auch nicht so recht gepasst, aber wäre wahrscheinlich nahe dem gekommen, was menschlich noch so einigermaßen nachvollziehbar gewesen wäre. Hätte er das gesagt, ich hätte kein Wort, nicht ein einziges drüber verloren.

Stattdessen sagte er folgende Sätze:

"Man hätte den Einsatz nicht abbrechen können".

Dem möchte ich entgegnen: Doch, hätte man. Man hätte nicht nur können, du Dackel, man hätte sogar müssen.
Bezüglich Herrn Wagner kommt dann das:

"Herr Wagner hätte Gelegenheit gehabt, es nicht passieren zu lassen."

Wumm! Achso! Herr Wagner hätte es nicht passieren lassen müssen......Herr Wagner hätte also die Möglichkeit gehabt, den Wasserstrahl um sich rumzudirigieren? Sich wegzuducken? Seine Augen in Sicherheit zu bringen? Eine Schutzmaske aufzuziehen, ehe er die Schlacht betritt?
Zu einer solchen Aussage gehört viel Chuzpe, aber es kommt noch besser:
Ob Herr Wagner selbst schuld an seiner Erblindung ist?

"Ja".

Ich bin ja nicht der allergescheiteste auf diesem Planeten und ein großer Vereinfacher sowieso, aber in letzter Konsequenz sagt Keilbach in etwa damit, dass sich der Herr Wagner die Augen quasi selbst ausgeschossen hat.

Und wissen Sie, was er zum Einsatz an dem Tag insgesamt sagt? Bitte:

"Der Polizeieinsatz war eine geordnete Sache an diesem Tag".

Prost Mahlzeit! Wenn der Erfüllungsgehilfe von Mappus Pressesprecher einen Einsatz mit 400 Verletzten, darunter 3 Schwerverletzte mit bleibenden Augenschäden und einen Totalerblindeten als "geordneten Einsatz" beschreibt, dann will man nicht wissen, wie ein ungeordneter Einsatz erst aussieht.


nur ganz nebenbei: "geordnete Einsätze" laufen bei der Polizei im Allgemeinen so ab: Sie werden wegbeordert, in Busse verfrachtet, wissen nicht, wohin sie kommen und weshalb und dann stehen sie da, irgendwo im nirgendwo und müssen mal schnell funktionieren. So zumindest hat es ein Leiter der Rheinland-Pfälzischen Polizei vor dem Untersuchungsausschuss des Baden-Württembergischen Landtags geschildert, der nicht der allerblassesten Schimmer hatte, wohin er und seine Leute gerieten.

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Montag, 13. Dezember 2010
Me and my Frankreich
Ich gebs zu: Ich kann mit Franzosen nichts anfangen. Es ist nicht so, dass ich Frankreich nicht mag und ich mag auch Baguette, den französischen Wein sehr besonders und auch die französische Küche. Creme Brulee ist eine Sensation, Gänsestopfleber eher gewöhnungsbedürftig. Dennoch: Eigentlich mag ich auch Frankreich, ein tolles Land. Frankreich könnte ein echt tolles Land sein. Ohne Franzosen. Mal ehrlich: Die Franzosen sind reichlich seltsam. Und ich weiß für mich auch warum.



Wann immer ich in fremden Ländern war, rotteten sich alle zusammen: Die Australier, die Deutschen, die Holländer, die Neuseeländer, die Briten, die Iren, die Amis, selbst die Italiener. Eine Ausnahme: Die Franzosen blieben immer außen vor, die waren stets unter sich, mit denen kommt man nie in Kontakt. Egal ob in Peking, auf Fidschi, oder in der Karibik.
Okay, es mag vielleicht dem sehr miserablen Restrudimentärenglisch geschuldet sein ("wü clöm lö montän"), das Franzosen so allgemein sprechen, aber wirklich nicht nur. Deutsche und Italiener können auch nicht besser Englisch. Obwohl....



Es ist schlicht "le grande Nation" mitsamt der sprachlichen Arroganz und genau das kann ich nicht ab. Nein, man kann nicht erwarten, dass alle automatisch Französisch sprechen und nein, ich persönlich halte Frankreich nicht für den Nabel der Welt und ja, es gibt bessere Lebensentwürfe als den klassisch französischen Lebensentwurf.



Allenfalls über die erotischen Qualitäten der Französinnen ranken sich Legenden. Was stellt man sich da alles vor! Und dann findet man tatsächlich Sophie. Bemühen Sie jetzt mal kurz Ihre Phantasie, zumindest als Mann. Les secrets de Sophie. Sophies Geheimnisse. Na, was stellt man sich da drunter vor? Ganz genau. Einen leergeräumten Laden.



Wahrscheinlich sind wir spätestens jetzt bei Sarrazin, weil es ja um genetische Determination geht. Ich bin sehr wahrscheinlich genetisch zum völligen Franzosenhasser geboren, quasi per Franzosenhassergen, schließlich hat noch mein Urgroßvater völlig überzeugt gegen die Franzosen vor Verdun gekämpft. So weit würde ich ja noch nicht mal gehen. Nicht entfernt. Aber anders ist es ja auch nicht erklärbar, sonst läge ja Sarrazin aber sowas von daneben. Anders erklärbar scheint das also nicht.



