Mittwoch, 21. Juli 2010
Halbdackel des Monats

´s Bürgermeischd´rle




In den letzten 8 oder 9 Jahren ist aus dem Hamid ein Hamidle geworden und das ist nicht gut, weil es eigentlich ganz genau andersrum hätte laufen sollen. Aber selbst ums Hamidle reißt sich die Welt. Anders ließe sich kaum erklären, weshalb 70 Vertreter aus zig Nationen in eine hermetisch abgeriegelte ausgestorbene Stadt reisen und das auch noch mehr oder minder freiwillig. Und weil das Hamidle wichtig ist, spielt es auch nicht wirklich eine Rolle, die wievielte Konferenz dieser Art das nun gewesen sein mag und welch salbungsvollen Worte er dieses Mal an die Weltgemeinschaft abzüglich der Staaten Swaziland, Andorra, Papua-Neuguinea und Tonga wohl richten mag. Im Prinzip sind es ja immer dieselben: Mit der Korruption wird es bald ein Ende haben, er braucht noch ein bißchen Zeit und dann werden auch die Taliban zu Kuschelfriedensbewegern, die "Blowin´ in the wind" im Paschtu-Chor singen und überhaupt ist man ganz, ganz dicht an der Problemlösung.
Diese Liste der Versprechungen und Vorhersagungen ließe sich problemlos erweitern, wenn sich das Hamidle nur entsprechend interessieren würde und wenn das von ihm verlangt und finanziell entsprechend honoriert würde und zwar um:

- Der Deutsche Fußballmeister 2011 heißt FC St. Pauli
- Stalin war ein sympathischer Kerl
- Saudi-Arabien bekommt nächstes Jahr eine Königin
- Die Mongolei liegt am Meer und
- Die Erde ist eine Scheibe.

Natürlich wissen sie alle, dass er das nicht einhalten kann. Sonst müsste er erstmal sich selbst absetzen. Wenn das Hamidle über Korruption spricht ist das in etwa so, als hörten Sie einem Seminar von Charles Manson zum Thema Pazifismus und Nächstenliebe zu. Genauso gut könnten Sie von Kim Jong-Il erwarten, umgehend, sofort und bedingungslos den Kapitalismus einzuführen. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass das Hamidle jetzt noch ein bißchen mehr Geld in die Hand kriegt und der Boss einer Regierung ist, die nie gewählt wurde, zumindest dann nicht, wenn man die von Saddam Hussein vorgegebenen 100% Zustimmung als Richtwert nimmt und die locker getoppten 100% in einzelnen Bezirken nicht als Richtscheit einer halbwegs ehrlichen Wahl herhalten müssen.

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