Aber gut, selbst ich bin hin und wieder mal versöhnlich und begebe mich deshalb mal mitten in die Kampflinie. Am Col de la Schlucht etwa war früher mal die Grenze zwischen Deutschem Reich und Frankreich, heute strampeln sich da dopingverseuchte Radler hoch und weder denkt da einer an Doping noch an ehemalige Grenzen.



Dafür bin ich echt dankbar. Das mit den Grenzen jetzt. Weil ich persönlich der Meinung bin, dass die deutsch-französische Aussöhnung das beste ist, das Europa passieren konnte. Historisch gesehen. Auch wenn ich die Franzosen nicht so wirklich mag. Frankreich schon.

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Sonntag, 12. Dezember 2010
Weltdorf und mein Päckchen
Die Welt ist ein Dorf. Zumindest manchmal. Nicht aber dann, wenn ich mal was bestelle. Zugegeben: Den Artikel gibts in Deutschland noch nicht, weshalb ich mich schwer getan habe, den überhaupt zu kriegen, aber jetzt habe ich es geschafft und hatte dann die Wahl zwischen 3 Versandmethoden:

Premium (2-4 Tage): 45$. Das hätte vermutlich bedeutet, dass ein armer Knecht meinen Artikel sofort und umgehend geschnappt hätte und sich sofort in den näxxten Learjet gesetzt hätte und das Ding dann persönlich bei mir abgeliefert hätte. Ich fand das unverhältnismäßig. Einerseits wegen des armen Knechts, andererseits hat der Artikel grade mal 15$ gekostet und da wollte ich nicht das dreifache für den Versand zahlen.

Dann gabs eine Methode, die sich -ich glaube- Express nannte und so etwa 2 Wochen dauert, aber ich bin Schwabe und die war mir auch noch zu teuer, weil in keinem Verhältnis.

Drum habe ich mich dann für Standard entschieden. Das war preislich akzeptabel. Standard heißt: Mindestens 28 beschissene Tage warten. So in etwa zumindest. Eventuell auch länger. Lustig an der Warterei ist dann aber die Paketverfolgung, das immerhin geht per Internetdorf. Momentan radelt wohl einer das Päckchen aus Coffeyville, Kansas gen Ozean, wo so gegen Weihnachten wohl ein Ruderboot übernehmen wird. Geplante Ankunft hier: 17. Januar 2011.

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Freitag, 10. Dezember 2010
Noch mehr

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Donnerstag, 9. Dezember 2010
Zur Not halt einfach mal etwas höher aussteigen...

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Mittwoch, 8. Dezember 2010
Liebe Deutsche Bundespost,
zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich es ganz toll finde, dass es euch gibt. Ganz ehrlich. Ich finde es großartig, dass man weit entfernt wohnenden Menschen dank euch eine Freude machen kann. Und das auch noch innerhalb kürzester Zeit. Gut, gelegentlich bringt mein überaus freundlicher und zuvorkommender Briefträger auch mal Briefe, auf die ich nicht so sehr stehe, aber das könnt ihr ja nicht wissen. Will sagen: Ich war bisher sehr zufrieden: Post kam schnell, eure Mitarbeiter waren wirklich superfreundlich und auch sonst war ich immer sehr zufrieden und ich bin froh, dass es euch gibt. Ihr habt also vieles richtig gemacht.

Nun, so dachte ich mir, könnte ich ja auch mal euren tollen Service nutzen, Briefmarken selbst gestalten zu können, weil ich ein paar wirklich einzigartige Briefe verschicken möchte. Das ist echt irre. Der Service jetzt. Wirklich. Da kann Enkel der Omma eine Freude machen und ihr Briefmarken mit seinem Konterfei anfertigen lassen. Das wollte ich auch haben und drum habe ich mich mal hingesetzt und hab gebastelt. Formschön wie ich fand und habe es prompt in Auftrag gegeben. Kam auch gleich die Bestätigung und so war alles klar. Dachte ich.

Dann habt ihr mir aber vorhin eine Email geschickt und mir mitgeteilt, dass ihr grade das Bildmotiv auf seine Eignung überprüft und das vorerst mal bis zu drei Tage brauchen kann.

Mal ehrlich: Ich habe nicht Adolf Hitlers blöde Visage hochgeladen und auch sonst nichts, womit man so im Allgemeinen mit dem Gesetz in Konflikt kommen könnte. Ich möchte auch noch erwähnen, dass es in diesem Land immerhin -noch- sowas wie Meinungsfreiheit gibt und -HALLO- ich ein Motiv nutze, das zigtausendfach überall klebt.

Viele Grüße

gorillaschnitzel




Dienstag, 7. Dezember 2010
Post
Weihnachten kommt und einmal, nur ein einziges Mal, mach ich den Wohltäter und deshalb nun die Aktion "Weihnachtspost". Wenn jemand Post haben mag: Ich schreibe gerne und lege auch eine winzige Kleinigkeit mit in den Brief. Keine Blanko- oder Verrechnungsschecks, aber allein die Briefmarke dürfte wohl Sammlerwert besitzen und deshalb:
Die ersten 20, die mir ihre Adresse mailen werden Post kriegen. In- und Ausland, völlig egal.

Nein, ich werde niemanden besuchen kommen und nein, Sie kriegen hinterher auch nicht mehr oder weniger Werbemüll als vorher. Und im Adressenvergessen bin ich wirklich gut. Realnamen vergesse ich ohnehin. Alle Daten gehen direkt an Wikileaks bleiben selbstnatürlich vertraulich. Versprochen.

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Donnerstag, 2. Dezember 2010
The Komediprize goes to: FDP
Endlich! Endlich weiß ich, was die FDP damals meinte, dass sie eine Spaßpartei sei. Okay, unterhaltsam waren die schon immer: Was haben wir gelacht, als Guido im letzten Bundestagswahlkampf Steuersenkungen versprochen hat. Aber so richtig klar war das bisher nicht, was die damit meinten. Jetzt schon.

Jetzt haben sie einen Maulwurf, der allerlei Internas direkt an den US-Botschafter weitergegeben hat. Und noch besser: Es ist der Büroleiter von Westerwelle höchstpersönlich, der noch vor ein paar Tagen vehement bestritten hat, dass es einen solchen Maulwurf überhaupt gibt. Wie genial ist das denn? Da möchte man die FDP aber mal herzlich beglückwünschen für eine solche Personalauswahl. Wobei: Die leisten sich noch ganz andere Sauereien. An der Spitze einen inkompetenten Schnösel, der sehr wahrscheinlich schon als Schüler eine unbeliebte Petze war mitsamt Seitenscheitel, Pullunder und Pilotenköfferchen, dazu die Biggie, die viel Quatsch macht und der Rest zählt auch eher unter der Rubrik Comedy.

Der Büroleiter übrigens ist jetzt erstmal Ex-Büroleiter und soll irgendwoanders untergebracht werden. Wahrscheinlich irgendwo an der Frankiermaschine.

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Mittwoch, 1. Dezember 2010
GorillaLeaks
Diesem investigativen Blog sind anonym brisante Unterlagen zugespielt worden und ich fühle mich jetzt natürlich verpflichtet, im Interesse der Transparenz das Material der Welt zur Verfügung zu stellen.

Es handelt sich dabei um Material von höchstem nationalen und internationalem Interesse: Ich habe den gesammelten SMS-Verkehr der Bundeskanzlerin und werde in den näxxten Tagen und Wochen alle veröffentlichen. Ungeschminkt und ungekürzt. Insgesamt handelt es sich dabei um 1.472.311 SMS von oder an Angie.

Hier einmal ein Vorgeschmack.


Anschie: Mrs Clinton, culd you pliese call me?

Clinton: Wazzup? I´m Bill. I´ll call all Ladies. Gimme your number.

Anschie: 0049-30-T-E-F-L-O-N.

Clinton: Nice, Babe.

Anschie: Tell me Angela.

Clinton: Right, honey.



Aber auch eine kurze SMS-Unterhaltung mit dem Außenminister ist uns in die Hände gefallen:

Anschie: Moin Günther, wo in der Welt reist du denn grade rum?

Guido: Ich heiße Guido und fahre grade von Brunsbüttel nach Westenbüttel.

Anschie: Okay Gero. Holland ist doch schön. Bist du morgen in der Kabinettssitzung dabei?

Guido: GUIDO! Ich heiße GUIDO! Morgen kann ich nicht beisein. Mein Hund muss kastriert werden.

Anschie: Das tut mir natürlich Leid für dich. Aber nächste Woche dann, oder?

Guido: Backst du wieder einen Sandkuchen? Der letzte hatte eine schöne gelbe Farbe und war außenrum total schwarz.

Anschie: Mach ich. Du Gerhard, sag doch der Beatrix von Holland einen Gruß von mir.



Genauso brisant wie das Material, das einen Dialog zwischen "Barack" und Angela zeigt. Noch untersuchen wir, um welche Person es sich bei "Barack" handeln könnte.

Barack: Angela! Some time left for correspondation?

Anschie: Always, Barry, always.

Barack: Angela, you should send more troops to Afganistan.

Anschie: That is no problem. But I have a but.

Barack: I know, I know, you have a butt.

Anschie: An important but.

Barack: Yes, maybe an important butt.

Anschie: My but ist to invade Switzerland and Liechtenstein because they are terrible Shurk-States.

Barack: You want to invade your butt to Switzerland?



Eindeutiger hingegen scheint der Finanzminister überführt.

Schäuble: Dr. Merkel, wir sind pleite.

Anschie: Scheiße, Wolferl.

Schäuble: Nicht wahr, Dr. Merkel?

Anschie: Lass uns griechische Inseln verkaufen. Oder gleich ganz Irland. Die Engländer kaufen uns das sicher ab.

Schäuble: Übernehmen Sie das? Ich hab grade Probleme mit meinen Hämorrhoiden.

Anschie: Hämorrhoiden sind echt scheiße.

Schäuble: Aber echt.

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